Körperbewegungen beim Klavierspielen

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Habe gerade ein sehr interessantes Video auf youtube gefunden:

Barbara Lister-Sink ("Freeing the caged bird") demonstriert die bewegte und die ruhige Haltung beim Klavierspielen.

Das Interessante dabei ist: ich finde ihr Spiel bei der bewegten Form auch klanglich sooo viel interessanter, lebendiger und spannender als bei der Form, die sie selbst als die "richtige" anpreist.

http://www.youtube.com/watch?v=UKma-ANNpas

Demonstration 1 beginnt bei 2:45
Demonstration 2 beginnt bei 4:45
 
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Hallo Haydnspaß!

Interessant finde ich die Aussage, dass es sich selbst besser zuhören ließe, wenn keine emotionale Begleitbewegung beim Spielen stattfindet. :?::!::confused: Kann sein, kann auch nicht sein.

LG, Sesam
 
Hallo Haydnspaß,

habe mir die entsprechenden Passagen auch 2 x mit geschlossenen Augen angehört. Ich empfinde es genauso wie Du. Das Spiel klingt lebendiger und interessanter in der Version, in der sie mit ihrem Körper "mit geht". Ob das Spiel technisch so perfekt ist, wie in der Version, in der sie ihren Körper nicht bewegt, kann ich allerdings nicht beurteilen.

Da ich als Anfängerin gerade versuche, etwas mehr Gefühl in mein Spiel zu legen, um nicht mechanisch zu klingen, werde ich vielleicht auch mal ein wenig mit Körperbewegungen experimentieren, statt stocksteif dazusitzen. Ist Lang Lang nicht auch ein Beispiel für ein Pianisten, der seinen Körper beim Spiel aktiver einsetzt?

lg

Nora
 
Hallo Haydnspaß,

habe mir die entsprechenden Passagen auch 2 x mit geschlossenen Augen angehört. Ich empfinde es genauso wie Du. Das Spiel klingt lebendiger und interessanter in der Version, in der sie mit ihrem Körper "mit geht". Ob das Spiel technisch so perfekt ist, wie in der Version, in der sie ihren Körper nicht bewegt, kann ich allerdings nicht beurteilen.

Naja, unter "technisch perfekt" stellt sich ja auch jeder etwas anderes vor. Die ruhige Variante ist halt viel gleichmäßiger und damit auch irgendiwe langweiliger. Das ist aber auch Geschmackssache.

Da ich als Anfängerin gerade versuche, etwas mehr Gefühl in mein Spiel zu legen, um nicht mechanisch zu klingen, werde ich vielleicht auch mal ein wenig mit Körperbewegungen experimentieren, statt stocksteif dazusitzen.

Ich denke, die Körperbewegungen kommen ganz von alleine so wie man die Musik mitempfindet (sagt Lister-Sink sogar selbst). Ich würde nicht künstlich Bewegungen machen, sondern einfach die Bewegungen zulassen die sich beim Spielen von alleine ergeben. Nicht umsonst gibt es die Redensart: die Musik bewegt mich!

Ist Lang Lang nicht auch ein Beispiel für ein Pianisten, der seinen Körper beim Spiel aktiver einsetzt?

Oh ja, und er muß sich deswegen auch viel Spott anhören. Es gibt eben nach beiden Seiten Extremfälle - Michelangeli auf der einen Seite, Lang Lang auf der anderen. 8)
 
hallo.

mal ganz dumm gefragt:
was ist eigentlich interessanter: der Klang oder das zuschauen?...

mancher zappelt und windet sich, mancher nicht- ja und nun??? will hier irgendwer vom zappeln oder grimassieren (Brendel hat sich da sehr offen geäußert, kann man nachlesen) was "lernen"??? gar imitieren???

ich verstehe die Zielrichtung hier nicht... will man auflisten, ob sich wer während des Konzertes für außenstehende auffällig verhält? will man evtl darauf hinaus, dass "Ausdruck" erst bei auffälliger "Körperbewegung" (was auch immer das sein mag) entstünde??

ich erwähne eine warnende Beobachtung aus der Konzertarana: gar zu oft wird praktiziert, mangelnde Expression durch auffällige "Körperbewegung" und Gefuchtel zu kaschieren...

na ja, die Zielrichtung dieses Themas ist mir nicht so ganz klar...

grübelnd, Rolf
 
ich verstehe die Zielrichtung hier nicht... will man auflisten, ob sich wer während des Konzertes für außenstehende auffällig verhält? will man evtl darauf hinaus, dass "Ausdruck" erst bei auffälliger "Körperbewegung" (was auch immer das sein mag) entstünde??


Rolf, ich weiß ja nicht, ob du dir das Video schon reingezogen hast. Die Frau Lister-Sink macht ganz klar Propaganda für die ruhige Sitzhaltung, wenn man auf ihre Worte hört. Wenn man auf ihr Spiel hört, macht sie (ungewollt) Propaganda für die auffälligen Körperbewegungen.

Beim mir wars lustig. Ich wurde beim Studium immer zu mehr Körperaktion angehalten, was ich aber nicht gemacht habe. Andere werden zu einer ruhigen Sitzhaltung angehalten, und können/bzw. wollen es nicht.

Und du stellst genau die richtige Frage:


was ist eigentlich interessanter: der Klang oder das zuschauen?...

Der Klang ist bei Lister-Sink beim angeblichen Negativ-Beispiel eindeutig besser.

Auf die Bewegungen selbst lege ich keinen Wert - aber wenn sie helfen, den Klang zu verbessern - dann ziehe ich die Bewegungen vor.

Zitat von Haydnspaß:
Es gibt eben nach beiden Seiten Extremfälle - Michelangeli auf der einen Seite, Lang Lang auf der anderen.


Zitat von rolf:

Nicht gleiche Schublade, sondern die extremsten Gegensätze, die mir im Moment einfallen.
 
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hallo,
mal spaßhaft: ich warte auf den oder die, welche sich auffällige Körperbewegungen während des "Prestissimo" gegen Ende der h-Moll Sonate von Liszt gönnen... :) :)
...wenn es "leicht" ist, kann man allerlei veranstalten... mal bissle provokant formuliert - - - wenn es arg heikel wird, dann allerdings schwinden die "expressiven Allüren"... :)
Gruß, Rolf
 
hallo,
mal spaßhaft: ich warte auf den oder die, welche sich auffällige Körperbewegungen während des "Prestissimo" gegen Ende der h-Moll Sonate von Liszt gönnen... :) :)
...wenn es "leicht" ist, kann man allerlei veranstalten... mal bissle provokant formuliert - - - wenn es arg heikel wird, dann allerdings schwinden die "expressiven Allüren"... :)
Gruß, Rolf


Ja Rolf, ich weiß, in erster Linie ist es wichtig schnell und laut zu spielen.

(Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.)
 
Ja Rolf, ich weiß, in erster Linie ist es wichtig schnell und laut zu spielen.

(Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.)

tja...
was soll man da entgegnen...?
du konntest es dir also nicht verkneifen, ebenso konntest du offenbar auch keine Gründe für diese deine Maßnahme mitteilen --- na ja, Schwamm drüber.

verständnislose Grüße, Rolf
 
kleiner Nachtrag noch zu Haydnspaßens gewitzter Bemerkung:
nachweislich hat noch niemand Schaden daran genommen, schnell und laut spielen zu KÖNNEN (wo es erforderlich ist) - nachweislich ist ebenso noch niemand allein via "Körperbewegungen" und dem raisonieren über dieselben zu der von Dir beargwöhnten Fähigkeit gelangt... ...
kurzum: was soll das?
belustigt, Rolf
 

Rolf,

mich nervt es ein wenig, wie Du Dich mit schöner Regelmäßigkeit über andere lustig machst. Es macht Deine Beiträge nicht wertvoller. Es wirkt für mich überheblich, genauso wie die Satzfetzen in Latein, die hier bestimmt nicht jeder versteht, mich eingeschlossen.

Dieses Forum hat so einen respektvollen, friedlichen Umgang, warum fällt Dir das so schwer?

Gruß, Hans
 
Hi Rolf,

kann mich Hans nur anschliessen.

Du bringst manchmal ;-) sehr gute Beiträge, aber leider ist oft so ein "blasierter" Ton drin. (diesesmal richtig geschrieben ;-) )

Es muss sich hier niemand verbiegen, aber versuch dich doch manchmal auf die Sache zu beschränken und dich an die Stelle von uns Normal-Sterblichen (Klavier Dilletanten) zu versetzen.

Das Thema ist übrigens sehr interessant. Bin grad dabei die Sache im Kopf etwas zurecht zu legen. Vielleicht kommt von mir auch noch ein (blasierter) Beitrag.

Nichts für ungut.
Gruß
 
lieber Hans Borjes,
lieber Bachopin,

erst mal guten Morgen. Bedauerlich, dass ihr euch grämt - aber falls ihr hier in diesem Thema Beitrag Nr.10 lest, könnte es ein wenig anders aussehen... womit ich das Ettikett "hauptsächlich laut und schnell" verdient habe, bleibt mir unergründlich (speziell sogar beim Thema "Körperbewegungen"), ebenso der Tonfall solcher Bemerkungen.

genug davon.

wenn es einen Stummfilm gäbe, welcher jemanden beim spielen der Chopinschen Ozeanetüde zeigt, würde man den Spieler im Rhythmus der Sechzehntelwogen "schwanken" sehen - natürlich gibt es mitgehende Körperbewegungen, besonders wenn beide Hände in extreme Lagen geführt werden. wenn jemand (und das gibt es gelegentlich auch) schwankt und sich windet (salopp formuliert), während er den Trauermarsch spielt, werden andere Ursachen für diese Körperbewegungen anzunehmen sein. Manchen nimmt emotional mit, was er gerade tut, mancher veranstaltet eine pantomimische "esspressivo-Show" - sicher nicht immer leicht zu unterscheiden. Allerdings lehrt das zuschauen, dass in ganz besonders schwierigen Momenten (und die Klavierliteratur wimmelt von solchen) kaum bis keine Körperbewegungen gemacht werden (jedenfalls keine, die nicht direkt zum gelingen beitragen) - - das wirft ein überlegenswertes Licht auf die "Körperbewegungen", da man vermuten kann, dass sie quasi mehr ins "Verhalten" der Spieler gehören als in das Spielen selber.

liebe Grüße, und zwar lateinfreie und unblasierte :)

Rolf
 
nachweislich hat noch niemand Schaden daran genommen, schnell und laut spielen zu KÖNNEN (wo es erforderlich ist) -

Da behauptet Lister-Sink aber genau das Gegenteil.
Ich habe so etwas aber nie behauptet.

nachweislich ist ebenso noch niemand allein via "Körperbewegungen" und dem raisonieren über dieselben zu der von Dir beargwöhnten Fähigkeit gelangt... ...
kurzum: was soll das?

Rolf, ich beargwöhne nicht die Fähigkeit, schnell spielen zu können, es nervt mich nur, wie du diese Fähigkeit als Totschlagsargument für jede Art von Diskussion über das Klavierspielen und musikalische Interpretation benutzt.
 
womit ich das Ettikett "hauptsächlich laut und schnell" verdient habe, bleibt mir unergründlich (speziell sogar beim Thema "Körperbewegungen"), ebenso der Tonfall solcher Bemerkungen.

Allerdings lehrt das zuschauen, dass in ganz besonders schwierigen Momenten (und die Klavierliteratur wimmelt von solchen) kaum bis keine Körperbewegungen gemacht werden (jedenfalls keine, die nicht direkt zum gelingen beitragen) - - das wirft ein überlegenswertes Licht auf die "Körperbewegungen", da man vermuten kann, dass sie quasi mehr ins "Verhalten" der Spieler gehören als in das Spielen selber.

Lieber Haydnspaß,

jetzt zitiere ich mich sogar schon selber, allerdings um zu demonstrieren, dass meine Beiträge zum Thema Körperbewegungen keinerlei "Totschlagargumente", welche nerven müssen, enthalten. Aber ich verstehe jetzt was Du wohl herauslesen willst: schau, es ist doch ganz normal, einen Gegenstand unter Extembedingungen auf seine Tauglichkeit zu prüfen (das tun sogar Literaten wie Fontane mit ihren Figuren wie Effie, das tun Autoentwickler, das tun Verhaltensforscher). Der Gegenstand "Körperbewegungen" (auch im Hinblick auf musikalische emotionale Interpretation) kann ebenso "getestet" werden, denn bei einem solchen Test kann sich eingrenzen lassen, was er zu leisten vermag. Was die Extremsituation (z.B. eine besonders schwierige Stelle) betrifft, so hoffe ich, dass jeder auch in dieser Lage ausdrucksvoll spielt - ich will nämlich nicht glauben müssen, dass Musikalität und Ausdruck während einiger akrobatischer Momente weg sein müssen! Wenn also auch an akrobatischen, verschiedene Körperbewegungen ausschließenden Stellen ausdrucksvoll interpretiert werden kann, dann folgt daraus logisch zumindest, dass besagte Körperbewegungen keine notwendige Bedingung zum interpretieren sind.

das waren jetzt ganz einfache Argumente ohne irgendeinen "Nerv-Faktor"

liebe Grüße, Rolf
 
Hi Rolf,

sehr schön. ;-)

Gruß
 
Hallo Rolf,

Die Quelle des ZItats, wo du dich selber zitierst, habe ich leider nicht gefunden.

Gruß
Haydnspaß

EDIT

Gut, ich hab deine ZItatquelle jetzt gefunden. Das hattest du geschrieben, während ich bereits ebenfalls eine Antwort geschrieben habe.
 
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oder funktioniert das hier nicht, will sagen tauchen nicht alle Beiträge auf? die pc- und internet-Welt funktioniert ja nicht immer fehlerfrei

Doch, es funktioniert schon fehlerfrei. Der Grund war der: solange ich nicht eingeloggt bin, bekomme ich alle Beiträge angezeigt, wenn ich eingeloggt bin, werden die Beiträge von Leuten, die auf meiner Ignorierliste stehen, nicht angezeigt. :oops:


Wenn also auch an akrobatischen, verschiedene Körperbewegungen ausschließenden Stellen ausdrucksvoll interpretiert werden kann, dann folgt daraus logisch zumindest, dass besagte Körperbewegungen keine notwendige Bedingung zum interpretieren sind.

Daß diese Körperbewegungen eine "notwendige Bedingung zum interpretieren" seien, wurde in diesem Thread von niemandem behauptet - auch von mir nicht.
 
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