Zur Erläuterung einige Zahlen:
Kalte Luft kann bekanntlich weniger Wasser aufnehmen, als warme Luft. Wenn also im Raum verbrauchte, warme Luft durch kalte Frischluft ersetzt wird, fehlt mehr oder weniger Wasser(dampf) in der Raumluft.
Kalte Winterluft von –10°C kann 2g/m³ Wasserdampf aufnehmen. Bei einer 90%igen relativen Feuchtigkeit enthält die Luft also 1,8 g/m³ Wasserdampf.
Warme Luft von 20°C kann rund 17 g/m³ Wasserdampf aufnehmen. Bei 50% rel. Luftfeuchte enthält ein Kubikmeter Luft damit rund 8,5 g Wasserdampf.
Für eine hygienisch einwandfreie Lüftung wird ein Luftwechsel von ca. 40% p. Stunde angenommen, d.h. 40% des Raumvolumens werden pro Stunde durch Frischluft ersetzt. Das ist eine etwas willkürliche Rechengröße, da die Anzahl der Personen, die Art der Nutzung des Raumes usw. darin nicht berücksichtigt sind, aber zumindest für den normalen Wohnbereich nicht unrealistisch.
Ein 30m², also ca. 75 m³ großer Raum benötigt also pro Stunde 30 m³ Frischluft. Bei den oben angenommenen Temperaturen und Feuchtigkeitszuständen fehlen in der Frischluft damit 30*6,7 = 201 g Wasser pro Stunde. Macht am Tag runde 5 Liter.
Bei einer 90m² großen Wohnung kommt so schon etwas zusammen, bei weitgehend offener Bauweise sind damit die Probleme vorprogrammiert: Auch der bescheidene Luftwechsel von 40% p. Stunde würde drei mittlere Befeuchter (Venta LW 24 oder wenigstens 2 LW 44) und eine gewisse Disziplin beim Lüften erfordern.
Interessant ist dabei, daß sich die Verhältnisse bei Temperaturen von –5°C abwärts nicht mehr dramatisch verschlechtern: Bei jeweils 90% rel. Feuchte enthält die Luft bei –5°C schon nur 3 g Wasserdampf, bei –20°C 0,9 g Wasserdampf. Diese 2,1 g Differenz entsprechen in der warmen Raumluft dem Unterschied von 40 % zur 50% rel. Luftfeuchte.
Konsequenz: Wenn das Instrument in einem separaten Raum stehen kann, Befeuchter aufstellen, gezielt lüften und Türen geschlossen halten.
LG
Pennacken