LautsprecherAus

In der Form nicht ... mit "t" schon eher (am ende von Budget).

Einkaufs- und Fahrstuhljazz muss man genauso ausblenden können, wie das zu Tode komprimierte UUUUUMPF aus PKW's (mir wird da ja manchmal schon schlecht, wenn ich nur daneben stehe).
Leute, mit ihrer eigenen Mucke aus einen BT-Speaker stören mich eigentlich nicht ... ich erlebe das aber auch eher als kurze Episode.

Das mit den Personalwünschen ist nebenbei relativ ... solange der Chef oder die Stationsleitung in der Nähe ist, läuft bei uns Radio (offiziell wegen Verkehrsnachrichten). Meine eigene Mucke kann ich im Grunde nur spät abends oder an den Wochenenden laufen lassen. Selbst dann lege ich Wert drauf, dass die Kunden daran keinen Anstoß nehmen.
Napalm Death oder Dead Kennedys fällt also schonmal aus und ich glaube gediegene Klaviermusik oder Klassik aus den 1910ern käme in einer Tankstelle auch etwas seltsam. Oder fändet ihr es nicht komisch, wenn ihr in eine Tankstelle reinkommt, und da läuft gerade Anton Weberns "Dies ist ein Lied, für dich allein" (op.3, Nr. 1).
Während der Corona-Dauerbeschallung habe ich das Radio sogar ziemlich oft einfach ausgeschaltet, weil ich es echt nicht mehr hören konnte. Wenn Fussball läuft, mache ich das noch immer so.

Ansonsten empfinde ich die Musikbeschallung in den meisten Läden eher als belangloses Hintergrundgedudel ... ich weiß, dass das ohnehin nur den Melkvorgang optimieren soll. Aber da ich meist ziemlich genau weiß, was ich haben will, stört mich das nicht.
 
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Heute ist beim Café, bei dem ich öfters morgens nen Cappu hole im Vorbeigehen, das Internet ausgefallen. Unter anderem lief keine Musik. Habe der Bedienung gesagt, dass ich das auch mal schön finde, so Stille. Sagt sie, sie vermisse die Musik. Aber das wird zu deren geringeren Problemen gehört haben.

Hm, ich könnte mich mit dicken NoiseCancelling-Kopfhörern an den Tisch setzen. Brauchen ja nicht angeschlossen sein. Oder man steckt der Bedienung beim Bezahlen nebst Trinkgeld einen QR-Code im Visitenkartenformat zu. Link auf lautsprecheraus.de, oder so.
 
tatsächlich haben wir kleine Kärtchen, die man z.B. im Restaurant liegen lassen kann, wenn man geht, oder der Bedienung gibt.
Was ich übrigens immer besonders traurig finde, ist, wenn Menschen sagen: Ich nehme das gar nicht mehr wahr, und mich dann schulterzuckend für klapsenreif halten...
Also traurig finde ich, wenn man Musik nicht mehr wahr nimmt. Das geht ja gar nicht. es scheint vielleicht, dass die Ohren etwas wegblenden, aber das arme Gehirn ist ständig damit beschäftigt, aus der Vielzahl der Reize die wichtigen von den unwichtigen zu trennen. Ich denke, dass das durchaus Stress für unser armes Organ ist. Warum sonst sitzen wir manchmal einfach nur auf der Bank und wollen einfach nur da sitzen...
Ich habe mal ein Lied geschrieben, das sich in der dritten Strophe mit dem Thema beschäftigt. es ist interessant, wieviel positives Feedback kam, wie Menschen bewusst wurde, was wir so alles mit uns machen lassen.
Hier ist ein Link, falls Ihr es hören wollt - manche von Euch kennen es schon ;-)



Den Anhang Die da oben.mp3 betrachten
 
"Werte Frau Tastatula, aus technischen | juristischen | organisatorischen Gründen haben Sie hiermit Ihr Anrecht auf freie Meinungsäußerung ausgereizt. Wir bitten Sie freundlich um Ihr Verständnis. Vielen Dank."

Scherz! (... der mir aber irgendwie bitter in der Kehle sitzt, weil es mir erschreckend folgerichtig vorkommt angesichts der versteckt autoritären Floskeln, denen man im öffentlichen Raum so begegnet.) Ich wollte sagen: Gefällt mir! ;)

Und dann war heute die Kollegin, der ich mit einer klaren, detaillierten Erläuterung kam, warum etwas nicht ging. Wunderte sich, warum so eine einfache Anfrage so komplizierte Gedankengänge in mir auslöste. Nächstes Mal heißt es bei mir also auch: "Aus technischen Gründen ... l. S. m."
 
Das geht ja gar nicht. es scheint vielleicht, dass die Ohren etwas wegblenden, aber das arme Gehirn ist ständig damit beschäftigt, aus der Vielzahl der Reize die wichtigen von den unwichtigen zu trennen. Ich denke, dass das durchaus Stress für unser armes Organ ist.
Schon mal darüber nachgedacht, dass Hintergrundgedudel genau dabei helfen kann, die Reize leichter zu filtern und es eher weniger stressig ist?
Ich kenne kaum einen Ort mit Stille. Wahnsinnig laut und reizüberflutend ist es z.B. auch in der Natur, aber natürlich auch in jeder Großstadt, ja selbst in Kleinstädten. Ich kann mir gut vorstellen, dass Musik, selbst die, von der man meint dass man sie ausblendet, dabei hilft, Reize nicht so stressig wahrzunehmen.
Beispiel: Ein Kaufhaus wird für mich sofort viel lauter, sobald die Hintergrundmusik wegfällt. Viele mich stressende Reize (Getrappel, Geklappere, Plappern der Leute, Maschinenrauschen, Klingeltöne, Kassenschubladen, Türen, Gepiepse an allen Ecken und Enden...) rücken auf einmal in den Vordergrund, die man mit Hintergrundgedudel gar nicht gehört hat.

Mir stellt sich die Frage, ob die Ohrverschmutzung mit Musikberieselung wirklich zunimmt oder gar abnimmt.
 
Achtung. Was nun kommt ist nur meine persönliche Meinung.

Mir ist einfach egal, aus welchen Geräuschquellen die "Musik" gespeist wird, die mein Ohr erreicht ... "Ruhe" gibts ohnehin nicht.
In der Alltagssynfonie bzw - kakofonie gibts keinerlei Generalpausen. Dafür aber Akzente. Zum Beispiel eine achtlos hingeworfene Gerüst-Stange auf der Baustelle nebenan, ein Schreiendes Kind oder ein gackerndes Huhn, die vorbeirumpelnde Strassenbahn, verschieden klingende Autos ... manche mit Musik und manche ohne ... dann mal wieder eine zeternde oder lachende Gruppe Fussgänger und zwischendurch auch immer mal wieder Sounds von Vögeln, Hunden, Katzen.
Das alles gehört mMn zum Klang der Stadt ... sogar vereinzelte Fetzen von Lieblingsliedern (oder auch das Gegenteil), die aus vorbeifahrenden Autos dringen. Sogar die Unterhaltungen der (wahrscheinlich) Minderjährigen, die sich zum Rauchen in unserem Hinterhof treffen.

Störend wird es erst bei Eintönigkeit ... also bei Party nebenan (als Beispiel), wenn das immer gleiche "Rumms, Rumms, Rumms" alle anderen Impulse beisete drückt ... das ist primär langweilig.
Aber das liegt wohl vor allem an der mangelnden Abwechslung im Party-Musikprogramm.

Das völlig normale Geräuschgeschehen um mich herum ist für mich der Soundtrack meines Lebens. Und zu dem gehört eben auch die Musik wenn ich in einem Kuhstall mit musikalischer Milchertrag-Optimierung oder in einem Supermarkt bin ... oder eben, wenn ich seit 2 Jahren neben einer Baustelle wohne, auch diese Geräusche.

Ich versuche das als Musik zu begreifen ... egal, ob ich neben einer Baustelle wohne, auf einem belebten Platz stehe oder im Wald ... die Welt versorgt mich mit Reizen ... ob das "Musik" oder nur "störender Lärm" ist, das entscheidet sich erst im Gehirn des Wahrnehmenden.
 
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Lieber @Peter , lieber @DerOlf , mit gefallen Eure Gedanken, und es ist spannend, darüber nachzudenken!
Zum Glück sind wir ja alle sehr verschieden und nehmen Geräusche unterschiedlich wahr, wie eben auch Gerüche.
Allerdings unterscheiden sich Alltagsgeräusche deutlich von denen der Musik. Musik kann gar nicht anders, sie geht immer an die Gefühlswelt in uns. Darum kann man sie ja auch so schön manipulativ einsetzen. Wenn ich also im Supermarkt nach den Getreideflocken suche und gleichzeitig eine hysterische Frauenstimme von den Qualen der Liebe singt, dann ist das für mich der falsche Reiz und entstresst in keiner Weise. Mich als ADHUSWS (Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsundsonstwasstörung) belastet es enorm, wenn ich dauernd Wichtiges von Unwichtigem trennen muss. Hinzu kommt sicherlich, dass ich als Musikerin mich mit diesem Feld in meinem Gehirn sowieso viel mehr beschäftige als andere Menschen, die z.B. bei ihrer Arbeit Bäuche aufschneiden.
Ich glaube gerne, dass es anderen anders ergeht. Aber: Wir können die Ohren nicht schliessen und müssen so etwas Kostbares wie Musik ungefiltert in unser Hirn lassen, obwohl wir nicht wollen. Man stelle sich vor, ein Helene Fischer Gegner muss jeden morgen beim Frühstück Helene Fischer hören...da kann er nix dran machen, nur Micky Mäuse anziehen - habe ich übrigens auch schon praktiziert. Ich werde nie den traurigen, ein wenig neidischen Blick des jungen Mannes an der Fleischtheke vergessen, der mir nachschaute, als wolle er sagen: Die hat´s gut! Ich darf so etwas nicht tragen...
 
Ich denke doch, wenn man nicht gerade unter ADHUSWS leidet. Unser Gehirn ist zum Glück gut ausgestattet. Jeder kennt das berühmte Beispiel der quietschenden Straßenbahn. Auch der morgendliche HeleneFischersong wird automatisch in seinem Reiz umgekehrt: Wenn er auf einmal nicht mehr kommt, wird genau das ein Reiz, der erst mal so lange stresst, bis man sich an die neue Situation gewöhnt hat und die Stille überhört.
 
Jeder kennt das berühmte Beispiel der quietschenden Straßenbahn.
Was meinst Du? Sagt mir so jetzt erst mal nix.

Aber bei Straßenbahn fällt mir ein, dass mein Kinderzimmer die ersten drei Jahre meines Lebens direkt an einer Straßenbahn-Haltestelle lag. Nach dem Umzug in eine im Vergleich dazu extrem ruhige Gegend konnte der kleine Don die ersten Wochen nicht gut schlafen. Meine Eltern haben angeblich schon überlegt, eine Straßenbahn vor dem Kinderzimmer zu verlegen.

Meinst Du sowas in der Art?
 

Erfahrung der jugendlichen Cecilie: Morgens war Aufstehen um 6 Uhr angesagt, also Wecker auf 6 Uhr. Der fing dann auch an zu klingeln, ich drueckte die Snooze-Taste. Dann wieder klingeln, wieder snooze, usw., das ging eine Stunde lang so, bis dass der Wecker das Klingeln gaenzlich einstellte. Erst zu diesem Zeitpunkt, d.h. 7 Uhr, war ich dann wach und bereit aufzustehen. Und stand auch auf, aber eben eine Stunde zu spaet. Loesung des Problems: Wecker auf 5 Uhr einstellen.
 
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Achtung. Was nun kommt ist nur meine persönliche Meinung.

Mir ist einfach egal, aus welchen Geräuschquellen die "Musik" gespeist wird, die mein Ohr erreicht ... "Ruhe" gibts ohnehin nicht.
In der Alltagssynfonie bzw - kakofonie gibts keinerlei Generalpausen. Dafür aber Akzente. Zum Beispiel eine achtlos hingeworfene Gerüst-Stange auf der Baustelle nebenan, ein Schreiendes Kind oder ein gackerndes Huhn, die vorbeirumpelnde Strassenbahn, verschieden klingende Autos ... […]
Das alles gehört mMn zum Klang der Stadt ...
Da fällt mir nur Lovin‘ Spoonful ein:
Summer in the City
 
Schon mal darüber nachgedacht, dass Hintergrundgedudel genau dabei helfen kann, die Reize leichter zu filtern und es eher weniger stressig ist?Ich kenne kaum einen Ort mit Stille. Wahnsinnig laut und reizüberflutend ist es z.B. auch in der Natur, aber natürlich auch in jeder Großstadt, ja selbst in Kleinstädten. Ich kann mir gut vorstellen, dass Musik, selbst die, von der man meint dass man sie ausblendet, dabei hilft, Reize nicht so stressig wahrzunehmen......Mir stellt sich die Frage, ob die Ohrverschmutzung mit Musikberieselung wirklich zunimmt oder gar abnimmt.
Interessanter Gedanke. Ich bin in Kaufhäusern, wo keine Musik läuft, immer sehr schnell genervt. Die Musik hilft mir, mich auf meine "Mission" (haha) zu konzentrieren, und nicht andauernd abgelenkt zu werden. Vorausgesetzt, die Musik ist dezent im Hintergrund, und nicht gerade deutsche Schlagerparade oder ähnliches.
Ich bin ein Mensch, der von mehreren Reizen auf einmal schnell überfordert ist. Wenn ich am PC arbeite, und jemand spricht mit mir, dann kann ich nicht weitermachen, sondern muss mich der Person direkt zuwenden. Auch beim Autofahren habe ich einen Tunnelblick (unsicher bin ich dabei nicht), und sehe nicht, wenn eine bekannte Person mir zuwinkt, das hat schon so manche beleidigte Leberwurscht erzeugt. Da nützt auch meine Begründung nichts.

Natur würde ich jetzt nicht als Lärm bezeichnen, oder als Reizüberflutung. Ich liebe das Rauschen in den Bäumen, das Vogelgezwitscher, Summen der Bienen, das ist doch angenehm. Und wenn dann noch alles so wunderbar grün ist und immer noch viele Blumen blühen, so wie dieses Jahr - da ist eine Radtour für mich reinste Erholung, da komme ich wieder zum "Atmen".
Nur das Flügelschlagen der Schmetterlinge macht einen Krach, wahnsinn!;-)
 
Ich kann Musik schlecht ausblenden, deswegen stresst das Gedudel sehr (bewusstes Zuhören von nichts sagendem etwas, furchtbar. Oder automatisches Analysieren der – meistens einfallslosen – Musikwendungen), alles andere schon eher. Ist bei jedem anders, kenne z.B. Leute, die sich nicht mehr unterhalten können, wenn sie ein Gespräch der hinter ihnen gehenden Passanten mitbekommen.
 
Also ich muss echt mal für die hiesige Musikberieselung eine Lanze brechen.
Nach diversen Urlaubszielen in Osteuropa muss ich echt sagen, dass unsere meist dezente Kaufhausmusik ein Segen ist. Denn anderenorts wird es nämlich echt übertrieben. Da wird teils Hitparadenmusik in gerade noch erträglicher Lautstärke gespielt. Ob im Kaufhaus, im Café oder am Strand. Das muss man wirklich mal erlebt haben. Aber die Leute dort scheint es nicht zu stören.
Jedenfalls weiß ich seitdem die gute alte Lounge Musik in unseren Cafés zu schätzen. ;)
 
In den Geschäften, in denen ich regelmäßig einkaufe ist mir Musik noch nie als nervend aufgefallen. Seit diesem Faden war ich am Überlegen, ob irgendwo überhaupt Musik läuft. Gibt es bei Aldi Nord und Lidl Musik? Im Lidl bin ich selten und bei Aldi ist mir heute nichts aufgefallen, ich habe aber auch nicht darauf geachtet.
Beim Edeka fiel mir erst wieder ein, dass ich darauf achten wollte, als ich auf einen Mitarbeiter wartete, der im Lager nach einem Produkt für mich nachsehen wollte. Die Musik ist so leise und dezent, dass ich sie wirklich noch nie wahrgenommen habe. Und von dem Moment an, als ich wieder mit dem Einkauf beschäftigt war, habe ich sie auch schon wieder vergessen.

Mich stört Musik aber fast immer im Restaurant, die ich dort nie überhören kann. Vor allem nervt mich die Unsitte, sie permanent bei einer zunehmenden Anzahl von Gästen lauter zu machen. Es reicht mir schon, wenn sämtliche anderen Geräusche zunehmen. Vor allem in modernen Gaststätten, die häufig recht kahl und damit eh schon hallig sind, empfinde ich es als extrem anstrengend.

Aber das allerschlimmste für mich ist Radio- und Fernsehwerbung. :bomb::bomb::bomb:

Das ist für mich grausige Musik, oder ganz schlimm auch dieses penetrante Wiedeholen von Namen in der Werbung als wenn wir alle böde sind( ich sage nur Müsli von S





ei.... :bomb:).
Hinzu kommt, dass die Werbung, obwohl das nicht mehr sein sollte, auch heute fast immer noch lauter ist, als die Sendung vorher.
Es gibt inzwischen einige Produkte, die ich aufgrund besonders nerviger penetranter Werbung extra nicht mehr kaufe. Privatsender sind inzwischen auch komplett aus unserer Senderliste verbannt und werden hier nicht mehr geguckt. Einzige Aunahme, American Football Spiele auf Pro7Maxx und Pro7, wenn die Football Season läuft.
 
Was ich übrigens immer besonders traurig finde, ist, wenn Menschen sagen: Ich nehme das gar nicht mehr wahr, und mich dann schulterzuckend für klapsenreif halten...
Also traurig finde ich, wenn man Musik nicht mehr wahr nimmt.
Das Unterbewusstsein nimmt die Musik immer wahr. Filmmusik funktioniert oftmals auch auf diese Weise. Und z.B. in einer Sinfonie gibt es doch auch versteckte, unauffällige Stimmen, die man zwar aus dem Gesamtklang nicht herausfiltern kann, die aber bei Nicht-Erklingen fehlen würden.
 

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