Lampenfieber!!!

  • Ersteller des Themas MissMaryAnn
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Lampenfieber bei Professoren

Aber ein Vorspiel ist doch eigentlich mit einem Referat zu vergleichen.
Dann müsste der Hochschulprofessor doch auch Lampenfieber haben wenn er eine Vorlesung vor 300 Leuten gibt. Und Moderatoren hätten im Fernsehen dasselbe Problem.
Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen dass ein Professor Lampenfieber bei einer Vorlesung hat.

Es gibt ja auch Klavierprofessoren und die sollten ab und zu mal auftreten . Und gerade, wenn das innerhalb des Institus geschieht, wo sie auch lehren, dann sind sie aufgeregt, ich weiss das und kenne einige, die regelrecht Panik vor solchen Auftritten haben. Denn anders als bei Professoren, die Reden halten kommt beim Klaviervortrag etwas ganz Entscheidendes hinzu: Der Leistungsdruck der Zeit. Ein Pianist hat eigentlich keine Zeit, ausser der, die der Vortrag vorschreibt. Da gibt es kein Räuspern, Äh-sagen oder andere Zeitschindende Möglichkeiten. Das ist mentaler Hocheistungssport und deshalb ist ein Vortrag auf dem KLavier etwas ganz anderes als eine Rede.
 
Aber ein Vorspiel ist doch eigentlich mit einem Referat zu vergleichen.
Dann müsste der Hochschulprofessor doch auch Lampenfieber haben wenn er eine Vorlesung vor 300 Leuten gibt. Und Moderatoren hätten im Fernsehen dasselbe Problem.
Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen dass ein Professor Lampenfieber bei einer Vorlesung hat.

genau so ist es ja auch!
Hochschulprofessoren sind nervös vor ihren Vorlesungen und noch viel nervöser vor Vorträgen auf Tagungen vor Fachpublikum. Studenten glauben nur immer, daß einem das Vortragen so einfach aus der Hosentasche fällt.
Die Situation ist der des Vorspielens nicht ganz unähnlich. Der Vergleich mit einem Schauspieler ist aber vielleicht angebrachter.
Diese Nervosität bleibt ein Leben lang, darunter leiden sogar altgediente Hochklasseschauspieler. Ich denke mittlerweile, das muß auch so sein, damit man entsprechend leistungsfähig ist. Ich entsinne mich an ein oder zwei Vorträge, bei denen ich völlig ruhig war. Ich war hinterher völlig unzufrieden, weil ich mich selbst für außerordentlich langweilig gehalten habe.
Die Kunst besteht wohl darin, daß man im Verlauf des Vorspiels/Vortrags die Ruhe zurück gewinnt. Wenn man merkt, daß man etwas beim Publikum bewirkt, Daß die Leute sehr aufmerksam zuhören, wenn sie lächeln. Dann wendet sich da Blatt und es macht Spaß sich vor all diesen Leuten zu präsentieren.
Aus meiner Sicht haben sich musikalische und wissenschaftliche Vorträge immer gleich angefühlt.


Zitat von klavigen:
............ Denn anders als bei Professoren, die Reden halten kommt beim Klaviervortrag etwas ganz Entscheidendes hinzu: Der Leistungsdruck der Zeit. Ein Pianist hat eigentlich keine Zeit, ausser der, die der Vortrag vorschreibt. Da gibt es kein Räuspern, Äh-sagen oder andere Zeitschindende Möglichkeiten. Das ist mentaler Hocheistungssport und deshalb ist ein Vortrag auf dem KLavier etwas ganz anderes als eine Rede.


o.k., das ist richtig, ein wichtiger Punkt! Dafür muß im wissenschftlichen Vortrag jedoch jedes Wort unendlich gut überlegt sein, wenn man nicht will, daß die lauernde Meute hinterher wie wild über einen herfällt.:D
 
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Ich kenn das gut :( Ich kann nicht mal meinem Vater vorspielen ohne dass ich manchmal was verhau, bin dann immer so nervös ... Bei meiner Klavierlehrerin auch, bekomm dann manchmal schwitzige Hände und kann die Tasten nicht mehr gescheit treffen, ist echt lästig ... Tipps dagegen hab ich leider keine, das Lampenfieber werd ich sicher nie los *heul* Obwohl ich gerne mal in einer Band spielen würde ...
 
Aus meiner Sicht haben sich musikalische und wissenschaftliche Vorträge immer gleich angefühlt.

Dem kann ich nur zustimmen. Ok, ein "Äh" beim Klavierspielen gibt es natürlich nicht, bei einem exzellenten Vortrag sollte das aber auch nicht dabeisein...
Zum Glück kenne ich das Problem des Lampenfiebers nicht oder nur sehr geringfügig, dem Klavierlehrer was nicht vorspielen zu können, dann schon eher, was aber auch einfach daran liegen kann, daß der ja direkt neben einem sitzt und einem gewissermaßen auf die Finger schaut. Meine Klavierlehrerin ist bei Konzerten fast genauso nervig, denn hinterher kommt sie dann und meint, die vierte Sechzehntelgruppe in Takt sowieso sei nicht gut genug artikuliert gewesen.... :confused: Wenn man mit solcherlei Kritik dann zu rechnen hat, ist man logischerweise aufgeregter.
Das mit den rutschigen Fingern etc. erkläre ich mir immer durch die stickige Luft im Raum, daher komme ich grundsätzlich immer erst ein Stück vor dem, das ich spiele, in den Konzertsaal. Sonst "heizt" man sich selber so auf, daß man mit hochrotem Kopf auf die Bühne stolziert.
Ansonsten ist das Auftreten vor Publikum, denke ich, einfach nur Übung.
Ich habe, seit ich 6 bin, regelmäßig vor unterschiedlich großem Publikum gespielt und an Wettbewerben teilgenommen, und irgendwann gewöhnt man sich dann dochd aran, mit der Parole: "Lächeln und Winken" 8-)
 
...Wenn man mit solcherlei Kritik dann zu rechnen hat, ist man logischerweise aufgeregter...
Dem kann man einfach begegnen, indem man sich selbst deutlich auseinandernimmt, bevor der Kritiker überhaupt zu Wort kommt. Der eigene Anspruch muß natürlich noch ein bischen höher sein. Dann bleibt dem Kritiker nur noch Lob, um etwas auszugleichen :D

Das setzt natürlich eine korrekte Selbstwahrnehmung während des Vortrags voraus.
 
Dem kann man einfach begegnen, indem man sich selbst deutlich auseinandernimmt, bevor der Kritiker überhaupt zu Wort kommt. Der eigene Anspruch muß natürlich noch ein bischen höher sein. Dann bleibt dem Kritiker nur noch Lob, um etwas auszugleichen :D

Das setzt natürlich eine korrekte Selbstwahrnehmung während des Vortrags voraus.

Man Oh Man, du mußt ein bewundernswertes Selbstbewußtsein haben, Respekt!!
.....und ich dachte schon immer ich wäre nciht schlecht ;)
 
Man Oh Man, du mußt ein bewundernswertes Selbstbewußtsein haben,QUOTE]

Hat das was mit Selbstbewußtsein zu tun?

Gut, alternativ kann man auch nach dem Auftritt zusammenbrechen und dann nur noch kurze Satzfetzen von sich geben, z.B. "Oh Gott, ich hab mich blamiert" "wie peinlich! die ganze Schule..." etc. Das kann aber auch nach hinten losgehen und überzeugt nicht so recht, wenn es vom männlichen Pianisten gemacht wird.

Worum es eigentlich geht ist, die "na, wie war ich"-Spannung aufzulösen. Jeder, der einem begegnet, hat erstmal nur dieses Thema im Kopf und faselt dann irgendetwas daher.
 
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Lampenfieber

Hallo, Guendola,
ich habe auch immer schrecklich unter Lampenfieber gelitten, dies ist aber so gut wie vorbei, seit ich vor dem Auftritt Lavendelöl schnuppere bzw. mir davon ein Tröpfchen unter die Nase reibe. Bei mir wirkt das Wunder. Ich bin dann zwar trotzdem angespannt und hochkonzentriert (was ja auch gut ist) , aber eben ohne Herzrasen, kalte Hände und den anderen Quatsch.
Kann das jedenfalls nur empfehlen.
LG
Kerstin
 
Hilfe!
Ich spiele soooo gerne Klavier und würde das auch gerne mal naderen Menschen vorführen, aber ich leide unter grauenerregendem Lampenfieber! Immer wenn ein Vorspiel/-singen ansteht krieg´ ich schon im Vorfeld weiche Knie! Und dann erst bei der Aufführung! Bei einem Vorsingen habe ich so heftig gezittert, dass ich fast umgekippt wäre. Alles drehte sich und ich vergeigte es natürlich total! Als ich unserer Musiklehrerin einmal meine Kompositioon vorspielen wollte ( es war noch nicht mal eine Klasse dabei, nur sie und ich) zitterten meine Hände so extrem, dass ich die Tasten ncht greifen konnte! Das war so extrem peinlich. Außerdem bekomme ich immer so kalte Finger, als hätte ich sie ins Eisfach gelegt, Zitterkrämpfe, wie schon erwähnt, Herzrasen etc. Es ist sooo schrecklich! Alle sagen, wenn ich nur die Übundg kriege, gibt sich das irgendwann. Aber das einzige was passiert ist, ist eine noch größere Angst vor Aufführungen, da ich immer an die schlechten Erfahrungen zurückdenke. Wem geht es genauso? wer hat tipps dagegen?

Hoffe auf Antworten Gina

Hallo Gina,
das kenne ich auch nur zuuuuu gut! Manchmal erst kurz vor einem Auftritt - manchmal auch schon eine Woche vorher mit Bauchweh, Herzklopfen etc....
Meistens ist es vorbei, wenn ich anfange zu spielen, manchmal bekomme ich es aber auch den ganzen Abend nicht recht los..
vor einiger Zeit hat mir eine Bekannte vor dem Auftritt sogenannte "Notfalltropfen" verabreicht. Das sind die Rescue-Tropfen/ Bachblüten. Davon gibt man 4 Tropfen auf ein Glas Wasser und trinkt es in kleinen Schlucken. Hat mir wunderbar geholfen! Seitdem gehören diese Tropfen zu jedem Auftritt dazu und ich bin ganz entspannt. (Bestimmt besser als Alkohol, der mir nur die Konzentration raubt...)
Gegen das Zittern der Hände trage ich schon seit vielen Jahren einen Stein - ein Falkenauge - der mir auch gut hilft. Man sollte ihn aber nicht immer tragen, sondern nur bei Bedarf, da er den Energiefluß im Körper hemmt.
Ansonsten habe ich festgestellt, dass es auch immer besser wird mit dem Lampenfieber, wenn man erst einmal gemerkt hat, dass die Welt auch nicht untergeht, wenn man mal einen Fehler gemacht hat.
Mit jedem Auftritt bekommt man mehr Routine im Weiterspielen und Überspielen von Unsicherheiten. Oft haben wir festgestellt, dass außer uns selbst keiner etwas gemerkt hat - Hauptsache weiterspielen - und lächeln ;)

die Anderen sollen Dir das erst mal nachmachen!!!
 
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Lampenfieber

... ... ... das ist die Kehrseite der Medaille, vielleicht auch die Strafe dafür, dass man gut spielt und auftreten darf ... ... ...

nein, das ist kein Sarkasmus!!!! Ich habe seit über 20 Jahren ENTSETZLICHES LAMPENFIEBER in den letzten 60min vor dem ersten Takt... ...

dagegen hilft nichts, und es IST furchtbar (da verfluche ich meinen Beruf und meine Idiotie, diesen je ergriffen zu haben)

ich weiss, dass mit dem ersten Takt alles weg ist, und beim zweiten Stück im Konzert gibt es kein Lampenfieber mehr - trotzdem ist das Scheusal wie eine Art "memento mori" vor dem ersten Stück pünktlich und verlässlich da...

Meine Umgangsweise dabei: ich stelle mir vor, dass es nun endlich so weit ist, dass ich mich nun endlich gründlich blamiere --- ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs doppelt ungeniert: also gehe ich fast schon amüsiert vor die Leute, halte mich ordentlich an mein Ritual (verbeugen etc. aaO beschrieben), und will eigentlich nicht viel mehr, als wissen, wo genau es passieren wird ---- ---- ---- ---- und dnn der erste Takt, und mit ihm ist die Konzentration da!!!

von irgendwelchen autosuggestiven Experimenten etc halte ich nichts - es gehört einfach dazu, auch wenn es nicht angenehm ist...

Gruß, Rolf
 
Liebe MissMaryAnn:

Vielleicht könnte ich dir noch einpaar Tips geben oder vielleicht sagen, warum ich kein Lampenfieber habe.
Zuerst möchte ich sagen, dass es es ja fast aussschliesslich mit unserer (seelischen) Einstellung zu tun hat. Das heisst es hilft einen festen Gedanken zu haben.
Ich persönlich, konzentriere mich kurz vor meinem Auftritt nur auf MICH und die MUSIK. Und nicht mal auf das Stück. Sondern nur auf die AURA, oder den tieferen Sinn des Stückes, das, was es ausdrücken will. z.B. Fernweh, Zorn, Trauer etc...
Bevor ich auf die Bühne gehe, mache ich meine Augen zu und bringe mich in die Situation des Stückes.Dann denke ich folgendes: Ich steige in dessen seelische Welt ein- Diese ist abgekapselt und niemand kann eindringen, hineinhören oder einen Blick hinein werfen. Es gibt nur mich und diese Welt, die mich umgibt. Aber Warum bin ich auf der Bühne? Weil ich diese wunderschöne Welt, die ich mit meinen Sinnen individuell fühle, der Aussenwelt (dem Publikum) mitteilen möchte. Ich möchte jede einzelne Facette dieser Welt so genau wie möglich weiterleiten. Und wenn man sich ganz stark darauf konzentriert- und nicht darauf wie knarzig der Flügel ist, wieviel Leute draussen sitzen oder ob meine Hände schwitzen, dann entsteht diese Liebe und tiefe Verbundenheit zwischen dem Stück, die dir ermöglicht, wie einem Tranceartigen Zustand, oder einem Flow zu spielen. Und Fehler passieren eigentlich nicht, da sie erst passieren, wenn wir glauben sie passieren. Nur wenn wir kein vertrauen in uns haben und Angst, dass sie entstehen.

Das sollten jetzt keine Esotherischen Grüsse sein, sondern einfach nur das, was ich denke :P...ich hoffe doch sehr, dass das verständlich ist :)
 

Anton, toller Beitrag, dafür lohnt es sich, hin und wieder bei clavio reinzuschauen!

LG
violapiano
 
hi Anton, so ist das mit den Namensvettern.... schnell kommen missverständnisse auf. Du solltest Dir deinen Namen rechtlich schützen lassen!^^
Allerdings ist der Beitrag trotzdem super.
Sorry für die Verwechselung der Wirbelwinde!
 

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