Lautstärke des klavieres

Hallo Rose,

ich kann das Problem deiner Tochter gut nachvollziehen. Ich habe hier daheim ein Klavier stehen, das mir überhaupt nicht liegt, es macht mir auch überhaupt keinen Spaß darauf zu spielen. Es gibt nämlich nur 2 Möglichkeiten - laut und leise. Eine Differenzierung ist fast nicht möglich, ich lerne hier eigentlich nur den "Notentext". Sobald es um mehr geht, wirds sehr kritisch...
Ich hab das Problem allerdings jahrelang nicht erkannt und hatte sehr viele frustrierende Momente, sowohl daheim als auch im Unterricht.
Mittlerweile nutze ich, so oft es geht, die Möglichkeit, bloß irgendwo anders zu üben und nicht daheim, sobald ich an die Klangqualität gehen will.

Du sagst, deine Tochter hat die Möglichkeit, anderswo zu üben - das würde ich auf jeden Fall nutzen. Einmal, damit sie nicht so frustriert wird wie ich (;) ), und zu zweiten ist es, wie schon oft gesagt, ohnehin besser, wenn man sich daran gewöhnt, dass jedes Klavier anders ist.
Ihr müsst jetzt auch nichts überstürzen oder euch zu große Sorgen machen, vielleicht legt es sich ja von selbst. Allerdings würde ich das Problem nicht unterschätzen. Ein Klavier, das nicht macht was man von ihm erwartet, kann leicht zu Aggressionen führen ;)
 
Intonation?

Hallo,
wenn man annimmt, dass die Klavierlehrerin ein gutes und richtig eingestelltes Instrument verwendet, dann kann man dieses als Referenz verwenden.
Wenn das so ist, dann ist euer Klavier zu laut (oder zu hart, das wird oft verwechselt).
Ich würde zwei Dinge tun:
1) mal ein Klaviergeschäft aufsuchen und dort mehrere neue Klaviere probespielen. Das gibt einen Eindruck, wie so ein Klavier "im Mittel" klingt. Dann kann man besser beurteilen ob das eigene zu laut oder das der KL zu leise ist.
2) Euren Klavierstimmer fragen. Diese Leute kennen sich meist sehr gut aus. Ein Klavierbauer kann ein Instrument so intonieren, dass leiser klingt, ohne seinen Klang zu verlieren.

Viel Spaß - Gruß - Andreas
 
...Wenn das so ist, dann ist euer Klavier zu laut

Das kann ich so nicht stehen lassen!

Es gibt Klaviere unterschiedlichster Lautstärke, was auch sehr gut ist, denn so kann man das geeignete für das eigene Musikzimmer finden. Außerdem gibt es Klaviere mit unterschiedlichsten Klangfarben und -charakteristika, auch absolut gewollt.

Es gibt nicht "das Referenzklavier" in Bezug auf Klang und Lautstärke. Es gibt auch kein Referenzklavier hinsichtlich der Bespielbarkeit. Natürlich gibt es Klaviere, die schlecht konstruiert oder in schlechtem Zustand sind und die kann der Klavierbauer oder Stimmer teilweise verbessern. Aber in welcher Weise er das tut, hängt entweder von ihm selbst oder von den Anweisungen des Eigentümers ab.

Davon abgesehen ist der Klang auch sehr abhängig vom Raum, in dem das Klavier steht.

Oder einfach gesagt: Ohne das Klavier selbst zu spielen, kann man überhaupt nichts dazu sagen.

Aber da wir schon beim Thema "zu laut sind": Man muß sich natürlich auf das jeweilige Instrument einstellen und herausfinden, was dort piano, forte und so weiter bedeutet. Und das kann die Tochter in diesem Falle bei ihrer Lehrerin nicht, möglicherweise einfach deswegen, weil sie nicht weiß, wie sie kräftiger anschlagen kann. Ich selbst hatte früher erhebliche Probleme in Läufen mit Tönen zwischen den schwarzen Tasten, denn ich hatte es damals mit Kraft versucht, und das geht einfach nicht.

Aber ich bin ja gespannt, was die Klavierlehrerin sagen wird. Bitte nicht vergessen, das hier zu berichten :)
 
So, nun muss ich als Klavierbaumeister und Klavierhändler mal meine Meinung kund tun.

Kunden kommen oft in den Laden und fragen nach einem Klavier für einen Anfänger. Wenn nun der Händler unter "Anfänger" = "niedriger Preis" versteht, oder dies ausdrücklich von den Kunden verlangt wird, erhält man oft ein Klavier mit "Hausmarke". Hier kann niemand die Qualität und den Preis vergleichen, es sei denn, er ist Klavierbauer. Ohne dieses Klavier gesehen zu haben, schätze ich mit 90%iger Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein einfaches, chinesisches Klavier handelt.

Chinesische Klaviere haben:
- zwar ein gutes Preis - Leistungsverhältnis aber:
- keine fein dosierbare Mechanik
- unregelmäßige Mechanik
- unausgewogener Klang
- keine Grundintonation = zu schnell zu hart klingende Hammerköpfe

Ich schätze, Ihre Tochter ist einfach schon an der Leistungsgrenze des Instruments angekommen und sollte (um Ihr den Spass zu erhalten) zügig etwas anderes bekommen!!!!
Gut, dass Sie nur gemietet haben!!!
Meine Empfehlung:
Klavierlehrerin mit in den Klavierladen nehmen und ein Klavier aussuchen, welches klanglich und mechanisch passt (inzwischen weiss Ihre Tochter und die Lehrerin, was Sie klanglich benötigen).
Hier unbedingt ein Markeninstrument nehmen (mieten, kaufen, finanzieren, egal, bei Kauf ggf. anfragen, ob die alte Miete angerechnet werden kann!!!)
Im günstigen Segment erhält man die Yamaha und Kawai Klaviere ab knapp unter 3000 EUR, wenn Sie die nicht mögen, dann auf jeden Fall ein deutsches Instrument (ab 6000 EUR)
Ein Klaviertausch kostet den Händler nicht extrem hohe Transportkosten, wenn Sie die übernehmen, haben Sie wenig Geld investiert, aber einen extrem großen Nutzen. Ihre Tochter hat dann wieder Spass am Spielen, entwickelt sich also schneller weiter und bleibt mit Sicherheit weiter dabei!!!

Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dann bezahlen Sie doch einfach einem Klavierbauer, der nicht von diesem KLavierhaus ist und der keinen eigenen Verkauf hat (so ist er keine Konkurrenz, daher unabhängig) eine halbe Arbeitsstunde und lassen Ihn das Klavier einschätzen.

viel Glück!
und Ihrer Tocher wünsche ich noch viele Jahre Spass am spielen!!!
Thomas Friebel
pianelli music store
 
Aber wenn ihr ihr anbieten zuhause so zu spielen das es sich für sie schön! anhört ,ist es überhaupt keine Problem.Wir fürchten eben nur das es ja kontraproduktiv ist.Unsere Sorge ist das sie den Anschlag falsch lernt,wenn sie zuhause eben die Tasten anders anschlägt als bei ihrer Lehrerin.Das Problem ist das sie dort auf dem Klavier wirklich Töne verschluckt weil sie nicht fest genug anschlägt.Zuhause haben wir dieses Problem nicht.Und wir überlegen nun was wir tun können,das sie a) den richtigen Anschlag lernt aber b) es sich zuhause eben auch so gut anhört das sie auch ein Erfolgserlebnis hat.

Diesen Beitrag wollte ich nur allen Hellsehern in Erinnerung rufen, die Rose und ihrer Tochter ein neues klavier andrehen wollen, weil sie im Gekröse einer Unke oder vielleicht im Internet gelesen haben, daß das heimische Klavier nichts taugt!
 
Wir denken mittlerweile das es eine Mischung von beiden Varianten ist.Maja hat Rhytmusprobleme.Ohne Frage.Das Klavier ist laut.Ohne Frage.
In den Osterferien wird uns die KL besuchen zusammen mit Majas Orgellehrer.Das Gespräch sollte ohnehin stattfinden damit wir eine Linie finden das Maja beide Instrumente lernen kann ohne die Lust an einem Instrument zu verlieren.Beide werden das Klavier anspielen.Die KL rief gestern noch mal an und gab uns den Tip der hier auch kam,Schaumstoff hinter dem Klavier zu platzieren und zu sehen ob eine Verbesserung eintritt.Eigentlich fände ich es schade wenn es am Klavier liegt.Es hat einen schönen Klang.

Wir haben uns ja im vergangenen Jahr von unserem alten Schätzchen getrennt da die Klaviatur sehr schwergängig war.
 
Das klingt doch gut wenn Probleme angesprochen und offen angegangen werden :-)
 
Zunächst einmal allen ein grosses Dankeschön.
Wir hatten nun Besuch von Majas Klavierlehrerin und dem Kantor der Maja Orgelunterricht gibt.Nun sind wir völlig durcheinander.:confused:
Beide widersprechen sich völlig.Der Orgellehrer sagt das der Anschlag von Maja völlig ok ist und ihr Problem ist das sie einige Tasten verschluckt.Sprich eine reine Übungssache.Die KL sagt das Maja weiterhin viel fester anschlagen muss weil es eben so richtig ist:confused:.Also mit Gewalt herumhämmern,zumindest hört es sich so an.Übrigens hört es sich bei der KL auf unserem Klavier auch nicht besser an.Zweitens bemängelt sie das Maja nicht mit einem Metronom übt,da sie ja Rhytmusprobleme hat.Leider kommt Maja bei dem Metronom immer wieder aus dem Takt.Ihr hilft es mehr zu zählen.Sie verfügt nicht über ausreichend Rhytmusgefühl und erarbeitet sich den Rhytmus bei jedem Lied.
Technisch wäre Maja sehr weit,aber das Handycap mit dem Rhytmus würde immer grösser.Der Orgellehrer widersprach vehement.Er würde mit Maja andere Erfahrungen machen und findet es gut das Maja eben dran bleibt.Ausserdem hält er das Metronom für eine zehnjährige nicht für optimal wenn sie ohnehin Rhytmusprobleme hat.
Unser Gefühl ist das Maja bei der KL zumindest im Moment nicht gut aufgehoben ist.Sie übt mehrere Stücke paralell ein mit Maja.Ist mit keinem zufrieden,verständlicherweise und schliesst nach einigen Wochen das Stück ab mit den Worten.Es ist ganz gut.Wir haben schon oft mit ihr gesprochen und klargestellt das wir keine eltern sind die massenhaft Erfolge anhand von vielen Stücken sehen wollen sondern das Maja eben fachliche Unterstützung erhält.Wir finden die Situation ziemlich unerträglich und waren schon nahe daran zu kündigen.Maja ist nur noch gefrustet:(
 
Ich denke auch, dass ihr die Lehrerin wechseln solltet. Das hört sich nach einem Problem an, was eigentlich keins sein sollte und wo drauf rum geritten wird. Die leidtragende ist Maja, die die Lust verlieren wird.

Sucht einen Lehrer der gut mit Kindern umgehen kann. Es kann ja nicht nur 1 Weg geben. So kann man ein Kind (auch Erwachsenen) ja nur demotivieren. Da scheint mir der Orgellehrer doch schon pädagogisch geeigneter zu sein.
 
Metronom ist nicht jedermanns Sache! Mich bringt es z.B. auch völlig aus dem Takt. Und wenn das kein Widerspruch in sich ist: ein Metronom bringt einen aus dem Takt... :D

Für mich ist nach deiner Beschreibung ganz klar:
Kündigen! Schick Maja bloß nicht länger zu einer solchen KL! Es wäre noch schlimmer, wenn sie die Lust am Klavier endgültig verliert. Egal ob die KL was taugt, andere mit ihr zufrieden sind, oder noch so gute/viele Referenzen hat, ganz eindeutig ist sie für Maja die falsche KL. Das genügt m.E. für einen Lehrerwechsel. Erst recht, nachdem ihr euch so große Mühe gegeben habt, die Sache zu klären und herauszufinden, wo es denn nun hakt.

Das Rythmusproblem (wenn es denn diesen dramatischen Namen überhaupt verdient) wird sich lösen. Langsam, irgendwann. Selbst wenn da immer eine kleine Baustelle bei ihr bleiben würde: sie wird ganz sicher mit hoffentlich viel Freude Klavierspielen können und durchaus gut spielen. Schließlich ist sie kein Kind, das zur Pianistin getrimmt werden soll. Meine Vermutung ist, daß die KL in diesem Punkt maßlos übertreibt.
Hör auf dich selbst, dein Gefühl, und obendrein die Meinung des Orgellehrers (der ist ja wohl auch als Lehrer eines Instruments kompetent), und tu Maja was Gutes.
 
Metronom ist nicht jedermanns Sache! Mich bringt es z.B. auch völlig aus dem Takt. Und wenn das kein Widerspruch in sich ist: ein Metronom bringt einen aus dem Takt... :D

So kritisch ich auch dem Metronom gegenüber eingestellt bin - wenn man das Gefühl hat, das Metronom bringt einen aus dem Takt, dann ist man eben schon vorher nicht im Takt. Bei vorhandenem Takt-Gefühl sollten eigentlich keine Probleme beim gelegentlichen Spielen mit Metronom auftreten.
Ob man durch das Üben mit Metronom ein Taktgefühl entwickeln kann, weiß ich nicht so recht. Da finde ich es auch besser, zu zählen, bzw. bevor man zählt, sich erstmal zu überlegen, wie man eigentlich zählen muß - also welche Zahl zu welchem Ton gehört. Diese Frage beantwortet nämlich auch das Metronom nicht.
 

Danke für eure Antworten.Wir haben Maja gefragt und sie möchte nicht mehr zu ihrer KL.Jetzt hat sie erst mal Osterferien und wir werden schauen ob Maja bei dem Kantor Unterricht bekommt oder ob es jemand anderes sein wird.Ich finde es nur unglaublich schade.Wir waren so naiv zu glauben das wenn beide Seiten gute Absichten haben es eben auch eine gute Sache wird.
 
das wenn beide Seiten gute Absichten haben es eben auch eine gute Sache wird.
Gute Absichten machen noch keinen einfühlsamen, kindgerechten Pädagogen. Der perfekte Klavierlehrer wird tatsächlich zur Konkurrenz für Mama & Papa - damit muss man dann aber auch umgehen können :D
 
... Niemand ausser den Eltern (und evtl die bucklige Verwandtschaft) begleitet ein Kind durch Kindheit, Pubertät, Jugend bis zum Erwachsenenen ... außer ein guten Klavierlehrer/in!!!! Da ist Sorgfalt bei der Auswahl gefragt!
 
... Niemand ausser den Eltern (und evtl die bucklige Verwandtschaft) begleitet ein Kind durch Kindheit, Pubertät, Jugend bis zum Erwachsenenen ... außer ein guten Klavierlehrer/in!!!! Da ist Sorgfalt bei der Auswahl gefragt!

Das ist ja gerade mein Problem.Ich habe ihr mein Kind anvertraut und nun empfinde ich es so das sie dies Vertrauen ausgenutzt hat.Aber das ist eben mein Gefühl.Mein Kopf sagt das dies eine sehr vereinfachte Sicht der Angelegenheit ist und es albern von mir ist so zu denken.
 
Danke für eure Antworten.Wir haben Maja gefragt und sie möchte nicht mehr zu ihrer KL.Jetzt hat sie erst mal Osterferien und wir werden schauen ob Maja bei dem Kantor Unterricht bekommt oder ob es jemand anderes sein wird.Ich finde es nur unglaublich schade.Wir waren so naiv zu glauben das wenn beide Seiten gute Absichten haben es eben auch eine gute Sache wird.

Gute Idee, den Kantor zu fragen, ob er auch den Klavierunterricht übernehmen kann! Orgel und Klavier sind ähnlich aber nicht das gleiche und sie ist ja mit beidem noch ein einem Stadium, wo sie dauernd dazu lernt. Und gerade weil sich Orgel und Klavier in einigen Dingen sehr unterscheiden (z.B. der Anschlag), ist es doch ausgezeichnet, wenn sie einen Lehrer hat, der ihr eben auch diese Unterschiede zeigen kann.

Ich glaube nicht, daß es aufgrund deiner Beiträge etwas an der Klavierlehrerin auszusetzen gibt, aber sie hat vermutlich keine Orgel für den Unterricht zur Verfügung und kann vielleicht nicht mal Orgel spielen. Deswegen ist aus obigen Überlegungen heraus der Kantor der geeignetere Lehrer (mal ganz abgesehen davon, daß deine Tocher eh nicht mehr zur Klavierlehrerin will).

Was die "verschluckten" Töne betrifft, so halte ich das für eine normale Erscheinung, während man lernt, statt einzelner Töne Tonreihen zu spielen. Jeder einzelne Finger hat andere Stärken und Schwächen und bis man gleichmäßig spielen kann (was bedeutet, daß man so spielt, daß es nicht mehr ungelenk und unkontrolliert klingt oder Töne verschluckt werden), dauert es eine Weile. In diesem Zusammenhang ist auch Takt interessant: Durch die unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Töne abhängig davon, wann im Takt sie gespielt werden, ergeben sich gleichzeitig der Rhythmus und auch der gleichmäßige Anschlag. Ich glaube, das kann man am besten zu mehreren Üben, indem man gemeinsam zählt oder sogar gemeinsam musiziert. Zu hause ist dann das Metronom eine Behelfslösung, um fehlende Musiker zu ersetzen. Im Unterricht kann der Lehrer mitsingen, -spielen oder -zählen.

"gleichmäßiger Anschlag" ist eigentlich ein blödsinniger Ausdruck. Es geht ja nicht darum, jede Taste auf die selbe Art und mit der gleichen Kraft anzuschlagen, sondern darum, so zu spielen, daß Ecken und Kanten nur dann zu hören sind, wenn sie auch komponiert wurden. Also eher ein kontrollierter Anschlag.
 
Sie ist bestimmt für viele Kinder eine gute KL.Mit Maja scheint es einfach nicht zu passen.Wenn ich als Erwachsene nicht verstehe was sie bewegt und sie mir die Gründe nicht wirklich nahebringen kann,wie soll Maja es verstehen?
Letztendlich bringt nur ein Wechsel eine Erleichterung für Maja.

Es ist traurig weil die KL Maja damals bei der musikalischen Früherziehung sehr unterstützt hat,sich feinfühlig erwies und sie sich sehr mochten.
Und ich glaube wirklich das sie Maja voran bringen will.Nur ist es wohl der falsche Weg.
 

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