Lernsoftware, Synthesia & co

chrischen

chrischen

Dabei seit
2. Juli 2015
Beiträge
131
Reaktionen
98
Hallo zusammen,

es gibt ja durchaus schon mehrere Threads zu Software und co, hier mal meine Erfahrungen, hauptsächlich mit Synthesia.

Den Kommentaren in anderen Threads entnehme ich, dass Softwarehilfen und besonders Synthesia wohl von der weitaus größten Mehrzahl hier abgelehnt werden. Als jemand, der im IT Bereich arbeitet, war ich aber einfach neugierig und musste der Sache natürlich einmal selber auf den Grund gehen. Was ich gefunden habe, war dann auch Alles sehr ernüchternd, und mir viel auf, dass es sich fast ausschließlich um alte Software handelt, bei der noch win95 oder win98 als Betriebssystem angegeben wird. Eine Weiterentwicklung scheint hier nicht stattzufinden, wahrscheinlich fehlt einfach der Markt.

Nun gibt es noch Synthesia, dass sich ja selbst als Spiel versteht. Auch wenn ich mir hier die Eine oder Andere Änderung wünschen würde, finde ich das Programm doch interessant. Vielleicht nicht, um ganze Lieder à la Malen nach Zahlen zu lernen, aber für einzelne schwierige Passagen oder zur Kontrolle durchaus. In der aktuellen Version läßt sich ja auch das Notenbild anzeigen.

Entsprechende Mididateien vorausgesetzt, läßt sich linke und rechte Hand getrennt üben, mit angezeigtem Fingersatz oder ohne. Das Programm kann die linke Hand "spielen", wenn die rechte geübt wird oder auch nicht. Möglichkeiten gibt es hier viele. Interessant finde ich auch die Möglichkeit, bei einem Stück für 4 Hände, den jeweils anderen Part von Synthesia übernehmen zu lassen. Von meiner KL habe ich jetzt das erste Stück für 4 Hände erhalten, aber noch nicht angefangen. Sicher werde ich aber probieren, wie es geht. Der Klang muss dabei auch nicht aus dem Rechner kommen, sondern kann vom Klavier erzeugt werden, so dass der Klavierklang als solches auf jeden Fall auch gut ist.

Meiner KL habe ich erzählt, dass ich versuchsweise das Programm nebenher nutzen möchte. Sie kannte es gar nicht, ist aber gespannt darauf, was ich erzähle.

In meinem Fall läuft das folgender Maßen ab:

Ich scanne die Noten mit SmartScore, wandle die Datei um und importiere das Ergebnis in Finale. Dort werden evtl. Erkennungsfehler behoben und Violin- und Bassschlüssel unterschiedliche Midikanäle zugeordnet, damit Synthesia linke und rechte Hand unterscheiden kann. In Synthesia kann ich mich mit Hilfe der Loopfunktion, dann auf die für mich schwierige Stelle konzentrieren und Synthesia für den Part auch Fingersätze mitgeben. - Wahrscheinlich sagen jetzt schon viele: Toll, die Zeit nutz' lieber zum üben...

Es kann sicherlich nicht funktionieren, damit einen ordentlichen Klavierunterricht zu ersetzen, und bestimmt sollten die Übungsschwerpunkte anders aussehen. Für den von mir beschriebenen Fall, halte ich, für mich, das Programm aber für ein nützliches Add on.

Meine KL ist da sonst eher konservativ unterwegs, mit Rhythmusübungen (am Klavier und ohne), Zählen, Klatschen, Tanzen (auch das haben wir schon), mit Metronom und ohne und eigentlich auch Singen. Das machen wir nur nicht, weil ich keinen Ton treffe und mir das einfach unangenehm ist.

Als Anfänger (egal in welchem Bereich) findet man ja oft die merkwürdigsten Sachen toll, über die Erfahrene nur den Kopf schütteln und von denen man selbst später auch nichts mehr wissen wil. Da bin ich gespannt, wie sich mein Verhältnis zu Synthesia entwickeln wird. Tatsächlich nimmt das Programm keine 5% meiner Übezeit ein, im Moment möchte ich aber dennoch nicht auf diese 5% verzichten.

@hasenbein, Du hast sinngemäß, glaube ich, irgendwo geschrieben, das einen so ein Programm höchstens "versaut", aber zumindest, dass Du es kategorisch ablehnst. Ist es nicht auch hier, wie bei so vielem, dass es auf die Dosierung und den richtigen Einsatz ankommt?

Von denjenigen, die bis hierhin gelesen haben :super:, bin ich sehr gespannt, auf Eure Kommentare. Warum ist das Humbug und hat beim Wunsch ernsthaft Klavier zu lernen, überhaupt nichts zu suchen? Und natürlich freue ich mich über Erfahrungen anderer User mit diesem oder anderen Programmen.

Viele Grüße

Christian
 
versteh ich nicht, kannst du nicht auch ohne das programm die hände getrennt üben? den entsprechenden part aus den noten ablesen und fertig, da musste net irgendwelche dateien hin und her importieren. das programm ist doch total unnütz, wenn man eh schon noten lesen kann
 
Synthesia ist gut für eine reine mechanisch - visuelle Lernweise, also welche Taste wie lang und zu welcher Zeit zu drücken ist.
Das ist nun mal nicht Klavierspielen. Also bringt Synthesia dafür nichts.

Übrigens bin ich auch IT'ler, lehne Technik und gute Software also niemals kategorisch ab.
 
@chrischen

Wenn du die Noten ohnehin in Finale hast, kannst du Noten im Violin- und Bassschlüssel einzeln abspielen lassen, in dem du sie so vorbereitest, wie du es bis jetzt für Synthesia machst. Dann rufst du die Instrumentenliste auf und schaltest die ungewünschte Stimme aus und du hörst dann nur die gewünschte. Warum dann noch Synthesia, wenn's auch mit Finale geht?

Viele Grüße
Musicanne
 
Bin ja auch IT-ler und somit Softwarelösungen nicht abgeneigt.
Mir reichen jedoch Noten, dazu brauche ich keine andere visuelle Umsetzung und will es auch gar nicht.

Was ich allerdings schon toll fände ist, wenn es ein Programm geben würde, in dem ich die Noten einfach einscanne und welches mich auf grobe Fehler hinweist, also z.B.:
- Tonhöhen
- Tonlängen
- fehlende Töne etc.
Als Anfänger wäre das schon sehr cool. Ja, es kann einen Lehrer nicht ersetzen (speziell Gestaltung, Theorie, Haltung), aber zumindest vermeidet man Sachen wirklich falsch einzuüben.
Ich habe schon Stellen gesegen, da ist mit erst nach x Tagen aufgefallen, dass ich die falsch eingeübt habe, z.B. Töne nicht korrekt gehalten etc.

Bisher sind aber alle mir bekannten Lösungen noch weit weg von einem einfach bedienbaren "knipps das Notenblatt, höre zu und melde mir, wenn ich falsch spiele" oder nur für seeehr einfache Sachen, wo man extra Midi-Daten vorher haben muss. Alles noch viel zu umständlich und unpraktikabel.

Mit den aktuellen Fortschritten mit maschinellem Lernen evtl. in wenigen Jahren...
 
In meinem Konkreten Fall hatte ich an einer Stelle das generelle Fis vergessen und an anderer Stelle Fis und G anstelle von Fis und H eingeübt. Mein Hörvermögen hat nicht ausgereicht, um die Fehler zu erkennen. Wahrscheinlich auch eher ein Anfängerproblem, sicherlich hätte ich jetzt aber bis zum Ende der Sommerferien so weitergeübt, den Fehler hat Synthesia natürlich angezeigt.

@Musicanne
Wenn ich in Finale eine Spur abschalte und mir die andere(n) vorspielen lasse, höre ich den entsprechenden Part vom Laptop. Ist dann ganz nützlich, wenn man ein Stück nicht so gut kennt, und die Melodie ins Ohr bekommen möchte. Ich hoffe ja, dass ich Synthesia evtl. sinnvoll zum Üben für 4Hand-Stücken einsetzen kann. Noten kann ich lesen, brauche also die herabfallenden Balken nicht. Aber z.B. beim 4Hand-Stück höre ich den Part, den ich Spiele und den meines "virtuellen Partners" beide über mein Klavier, und merke, glaube ich, auch eher, wenn ich völlig aus dem Rhythmus spiele. Nach den Sommerferien, kann dann meine KL mit mir an den Feinheiten arbeiten. So stelle ich mir das jeden falls im Moment vor.
 
@chrischen

Du kannst das 4 Händige Stück doch auch von Finale die MIDI-Daten an dein Digitalpiano schicken, so dass du die Klänge des Digitalpianos hörst. Du schaltest dann nicht den Violin- bzw. Bassschlüssel stumm, sondern den ersten bzw. zweiten Part. Je nachdem was du üben möchtest.

Viele Grüße
Musicanne
 
@Musicanne

das habe ich noch gar nicht versucht...

ich werde mal beide Varianten testen.

VG

Christian
 
Als Anfänger und IT-ler, mir hilft Synthesia sehr.

Genau genommen war Synthesia der Grund mir ein E-Piano zu kaufen.
Über das lernen ohne Noten kann man streiten, muss man aber nicht. Musik soll ja Spaß machen. Imporvisationen sind ja auch aus dem Gefühl heraus.

Für mich ist es ein Erlebnis, Einaudi spielen zu sehen, das Midifile in Synthesia zu laden und mitzuspielen. Ob die Interpretationen gut oder schlecht sind, stört mich wenig. Fun und Erlebnis stehen im Mittelpunkt. Wenns sehr schräg klingt, editiere ich einfach.

Auffällig ist aber definitiv, dass es mir nach einigen Stunden üben gut gelingt. Üben hat ja was mit Wiederholungen zu tun - Synthesia ist mit dem gesamtem Orchester sehr geduldig.

Meinen KL der letzten 30 Jahren konnten mir nie so weit helfen, dass ich diese Art von Erfolg erfahren habe. Ich hatte einfach immer zu früh die Lust verloren

Parallel fallen mir die Fingerübungen viel leichter. Ich finde eine schöne Ergänzung.

Gruß
Hannes
 
Warum ist das Humbug und hat beim Wunsch ernsthaft Klavier zu lernen, überhaupt nichts zu suchen?
Noch besser hätte man meine Ansicht dazu kaum wiedergeben können.

Jetzt ein ein klein wenig unfreundlicher Gedanke:

Keiner der User hier, die auf einem fortgeschrittenem, weit fortgeschrittenem oder auch professionellem Niveau spielen - und dem geneigten Leser sind die ja sicher bekannt - hat je von Lernsoftware, Onlinekursen oder Ähnlichem in Bezug auf seine eigenen Lehrjahre gesprochen. Es sind immer die Anfänger, die Einsteiger, die Rookies, eben diejenigen, die ganz unverblümt sagen, dass sie bisher erst kaum oder rudimentär Klavier spielen, die auf digitale Lernverfahren abfahren und Hoffnungen daran knüpfem.
Die Beschäftigung mit der Software wird dafür sorgen, dass das Niveau so bleibt, wie es ist. Ich freue mich auf den Tag, an dem ein softwaregetrimmter Autodidakt eine kleine Beethovensonate vorspielt. Ich bin nur sicher, dieser Tag wird wohl nicht kommen.

Aber ich gönne jedem computeraffinen Musikfreund seinen Spaß am Bildschirm und an den Tasten.

CW
 
Vor ein paar Jahren gab es auch noch nicht die Möglichkeit. Wie sollen da auch Erfahrungen einfliessen?

Wer schon einmal mit Synthesia gespielt hat, weiss, dass man sich mit der Software gar nicht beschäftigen muss.

Ohne selber getestet zu haben, fällt es naturgemäß schwer, objektiv zu sein.
Ich kenne nun beides ;-)

Spannender ist da die Frage, was die nächsten Generationen mit der Technik fabriziert. Die Kids wachsen damit auf, wie heute mit Computern.

Der einzige unerfreuliche Gedanke ist, aus meiner Sicht, erher, dass der Mensch nicht mehr der Lehrmeister sein wird. Zu teuer, zu unflexibel zu begrenzt.

Gruß
Hannes
 

Hallo zusammen, schaut euch mal harmonieassidtand an. Dort kann man die Partitur wien in Finale erstellen. Es gibt ein skribt das heißt piano tutor. Bei piano tutor werden alle richtig gespielten Noten grün die falschen rot und die die man zusätzlich dazu spielt violett dazu geschrieben.
Mann muss auch im Rhythmus des Metronomd richtig spielen.Es gibt noch ein skript das heißt lernen notes on piano dort werden alle richtige Noten grün wenn man eine note falsch spielt bewegt sich der gelbe Cursor nicht weiter und wartet so lange bist du im Violin und im Bassschlüssel die richtigen Noten gespielt hast. Das ist unabhängig vom Metronom.
 
Das hat doch Chtistchen oben beschrieben. Zur Kontrolle für Anfänger.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Noten am PC beliebig groß machen kann. Das ist für mich zum beispiel sehr wichtig. Auch schwierige Rhythmen kann man sich anhören.
 
Hört dein Ohr nicht falsche Töne? Das macht doch automatisch ätsch, so ganz ohne violett oder rot am screen.

Lg lustknabe
 
Spaßvogel. Es muss ja nicht falsch klingen was falsch gespielt wird. Es ist halt nicht so wie es der Komponist gedacht hat. Zwischen Dur und Moll liegt ja nicht viel. C-dur und A-moll.
Dennoch hat der komponist zum beispiel amol gewählt Punkt

Und wenn jeder ein gutes Gehör hätte können solche Sendungen wie deutschland sucht den superstar es gar nicht gegeben. Denn die bauen genau darauf auf, dass Kandidaten nicht hören können wie falsche sie selbst singen. Da wäre eine lernsoftware auch angemessen die die falschen Töne die gesungen werden markiert.
 
Da wäre eine lernsoftware auch angemessen die die falschen Töne die gesungen werden markiert.
Oder sie kontrollieren am Klavier, ob der gesungene Ton richtig ist...
Dafür muss man halt einfach Notenlesen und auf die Tasten umsetzen können. Das ist ganz einfach, dafür braucht man keine Software.

Wo ich dir hingeben Recht(!) gebe, ist der Punkt mit schwierigen Rhythmen (z.B. übergebundene sechzenteltriolen, binär gegen ternär, etc.). Hier schadet es nicht, sich das ganze mal in Ruhe anzuhören, bis man sich ans Klavier setzt.
 
Hi Lutwig,
Nicht jeder kann einen ton vom Klavier, Gitarre oder einem anderen Instrument abnehmen. Selbst wenn sich die leute aufnehmen, und sich dann hinterher anhören, meinen diesr sie haben richtig gesungen.

Und wie schon oben gesagt , nicht alles klingt falsch was falsch gespielt wird. Aber es ist halt nicht richtig. Es dient ja nur als Kontrolle nicht als Ersatz für die Ohren. Und für diesen Zweck finde ich es sehr gut
 
@Frank: Zur Kontrolle ob alles richtig gemacht wurde, gibt es den Klavierlehrer. Vorzeichenfehler passieren mir (selten) auch mal, dann wird das korrigiert und weiter geht's.

Jeder kann die Töne eines Klaviers nachsingen. Dafür brauchts halt ein wenig Übung.

Schönen Gruß
Lud(mit D)wig
 

Zurück
Top Bottom