Leichterer Tastenanschlag

joe

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Frage: Wie kann man bei einem Schüler, der zuvor Gitarre gelernt hat und dem dort gesagt wurde, dass er die Saiten extrem fest nieder drücken muss (und das auch total verinnerlicht hat), die Leichtigkeit beim Anschlagen der Klaviertasten beibringen?
 
Hallo joe,

Ich bin zwar kein Klavierlehrer und weiß nicht wie Schüler reagieren.

Aber ich würde ihm vorschlagen die Tasten eine zeitlang bewußt langsam herunterzudrücken.
Langsam in bezug auf die Anschlagsgeschwindigkeit, nicht in Bezug auf die Geschwindigkeit der einzelnen Tasten untereinander, also dem Tempo des Stückes.

Je langsamer die Taste heruntergedrückt wird, desto leiser wird der Ton.
Normalerweise ist einem das nicht bewußt, aber in dem Fall würde ich das explizit erklären dass es nichts mit fest und sanft zu tun hat sondern mit schnell und langsam.
Wenn ihm das Leisespielen so eine zeitlang gelungen ist, kann er ja danach machen wie er will...

So und nun möge mich die Bande der Klavierlehrer steinigen. :)


Liebe Grüße.
 
Frage: Wie kann man bei einem Schüler, der zuvor Gitarre gelernt hat und dem dort gesagt wurde, dass er die Saiten extrem fest nieder drücken muss (und das auch total verinnerlicht hat), die Leichtigkeit beim Anschlagen der Klaviertasten beibringen?


Hallo joe,

wir haben hier pppetc im Forum, der sich ganz hervorragend mit den Feuchtwanger-Übungen auskennt.

Da geht es z.B. darum, dass der Schüler ganz entspannt mit längeren Fingern seine (z.B.) rechte Hand auf die Tasten legt und diese mit seinen Fingerkuppen erfühlt. Dann tippt die linke! Hand auf einen Finger der rechten - so wird die Taste quasi passiv angeschlagen und die einzelnen Finger spüren/fühlen anschließend in aller Gelöstheit den Auftrieb der Taste. Das ist bei weitem nicht das einzige Element dieser ersten Feuchtwanger-Übung und ich wage kaum, hier etwas darüber zu schreiben, weil schon pppetc geschrieben hat, dass er selbst viele Jahre gebraucht hat, um diese Übung wirklich zu begreifen (im wahrsten Sinn des Wortes :p ).

Aber es wird deinem Schüler sicher helfen, wenn er verstehen lernt, dass man beim Klavier spielen im Gegensatz vielleicht zum Gitarrespielen (da kenn ich mich nicht aus) wegen des Auftriebs mit der Taste kommunizieren/arbeiten kann und dabei das Fühlen eine riesengroße Rolle spielt. Die Finger können sich also nach dem Anschlag von der Taste hochtragen lassen, indem sie ganz leicht werden, Hand und Arm inklusive. Dann wird sicher auch allmählich der Anschlag besser.

Viele Grüße

chiarina

P.S.: Wichtig ist es natürlich auch, das Gehör für die unterschiedlichen Klangmöglichkeiten eines Tons in Verbindung mit dem Anschlag zu schulen. Wahrscheinlich klingen seine Töne momentan doch gruselig hart und flach, oder nicht?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...dem dort gesagt wurde, dass er die Saiten extrem fest nieder drücken muss...
Allein der Satz klingt schon komisch.

Wenn man die Saiten "extrem fest" niederdrückt, dann verstimmt sich die Saite.
Weil zwischen der, in diesem Moment auf dem Bund aufliegende, Saite und dem Gitarrenhals ein kleiner Luftspalt herrscht, in den man die Saite dann reinquetscht und die Saitenspannung erhöht.
Zumindest ist das bei meinen 2 Gitarren so...


Eine Möglichkeit wäre vielleicht noch die Tasten leicht (1mm oder so) einzudrücken bevor er sie anschliessend spielt. (quasi vorausfassen bzw. reingreifen)
Kann er erst einmal eine Melodie in 2 verschiedenen Lautstärken spielen ist der Bann ja schon zum Großteil gebrochen... (p und f z.B.)
 
So und nun möge mich die Bande der Klavierlehrer steinigen. :)


Liebe Grüße.

dazu müsstest Du in Ländereien mit Ölvorkommen reisen, dort zählt das zur Folklore :D :D

die prachtvollste Steinigung ist übrigens filmisch dokumantiert: Life of Brian

nebenbei könnte man Tasten nicht ganz zum Tastenboden bringen, man könnte auch erst mal etwas in die Tasten fassen und die Auslösung spüren/beeinflussen - - es gibt so manches
 
Danke. Werde es ausprobieren. Die Töne klingen tatsächlich recht starr und unflexibel.
 

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