Entschieden - Nein. Das sehen auch Fachkollegen so (darüber wurde bei einem jüngsten Kongress diskutiert). Ein guter Klavierlehrer würde in diesem Fall bzw. diesem Spezialinteresse empfehlen, sich an einen anderen Klavierlehrer zu wenden, der so etwas unterrichten kann
Das muss ein komischer Kongress gewesen sein. Ich bin ja auch Fachkollege, aber vor allem habe ich geschrieben: "
Schüler, die in diese Richtung gerne mehr spielen würden". Dein Beispiel mit dem Gesamtwerk von William Byrd ist daher deplatziert. Es geht darum, dass man Musikstücke, die ein Schüler spielen will, nicht von vornherein ablehnt, sondern sie mitnimmt. Denn eines ist klar: Einfach mal auf
Link zu tausenden von Klaviertranskiptionen von Musik aus Videospielen gehen und ganz willkürlich ein paar dieser Stücke herunterladen.
Beim Durchschauen wird man ganz schnell merken: Ohne klassische Ausbildung geht da gar nix. Man muss, je nach Schwierigkeitsgrad schon ziemlich gut Klavierspielen können - und das lernt man bei einem Klavierlehrer.
Wenn ein Schüler zu Dir kommt und sagt, dass er auf einer Schulveranstaltung Stück X spielen soll, dann darf man vom Lehrer erwarten, dass er das unterstützt. Und dabei ist es völlig Wumpe, ob Stück X ein Song aus Mario Kart ist oder eine Scriabin Mazurka, die Du zuvor in Deinem Leben noch nie studiert hast. Schickst Du den dann auch zu einem Scriabinisten?
Natürlich hätte ich keine Lust darauf, Schüler zu unterrichten, die nichts anderes mehr wollen, als alles von der verlinkte Site rauf und runter spielen wollen und sich einer Haydn Sonate verweigern. Davon war nicht die Rede, sondern von ab und zu mal solche Stücke nach Wahl.
Das darf man von einem Klavierlehrer erwarten.
Basta. Hugh, ich habe gesprochen!