Lernmethode von Wei Tsin Fu

  • Ersteller des Themas chrzaszczyk
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Ein Koch, dessen Speisen nur dem Zweck dienen, die Kaumuskulatur zu stärken...


Lieber Gomez,

ein sehr schöner Vergleich!!! Clemens hat ja auch gesagt, dass Musik für Wei Tsin Fu nur Nebensache wäre..... .

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: @Dreiklang: tatsächlich ist die Situation des Einzelunterrichts anfällig für Übergriffe. Es scheint aber immer noch tabuisiert zu sein, darüber zu reden, zumindest habe ich noch nie etwas über Missbrauch und Instrumentalunterricht gelesen. Darüber zu reden, ist auf jeden Fall wichtig - vielleicht wäre es zu den offensichtlich sehr langjährigen Übergriffen Wei Tsin Fu's (auch wenn er noch nicht verurteilt ist, sehe ich das als gegeben an - er ist immer noch in U-Haft) nicht gekommen, wenn es ein Bewusstsein für diese Möglichkeit gegeben hätte. Neulich habe ich gelesen, dass sich Pädophile für Hilfsorganisationen engagieren, um im Ausland (Haiti.....) an Kinder heran zu kommen...... .

Man kann so etwas nur verhindern, indem man seine Kinder stärkt. Die eigenen Gefühle ernst nehmen, äußern, "Nein" sagen zu dürfen ......... gehört dazu.
 
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Es scheint aber immer noch tabuisiert zu sein, darüber zu reden,
zumindest habe ich noch nie etwas über Missbrauch und Instrumentalunterricht gelesen.

Zumindest den erschütternden Kommentar eines ehemaligen Schülers
kann man im Netz dazu lesen:

Schwer muss es fallen, Idole vom Sockel gestürzt zu sehen. Versuche aber zu verstehen,
dass Menschen, die Du zu kennen glaubst, auch noch über Seiten verfügen, die Du nicht kennst.
Ich bin beileibe nicht von der Konkurrenz, mein Klavierspiel liegt schon seit Jahrzehnten brach,
aber ich kann Dir versichern, dass ich besagte Seite unseres Lehrers am eigenen Körper erlebt habe
und mir nun Vorwürfe mache, Generationen von Schülern durch mein Schweigen gefährdet zu haben.
 
Man muß feststellen, daß Lehrer, die so scheinbar selbstlos unermüdlich für ihre Schüler da sind, den ganzen Tag unterrichten und überdies "ganz tolle Methoden" an den Start bringen, dies tun, um Schüler an sich zu binden.

Gewöhnlich geschieht das aus einem Macht- und Wichtigkeitsbedürfnis heraus, auch oft aus materiellen Gründen (das ist auch bei nicht wenigen bekannten Hochschulprofessoren der Fall); bei Wei kommt noch die sexuelle Komponente dazu (der Schüler soll ihn so verehren und als über Zweifel erhabene Vaterfigur erleben, daß er sich alles herausnehmen kann).

Ähnliche Strategien beobachten wir auch bei Sektenführern.

LG,
Hasenbein
 
Ähnliche Strategien beobachten wir auch bei Sektenführern.

Irgendwo stand auch zu lesen, daß Mr. Fu sinngemäß "weitere Lehrer seiner Methode ausbilden wollte", ihm also wohl so etwas wie ein ideologisches Netzwerk vorschwebte


mal eine andere brisante Frage: was passiert eigentlich mit der Klavierstudentin, wenn der Prof ihr beim Einzelunterricht zum fünften mal die Hand auf den Oberschenkel legt, und sie ihm (berechtigterweise) eine schallert daß die Brille fliegt...?

Wie sieht es bei anderen beruflichen musikalischen Ausbildungen aus, gibt es solche Konstellationen Lehrer-Schüler im Einzelunterricht, oder läuft das meistens klassenweise?

Beim Privatunterricht kann man bei sexueller Belästigung eben abbrechen bzw. sich einen anderen KL suchen. Wenn allerdings die Berufsausbildung dahintersteht, überlegt man (frau) sich das sicher zweimal. Entsprechend größer dürfte dann die Verlockung für abartig veranlagte Lehrer sein.

Meine persönliche Meinung über Leute, die sexuelle Übergriffe praktizieren: ekelhaft & schmierig hoch 3.
 
P.S.: @Dreiklang: tatsächlich ist die Situation des Einzelunterrichts anfällig für Übergriffe. Es scheint aber immer noch tabuisiert zu sein, darüber zu reden, zumindest habe ich noch nie etwas über Missbrauch und Instrumentalunterricht gelesen.

Man weiß also nicht genau, was, wieviel, in Musikzimmern beim Unterricht evtl. vorfällt. Nun gut... möchte auch nicht den Teufel an die Wand malen.

Habe dazu übrigens etwas gefunden, wen es interessiert, und das beantwortet schon einige meiner Fragen:

"Panische Gefühle: Sexuelle Übergriffe im Instrumentalunterricht"
(Buch von Freia Hoffmann)


Dort wird beschrieben, daß fast jede 5. Musikstudentin bereits sexuelle Übergriffe erlebt hat. Nicht schön...

---

(viel schlimmer ist sicher noch das, was innerhalb der Familie in Sachen Mißbrauch und Übergriffen passiert. Das ist aber, wie wir ja wissen, als Thema nicht "stubenrein" für Clavio.)

Schönen Gruß
Dreiklang
 
Dort wird beschrieben, daß fast jede 5. Musikstudentin bereits sexuelle Übergriffe erlebt hat. Nicht schön...

Naja, ob's wirklich jede 5. ist... aber es sind erschreckend viele! So viel steht fest!

Und die Täter sind oft namhafte Professoren bzw. Lehrbeauftragte. Allein an meiner ehemaligen Hochschule sind mir mehrere Fälle bekannt.
Manchmal sind auch Beziehungen oder zumindest Affären daraus entstanden.

Wenn man ehrlich ist, muß man allerdings auch ein gefestigter Charakter sein als Lehrender! Unter den Musikstudentinnen gibt es so viele wirklich knusprige, wirklich nette und intelligente Mädels, daß es manchmal echt nicht einfach für einen Mann ist, den unweigerlich aufkommenden Gelüsten nicht nachzugeben.

LG,
Hasenbein
 
deine These:
Und die Täter sind oft namhafte Professoren
wird cum grano salis im vorliegenden Fall (nennen wir´s den Hirnforscherfall) verblüffenderweise bestätigt:
Ein Interview des Professors der Musikakademie Tübingen Wei Tsin-Fu - YouTube
http://manuelzeh.de/abchall.pdf
Musikschule Thomas Fischer Tübingen


...wie kann es sein, dass die böse Presse anstelle des hehren hohen Titels lediglich die Berufsbezeichnung "Klavierlehrer" verwendet? man sehe u.a. hier Landgericht lässt Wei Tsin Fu nicht frei - Tübingen - Schwäbisches Tagblatt Tübingen


......so allmählich bekommt diese schmierige Geschichte immer mehr wundersame Facetten...
 
Unter den Musikstudentinnen gibt es so viele wirklich knusprige, wirklich nette und intelligente Mädels, daß es manchmal echt nicht einfach für einen Mann ist, den unweigerlich aufkommenden Gelüsten nicht nachzugeben.

Deine Offenheit und Ehrlichkeit ehren Dich, Hasenbein.

Wenn man ehrlich ist, muß man allerdings auch ein gefestigter Charakter sein als Lehrender!

Tja... es zeigt sich immer wieder, daß es sich im Leben auf viele Weisen lohnt, wenn man seinen Charakter und sein Seelenkostüm einigermaßen im Griff hat...

Naja, ob's wirklich jede 5. ist... aber es sind erschreckend viele! So viel steht fest!

Wie Freia Hoffmann auf diese Zahlen gekommen ist, weiß ich nicht... hab' nur die Kurzbeschreibung auf amaz*n gelesen... aber das Büchel ist mit 15€ nicht die Welt teuer, und ich werde mir das mal zulegen, weil mich das Thema interessiert...

Allein an meiner ehemaligen Hochschule sind mir mehrere Fälle bekannt.

Kenn ich auch einen... der Betreffende hatte nichts "großartig schlimmes" gemacht, soweit ich erfahren habe (in Computerseminaren des öfteren die Hand auf Schultern oder Arm der Mädels gelegt). Aber sowas ist nunmal echt lästig, und das muß eben nunmal nicht sein.
Der durfte sich dann recht plötzlich einen neuen Job suchen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Unter den Musikstudentinnen gibt es so viele wirklich knusprige, wirklich nette und intelligente Mädels, daß es manchmal echt nicht einfach für einen Mann ist, den unweigerlich aufkommenden Gelüsten nicht nachzugeben.

Mir geht's genauso!!! Es ist echt schwer!!! Selbst hier im Forum!!! Knusprige Hasenbeine, köstlich!!! Zum Vernaschen!!!!!!! Unwiderstehlich!!!! :D:D:D
 

Mir geht's genauso!!! Es ist echt schwer!!! Selbst hier im Forum!!! Knusprige Hasenbeine, köstlich!!! Zum Vernaschen!!!!!!! Unwiderstehlich!!!! :D:D:D

ich schließe mich ehrlichkeitshalber an... auch ich kann mich von sexuellen Gefühlen nicht in jedweder beliebigen Situation vollkommen frei sprechen :D

wir sind halt alle nur Menschen. Ich kann allerdings auch nichts dafür - ist irgendwo im Hirn fest eingebaut (in welcher Hirnhälfte gem. Mr. Fu weiß ich allerdings nicht)

Entscheidend ist wohl, was wir aus diesen (zuweilen) kleinen Störenfrieden machen und wie wir mit ihnen umgehen.

(nachdem es ein paar Posts vorher zurecht sehr ernst zuging, dürfen wir auch wieder etwas klamauken...)
 
Mal ehrlich - die Frauen laufen ja auch nicht in Nonnenkleidern in der Hochschule herum, oder?... Und solange man nicht den Eindruck bekommt, dass das Aussehen oder gar das Nichtvorhandensein von stofflicher Bedeckung irgendwelche musikalischen Defizite kaschieren soll, finde ich durchaus, dass ein ansprechendes Äußeres zum "Gesamtpaket" dazugehört!
Ich kenne so gut wie gar keine Menschen, die ich tatsächlich als "hässlich" bezeichnen könnte, und wer ein bisschen Wert darauf legt, kann sich ganz leicht ein ansprechendes Aussehen verleihen und damit auch seinen Charakter ausdrücken.

Ohne hier irgendetwas andeuten zu wollen: Eine gewisse Spannung zwischen Lehrer und Schüler kann das Unterrichtsverhältnis befruchten. Diese belebende Spannung kann natürlich aus verschiedenen Quellen stammen - warum sollte nicht eine davon die sein, dass man sich attraktiv und / oder charakterlich sympatisch findet und darum sein Bestes geben möchte - sowohl als Lehrer als auch als Schüler.
Als Schüler übt man manchmal auch, um den Lehrer zu beeindrucken, und wenn man seine Schüler mag, steigt sicher auch das Engagement beim Lehrer.

"Einzugestehen" dass solche Gefühle bestehen, finde ich fast übertrieben, denn sowas ist doch selbstverständlich. Allein wie man damit umgeht, ist entscheidend.

Bei uns an der Hochschule gibt es übrigens einen (unwichtigen) Lehrbeauftragten, von dem man sagt, er dürfe seit gewissen Vorfällen keine weiblichen Studenten mehr unterrichten. Auch eine Lösung.
Mit Statistiken wäre ich dennoch vorsichtig, denn längst nicht alles, was als "sexueller Übergriff" erfasst werden kann, ist auch so schlimm, dass es über ein "Unangenehmsein" hinausgeht und die Frau längere Zeit belastet.
Wir hatten z.B. einen Lehrer in der Schule, der seinen Schülerinnen zu nahe kam und gerne mal über den Kopf streichelte. Verhasst, aber nicht lebensbeeinflussend. Verwerflich und ekelhaft natürlich trotzdem...
Ich weiß es nicht, aber ich hoffe inständig, dass der Großteil der Vorfälle, die so erschreckende Statistiken füttern, von solch harmloser Natur sind.
 
Lieber Clemens, lieber Markus,

hier kommt nun der dritte Teil! :p Ich hoffe, ihr lasst euch trotz der massiven Kritik hier nicht abschrecken, auf unsere Argumente einzugehen!!!

In erster Linie ist entscheidend, ob du mit dem Vorderkopf, oder Hinterkopf Notenliest. Im Klartext: Der vordere Bereich der linken Gehirnhälfte liest jede Note einzeln, was natürlich sehr hinderlich am Blattspielen ist, genauso, wie du nicht Buchstaben, sondern ganze Worte liest. Um Blattspielen zu können, muss man dem Schüler beibringen, den Hinterkopf der linken Gehirnhälfte zu benutzen, also alles in Gruppen zu lesen. Und genau DORT setzt der Schneemann an! Wir bringen den Schülern nicht in erster Linie bei, wie die Noten heißen, sondern, wie man sie vom Bildhaften verstehen her auf dem Instrument umsetzt. Bildhafte Assotiationen werden vom Gehirn um einiges schneller umgesetzt, als einzelne Namen oder Bezeichnungen, die dann gemeinsam eine Logik ergeben.

Etwas grundlegendes ist nun, dass man die Cs absolut liest, als Ankerpunkte, und den rest relativ (wie weit ist es weg vom nächsten C)
.................................................
Ich habe ja schon vorher gedacht, es wäre ideal wenn ich wenigstens wüsste wo die Cs sind, oder die Fs, aber ich konnte mir die bei weitem nicht einprägen. Ich war dann sehr erstaunt, wie es nach dem Schneemann so schnell drin war, mit dieser Kindergeschichte:

Zum klavierpädagogischen Beginn mit Akkorden vom musikalischen Standpunkt aus haben wir ja schon Einiges gesagt.

Es ist aber keineswegs so, dass im Klavierunterricht Noten nur einzeln gelernt werden - im Gegenteil!!!!!

Auch dort wird sehr großen Wert darauf gelegt, in "Gestalten" zu denken, hören und zu sehen! Nur sind die Gestalten keine vertikalen Elemente (Akkorde), sondern horizontale (kleine Melodien und Motive)! Es ist sehr wichtig, den Abstand (Intervalle) zwischen den Tönen einer Melodie zu erkennen und zu hören. Ist es ein Tonschritt (Sekunde) oder ein Tonsprung (Terz....) ........ ? Abwärts oder aufwärts? Wie ist die gesamte Gestalt einer Melodielinie (kann man auch nachmalen, in die Luft zeichnen, singen....)?

Wenn man das kann, muss man anfangs nicht jede einzelne Note können. Es reicht völlig aus, Orientierungsnoten zu kennen und da nehme ich den sog. Notenturm. Bei diesem spiegeln sich die Orientierungsnoten des Violinschlüssels in den Orientierungsnoten des Bassschlüssels und sind so leicht zu merken. Die C's des Violinschlüssels spiegeln sich nämlich freundlicherweise in denen des Bassschlüssels (c1-c1; c2-c; c3-C) und die G's des Violinschlüssels (G-Schlüssel) spiegeln sich in den F's des Bassschlüssels (F-Schlüssel) (g1-f; g2-F). Bei kleinen Kindern nimmt man natürlich nicht alles auf einmal.

Man kann also so oder so "Gestalten" lesen und ich präferiere aus bereits erwähnten Gründen im Anfangsunterricht eindeutig die horizontale Gestalt (Melodie).


Das hat einen guten Grund: Wei Tsin Fu hat scheinbar was Marketing anbetrifft leider keine spezielle Begabung. Ein Konzept erfinden und es dann vermarkten und an die Leute bringen sind zweierlei Dinge.

Dann ist es aber auch kein Wunder, dass man sehr skeptisch ist. Ich kann nachvollziehen, dass Wei Tsin Fu selbst keine Zeit für ein gutes Marketing hat. Mangelnde Begabung lasse ich nicht gelten, denn die wird ja laut Wei Tsin Fu mit der optimalen Nutzung des Gehirns ruckzuck ausgeglichen. :p Abgesehen davon könnte er ja auch einen Fachmann beauftragen. Jedenfalls bleibt so und auch noch mit den nachweislich falschen Angaben Transparenz außen vor und das spricht nicht für die Schneemann-Methode.

Und nach wie vor würde ich gern mal im Unterricht zuhören - ich lerne gern dazu. Warum ist das nicht erlaubt?

Was rhythmische Hilfen wie "Teetasse" etc. betrifft, werden solche auch im Klavierunterricht eingesetzt. In der Früherziehung war es z.B. früher immer Eis-bär (Viertel) und Rin-gel-nat-ter (Achtel .......). Sprache und Musik haben ja viel gemein. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob das Gefühl für den Puls von Musik damit vermittelt wird. Ich mache immer Spiele mit Kindern, bei denen sie z.B. in Vierteln im Kreis gehen und Achtel, Halbe oder Ganze klatschen ......(Ende offen).

Ich habe das Gefühl, ihr habt ein merkwürdiges Bild von Klavierunterricht außerhalb des Schneemanns. Vielleicht bei dir, lieber Markus, aufgrund von schlechten Erfahrungen. Aber so ist es in der Regel nicht und an Musikhochschulen muss man neben einer nicht leichten Aufnahmeprüfung dann eine Menge Semester studieren, um das zu lernen.

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Ach so, mit 34 Jahren anzufangen, Klavier zu spielen, ist gar nicht so spät. Hier im Forum sind einige unterwegs, die noch viiiiiiiiel älter sind! :D :kuss:
 
Schöne links, Rolf!!! In diesem steht auch:

"After having studied mathematics and
theology in Indonesia, he moved to Germany to study the piano for 27
semesters with 20 of the greatest pianists in Europe.
"


Das sollte man nochmal hervorheben:
Wer benötigt 27 Semester um sein Fach - und insbesondere auch ein ausgesprochenes Neigungsfach - (auch) im Ausland zu studieren???

LG

Debbie digitalis
 
Wir hatten z.B. einen Lehrer in der Schule, der seinen Schülerinnen zu nahe kam und gerne mal über den Kopf streichelte. Verhasst, aber nicht lebensbeeinflussend. Verwerflich und ekelhaft natürlich trotzdem...
Ich weiß es nicht, aber ich hoffe inständig, dass der Großteil der Vorfälle, die so erschreckende Statistiken füttern, von solch harmloser Natur sind.


Liebe Blüte,

erlaube mir, dass ich da widerspreche! Das ist keinesfalls harmlos!!! Widersprichst du dir da nicht selbst, wenn du einerseits sagst, es war verhasst und andererseits, es ist harmlos?

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich meine damit - harmlos in den direkten persönlichen Auswirkungen auf die Betroffenen. Mir hat er auch mal über den Kopf gestrichen, aber das hat weder meine Psyche geschädigt noch meinen Charakter verändert, nicht mal meine Schulnoten, ich hab keine Ängste, Traumata, gestörtes Weltbild, was auch immer man sich da vorstellen mag. Ganz anders wäre das natürlich bei Berührungen an anderen Körperstellen oder gar Vergewaltigung.
Also natürlich nicht harmlos in Absicht und Handlung, aber das versteht sich ja von selbst.
 
Mal ehrlich - die Frauen laufen ja auch nicht in Nonnenkleidern in der Hochschule herum, oder? (...)

ein toller Beitrag, danke, Stilblüte

Wir hatten z.B. einen Lehrer in der Schule, der seinen Schülerinnen zu nahe kam und gerne mal über den Kopf streichelte. Verhasst, aber nicht lebensbeeinflussend. Verwerflich und ekelhaft natürlich trotzdem...

Und in diesem Fall dann eben nicht zu entschuldigen. Es geht eben auch anders! Viele männliche Lehrkräfte machen es vor.

Lieber Clemens, lieber Markus,(...) Ich hoffe, ihr lasst euch trotz der massiven Kritik hier nicht abschrecken, auf unsere Argumente einzugehen!!!

auch ich wollte durch meine Bemerkungen keineswegs die laufende fachliche Diskussion beeinflussen! Bitte diskutiert ungestört weiter!
 
So viel Bäume - wo ist der Wald?

Nachdem der Dialog zwischen Befürwortern und Skeptikern eher schleppend in Gang gekommen ist, reicht inzwischen die Anzahl der Einzelaspekte und angerissenen Themen locker dafür, ein halbes Dutzend neue Threads zu eröffnen.

Da ringt man natürlich mit sich beim Versuch, alles unter einen Hut zu bekommen, um sich positionieren zu können. Nicht einfacher wird dieses Vorhaben durch die Tatsache, dass es mit dem "Urheber" der Wei-Tsin-Fu-Methode aufgrund der nicht selbst gewählten Eremitage hinter eisernen Gardinen keinen Dialog über die vermittelten Inhalte geben kann. Hier muss man sich auf oftmals fragwürdig und unprofessionell präsentierte Dokumente konzentrieren: Eine fast laienhaft gestaltete Homepage, vielfach künstlerisch unbefriedigende Interpretationen, ausgedehnte Repertoirelisten, die nichts über den fundierten Umgang mit der einstudierten Literatur aussagen - und dann noch der besonders schwerwiegende Vorwurf des sexuellen Missbrauchs.

Derart ausgeprägte Negativaspekte verstellen eigentlich jeden unvoreingenommenen Blick auf eine vorgeblich neuartige und geniale Lernmethode - und es ist wirklich nicht einfach, diese losgelöst von der Person ihres "Urhebers" zu betrachten. Mit der Person und ihren Taten beschäftigen sich nun strafrechtlich Ermittelnde und die zuständigen Gerichtsorgane.

In diesem Forum steht ja nun eher die Beschäftigung mit künstlerischen Inhalten und deren Vermittlung im Vordergrund. Und gerade in diesem Bereich lohnt sich die kritische Auseinandersetzung mit einer Methode, die dem einen "unheimlich" viel bringt und beim anderen nur Ablehnung hervorruft. Dass diese Lernmethode so polarisiert, hängt sicherlich damit zusammen, dass diese beim Zugriff auf künstlerische Ausdrucksmittel bei mit wenig oder keinen Vorkenntnissen agierenden Schülern vielleicht verblüffende Resultate in den frühen Phasen der Ausbildung ermöglicht. Die einen buchstabieren mühsam vom Blatt, die anderen erfassen sofort alles Wesentliche in ganzen Sätzen und vermögen damit sogleich versiert umzugehen. Wenn es aber um eine Verfeinerung solcher eigentlich noch des Reifens bedürfender Einsteiger-Resultate geht, vermag eine solistische Hochschulausbildung an vielen Orten nicht nur in diesem Lande auf jeden Fall nicht durch eine "Schneemann-Methode" ersetzt werden zu können. Derartige Ambitionen klingen auf einer mit vielen orthographischen Fehlern behafteten Webseite reichlich vermessen. Dass der Weg zum pianistischen Erfolg hart und langwierig ist, wissen alle, die pianistischen Erfolg haben oder hatten. Wo es da praktische "Abkürzungen" geben soll, ist mir auch nach der Lektüre zahlreicher Seiten und Beiträge immer noch nicht klar geworden.

Da läuft möglicherweise vieles genauso ab wie bei diversen Wunderdiäten: Schnelle Anfangserfolge, die bestenfalls zu dauerhafter Umstellung der der Gesundheit abträglichen Ernährungsweise motivieren können. Wird diese nicht vollzogen und durchgehalten, hat nachher bestenfalls die Geldbörse abgenommen und der Kandidat bringt nachher noch mehr Kilos auf die Waage als vor der Diät. Ein pianistischer Jo-Jo-Effekt könnte bedeuten, auch nach 27 Semestern Studium bei 20 verschiedenen Lehrern nicht da zu stehen, wo die wahren Großmeister der Pianistik in früheren Jahrzehnten oder Jahrhunderten auch schon ohne langwieriges Erforschen des Zusammenwirkens der beiden Gehirnhälften längst angekommen sind.
 

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