Klavierstimmen für Anfänger: Literatur und Utensilien

Ich habe hier lediglich meine erste und zweite Übung zur Schau gestellt.

Die erste: ganz gruselig.
Die zweite: schon viel besser.

Die Einzeltöne sind nicht sauber, deswegen klingt das nicht schön, ganz unabhängig von der Temperatur. Bist du Klavierbau Lehrling? Oder Praktikant? Du schriebst ja was davon, dass du mit oder bei einem Klavierbauer ein altes Klavier überholt hast.

Wichtig ist beim Stimmen lernen, dass man qualifizierte Rückmeldung bekommt. Und es systematisch angeht. D.h. zuallererst mal die Choirreinheit üben. Nix anderes. Dann irgendwann mal die Temperatur legen. Bei beiden Schritten braucht es jemanden, der dir das zeigt, erklärt und kontrolliert. Und nicht verzweifeln: Stimmen lernen dauert echt lange. Ich bin auch erst gegen Ende der Lehre in den Außendienst geschickt worden, und das auch nur zu Kunden, die keine Profis waren. Und ich habe damals über 2 Stunden für eine Stimmung gebraucht.

Wenn du keinen Coach hast, dann kannst du zumindest das Temperatur legen mit einem Stimmgerät üben. Wichtig ist dabei, dass du nur jeweils eine Saite der Temperaturoktave stimmst. Somit hast du mit Choirreinheit beim Temperaturlegen also nichts zu tun. Leg die Temperatur und kontrolliere mit dem Stimmgerät. Das ist schon mal eine sehr gute Rückmeldung.

Die Chorreinheit trainiert man wie gesagt erst mal unabhänig von allem anderen. dazu gehört einerseits, dass die Choire tatsächlich rein sind. Andererseits aber auch, dass sie es bleiben. Stichwort Wirbel setzen.
 
Wenn ein Dachstein bricht ruft der Kunde auch nicht den Großhändler an sondern mich. Hadda schließlich bei mir gekauft.

Wo gehste hin wenn der selbstgekaufte Siphon wegen Mängel kaputt ist? Zum Baumarkt oder zum Großhändler?

Ja nu, ich ging irrtümlich davon aus, Jahn sei der Hersteller der Lampen (sind ja auch genug mit diesem Label im Angebot).

Ich habe erst in diesem Thread erfahren, dass der Laden ein Großhändler ist. Hätte ich das damals gewusst, hätte ich da zwar auch angerufen, aber nur um herauszufinden, wer in drei Henkers Namen das Produkt reparieren kann oder ob ich es gleich dem Polen meines Vertrauens geben soll.

Wenn etwas kaputt ist, für das keine Garantie mehr gilt, frage ich den Hersteller und nicht den Internethändler, ob bzw. wie man das ultrateure Teil (nein, wir reden nicht von einem Dachziegel) reparieren kann.
 
Die Einzeltöne sind nicht sauber, deswegen klingt das nicht schön
Wo??? Ich habe extra die Einzeltöne aufgenommen. Jetzt hätte ich doch gern mal Butta bei die Fische. "Irgendwie" nicht sauber ist so ähnlich wie "Mozart fand ich schon immer doof", also nichtssagend.

Wichtig ist dabei, dass du nur jeweils eine Saite der Temperaturoktave stimmst.
Na klar. Ich binde mir aus dem Temperaturband keine Haarschleife. ;-)

hast du mit Choirreinheit beim Temperaturlegen also nichts zu tun.
Weshalb mir der Einwand von Henry auch etwas gewollt erschien...

Wichtig ist beim Stimmen lernen, dass man qualifizierte Rückmeldung bekommt.
Dann mal ran... :-D
 
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Weshalb mir der Einwand von Henry auch etwas gewollt erschien...
Ich denke hier geht es vor Allem um die Reihenfolge des Übens. Beim Stimmen wird meiner laienhaften Meinung nach vor Allem das Gehör (Schwebungen zählbar hören) und Setzen der Wirbel geübt. Wenn es da bei der Chorreinheit schon scheitert, braucht man wohl nicht an das Temperatur legen gehen, was von der Schwierigkeit her wohl erst der nächste Schritt wäre.
(Aber natürlich werde ich bei meiner ersten Stimmung auch erst die Temperatur legen, mich probieren, alle guten Hinweise über Bord werfen und mich dann der harten Kritik stellen. :-D)

Ich habe extra die Einzeltöne aufgenommen.
Aber nur einen Teil von dem, was Du vorher aufgenommen hast. Ich höre bei den tiefen Tönen Unreinheiten. Bei den Einzeltönen klingt für mich gleich der erste ähh ... nicht unrein aber komisch. Jaja ich weiß, das ist das was Du nicht hören wolltest. :-D
Ich glaube auch dass es wichtig ist, dass alle Chöre "gleich rein" sind. Schwer zu beschreiben... ich weiß nur dass es Chorreinheit und Chorreinheit gibt und nicht alle Stimmer gleich klingen (nicht besser oder schlechter, anders). Hängt evtl. mit dem Obertonspektrum zusammen.
Kann auch sehr gut sein, dass ich hier absoluten Bullshit schreibe.

welches könnte man denn so nehmen? Ich muss es per USB an meinen Rechner anschließen können.
Ach, Smartphone (egal welches) oder Tablet reicht doch. Entropy läuft auch auf Android / IOS.
Das hat doch bestimmt ein Mikro integriert?

Ansonsten geht auch die kostenlose Demoversion von https://www.tunelab-world.com/. Da haste alle 12 Töne ne kleine Pause, sonst keine Einschränkungen. Ging auf meinem Billig-Android super.
 
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(Aber natürlich werde ich bei meiner ersten Stimmung auch erst die Temperatur legen, mich probieren, alle guten Hinweise über Bord werfen und mich dann der harten Kritik stellen. :-D)
Hihi..., hast du das vor? Können wir hier eine schöne Stimmgruppe einrichten ;-)

Ach, Smartphone (egal welches) oder Tablet reicht doch. Entropy läuft auch auf Android / IO
Die schreiben aber extra, daß man ein ordentliches Micro nehmen soll.

Das hat doch bestimmt ein Mikro integriert?
Keine Ahnung, mal suchen...

Ich habe das mittlere Drittel (eb-f#'') nochmal chorrein gestimmt. Tja, klingen tatsächlich nicht alle gleich. Ich kann wohl nicht richtig "setzen". Jedenfalls haben einige jetzt nach ner halben Stunde wieder auffällige Schwebungen. Hören tu ich das ganz gut. Daran sollte es nicht liegen.
 
Wo??? Ich habe extra die Einzeltöne aufgenommen. Jetzt hätte ich doch gern mal Butta bei die Fische. "Irgendwie" nicht sauber ist so ähnlich wie "Mozart fand ich schon immer doof", also nichtssagend.

Ok, dann streiche das "irgendwie". Die Einzeltöne sind nun mal nicht sauber. Punkt.

Am besten sind dir (in der Temperaturoktave) das Fis und das G und evtl. noch das D gelungen.

Am schlechtesten hast du das kleine A, das C und das Cis hinbekommen.
 
Das ist doch mal ne Auskunft. Dankeschön.
Mit dem Hintergrundwissen hört man auch anders hin. Tatsächlich höre ich auch, daß die genannten "guten" Töne sogar auf Anhieb klarer klingen. Ich hätte nicht gedacht, daß es darauf ankommt.
 
Ich versuch mal selbst: in meiner letzten Aufnahme finde ich das as/a, das a' und das cis'' am besten.

Nix für ungut, aber so recht chorrein ist da jetzt noch nix. Zwicke zur Übung alle 3 Saiten an und übe die Höhenunterschiede zu hören und alle 3 Saiten auf genau die gleiche Höhe zu stimmen. Wenn Du das beherschst, dann können wir mit der Temparaturlegung fortfahren (was übrigens die Königsdisziplin des Klavierstimmens ist, so man es nach Gehör lernt) Die Temperaturlegung würde ich ,entgegengesetzt anderer Meinungen, nicht mit einem Stimmgerät lernen und schon erst mal garnicht mit einem Gitarrenstimmgerät, sondern nach Gehör. Ein für Klavier geeignetes Stimmgerät (was allerdings auch entsprechenden Preis hat) kann man dann zur Überprüfung seiner Temperaturlegung verwenden um rauszufinden wo man die Quinten und Quarten zu großzügig oder zu geizig angelegt hat. Eine Temperaturlegung übt man am bestern esrst einmal in dem man jede Quarte und Quinte rein stimmt - die letzte Quinte , also d´-a´wird dann eine häßliche Wolfsquinte sein. (Du siehst also wo zu die Chorreinheit zu üben wichtig ist). Sobald Du dieses beherschst, kannst Du mit der gleichstufigen Temperatur beginnen - hier wird die Quinte leicht unterschwebend gestimmt , die Quarte hingegen drüberschwebend.

LG
Henry
 

aber so recht chorrein ist da jetzt noch nix.
Hat ja auch niemand behauptet, nur nützen solche Kommentare niemandem etwas - außer vielleicht deinem Ego*. Mit besser/schlechter wie von Tastenscherge kann ich was anfangen. Nix für ungut...

*) man stelle sich vor, der kleine Henry kommt in den Klavierunterricht, spielt sein erstes Stück vor und kuckt den Lehrer fragend an. Lehrer: "tja, du spielst halt scheiße"**. Preisfrage: hat der Henry in dieser Stunde etwas gelernt?

**) alternativ übrigens genauso wertvoll: "hurra, du bist der neue Mozart"
 
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Ich dachte, das sei die Fähigkeit, innerhalb einer Saite und dann auch des Chors, die Obertonzusammensetzung gezielt zu ändern.
Im Prinzip ist das die geschickte Verteilung der nötigen Fehler in den Intervallen (z.B. Quinten verengen, Quarten erweitern, Oktaven strecken), da reine Intervalle unspielbare Ergebnisse liefern würden.
Hier noch mal ganz grob erklärt (Temperieren nach Schwebungszahlen).
 

Wo bin ich denn beleidigt? Aber wenn ich n Lehrling von uns sage "des paßt aber alles noch ned so recht" und dieser kommt mir dann wie Deinereiner, ist des Ding für mich Geschichte - soll er selber schauen wie er klar kommt - ich verschwende meine Zeit ned mit narzistischen Möchtegernprofis denen es nur darum geht wie toll sie sind.
Wenn wer was zu lernen wünscht, bin ich gern bereit diesem dabei weitesgehends zur Seite zu stehen, kannst z.Bsp. @Peter oder @kinderklavier fragen. Ich erwarte allerdings andererweitig auch einen gewissen Respekt meines Berufsstandes gegenüber - wer diesen nicht mitbringt, der sollte sich garnicht erst an Instrumenten vergreifen.

LG
Henry
 
Aber wenn ich n Lehrling von uns sage "des paßt aber alles noch ned so recht"
Sollte er sich vielleicht einen Lehrbetrieb suchen, in dem man ihm was erklärt. :-D
Habe gerade am Freitag mit einer Azubine gesprochen. Der ist auch nur gesagt worden, daß sie halt nix kann und sowieso zu langsam ist. Vielleicht war sie bei euch. Die ist jetzt bei Steinway und super glücklich. Narzistisch kam die mir gar nicht vor, sondern lernwillig. So schätze ich mich auch selber ein.
 
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