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hubschrauber

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Vor mittlerweile 1½ Jahren hatte ich diesen https://www.clavio.de/klavierforum/threads/wann-ist-ein-stueck-im-unterricht-fertig.18382/ Faden gestartet, weil mich mein perfektionistischer Klavierlehrer an meine Grenzen gebracht hat und meine Tochter dort auch nicht mehr weiterspielen wollte. Neulich habe ich festgestellt, dass dieser Thread sogar den Weg ins Archiv gefunden hat. Falls es nun noch irgendjemanden interessiert, wie die Sache weitergegangen ist, kommt hier (zugegebenermaßen reichlich spät) ein Update:

Meine Tochter hat den Lehrer gewechselt. Sie spielt jetzt bei einer pensionierten Gymnasial-Musiklehrerin. Dort wird viel Verschiedenes gemacht: Stücke aus der russischen Klavierschule, Boogies für Kinder (OK ist Heumann, macht aber anscheinend Spaß), Fingerübungen und Theorie (Tonarten, Dreiklänge, etc.). Die gelernte Theorie wird dann auch gleich zur Begleitung von Kinderliedern nach Akkordsymbolen mit immer neuen Begleitfiguren eingesetzt. Die Stücke werden nicht ewig bearbeitet, dafür werden aber immer wieder alte Stücke neu aufgegriffen und wiederholt. Unsere Tochter könnte zwar fleißiger üben, aber vorerst will sie noch beim Klavierspiel bleiben. Und wenn sie irgendwann beschließt, dass sie nicht mehr zwei Instrumente parallel spielen will und dann die Klarinette und nicht das Klavier übrig bleibt, wäre das für mich auch OK.

Ich selber bin bei meinem Klavierlehrer geblieben, weil mich die Intensität, mit der die Stücke erarbeitet und ausgearbeitet werden, doch sehr reizt. Die letzten Stücke (Haydn Sonate Hob XVI:34 Presto, Prokofiev Visions Fugitives: Ridiculosamente & Giocoso, Mendelssohn Lieder ohne Worte Op. 19 No.1) haben auch nicht mehr so ewig gedauert. Da es bei ihm keine Schülervorspiele gibt, machen wir es jetzt so, dass wir mit meinem Zoom H2N eine Aufnahme an seinem Steinway machen, wenn ein Stück im Unterricht abgeschlossen ist.

Parallel zum Klavierspiel habe ich vor 2 ½ Jahren angefangen, bei der Flöten-/Saxophon-/Klarinetten-Lehrerin meiner Kinder mitzuspielen, zunächst mit Blockflöte (konnte ich noch aus der Kindheit), dann auch mit Altsaxophon und seit kurzem zusätzlich noch mit Querflöte. Ich habe da keinen regelmäßigen Unterricht sondern nur ab und zu Einzelstunden und bin ansonsten autodidaktisch unterwegs. Alles, was ich dort mache, ist zweckgebunden für irgendwelche Auftritte (meist im Gottesdienst). Mittlerweile hat sich sogar ein eigenes kleines Erwachsenen-Ensemble gebildet, mit dem wir viel Spaß haben. In den Gottesdiensten sind wir eher klassisch unterwegs, aber als wir letztens beim Gemeindefest für die musikalische Untermalung des Mittagessens zuständig waren, haben wir eine bunte Mischung aus Jazz, Filmmusik und ein paar Kinderliedern gespielt.

Dieses Musizieren auf den Blasinstrumenten ist für mich Kontrast und Ergänzung zum Klavierspiel. Am Klavier spiele ich alleine und außer mir und meinem KL (und notgedrungen meiner Familie) bekommt das normalerweise keiner zu hören. Alle Stücke werden sehr genau erarbeitet und ausgefeilt. Bei den Blasinstrumenten spiele ich immer mit anderen zusammen, alles ist auf irgendwelche Auftritte ausgerichtet und durch die zeitliche Limitierung ist auch der Optimierungsgrad begrenzt.

Auch wenn der Übeaufwand mit mehreren Instrumenten natürlich höher ist, komme ich mir dieser Kombination zurzeit sehr gut klar. Das Klavier spielen hilft mir beim Ensemblespiel, weil ich z.B. keine Schwierigkeiten habe, die anderen Stimmen nebenher mitzuverfolgen und das lockere Musizieren im Ensemble gibt mir die Gelassenheit, den Perfektionismus meines Klavierlehrer zu ertragen.

Viele Grüße
Susanne
 

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