Klavierstudium oder Jurastudium

  • Ersteller des Themas SkrjabinLiebhaber
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Hallo an Alle.

Ich weiß, dass es so ähnliche Threads zum Thema Klavier studieren schon gibt bzw. gab. Ich dachte mir, dass ich trotzdem für den ein oder anderen, der überlegt Klavier zu studieren, vielleicht ein paar hilfreiche Tipps oder Anregungen geben kann. Außerdem betrifft mich das Ganze selbst.

Ich studiere seit einem Semester Klavier Bachelor of Music, also künstlerisch an einer Hochschule in Deutschland. Davor hatte ich 2 Semester Jura studiert. Ich spiele seit meinem 3. Lebensjahr, ernsthaft zu Üben habe ich jedoch erst mit 15 Jahren angefangen.

Somit kommen wir auch schon zum Knackpunkt und Thema meiner "Diskussion/Frage". Das Klavierstudium selbst gefällt mir eigentlich sogar, man trifft hier auf Menschen, die dieselbe Leidenschaft für die Musik haben. Das ist einfach toll. Man kann den ganzen Tag üben, Stücke spielen, die man schon immer spielen wollte.

Nur merke ich nach und nach, dass ich durch meinen späten Start wesentlich schlechter spiele als meine Kommilitonen. Somit mache ich mir auch um meine Zukunft sorgen auch wenn ich "erst" 20 bin. Mein Ziel war es eigentlich, später als Kammermusiker, Liedbegleiter und/oder als Solist durch Konzerte Geld zu verdienen und zu leben. Doch durch verschiedene Erfahrungen, Begegnungen und auch durch Threads in diesem Forum merke ich, dass das extrem schwierig ist und nur ein ziemlich kleiner Teil der Klavierstudenten das schaffen. Und das sind dann meistens die talentiertesten, welche auch schon an der Hochschule sehr gut sind. Zu denen zähle ich nicht.

Auch wenn sich das ändern kann und vermutlich auch würde, weiß ich nicht, ob ich später dadurch gut leben kann. Unterrichten ist für mich keine Alternative, ich habe in diesem Bereich so gut wie kein Interesse. Außerdem weiß ich, dass es sehr frustrierend und ermüdend sein kann, an Musikschulen zu unterrichten. Eine Professur an einer Hochschule zu bekommen ist auch extrem schwierig. Ich weiß aus guten Quellen, dass hunderte, qualifizierte Pianisten und Lehrer mit außerordentlich guten Lebensläufen sich auf eine Professurstelle für deutsche Hochschulen bewerben. Auch das ist also eher unrealistisch, wenn auch nicht unmöglich.

Nun überlege ich nach dem Sommersemester wieder Jura zu studieren und mit dem professionellen Klavierspielen aufzuhören.

Als Nebeninfo: Das Jurastudium hat mir sogar etwas Spaß gemacht. Es war zwar ziemlich kurz aber interessant. Das Klavierstudium hatte ich danach eben etwas leichtgläubig angefangen und natürlich weil das meine viel größere Leidenschaft ist.

Mit meinem Professor habe ich darüber noch nicht gesprochen. Ich weiß nicht wie er reagieren würde und ich habe Angst, dass er sauer sein könnte, dass dann die Arbeit des Semesters "umsonst" wäre.

Was denkt ihr darüber? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Kennt Ihr Menschen, die so etwas gemacht haben?

Melde dich mal per PN bei mir. Ich wollte immer Pianist werden, habe dann aber Jura studiert, bin seit 15 Jahren als Anwalt tätig und habe es trotzdem geschafft ein reges Konzertleben zu führen….
 
Und nu' trägt der TO sein Anliegen in einem Juristen-Forum vor, wo sie ihn mit Engelszungen (hm... wohl eher Teufelszungen) ihn zum Jura-Studium (zurück)bringen wollen. Auch dann wird er im Berufsleben Menschen glücklich machen (nun nicht die Zuhörer, sondern die Mandanten), was ihn für den möglicherweise ebenfalls kargen Outcome entschädigen wird, sofern er freier Anwalt bliebe...
 
Man sollte dabei auch nicht übersehen, daß es ein Überangebot an Juristen gibt.

Gibt sicherlich einige Freiberufliche die ganz ordentlich verdienen, gibt aber auch genug, die nicht wissen wie sie ihre nächste Miete bezahlen können.

Und für die Kariere als Staatsanwalt - ja, da muß man schon zum einen sehr gut sein und zum anderen auch die richtigen Leute kennen.

Wer wirtschaftlich abgesichert sein möchte, sollte einen Handwerksberuf erlernen.

Nachteil an einer solchen Branche: Man muß arbeiten wenn man was verdienen will.

Es gibt kein Überangebot. Die Justiz hat große Probleme offene Stellen zu besetzen und auch in der Anwaltschaft gibt es eine große Nachfrage, denn viele ältere Kollegen/innen gehen in Rente. Gerade kleine Kanzleien suchen hier händeringend Nachwuchs. Und es gibt keinen Anwalt der unterbeschäftigt ist, wenn er es richtig macht
 
Wer wirtschaftlich abgesichert sein möchte, sollte einen Handwerksberuf erlernen.
Meiner Meinung nach sollte sich jeder den Beruf aussuchen können, der ihn erfüllt.

Wer frustriert in der Kanzlei oder der Werkstatt hockt, der reißt auch nichts.
Mein Neffe wurde von seinen Eltern zum Studium "motiviert", jetzt nach dem Bachelor macht er eine Ausbildung zum Elektriker bei dem Betrieb, bei dem er schon im Studium gejobt hat, und ist total glücklich, die installieren Photovoltaikanlagen und können sich vor Auftägen kaum retten.

Der TE hat ja etwas weiter oben ausgeführt, dass das Jurastudium zuerst wohl nur eine Verlegenheitslösung war um die Zeit bis zur Aufnahme an der Musikhochschule zu überbrücken. Jetzt ist das Studium dort nicht so, wie erhofft, deshalb will er jetzt wieder auf Jura zurückgreifen.

Wenn ich dann lesen, dass dem TE 6 Stunden Üben am Tag zuviel sind, und er mehr Zeit haben möchte für andere Dinge die ihm wichtig sind, dann frage ich mich, wie realistisch die Vorstellungen des TE vom Ablauf eines Jurastudiums sind, denn auch dafür wird er sehr viel Zeit aufwenden müssen.

Wäre ich an der Stelle des TE, ich würde den Professor ansprechen und ihn um eine EInschätzung des Verbesserungspotentials bitten, immerhin scheint sich dieser ja um den TE bemüht zu haben.
 
@Pianojayjay dann hat sich viel verändert. Vor 8 Jahren habe ich mitbekommen, wie ein Bekannter nach seinem Jurastudium verzweifelt einen Job gesucht hat. Die Kanzleien wollten nur die besten 10%, ansonsten haben sie die Stellen lieber unbesetzt gelassen. Fand ich damals ziemlich bitter
 
@Pianojayjay dann hat sich viel verändert. Vor 8 Jahren habe ich mitbekommen, wie ein Bekannter nach seinem Jurastudium verzweifelt einen Job gesucht hat. Die Kanzleien wollten nur die besten 10%, ansonsten haben sie die Stellen lieber unbesetzt gelassen. Fand ich damals ziemlich bitter

Naja, wenn du in die großen Tempel rein willst, dann ist das auch so. Ich würde mich da aber für kein Geld der Welt freiwillig ausbeuten lassen. Kleine Kanzleien finden indes kaum Mitarbeiter/innen
 
Warum soll ich meinen Abschluss im Klavierbachelor machen, wenn ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Konzertpianist werde und auch Unterrichten und Korrepetition nichts für mich sind. Das wäre dann nur zur Selbstverwirklichung und zum Spaß.
Wenn Du Dich irgendwo auf eine abhängige Tätigkeit bewirbst, dann spielt das eine Rolle. Bei einem abgebrochenen Studium steht immer auch die Frage im Raum, ob Du zu blöd oder zu schlecht oder zu faul dafür warst. Diese Frage musst Du dann erstmal entkräften und es ist fraglich, ob man Dir die Chance dazu gibt. Du musst bergauf kämpfen. Umgekehrt ist es bei einem abgeschlossenen Studium so, dass Du gezeigt hast, dass Du fähig bist, eine Aufgabe erfolgreich abzuschliessen. Egal, ob das in einem anderen Fach ist, das ist grundsätzlich positiv. Zumal Musik auch immer ein wunderbarer Anknüpfungspunkt in einem Bewerbungsgespräch ist.

Insbesondere bei der zunehmend automatisierten Vorsortierung von Bewerbungen ist eine abgeschlossene Ausbildung immer ein Plus, eine abgebrochene ein Minus. Ob Du nun ein klein bisschen älter bist als jemand anders spielt dagegen so gut wie keine Rolle.

Das stimmt vielleicht, jedoch bin ich mir nicht sicher inwiefern der Klavierbachelor bei Gehaltsverhandlungen im juristischen Bereich von Wichtigkeit sein könnte.
Ja, es zeigt Ausdauer.
Du hast ein Fach erfolgreich abgeschlossen, zu dessen Aufnahme- und Abschlussprüfungen Ausdauer benötigt wird und bei dem man nicht durch kurzzeitiges Prüfungspauken durchkommt. Zudem kannst Du zeigen, dass Du kein Fachidiot bist.

Aus dieser Perspektive heraus würde ich Dir empfehlen, den Klavierbachelor abzuschließen, bevor Du evtl. das Jurastudium wieder aufnimmst.
 
Frage an Dich: Sollte man etwas als Beruf ergreifen, das einem "etwas Spaß macht"?
Weil es im Leben immer anders kommt, als man das gedacht hat. Du kannst in den meisten Fällen garnicht vorhersagen, was Du beruflich tatsächlich tun wirst, am allerwenigsten bei einem Studium.
Ausserdem ist es zumeist doch so, dass der Spass mit dem Tun kommt. Vermeiden sollte man eigentlich nur, dass man eine Ausbildung macht in einem Bereich, der einem garkeinen Spass macht.
 
Es ist immer ein Handel mit sich selbst: einerseits irgendwie Bock auf das eine, aber die finanzielle Seite spielt da ja auch noch rein. Keine Ahnung, was man da jemandem raten soll. Im Zweifel lieber das aussuchen, worauf man richtig Bock hat. Der Rest ergibt sich irgendwie.

Passt irgendwie ganz gut zum Thema hier: Eine Dokureihe mit dem Titel: Ich habe studiert und bin pleite. Wobei ich finde, das die Dame in dem Film mal ihre Einstellung und Erwartungen überprüfen sollte.

 

Es gibt kein Überangebot. Die Justiz hat große Probleme offene Stellen zu besetzen und auch in der Anwaltschaft gibt es eine große Nachfrage, denn viele ältere Kollegen/innen gehen in Rente. Gerade kleine Kanzleien suchen hier händeringend Nachwuchs. Und es gibt keinen Anwalt der unterbeschäftigt ist, wenn er es richtig macht

So?

Ist das so bei euch?

Nun ja, andere Länder andere Tücken :rauchen:

Wenn ich bei uns n Anwalt brauche - die Liste an Anwälten ist lang.

Ich kann mir aussuchen wo ich meinen Anwalt hernehmen will, welche Konfession er hat und welcher Partei er angehört.

Da hab ich sehr gute Auswahl und bin damit immer hervorragend gefahren.
 
Es ist immer ein Handel mit sich selbst: einerseits irgendwie Bock auf das eine, aber die finanzielle Seite spielt da ja auch noch rein. Keine Ahnung, was man da jemandem raten soll. Im Zweifel lieber das aussuchen, worauf man richtig Bock hat. Der Rest ergibt sich irgendwie.

Wenn man die Ausgangssituation hat, am besten schon in jungen Jahren, über ein Talent und Leidenschaft zu verfügen, dann go for it. Wenn man irgendwie die Möglichkeit hat diese Chance zu ergreifen. Ich kenne einige Künstler die finanziell harte Zeiten durchgemacht haben, aber keiner hat seine Entscheidung grundsätzlich bereut. Und wer schon in jungen Jahren als Künstler quasi ein eigenes Buisiness aufbauen muss, reift enorm (ob erfolgreich oder nicht) und macht sich durchaus auch fit für andere Arbeitswelten.

Bevor man aber ewig rum eiert, haben mir die Ratschläge geholfen A. Dinge zu Ende zu bringen und B. zumindest auf die finanzielle Seite (und damit einhergehende Unabhängigkeit!) zu schauen, wenn man schon nicht genau weiß was man will.
 
So?

Ist das so bei euch?

Nun ja, andere Länder andere Tücken :rauchen:

Wenn ich bei uns n Anwalt brauche - die Liste an Anwälten ist lang.

Ich kann mir aussuchen wo ich meinen Anwalt hernehmen will, welche Konfession er hat und welcher Partei er angehört.

Da hab ich sehr gute Auswahl und bin damit immer hervorragend gefahren.

Anwalt ist nicht gleich Anwalt…. Und sollte es mir zu denken geben, wenn Du immer wieder Anwälte gebraucht hast? :012: Aber du hast Recht, für jede politische Gesinnung ist jemand zu finden, wenn es darauf ankommt…. Ist auch ein wichtiges Kriterium! Ich empfehle Dir in Zukunft die Kanzlei Höcker aus Köln:012: übrigens soll es auch Anwälte geben, die ihre Mandanten nach der politischen Gesinnung aussuchen. Da kann der Fall noch so lukrativ sein, ich kenne viele Kollegen/-innen, bei denen kommen die ganz konservativen bis hin zu Anhängern der NSAfD nicht rein….
 
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Meiner Meinung nach sollte sich jeder den Beruf aussuchen können, der ihn erfüllt.

Wer frustriert in der Kanzlei oder der Werkstatt hockt, der reißt auch nichts.
Mein Neffe wurde von seinen Eltern zum Studium "motiviert", jetzt nach dem Bachelor macht er eine Ausbildung zum Elektriker bei dem Betrieb, bei dem er schon im Studium gejobt hat, und ist total glücklich, die installieren Photovoltaikanlagen und können sich vor Auftägen kaum retten.

Der TE hat ja etwas weiter oben ausgeführt, dass das Jurastudium zuerst wohl nur eine Verlegenheitslösung war um die Zeit bis zur Aufnahme an der Musikhochschule zu überbrücken. Jetzt ist das Studium dort nicht so, wie erhofft, deshalb will er jetzt wieder auf Jura zurückgreifen.

Wenn ich dann lesen, dass dem TE 6 Stunden Üben am Tag zuviel sind, und er mehr Zeit haben möchte für andere Dinge die ihm wichtig sind, dann frage ich mich, wie realistisch die Vorstellungen des TE vom Ablauf eines Jurastudiums sind, denn auch dafür wird er sehr viel Zeit aufwenden müssen.

Wäre ich an der Stelle des TE, ich würde den Professor ansprechen und ihn um eine EInschätzung des Verbesserungspotentials bitten, immerhin scheint sich dieser ja um den TE bemüht zu haben.
Es ist für mich durchaus möglich, 6h täglich für einen gewissen Zeitraum zu üben. Aber bei mehr als 1 bis 2 monatigen täglichen Übens von 6 oder mehr Stunden, da stoße ich an meine Grenzen. Tatsächlich sind auch die meisten Klavierstudenten hier soweit ich weiß nicht in der Lage das zu schaffen.

Tatsächlich sind aber 4-5 Stunden täglich kein Problem für mich. Und im Jurastudium muss man auch diese Zeit oder vielleicht in Prüfungsphasen etwas mehr aufwenden. Deswegen habe ich davor keine Angst. Der Unterschied ist eben, dass man im Klavierstudium, im Gegensatz zum Jurastudium auch in den Semesterferien und am Wochenende üben muss, also eigentlich 365 Tage im Jahr. Das ist schon was anderes.

Ich weiß nicht, wie deine Vorstellungen vom Jurastudium sind aber ich bezweifle bzw. ich weiß, dass die ersten Semester nicht einmal annäherend so zeitaufwendig sind, wie ein Klavierstudium. Ich kenne Jurastudenten in höheren Semestern und habe selbst 2 Semester studiert.
 
Wenn Du Dich irgendwo auf eine abhängige Tätigkeit bewirbst, dann spielt das eine Rolle. Bei einem abgebrochenen Studium steht immer auch die Frage im Raum, ob Du zu blöd oder zu schlecht oder zu faul dafür warst. Diese Frage musst Du dann erstmal entkräften und es ist fraglich, ob man Dir die Chance dazu gibt. Du musst bergauf kämpfen. Umgekehrt ist es bei einem abgeschlossenen Studium so, dass Du gezeigt hast, dass Du fähig bist, eine Aufgabe erfolgreich abzuschliessen. Egal, ob das in einem anderen Fach ist, das ist grundsätzlich positiv. Zumal Musik auch immer ein wunderbarer Anknüpfungspunkt in einem Bewerbungsgespräch ist.

Insbesondere bei der zunehmend automatisierten Vorsortierung von Bewerbungen ist eine abgeschlossene Ausbildung immer ein Plus, eine abgebrochene ein Minus. Ob Du nun ein klein bisschen älter bist als jemand anders spielt dagegen so gut wie keine Rolle.


Du hast ein Fach erfolgreich abgeschlossen, zu dessen Aufnahme- und Abschlussprüfungen Ausdauer benötigt wird und bei dem man nicht durch kurzzeitiges Prüfungspauken durchkommt. Zudem kannst Du zeigen, dass Du kein Fachidiot bist.

Aus dieser Perspektive heraus würde ich Dir empfehlen, den Klavierbachelor abzuschließen, bevor Du evtl. das Jurastudium wieder aufnimmst.
Also erstmal lässt du wichtige Gründe weg, warum man vielleicht ein Studium noch abbrechen könnte: man hat kein Interesse daran, es macht keinen Spaß, die Zukunftsaussichten sind enorm schlecht. Ich weiß nicht woher du die Annahme nimmst, dass man entweder zu blöd, faul oder schlecht in dem Studiengang gewesen sein muss, um ihn abzubrechen. Das wäre mir eigentlich neu.

Etwas unsicher bin ich mir ehrlich gesagt auch über deine Annahme, dass wenn ich das Studium abbreche und später ein Bewerbungsgespräch habe, aus diesem Grund dann nicht genommen werde. Vor allem bei Jura geht es um die Abschlussnote. Es gibt super viele Menschen, die vorher ein Studium angefangen haben und sich dann umentschieden haben. Wenn man erklären kann, warum man das Studium nicht weiter gemacht hat, sollte das eigentlich kein Problem sein.

Weiterhin verstehe ich auch nicht vollständig die Logik hinter dem hier schon öfter genannten Argument: "Du hast jetzt angefangen, machs auch zu Ende" oder "Du beweist damit, dass du Ausdauer hast". Da greife ich mir immer an den Kopf.

Sagen wir mal, jemand studiert zuerst 1 Jahr Jura und dann fängt er an Soziologie zu studieren, weil das eigentlich schon immer sein Traum war aber merkt dann nach einiger Zeit, dass die Berufschancen ziemlich schlecht sind. Sollte man jetzt die Zeit weiterverschwenden und das Studium beenden, nur um es zu beenden? Um danach sagen zu können, ich habe ein Studium beendet? Oder sollte man einfach lieber aufhören, und das Jurastudium beenden? Zweiteres klingt für mich im Moment logischer. Ich bin aber auch bereit, vom Gegenteil überzeugt zu werden.

Der einzige logische Grund für mich, den Klavierbachelor zu beenden ist Selbstverwirklichung, Spaß, Freunde hier etc.
 
Du hast dir doch deine Antwort eben schon selbst gegeben. Du willst Klavier abbrechen und Jura beenden. Dann sei es so 🤷‍♀️
 
Und ist es nicht so, dass man im Musikstudium mehrere Stunden am Instrument sitzt, aber das auch teilweise in Seminaren oder Einzelstunden mit Dozenten? Oder kommen die 6h Übezeit am Klavier obendrauf, nachdem man schon seine Seminare hatte?

Im Jurastudium kann ich mir nebenbei auch gut vorstellen, dass man neben den Seminaren und Vorlesungen noch zu tun hat.
Ich hab Lehramt studiert und hatte neben den Seminaren auch noch viel zu lesen, da jeder Dozent Auszüge aus Büchern usw aufgab, das waren gern mal so 80 Seiten zum nächsten Seminar.
Und in den Semesterferien hatte ich Praktika und schrieb uuuunendlich viele Hausarbeiten.
Studieren ist nicht nur zum Seminar gehen und danach Feierabend.
 

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