Konzert der Orgelklasse

  • Ersteller des Themas devasya
  • Erstellungsdatum

Dann: spiel im Konzert um Gottes Willen keine frisch einstudierten Sachen, die Du mit Ach und Krach in leerer Kirche hinbekommst: keine Sorge-das geht schief!;-)

Hm, dann sollte ich mich also von dem „largo“ erstmal gedanklich verabschieden und beim Präludium bleiben? Ist wahrscheinlich die beste Idee von allen… da geb ich dir schon Recht. Ich find das "largo" wunderschön und es wär wunderbar gewesen, hätt ich's bis zum Konzert spielen können...

Ich werd mich jetzt am Mittwoch noch’mal mit meinem Lehrer besprechen/beraten… das wär schon großartig, wenn ichs schaffen würde, an diesem Konzert teilzunehmen.

Sicher Dir beim ersten Mal den Erfolg zu 100%, sonst bleiben traumatische Erfahrungen ( Flucht mit Sonnenbrille durch den Sakristeiausgang, u.Ä.)...:-D

Das stimmt allerdings - beim ersten Konzert sollte man sich was aussuchen, dass - zumindest in der Theorie - 100% funktioniert.

Ich hatte so ein „kleines traumatisches“ Erlebnis in der Vergangenheit schon’mal, zwar nicht konzertant und auch auf einem anderen Instrument, der Violine, aber das hängt mir leider bis heute noch nach.

Ich hab damals, mit 12, in einem kleinen Orchester gespielt und durfte zum ersten Mal ein tolles Solo spielen und sogar Konzertmeisterin (nennt man das so?) sein. Die ersten Proben kamen, wir spielten damals eine Sonate von Vivaldi, und ich wurde innerhalb ganz kurzer Zeit von diesem Solo ab- und in die zweite Violine versetzt. Für mich war das damals ein „kleiner Weltuntergang“. Ich sehe mich noch heute vor mir, wie ich den Solopart spiele und die Dirigenten mir immer wieder Anweisungen gibt, „du bist zu langsam“, oder „Lagenwechsel sind unsauber“… „ja, wo bleibst du denn?“… während alle anderen Orchestermitglieder mich peinlich berührt anschauen. Etwas später bin ich dann aus dem Orchester ausgetreten, hab den Violinunterricht bleiben lassen und mich erstmal von der Musik verabschiedet.

…schon krass eigentlich, wenn man bedenkt, dass das mittlerweile 18 Jahre her ist und einem immer noch im Nacken sitzt.

Ich hör gern schon mal das BWV 558, was ist bitte dagegen einzuwenden? Spiel es, freu dich, und kauf Dir hinterher 'nen Piccolo. Und danach kann das Üben weitergehen...

Ich mag dieses Präludium auch sehr gerne und war hin- und weg, als ich es im Unterricht spielen durfte, nur innerhalb dieses Konzertes mit den umfassend schönen Werken kam’s mir etwas deplaziert vor.
 
Hallo Devasya, da bist du jetzt aber auf dem richtigen Weg! Mach aus dem Konzert keinen Horrortrip, der dich ein Leben lang verängstigt und verunsichert, weil ein Werk noch nicht ausgereift genug war. Im Konzert muss man die Werke nicht zu 100%, sondern zu 200% beherrschen.
Und das BWV 558 ist doch keine Deplazierung, es wird ja sonst auch dort Bach gespielt.
Im Urlaub habe ich neulich an einer Festmesse teilgenommen, die von einer Dortmunder Kantorei (als Gastchor) gestaltet wurde. Geleitet wurde er vom A-Kantor deren Gemeinde. Dreimal darfst du raten, welches Werk er als Nachspiel gespielt hat, ohne Fuge..na?...richtig, den 558. War er sich nicht zu fein für...
Also nochmal: wenn ein Fünftklässler seine Bruchrechnung fehlerfrei leistet, ist das optimal, und besser, als wenn er sich an der "umfassend schönen" Differentialrechnung der Zwölftklässler die Zähne ausbeisst...du verstehst...;-)
 
Dreimal darfst du raten, welches Werk er als Nachspiel gespielt hat, ohne Fuge..na?...richtig, den 558. War er sich nicht zu fein für...

...wahrscheinlich gehts mir auch nicht mal so sehr ums Präludium, als vielmehr um die Tatsache, dass ich mir deplaziert vorkomme ;-) Aber daran werd ich jetzt versuchen zu arbeiten und mich nicht mehr mit den anderen Orgelspielern vergleichen.

Darf ich noch kurz eine Frage stellen?

Meine größte Sorge im Hinblick auf dieses Konzert ist, dass ich während dem Vortrag einen Black-Out bekomme. Ich glaube, es würde mich nicht mal sooo sehr stören, ein- oder zwei Noten zu verhauen... das fühlt sich zwar im ersten Moment auch richtig gruselig an, ist aber kein Weltuntergang, wie ich finde. Ich hab eher Panik vor einem möglichen "Totalausfall" meinerseits... was mir im Unterricht auch immer wieder mal passiert, wenn ich das Präludium vortrage und von meiner Aufregung kommt --> mit der negativen Begleiterscheinung, dass ich dann sofort alles abbreche und nicht mehr weiterspiele.

Ich bin jetzt grade dabei, zu lernen, mit Noten zu spielen. Also: ich kann Noten lesen, spiele aber immer alles sofort auswendig, weil ich unsicher werde, wenn ich nicht auf die Manuale schauen kann. Pedal muss nicht sein, da weiß ich mittlerweile intuitiv wo ich mit den Füßen hinmuss, bei größeren Sprüngen im Manual allerdings krieg ich die Krise.

Ich hab mir mal überlegt, mir Brücken und Auffangnetze zu bauen, falls ich rauskommen sollte und das dann in die Noten einzutragen. Dh. ich übe zB. das Stück und baue bewusst eine "Black-Out-Situation" ein, lasse spontan die linke Hand weg und versuche, später wieder reinzukommen.

Gibts da auf technisch-musikalischer Ebene irgendwelche Tricks, wie man sich bei einem Black-Out möglichst schnell wieder ins Stück bringen kann?

Vielen Dank für deine (eure) Mühe und Geduld,
Deva
 
Hallo Deva, die Sache auswendig zu können, ist grundsätzlich sehr gut. Das sollte aber nicht dazu führen, dass Du im Notenlesen zu langsam bleibst. Übe es doch immer wieder mit Blick auf die Noten, und schau nur dann auf das Manual, wenn es gar nicht anders geht. Das lernt man genau so, wie mit dem Pedal: da schaust du ja auch nicht in die Tiefe...
Dann: übe es, an jeder beliebigen Stelle des Werkes hineinzukommen, egal wo du anfängst, auch mitten in einem Lauf.
Fernerhin würde ich zur Vorbereitung Freunde auf die Orgelbühne einladen, denen du das Präl. mal vorspielst, und auch ein Aufnahmegerät einsetzen. Das trainiert die Vorspielsituation.
Noch ein kleiner Tip für das Konzert: Lang vor dem Vortrag auf der Orgelbühne sein: eine hektische Treppenlauferei kann üble Folgen haben...
Und: stell dich in der Minute vor Spielbeginn mental auf das Stück ein, lass es innerlich erklingen, und spiel es dann genau so, wie es deiner inneren Klangvorstellung entspricht. Vermeide ein zu hohes Tempo, was Schüler gern bei einem Vorspiel vor lauter Aufregung an den Tag legen. Nimm zur Not ein Metronom mit, dass man auf Licht schalten kann, dass du dann noch in Ruhe ausschaltest, um da nicht ständig draufzugucken.
Freu dich am Anfang schon auf den Schlussakkord...;-)
 
Das lernt man genau so, wie mit dem Pedal: da schaust du ja auch nicht in die Tiefe...

Stimmt - wobei ich sowieso finde, dass es deutlich leichter ist, sich die Abstände im Pedal zu merken, als andersrum im Manual.

Dann: übe es, an jeder beliebigen Stelle des Werkes hineinzukommen, egal wo du anfängst, auch mitten in einem Lauf.

Danke für diesen Tipp! Werd ich gleich heute beim Üben ausprobieren. Normalerweise mache ich immer den Fehler, dass ich ein Stück beginne & sobald dann ein Fehler meinerseits kommt, wieder von ganz vorne beginne. Mein Lehrer meinte neulich auch zu mir, ich solle versuche, auch taktweise vorzugehen, von hinten nach vorne und umgekehrt.

Fernerhin würde ich zur Vorbereitung Freunde auf die Orgelbühne einladen, denen du das Präl. mal vorspielst, und auch ein Aufnahmegerät einsetzen. Das trainiert die Vorspielsituation.

Yep, das werd ich ebenfalls machen, hab mir auch schon für diese Woche einen „Vorspieltermin“ organisiert - mit nem hoffentlich guten Ausgang ;-)

Noch ein kleiner Tip für das Konzert: Lang vor dem Vortrag auf der Orgelbühne sein: eine hektische Treppenlauferei kann üble Folgen haben...

Ja, ich hoffe, dass wir die Möglichkeit bekommen werden, schon etwas vor Konzertbeginn auf dem Chor zu sein. Vor allen Dingen hoffe ich, dass wir auch die Zeit kriegen, uns ein wenig warm zu spielen. Ich weiß nicht, wie’s den erfahreneren Orgelspielern geht, aber ich brauch sowas immer. Vor allen Dingen bei Aufregung… da sind die Hände eh immer total verschwitzt, zittrig und kalt…

Ich werd mich auch noch’mal kurz mit unserem Domorganisten in Verbindung setzen und ihn fragen, ob ich ca. 10 Tage vor dem Konzert immer wieder mal an der Domorgel üben darf. Damit ich mich an die Orgel gewöhne, mich mit den unterschiedlichsten Registern auseinandersetzen und generell die Situation in Gedanken immer wieder durchgehen kann.

Ich möchte das Stück 10 Tage vor dem Konzert peinlichst genau „in mir“ haben - vor allen Dingen weil es ja auch Register gibt, die nicht ganz so einfach zu spielen sind, weil die Tasten dann zB. deutlich „an Gewicht gewinnen“… bei möglichen Trillern sollte man darauf vorbereitet sein, wie ich finde.

Und: stell dich in der Minute vor Spielbeginn mental auf das Stück ein, lass es innerlich erklingen, und spiel es dann genau so, wie es deiner inneren Klangvorstellung entspricht. Vermeide ein zu hohes Tempo, was Schüler gern bei einem Vorspiel vor lauter Aufregung an den Tag legen. Nimm zur Not ein Metronom mit, dass man auf Licht schalten kann, dass du dann noch in Ruhe ausschaltest, um da nicht ständig draufzugucken.

Werd mir gleich mal so ein Metronom kaufen und zulegen. Im Unterricht passiert mir das nämlich ständig, dass ich die Stücke vor Aufregung immer schneller spiele, als ich sie eigentlich geübt habe oder, andersrum, mit einem für mich guten Tempo beginne und mittendrinn dann plötzlich schneller werde…

Unsere Domorgel kenn ich ja mittlerweile eh ein bisschen… aber ich sollte mich doch gut auf ihr einspielen. Vor allen Dingen weil sie im zweiten Manual ein „bisschen spuckt“, dh. man hört dort die Traktur (sagt man das so?) sehr laut… immer wenn ich spiele, höre ich das laute Knacksen der Tasten, alles klappert zeitversetzt rum, anfangs hat mich das ganz durcheinander gebracht.

Naja, letztenendes werd ich mich sowieso nicht auf alles vorbereiten können und einfach darauf vertrauen müssen, dass es gut gehen wird.
Freu dich am Anfang schon auf den Schlussakkord...;-)

...oh yesssss! :-D
 
Du schreibst: "Ich möchte das Stück 10 Tage vor dem Konzert peinlichst genau „in mir“ haben - vor allen Dingen weil es ja auch Register gibt, die nicht ganz so einfach zu spielen sind, weil die Tasten dann zB. deutlich „an Gewicht gewinnen“… bei möglichen Trillern sollte man darauf vorbereitet sein, wie ich finde. "

Bemerkung: Du, da fehlt mir die Fantasie, wie ein Register den Anschlag verändern sollte...;-)
Ich denke, du sprichst von einer mechanischen Koppel: so was wie Schwellwerk an Hauptwerk, Positiv an Hauptwerk, etc. Da sei in der Tat vorsichtig, wenn du ansonsten ohne Koppel oder mit elektrischer Koppel spielst (was für den Anschlagsdruck keinen Unterschied macht) Manche Orgeln werden bei gezogener mechanischer Koppel zum Fitnessstudio, rasche Läufe zum Risiko, wenn man das nicht gewohnt ist. Wenn du es also gewohnt bist, ohne mechanische Koppel zu spielen, dann registrier die Kiste so, dass Du sie( die Manualkoppel/n) nicht brauchst. Das dürfte bei einer Domorgel und dem BWV 558 ja nun gar kein Problem sein. Auch ein paar mal vorher mit(mechanischer) Koppel üben, dürfte da nicht ausreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin sicher, dass die Domorgel wunderbare Klangmöglichkeiten bietet, auch ohne Register zu koppeln und sich damit unversehens zum Tastenschwerarbeiter zu machen. Falls, wie @Stephan ja bereits bemerkte, die Koppeln mechanisch sein sollten.
 
Bemerkung: Du, da fehlt mir die Fantasie, wie ein Register den Anschlag verändern sollte...;-)

...auweija... wie peinlich :girl: naja, ich kenne mich diesbezüglich noch nicht ganz so gut aus... wie man sieht.

Trotzdem verstehe ich nicht ganz was du meinst und auch auf die Gefahr hin, mich jetzt noch ein weiteres Mal zu blamieren, frag ich trotzdem:

...zu den Koppeln: das sind doch die Teile unterhalb einer Orgel, die man anziehen kann... und die zB. das Pedal mit dem 1 Manual verbinden, oder.. hm, meinetwegen auch Manual I und II, kommt halt drauf an, was man haben will... ich spiel auf unserer Übungsorgel immer so, mit viel Bass im Pedal, nem Flötenregister im 1 Manual, und das verbind ich dann... das tönt dann einfach schön :-)

Als ich vor ein paar Wochen auf unserer Domorgel üben durfte, habe ich die Bachinvention I geübt. Ich hab sie mir thematisch aufgeteilt und hab dann die ersten 20 Takte im 1 Manual gespielt, bin dann aufs 3 Manual geüpft, und hab dort wieder ein paar Takte gespielt und bin dann, gegen Ende, wenns zum letzten Lauf kommt, ins 2te Manual. Für jeden thematischen Bereich hatte ich eine eigene Klangfarbe ausgewählt.

Naja, das 2te Manual ging dabei wesentlich (!!) schwerer (vom Tastendruck) zu spielen, als beispielsweise Manual 1 und 3. Die gingen locker flockig, da hatte ich kaum Widerstand.

Was ich damit eigentlich sagen möchte: ich hatte keine (!) Koppel gezogen, nur Register.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Deva, mal fix eine Literaturempfehlung: Hans Klotz-Das Buch von der Orgel.
Ist ein Standardwerk über Orgelbau und eine gute Einführung.
Koppeln werden je nach Orgel nicht nur als Fußhebel über dem Pedal gebaut, sondern (meistens sogar)
unauffällig als Registerzug-oder Schalter in die Registerreihen eingebaut. Sehen dann für den Laien wie weitere Register aus.
Um die Ursachen für dein "schweres" 2. Manual zu finden müßte ich diese Orgel und Situation kennen.
So kann man nur vermuten, dass Du vielleicht versehentlich mechanisch gekoppelt hast. Wenn ich mich recht erinnere, geht dann die gesamte angekoppelte Traktur mit, selbst wenn in dem Koppelmanual kein Register gezogen ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: registrier die Orgel doch ohne alle Koppeln, um nichts zu riskieren.
Und für die Registrierung kannst Du ja Deinen Orgellehrer fragen.
Als Basis führt beim BWV 558 m.E. kein Weg an einem Prinzipalchor vorbei, da wird nicht ganz so "geflötet"...;-)
 
Hallo Deva, mal fix eine Literaturempfehlung: Hans Klotz-Das Buch von der Orgel. Ist ein Standardwerk über Orgelbau und eine gute Einführung.
...vielen Dank für den Tipp:-)

Um die Ursachen für dein "schweres" 2. Manual zu finden müßte ich diese Orgel und Situation kennen. So kann man nur vermuten, dass Du vielleicht versehentlich mechanisch gekoppelt hast. Wenn ich mich recht erinnere, geht dann die gesamte angekoppelte Traktur mit, selbst wenn in dem Koppelmanual kein Register gezogen ist.

...weiß nicht, ob dir das weiterhilft? Das hier wär die Orgel...

http://www.domchorbrixen.it/de/orgeln-im-dom/die-hauptorgel.html

Ich glaube, ich hatte damals "gemshorn", "Prinzipal 8", Rohgedeckt 8" und "Nachthorn" gezogen? Mir fällts leider nicht mehr ein, da's schon zu lange her ist... ich müsste die Register hören, dann wüsste ich sofort, welche Kombination ich damals gezogen hatte... da ich jetzt aber, vll sogar schon ab nächster Woche, wieder ans Üben an die Domorgel gehen werde, schau ich noch'mal genauer nach.

Als Basis führt beim BWV 558 m.E. kein Weg an einem Prinzipalchor vorbei, da wird nicht ganz so "geflötet"...;-)
...die Flötenkombi benutz ich nur an der Übungsorgel, bei uns an der Hochschule ;-)

Wie ich's an der Domorgel machen würde, weiß ich noch nicht sicher... da freu ich mich jetzt schon drauf, alles ein bisschen durchzuprobieren und mich durch sämtliche Klangfarben zu hören. Ich hab eh schon ne Tendenz bzw. Richtung, in die ich gehen möchte, aber dass muss ich dann ausprobieren und aufnehmen, schauen, wie's schwingt und zueinanderpasst... und dann auch mal nen anderen Organisten fragen, ob er mir das Stück in meiner "gewählten Lieblingsregistratur" spielt, während ich unten in der Kirche entlanglaufe... man muss ja auch "von unten" ein Gefühl für den Klang entwickeln, schauen, wie sich welches Register wo ausdehnt, was besser "schwingt" (auf ein bestimmtes Lied bezogen) und was nicht.

Ich freu mich jedenfalls unfassbar drauf... - (noch) weniger aufs Konzert, als vielmehr aufs Ausprobieren, Spielen und Üben :herz:

...meinen Lehrer werd ich aber auch um Rat fragen, was Registrierung usw. anbelangt. Mal schauen, welche Ideen er da so hätte :-)
 
Also ich bin vom Klavier vor einem halben Jahr auf die Orgel umgestiegen und zieh beim Üben extra die Koppel um für eine mechanische Traktur " Kraft" aufzubauen -oder ist das im konkreten Fall nicht auch sinnvoll, dann wärst du auf alles vor vorbereitet - wie sehen das die Profis?
 

Kraft aufbauen ist schön und gut, aber man kann sich da leicht vertun und zu viel machen.
Anstatt wild herumzukoppeln würde ich eher für ordentliches Aufwärmen vor dem Spiel sorgen, und z.B ab und an isometrische Übungen für die Finger machen.
 
Kraft aufbauen ist schön und gut, aber man kann sich da leicht vertun und zu viel machen.
Anstatt wild herumzukoppeln würde ich eher für ordentliches Aufwärmen vor dem Spiel sorgen, und z.B ab und an isometrische Übungen für die Finger machen.

Dann werd ich auf's Koppeln erst'mal verzichten, wobei ich ehrlich gesagt immer noch nicht weiß, ob ich damals auf unserer Domorgel wirklich "gekoppelt" habe... werd das nächste Woche nachkontrollieren bzw. am Sonntag nach der Messe unseren Domorganisten fragen, vll kann er mir's ja erklären.

Von der Stimmung her war's aber was flötiges, mit ner dunklen, massigen Färbung... und ich hatte ziemlich viel Luftwiderstand, gegen den ich da "andrücken" musste...
 
..Peters Hinweis ist sicher grundsätzlich nicht falsch, wenn man an der eigenen Übe-und Dienstorgel mechanische Koppeln hat. In Deinem konkreten Fall aber würde ich die Koppelei tunlichst vermeiden. Du übst ja nur ein paar mal an der Domorgel, die, wie ich gesehen habe, in der Tat eine rein mechanische Traktur hat.
Die wenigen Übeeinheiten aber reichen nicht, um "Kraftaufbau" für das Konzert zu erlangen. Und: es wäre auch komplett überflüssig. Hauptwerk und Pedal reichen vollständig aus.
Dabei lautet mein Rat für alle Leute, die an elektrischen Trakturen spielen: viel Klavier spielen!
Und das wäre, unabhängig von der "Kräftigung" auch für Dich, Deva, noch ein Rat: spiele den Bach immer mal wieder (natürlich ohne die Pedalstimme) am Klavier durch. Das Klavier im Wohnzimmer ist akustisch "gnadenloser" als eine Orgel in einem Kirchraum, der oft sekundenlange Halleffekte hat. Am Klavier hört man Unebenheiten oder Unsauberkeiten mitunter noch deutlicher.
Dem Hall geschuldet solltest Du dann auch Acht geben, dass beim 558 nicht alles zu einer breiigen Soße wird, wie es bei manchen Youtube-Organisten der Fall ist. Schön sauber phrasieren. Besonders die thematische Wendung in der linken Hand zu Beginn ist ein guter Gradmesser: hört man wirklich die Melodie, oder nur irgendeine schwammige Aufdickung des Klangs?
Wenn Du weitere Antibeispiele suchst, ist Youtube eine Fundgrube. Einer hat eine Mörder-Posaune 16' im Pedal, die wirklich alles totbrettert, und findet das offenbar wunderbar...;-)
Wünsche Dir viel Freude bei der Vorbereitung! Ach: und hör die vor allem auch vorbildliche Interpretationen von echten Meistern an...
 
Und das wäre, unabhängig von der "Kräftigung" auch für Dich, Deva, noch ein Rat: spiele den Bach immer mal wieder (natürlich ohne die Pedalstimme) am Klavier durch. Das Klavier im Wohnzimmer ist akustisch "gnadenloser" als eine Orgel in einem Kirchraum, der oft sekundenlange Halleffekte hat. Am Klavier hört man Unebenheiten oder Unsauberkeiten mitunter noch deutlicher.

Ich hab leider kein Klavier zu Hause, dafür haben wir aber eines im Orgelraum der Hochschule stehen. Darauf könnt ich üben.

Dem Hall geschuldet solltest Du dann auch Acht geben, dass beim 558 nicht alles zu einer breiigen Soße wird, wie es bei manchen Youtube-Organisten der Fall ist. Schön sauber phrasieren. Besonders die thematische Wendung in der linken Hand zu Beginn ist ein guter Gradmesser: hört man wirklich die Melodie, oder nur irgendeine schwammige Aufdickung des Klangs?

Hm... mein Lehrer meint immer, ich würd "schön sauber" spielen, aber du meinst wahrscheinlich mit "breiiger Soße" was anderes... Ich bin halt eher der "romantische Typ", dementsprechend spiele ich dann auch... ;-) Eher langsam, eher legato... auf breite Flächen registrierend...

Wenn Du weitere Antibeispiele suchst, ist Youtube eine Fundgrube. Einer hat eine Mörder-Posaune 16' im Pedal, die wirklich alles totbrettert, und findet das offenbar wunderbar...;-)
Wünsche Dir viel Freude bei der Vorbereitung! Ach: und hör die vor allem auch vorbildliche Interpretationen von echten Meistern an...

Ich spiels zB. so (von der Artikulation & Phrasierung her) wie dieser Herr hier und finde grade die Art und Weise, wie er die Triller einsetzt, wunderbar :herz: Mein Lehrer ist allerdings gar nicht begeistert von dieser Version... vor allen Dingen findet er die Triller unpassend, weil sie nicht "punktgenau" sind...

Hier mal der Link:



Allerdings würd ich das Werk anders registrieren, mir isses am Anfang viel "zu wuchtig" und auch... ein wenig... "überladen"... und er spielt das Stück tiefer?! Oder die Orgel ist tiefer... zumindest ist mein c1 auf der Übungsorgel deutlich höher, als seines ;-)

...was wäre denn deiner Meinung nach eine gute Version von BWV 558, die ich mir anhören könnte?

Ich kenne noch die Version von Koopman, den mag ich zwar eigentlich gar nicht, aber in Bezug auf dieses Präludium... find ich seine Interpretation großartig. Nur könnt ichs in diesem Tempo nie- und nimmer spielen... :coolguy:



Danke noch'mal für deine Hilfe und Geduld,
Deva
 
Dieses Tempo ist auch nicht unbedingt zu empfehlen. Ich habe das mal (vor einem Jahr o.ä.) in dem Tempo gespielt und da muss man eirklich höllisch aufpassen, dass man noch alle Töne bekommt. Die Phrasierung bleibt dann ein bisschen auf der Strecke, außerdem klingt das ganze sehr schnell gehetzt. :-|Ich denke so ein Mittelding wäre vom Tempo her nicht verkehrt.:-)
 
Die Phrasierung bleibt dann ein bisschen auf der Strecke, außerdem klingt das ganze sehr schnell gehetzt. :-|

Das ist vor allem beim Vorspielen nicht zu unterschätzen; wurde ja auch schon ein paar Mal gesagt. Meist fängt man vor Aufregung eh an zu rennen, und je schneller man eingestiegen ist, desto hektischer wird's dann.

Bezüglich Registrierung, auch als "romantischer" Typ darf man mal anders registrieren. Es soll ja auch zum Charakter des Stücks passen.
 
Deva, da schließe ich mich den Vorrednerinnen zu 100% an. Auch Dein Lehrer scheint in Punkto "Triller" eine sehr angemessene Auffassung zu haben. Und bevor Du den 558 romantisierst (am besten noch mit Tremulant, laangsam und alles legato, kleiner Scherz..;-)) spiel ihn lieber schön authentisch.
Persönliche Marken kann man, wenn man das Examen bestanden hat, immer noch setzen, dazu gehört auch mal eine "Ungezogenheit", wenn man Barockmusik romantisiert, u.Ä.. Aber zunächst mal muss man die "reine Schule" beherrschen.
 
Dieses Tempo ist auch nicht unbedingt zu empfehlen. Ich habe das mal (vor einem Jahr o.ä.) in dem Tempo gespielt und da muss man eirklich höllisch aufpassen, dass man noch alle Töne bekommt. Die Phrasierung bleibt dann ein bisschen auf der Strecke, außerdem klingt das ganze sehr schnell gehetzt. :-|Ich denke so ein Mittelding wäre vom Tempo her nicht verkehrt.:-)

Yep, an ein Mittelding habe ich auch gedacht, bzw. werd ich einfach das Tempo nehmen, mit dem ich am besten zurechtkomme :-)
 

Zurück
Top Bottom