Ludovico Einaudi

Das Bratschensolo bei 18:50 ist eindeutig die ergreifendste Stelle dieses Konzertes. Ich höre es mir gerade zum 138. Mal an. Das ist so ungeheuer gefühlvoll komponiert, ich kann gar nicht genug davon kriegen.

Jetzt bin ich schon beim 139. Mal

Wow, davon bin ich auch begeistert... Da kann der Bratschenspieler mal so richtig zeigen was er kann!!! :super::lol:
 
Na ja, ich habe noch nicht gehört, dass TEY & Co den Anspruch der Deutungshoheit für Qualität von Musik für sich in Anspruch genommen hätte;-).

Ja bitte, dann definiere was Qualität für dich ist. Denn Qualität ist nichts anders als:
Die Qualität gibt damit an, in welchem Maße ein Produkt (Ware oder Dienstleistung) den bestehenden Anforderungen entspricht.
Also wenn bei TEY eine Anforderung ist, kitschige und gefällige Musik zu produzieren, dann hat sie die Qualität in diesem Bereich erreicht.

Weiteres Qualitätsmerkmal ist die Dauerhaftigkeit .... somit ist z.B. Stile Nacht, heilige Nacht auch eine Qualität (sie hält, hält und hält ... und geh nie kaputt).

Nur so nebenbei, Gustav Mahler hat sehr wahrscheinlich die Qualitätsanforderungen der damaligen Zeit nicht erreicht. Denn, die Wiener Philharmoniker weigerte sich bist in die 50 Jahre, Gustav Mahler zu spielen, (es sind einige Bemerkungen gefallen, müssen wir diese Scheissmusik spielen etc.).
 
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Also wenn bei TEY eine Anforderung ist, kitschige und gefällige Musik zu produzieren
Im Fall des Klavierkonzertes geht es darum, dem Charakter von Minimalmusik zu entsprechen, dessen Merkmale wären:
  • repetitive Strukturen, die u.a. durch die Aneinanderreihung und ständige Wiederholung kleinster motivischer (melodischer, rhythmischer oder harmonischer) Zellen oder "pattern" entstehen
  • stabile Harmonik, tonale Musiksprache mit vielen Konsonanzen
  • additive und subtraktive Prozesse: Durch Hinzufügen oder Fortnehmen einzelner Noten der motivischen Zellen werden diese in ihrer rhythmischen Struktur verändert.
  • Phasenverschiebungen, Überlagerungen, Akzentverschiebungen der motivischen Zellen in verschiedenen Stimmen lassen einen Klangteppich entstehen
  • Kontinuität und Vermeidung von Spannungsaufbau.
  • Klangfarbe und -dichte werden wenig verändert.
  • Es entsteht der Eindruck, Fragmente aus einem permanenten musikalischen Kontinuum zu hören.
  • erweiterter Zeitbegriff: Neue Dimensionen in der Dauer der Stücke - von wenigen Sekunden oder Minuten zu Stunden, Tagen, Wochen
  • positive Funktion des Vergessens
Ich würde sagen, das Konzert entspricht den Anforderungen, ist also qualitativ wertvoll. :-D
 
Ja bitte, dann definiere was Qualität für dich ist.

Nö, mach ich nicht. Wir sind da gar nicht so weit auseinander. Ich finde es mittlerweile einfach ermüdend, dass in regelmäßigen Abständen die Sau TEY durchs virtuelle Clavio-Dorf getrieben wird. Nur um festzustellen, dass diese Musik doch ach so anspruchslos und einfältig ist:müde:. Ist doch niemand gezwungen, das zu hören oder zu spielen:idee:. Meine Sache ist es nicht, volkstümliche Musik aber beispielsweise auch nicht. Ich muss mich aber doch nicht permanent damit auseinandersetzen zur eigenen Überhöhung und Erbauung, sowie hinter jedem dieser Stücke einen Angriff auf das Kulturgut klassische Musik sehen.
 
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Ich finde es mittlerweile einfach ermüdend, dass in regelmäßigen Abständen die Sau TEY durchs virtuelle Clavio-Dorf getrieben wird. Nur um festzustellen, dass diese Musik doch ach so anspruchslos und einfältig ist. [...] Ich muss mich aber doch nicht permanent damit auseinandersetzen zur eigenen Überhöhung und Erbauung, sowie hinter jedem dieser Stücke einen Angriff auf das Kulturgut klassische Musik sehen.

Ich stimme Dir zu: Wer zu Selbstaufwertungszwecken auf Tiersen, Einaudi, Yiruma herabsieht, muß arm dran sein. Aber darum geht es nicht.

Der Spott über dieses Klavierkonzert entzündet sich am Mißverhältnis zwischen dem prätentiösen Rahmen und dem mageren Inhalt. Dieses Mißverhältnis ist übrigens eine Grundvoraussetzung für komische Situationen - in diesem Fall für unfreiwillige Komik.

Anders formuliert: Der Einsatz von Klangfarben in einer Komposition muß irgendwie gerechtfertigt sein, und zwar aus sich heraus, durch einen Tonsatz, der nach klangfarblicher Differenzierung verlangt und mit unterschiedlicher Satzdichte arbeitet (die schlichteste Tonsatzidee in einem Konzert: Solo contra tutti). Aber Einaudi macht nix anderes, als eines seiner typischen 4-5-Minuten-Klavierstücke mit Streichorchestersoße anzudicken, wobei die Streicher den schlichten Inhalt brav verdoppeln. Das ist nicht minimalistisch, sondern einfallslos.

Wer sich einer bestimmten Gattung zuwendet (hier: Solokonzert), steht auch in deren Tradition. Es gibt zwar keine Verpflichtung, sich einer Gattungsnorm zu unterwerfen. Das hat die Moderne gelehrt. Aber mit der Moderne will Einaudi ja nichts zu tun haben. Das Virtuosenkonzert verlangt nach einer bestimmten Materialfülle, ohne die sich der klangliche Aufwand und die zeitliche Ausdehnung nicht lohnen. Einaudi knüpft hörbar ans barocke Concerto an (genauer: an Rondo Veneziano, nur ohne Schlagzeug und ohne Melodien). Aber sein bißchen Material reicht dafür nicht aus: kein präziser Themenkopf, keine Fortspinnungsideen. Einaudi knabbert an demselben Problem wie Glass und Pärt, in deren als größerformatig geplanten Orchesterwerken: Mit reduzierten Mitteln Monumentalität erzeugen zu wollen, das klappt nicht.

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Nur so nebenbei, Gustav Mahler hat sehr wahrscheinlich die Qualitätsanforderungen der damaligen Zeit nicht erreicht. Denn, die Wiener Philharmoniker weigerte sich bist in die 50 Jahre, Gustav Mahler zu spielen, (es sind einige Bemerkungen gefallen, müssen wir diese Scheissmusik spielen etc.).
Oh weh, mit Qualitätsanforderungen hatte das nichts zu tun.
Es geht dabei um eine ästhetische Kontroverse. Mahlers Musik ist nämlich dadurch, dass sie heute von praktisch jedem professionellen Sinfonieorchester gespielt wird, nicht besser geworden, sondern sie war auch damals schon gut, als sie noch von vielen missverstanden wurde. Damals haben sich Willem Mengelberg, Bruno Walter, Otto Klemperer, David Josef Bach und Anton Webern um Mahlers Musik verdient gemacht.

lg marcus
 
@macus, ein Zitat aus einem Zusammenhang herauspflücken ist nicht die feine Art. Ich habe zuerst geschrieben, was man unter Qualität allgemein versteht. Und die Mahler Kompositionen als PS angehängt. Man kann auch sagen, die Kompositionen wurden missverstanden, andersherum die Qualität der Musik wurde nicht erkannt bzw. honoriert (irgendwie hängt beides zusammen).

NB, ich liebe und schätze die Mahler Sinfonien! Um deine Aufzählung zu ergänzen, auch L. Berstein hat sich für Mahler eingesetzt und ist deswegen mit den Wienerphilharmoniker in Clinch gekommen.
 
Ja bitte, dann definiere was Qualität für dich ist. Denn Qualität ist nichts anders als:
Die Qualität gibt damit an, in welchem Maße ein Produkt (Ware oder Dienstleistung) den bestehenden Anforderungen entspricht.
Deine Definition von Qualität ist eben krude. Ich hab versucht mit dem Hinweis auf den Umschwung in der Mahler-Rezeption (d.h. den Mahler-Boom ab den 1960er Jahren) zu zeigen, was an deiner Definition merkwürdig ist. Bei dir ist die Qualität eben kein Merkmal der Musik, denn dann würde sie nicht zu manchen Zeiten schlecht sein und zu anderen gut. Was du als Qualität bezeichnest, ist der Marktwert und der ist in der Tat Schwankungen unterworfen.

lg marcus
 
Ach so, Boom soll plötzlich Qualitätsmerkmal sein. Sorry, auch eine Definition die merkwürdig ist.
Qualität in der Kunst zu definieren ist kaum möglich .... vor allem wenn sie sich nicht an Regel orientiert.
 
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Nö, mach ich nicht. Wir sind da gar nicht so weit auseinander. Ich finde es mittlerweile einfach ermüdend, dass in regelmäßigen Abständen die Sau TEY durchs virtuelle Clavio-Dorf getrieben wird. Nur um festzustellen, dass diese Musik doch ach so anspruchslos und einfältig ist:müde:. Ist doch niemand gezwungen, das zu hören oder zu spielen:idee:. Meine Sache ist es nicht, volkstümliche Musik aber beispielsweise auch nicht. Ich muss mich aber doch nicht permanent damit auseinandersetzen zur eigenen Überhöhung und Erbauung, sowie hinter jedem dieser Stücke einen Angriff auf das Kulturgut klassische Musik sehen.

Ich mag durchaus auch einfache Musik, Volkslieder, Kinderlieder, Weihnachtslieder - aber bei TEY...da hör ich doch lieber einen Kollegen beim stimmen zu...bei diesen ganzen greisslichen atonalen Klängen ala Schönberg, Stockhausen, Hindemith und Konsorten, kann ich mich wenigstens über den Mißklang ärgern, aber bei TEY kommt nur tödliche Langeweile auf.

LG
Henry
 
Ich stimme Dir zu: Wer zu Selbstaufwertungszwecken auf Tiersen, Einaudi, Yiruma herabsieht, muß arm dran sein. Aber darum geht es nicht.

Der Spott über dieses Klavierkonzert entzündet sich am Mißverhältnis zwischen dem prätentiösen Rahmen und dem mageren Inhalt. Dieses Mißverhältnis ist übrigens eine Grundvoraussetzung für komische Situationen - in diesem Fall für unfreiwillige Komik.

Anders formuliert: Der Einsatz von Klangfarben in einer Komposition muß irgendwie gerechtfertigt sein, und zwar aus sich heraus, durch einen Tonsatz, der nach klangfarblicher Differenzierung verlangt und mit unterschiedlicher Satzdichte arbeitet (die schlichteste Tonsatzidee in einem Konzert: Solo contra tutti). Aber Einaudi macht nix anderes, als eines seiner typischen 4-5-Minuten-Klavierstücke mit Streichorchestersoße anzudicken, wobei die Streicher den schlichten Inhalt brav verdoppeln. Das ist nicht minimalistisch, sondern einfallslos.

Wer sich einer bestimmten Gattung zuwendet (hier: Solokonzert), steht auch in deren Tradition. Es gibt zwar keine Verpflichtung, sich einer Gattungsnorm zu unterwerfen. Das hat die Moderne gelehrt. Aber mit der Moderne will Einaudi ja nichts zu tun haben. Das Virtuosenkonzert verlangt nach einer bestimmten Materialfülle, ohne die sich der klangliche Aufwand und die zeitliche Ausdehnung nicht lohnen. Einaudi knüpft hörbar ans barocke Concerto an (genauer: an Rondo Veneziano, nur ohne Schlagzeug und ohne Melodien). Aber sein bißchen Material reicht dafür nicht aus: kein präziser Themenkopf, keine Fortspinnungsideen. Einaudi knabbert an demselben Problem wie Glass und Pärt, in deren als größerformatig geplanten Orchesterwerken: Mit reduzierten Mitteln Monumentalität erzeugen zu wollen, das klappt nicht.

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Gomez, danke für Deine erneute ausführliche Stellungnahme. Das alles ist mir ja bewusst und wird hier nicht zum ersten Mal thematisiert. TEY hat anscheinend bei vielen Mitgliedern dieses Forums Pawlowsche Reflexe zur Folge, so sei es dann halt;-).
 
Mir war bis vor wenigen Tagen übrigens noch nicht bekannt, dass es NOCH so einen extra schrecklichen Klimperheini aus der TEY-Ecke gibt!

Dieses Video hier hat 38 Millionen (!) Views!


Ist jemand schon mal beim Unterrichten mit dem Wunsch, von diesem unsäglichen Michael Ortega etwas spielen zu wollen, belästigt worden??
 
...es gibt eine Sache, wofür sich diese Musik vielleicht auch bei Klavierschülern vielleicht sinnvoll einsetzen lässt: Nämlich als Aufgabe eine Stilkopie zu schreiben. Das sollte hier ja nicht zu schwer sein, und vielleicht kann man sowas als Initiator einer anlytischeren Herangehensweise an Musik verwenden (bei Schülern). Was meinen die Berufeneren unter euch dazu?
 
...es gibt eine Sache, wofür sich diese Musik vielleicht auch bei Klavierschülern vielleicht sinnvoll einsetzen lässt: Nämlich als Aufgabe eine Stilkopie zu schreiben. Das sollte hier ja nicht zu schwer sein, und vielleicht kann man sowas als Initiator einer anlytischeren Herangehensweise an Musik verwenden (bei Schülern). Was meinen die Berufeneren unter euch dazu?

Schwere Aufgabe. Sehr schwer. Wenn Du die Aufgabe nämlich kontrollieren willst, musst Du das ganz Werk von TEYO (also TEY + Ortega) kennen, damit der Schüler nicht ein beliebiges Werk von denen als Stilkopie abgibt. Die sind ja schwer zu unterscheiden ... :-)

Oder man verändert bestehende Programme, sowas als Grundlage:



und dann Sounds ändern und die Anzahl der verschiedenen Akkorde auf vier begrenzen.

Oder man benutzt sowas, quasi TEY-in-a-box:



Und ob ich 'Berufener' bin ... "Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt." (Matthaeus 22:14 ).

trivial dahin klimpernde Grüße
Häretiker
 
Ich habe vor einem Monat angefangen die K545 Sonate von Mozart anzuspielen und komme besser zurecht als ich dachte^^ Sieht wohl nur auf dem Papier so schwer aus.
Außerdem habe ich angefangen mit "Für Elise" was ich damals schon angefangen habe und kann jetzt das komplette Stück im richtigen Tempo zu 90% fehlerfrei spielen.

Sehe ich das richtig: Du hast vor 2 Jahren 2 Monate Klavierunterricht gehabt, dann abgebrochen und übst seit einem Monat jeden Tag 30-60 Minuten und kannst die Elise im richtigen Tempo sowie KV545 spielen? Dann musst du das größte pianistische Talent seit Rubinstein, Horowitz, Richter & Co. sein.

Oder ich bin eine derartige Niete, dass ich eigentlich sofort wieder aufhören sollte mit dem Klavierspielen. Ich hatte als Kind 8 Jahre Unterricht, habe nach 35 Jahren wieder angefangen zu üben, und bin jetzt 2 Jahre später noch immer nicht zufrieden mit meiner Version KV545 bzw. der Elise, obwohl ich fast täglich mind. 60 Minuten spiele.
 
....Ich hatte als Kind 8 Jahre Unterricht, habe nach 35 Jahren wieder angefangen zu üben, und bin jetzt 2 Jahre später ....

Hoppla, jetzt hast du uns dein Alter verraten. :geheim:

Hab ich anders verstanden:

Vor 2 Jahren autodidaktisch angefangen, vor 9 Monaten 2 Monate KL Unterricht, dann Küstlerpause wie es auch gern der Peter macht:

Immer, ständig. Deshalb mache ich so viele Tage spielfrei. :-D

Ist normal. Lernen tut man vor allem nach dem Üben, auch im Schlaf. Erst nach dem Üben kann der ganze Kram verarbeitet und gespeichert werden. Deshalb soll man Am Ende einer Übesession eine schwierige Stelle/ein Stück, welche man gerade übt, langsam, entspannt, absolut sauber (auch die Bewegungen) und ohne die kleinste Schludrigkeit spielen. Das ist das, was sich das Gehirn merkt.

um danach das in der spielfreien Zeit erlernte zu vertiefen.

Machst du das nicht so? :coolguy:

Sollte ich evtl. auch mal probieren: Ein paar Monate das Notenblatt unter's Kopfkissen...
 
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Hoppla, jetzt hast du uns dein Alter verraten. :geheim:

um danach das in der spielfreien Zeit erlernte zu vertiefen.

Machst du das nicht so? :coolguy:

Sollte ich evtl. auch mal probieren: Ein paar Monate das Notenblatt unter's Kopfkissen...

Genau, mein Alter ist hochgeheim (ein Zahl zwischen 0 und 100 :-D)

Notenblatt unters Kopfkissen? Muss ich mal probieren ;-)
Spielfreie Zeit gibt es für mich nicht, dafür spiele ich zu gerne.
 

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