Kollisionen und Überschneidungen bei Übungsstunden

  • Ersteller des Themas susapiano
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Hallo!
Ich bin über Dein Verhalten sehr erstaunt. Du bist doch nicht die Dienerin oder Bedienstete der Schüler!
Wenn jemand absagt, dann kann man einen Ersatztermin ausmachen, aber doch nicht auf Kosten eines anderen Schülers. Das ist höchst unprofessionell.
Wenn jemand jammert, dass er den Unterricht nicht zahlen kann, und Du ihm umsonst Unterricht gibst, ist das vielleicht höchst sozial, aber so, wie Du Dich hier gibst (nämlich als Dienstleisterin, nicht als Lehrerin), fällt das wohl eher in den Bereich "die KL ausnutzen, weil sie das mit sich machen läßt".

Und bloß, weil man heute die elektronischen Möglichkeiten hat, jederzeit und immer präsent und verfügbar zu sein, muß man das trotz allem nicht mitmachen. Ich fände es außerdem suboptimal, mit Schülern hin- und herzuappen. Persönlich, in der Stunde, kann man alle Probleme besprechen und daran arbeiten. Wie hat man das wohl früher gemacht, als es die 24/7-Erreichbarkeit noch nicht gab.
 
Ich habe noch eine viel bessere Idee, wenn Du schon so ultraflexibel bist ! Du bietest deinen Unterricht wirklich total flexibel an, so richtig, immer erreichbar, aber zum 3-fachen oder höher des Normalpreises! Abends um 10 ruft einer an, ob du um halb 11 ihm eine Stunde gibst, und du kommst ! Aber, wie gesagt, sehr sehr hoher Preis, speziell für Banker, Manager, Chefärzte, halt die, die immer soviele wichtige und unplanbare Termine haben, die sollen richtig spüren, dass sie von dir was ganz exclusives kriegen, kein Musikschul-Kindermief! Aber dafür zockst du sie ab, und einen kleinen Teil deines Verdienstes nimmst du dann und bezahlst dem armen Kind den Musikunterricht, wenn es gerade nichts hat !
 
Hallo,

zu den ewigen Verschiebewünschen der Schüler hab ich ja schon was gesagt.

Aber es ist nicht automatisch gesagt, dass es nur Nachteile hat, wenn man zu den Schülern ins Haus geht.
Erstens haben die dann den Matsch in der Wohnung, und zweitens muss der Lehrer für den Unterricht keinen Raum vorhalten. Grade wenn man nicht total ausgelastet ist, reduzieren sich die Einnahmen durch die Raumkosten erheblich.

Und wenn man Pech hat, steigt die Miete linear an, das ist in öffentlichen Gebäuden eigentlich die Regel (Schulen oder so). Dann kostet 1 Stunde Unterricht x Euro, 2 Stunden kosten 2 mal x undsoweiter. Lohnt sich dann schon evtl, über Hausbesuche nachzudenken..
lg
 
Aber es ist nicht automatisch gesagt, dass es nur Nachteile hat, wenn man zu den Schülern ins Haus geht.

Das ist zwar richtig.

Aber der von mir geschilderte Nachteil - dass man sich durch das Zum-Schüler-Fahren automatisch in eine rangniedrigere Position begibt - lässt sich durch die Vorteile nicht aufwiegen, da er ein entscheidender ist.
 
Hasi, manchmal ist es besser, sich in eine rangniedrigere Position zu begeben als zu Hause in einer höheren Position zu verhungern :-)

Nicht verhungern wiegt doch schon sehr sehr viel auf, oder?
 
Das ist zwar richtig.

Aber der von mir geschilderte Nachteil - dass man sich durch das Zum-Schüler-Fahren automatisch in eine rangniedrigere Position begibt - lässt sich durch die Vorteile nicht aufwiegen, da er ein entscheidender ist.
Also, zb wenn mein Hausarzt zu mir nach Hause kommt, ist er doch dadurch nicht in einer rangniederen Position, was ist denn das für ein völliger Schwachsinn ? Oder der Architekt, der den Umbau meines Hauses plant ! Natürlich muss man es zelebrieren, wenn man in die Häuser geht, imposante Bemerkungen sind wichtig ! Zb, ich muss mir ja auch ein Bild von ihrem Instrument machen, ich muss ihre spezielle übesituation bei meinen Hausaufgaben berücksichtigen, da ich ihre akustischen Klangverhältnisse kenne, kann ich erst die richtigen Stücke für sie auswählen ! So muss das rüberkommen, und natürlich immer perfekte Kleidung und großer Wagen, vor allem aber zeitlich immer f.exibel und 3facher Preis !
 
Ein KL ist kein Arzt, diese beiden Berufe sind statusmäßig überhaupt nicht zu vergleichen.

Ein Arzt hat automatisch hohen Status, ein KL muss sich einen leidlich hohen Status erst erarbeiten.

Offenbar habt Ihr nicht viel Ahnung von menschlichen Interaktionen (oder seid den allgegenwärtigen politisch korrekten Märchen darüber auf den Leim gegangen) - im Normalfall geht es immer auch darum, wer der "Bestimmer" und wer der "Bestimmte" ist.

Für höheren Status (und damit auch sichereres und höheres Einkommen) muss man mehr "Bestimmer" sein. Überwiegt hingegen unterwürfige Dienstleistungsmentalität, befindet man sich statusmäßig in der Nähe von Kellnern oder Taxifahrern.
 
Ein KL ist kein Arzt, diese beiden Berufe sind statusmäßig überhaupt nicht zu vergleichen.

Ein Arzt hat automatisch hohen Status, ein KL muss sich einen leidlich hohen Status erst erarbeiten.

Offenbar habt Ihr nicht viel Ahnung von menschlichen Interaktionen (oder seid den allgegenwärtigen politisch korrekten Märchen darüber auf den Leim gegangen) - im Normalfall geht es immer auch darum, wer der "Bestimmer" und wer der "Bestimmte" ist.

Für höheren Status (und damit auch sichereres und höheres Einkommen) muss man mehr "Bestimmer" sein. Überwiegt hingegen unterwürfige Dienstleistungsmentalität, befindet man sich statusmäßig in der Nähe von Kellnern oder Taxifahrern.
Der gesellschaftliche Status eines Arztes hat sich ebenso über viele Jahre durchgesetzt wie das zweifelhaft-prekäre Image des Hungerkünstlers, der ja sowieso nur sein Hobby zum Beruf gemacht hat und nur brotlose und unproduktive Arbeit verrichtet, die außerhalb fetter Wohlstandsjahre keiner braucht und keiner will.

Provokative und gehässige Formulierung, gebe ich zu. Allerdings haben diese Klischees es so an sich, dass man sich an selbige anpassen kann oder eben auch nicht. Man mache sich klar, dass Leistungsträger auch in Krisensituationen ihren Marktwert und Preis haben. Viele Musiker mit professioneller Berufsauffassung können sich durchaus als Leistungsträger profilieren: Hohe Bildungsabschlüsse, Leistungsorientierung, umfangreiche Investitionen in den Beruf und so weiter. Wer das vorweisen kann, sollte über kurz oder lang eine gute Auftragslage haben und sehr limitierte Ausweichmöglichkeiten. Immer Zeit haben und nach Belieben von den Geschäftspartnern herumgeschubst werden - grundfalsch. Natürlich sollte die Professionalität auch dokumentierbar sein durch entsprechende Leistungen. Dann kann man es sich sehr wohl erlauben, sich höflich aber bestimmt rar zu machen. Im Gegensatz zu Kellnern und Taxifahrern gibt es umfangreiche kreative Anteile im Hochleistungsbereich in unseren Dienstleistungen - aber dazu muss man ein angemessenes Selbstvertrauen auch beim Geschäftspartner ankommen lassen. Aus Mitleid wird niemand zu guten Konditionen engagiert.

LG von Rheinkultur
 
Liebe Marianne

Willkommen im Forum! Um auf Deine Frage zurückzukommen (aus Sicht der erwachsenen Schülerin): Meine KL ist zwar pensioniert, was nicht heisst, dass sie massenhaft Zeit hat! Wir vereinbaren immer am Schluss der Lektion den nächsten Termin (meist gleicher Tag & gleiche Zeit). Sollte mir irgendetwas WICHTIGES dazwischen kommen, muss ich das schnellstmöglich telefonisch melden, zwecks Verschiebung der Lektion. Aber es käme ihr nicht im Traum in den Sinn, dafür etwas/jemand anderes zu meinen Gunsten zu verschieben! Sie gibt mir ihre freien Zeiten durch – im schlimmsten Fall gibt es dann eben keinen Ersatztermin.

Ach ja, und ich gehe zu ihr... ;-)

Lg, Nessie
 
Aber der von mir geschilderte Nachteil - dass man sich durch das Zum-Schüler-Fahren automatisch in eine rangniedrigere Position begibt - lässt sich durch die Vorteile nicht aufwiegen, da er ein entscheidender ist..

Vielleicht ist das bei Dir der Fall, aber deswegen ist das nicht allgemeingültig.
Ich mache Hausbesuche, aber habe deswegen weder rangniedere Position, noch Kinder/Erwachsene, die sich aufgrund des Zuhause seins überlegen o.ä. fühlen.
 
n (oder seid den allgegenwärtigen politisch korrekten Märchen darüber auf den Leim gegangen) - im Normalfall geht es immer auch darum, wer der "Bestimmer" und wer der "Bestimmte" ist.

Für höheren Status (und damit auch sichereres und höheres Einkommen) muss man mehr "Bestimmer" sein. .
Genau so ist es, deshalb immer auf dicke Hose machen, fette Karre, dreifacher Preis, sonst ists nichts wert. Der Punkt ist ja, wer heute viel, nein sehr viel Geld hat, hat gar nichts davon ! Das ist doch ärgerlich, oder ? Jeder Studi jettet mit dem Billigflieger um die Welt, kleine Vetreter haben bereits Luxusdienstwagen, und Handys und ähnlicher Klimbim taugen auch nicht als Statussymbole. Aber wer kann sich schon einen persönlichen Dienstleister leisten ? Einen COACH, wie das neudeutsch heisst ? Also, es ist deshalb sehr attraktiv, einen der immer maßgeschneidert Zeit hat, und teuer darf er nicht nur sein, nein ! Er muss möglchst teuer sein, dann kann man am Tresen im Golfclub locker sagen, komm, wir nehmen noch einen Drink, ich verschiebe meinen Instrumental Coach dann um eine Stunde, kostet mich eh immer ein kleines Vermögen, der Gute. Und dann wissend lächeln.
 

Genau so ist es, deshalb immer auf dicke Hose machen, fette Karre, dreifacher Preis, sonst ists nichts wert. Der Punkt ist ja, wer heute viel, nein sehr viel Geld hat, hat gar nichts davon ! ...um eine Stunde, kostet mich eh immer ein kleines Vermögen, der Gute. .

Ich möchte ungern meine Seele verkaufen, um als KL möglichst viel Kohle zu machen.
Um beim schönen Neudeutsch zu bleiben: Ich behalte lieber meine Credibility, als dass ich zum Blender werde.
 
Ich möchte ungern meine Seele verkaufen, um als KL möglichst viel Kohle zu machen.
Um beim schönen Neudeutsch zu bleiben: Ich behalte lieber meine Credibility, als dass ich zum Blender werde.
Aber du kannst doch überhaupt kein Blender sein, denn du bist doch ein guter Klavierlehrer, das ist so, und das ist die Grundvoraussetzung, Punkt.

Jetzt ist nur die Frage, verkaufst du diese hervorragende Fähigkeit gegen verhältnismäßig kleines Geld an der örtlichen Musikschule, oder nennst du dich Personal Instrumental Coach und sahnst bei deinen exklusiven Kunden fette Kohle für die gleiche Leistung ab, während du mit ihnen um die Welt jettest, ständig an erlesenen Flügeln musizierst und dich zwischendrin an einem der Pools auf privaten Yachten räkelst !
 
Aber du kannst doch überhaupt kein Blender sein, denn du bist doch ein guter Klavierlehrer, das ist so, und das ist die Grundvoraussetzung, Punkt.Jetzt ist nur die Frage, verkaufst du diese hervorragende Fähigkeit gegen verhältnismäßig kleines Geld an der örtlichen Musikschule, oder nennst du dich Personal Instrumental Coach und sahnst bei deinen exklusiven Kunden fette Kohle für die gleiche Leistung ab, während du mit ihnen um die Welt jettest, ständig an erlesenen Flügeln musizierst und dich zwischendrin an einem der Pools auf privaten Yachten räkelst !

Dazwischen gibt es schon noch ein, zwei Abstufungen.
:-D

Und nein, ich habe kein Interesse an Räkeleien auf privaten Yachten. Ich verbringe meine freie Zeit lieber als Nichtblenderin mit Freunden und Familie.

Nebenbei bemerkt, glaube ich nicht, dass es so einfach ist, wie Du das hier hinstellst.
 
Dazwischen gibt es schon noch ein, zwei Abstufungen.
:-D

Und nein, ich habe kein Interesse an Räkeleien auf privaten Yachten. Ich verbringe meine freie Zeit lieber als Nichtblenderin mit Freunden und Familie.

Nebenbei bemerkt, glaube ich nicht, dass es so einfach ist, wie Du das hier hinstellst.
Kann schon sein, vielleicht hab ich zuviel Miami Vice gekuckt, allerdings kam da auch nie ein Klavier vor, stimmt schon!
 
Leider bin ich ständig mit dem Problem konfrontiert, Kollisionen und Überschneidungen bei den Terminen zu haben.
äh..., ja!
hier hilft kurzes Nachdenken und dann die Termine immer in einen freien Zeitabschnitt zu legen. So ein Problem hatte ich noch nie, denn wenn z.B. ein Schüler von 16:00-17:00 Uhr kommt, dann lege ich den Nächsten auf 17:00 Uhr und nicht etwa auf 16:30. Letzteres würde zu Kollisionen führen. Aber durch meine umfangreichen mathematischen Kenntnisse kann ich diese elegant umschiffen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
So ein Problem hatte ich noch nie, denn wenn z.B. ein Schüler von 16:00-17:00 Uhr kommt, dann lege ich den Nächsten auf 17:00 Uhr und nicht etwa auf 16:30.
Dazu empfiehlt sich noch etwas Pufferzeit zu berücksichtigen, da organisatorische Belange (Terminabsprache, Noten verstauen, Mantel anziehen, kurze Verabschiedung bzw. Begrüßung...) immer noch ein paar Minuten dauern können. Wenn die Unterrichtsdauer 45 Minuten beträgt, kann der Beginn immer zur vollen Stunde erfolgen - nach konzentriertem und intensivem Unterricht sind ein paar Minuten zum Durchschnaufen für die Lehrkraft sicherlich nicht verkehrt.

LG von Rheinkultur
 
äh..., ja!
hier hilft kurzes Nachdenken und dann die Termine immer in einen freien Zeitabschnitt zu legen. So ein Problem hatte ich noch nie, denn wenn z.B. ein Schüler von 16:00-17:00 Uhr kommt, dann lege ich den Nächsten auf 17:00 Uhr und nicht etwa auf 16:30. Letzteres würde zu Kollisionen führen. Aber durch meine umfangreichen mathematischen Kenntnisse kann ich diese elegant umschiffen.
Du bist also mehr Mathematiker als Musiker, kannst du dann überhaupt guten Klavierunterricht geben? Du könntest sonst auch bei der Hausaufgabenhilfe anfangen, für Mathe, meine ich!
 
Dazu empfiehlt sich noch etwas Pufferzeit zu berücksichtigen, da organisatorische Belange (Terminabsprache, Noten verstauen, Mantel anziehen, kurze Verabschiedung bzw. Begrüßung...) immer noch ein paar Minuten dauern können. Wenn die Unterrichtsdauer 45 Minuten beträgt, kann der Beginn immer zur vollen Stunde erfolgen - nach konzentriertem und intensivem Unterricht sind ein paar Minuten zum Durchschnaufen für die Lehrkraft sicherlich nicht verkehrt.

LG von Rheinkultur

Na vielen Dank für diesen großartigen Vorschlag :blöd::dizzy:

Erstens können sich so was nur Lehrer leisten, die nur sehr wenige Schüler haben - bei allen anderen platzt dann der ohnehin schon lange Unterrichtstag aus allen Nähten.

Zweitens weiß jeder Musiklehrer, dass man natürlich fast nie pünktlich nach 45 Min. den Hammer fallen lässt, sondern natürlich das letzte Thema noch zu Ende führt. Das heißt, Deine vorgeschlagene Regelung würde auf eine inoffizielle Unterrichtsverlängerung hinauslaufen.
Ich z.B. mache innerhalb eines Unterrichtsnachmittags eine 15-Minuten-Pause. De facto ist sie immer maximal 5 Minuten lang, wenn überhaupt, da der Rest für Verlängerung der davorliegenden Stunde oder sonstige Gespräche / Erledigungen draufgeht. Eigentlich ist es mehr ein Puffer, damit, wenn man mit davorliegenden Schülern etwas länger macht, sich die Stunden der danach liegenden Schüler nicht alle nach hinten verschieben.

Drittens würde sich daraufhin dann eine Anspruchshaltung der Schüler herausbilden, und man hätte es mit Schülern oder Eltern zu tun, die beleidigt wären, wenn man tatsächlich mal exakt 45 Minuten machen würde (oder gar zum alten Modell ohne 15-Minuten-Puffer zurückkehren würde).

Also bitte derartige Vorschläge künftig im Giftschrank lassen, vielen Dank.
 

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