Klavierspielen sich selbst beibringen?

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Anonymous

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Hi! Ich habe mir kürzlich ein Digital-Piano gekauft und bin nun dabei mir das Klavierspielen anzueignen. Ist es sinnvoll am Anfang ein paar Stunden Unterricht zu nehmen, um die Grundlagen zu lernen oder kann ich mir alles selbst beibringen???
 
Man kann sich natürlich vieles selbst aneignen, aber als Starthilfe ist es sicher nicht schlecht, sich für einige Stunden einen Lehrer zu nehmen.
 
Ich persönlich hab auch ohne Unterricht angefangen, jedoch nur auf einen Keyboard ;)
Also wenn du das wirklich ernsthaft verfolgen willst, würd ich dir aufjeden Fall zu Unterricht raten. Ohne Unterricht würdest du früher oder später sicherlich Probleme bekommen. Ein Lehrer kann dir von Anfang gleich eine "richtige" Technik beibringen und deine Fehler ausmerzen, was auf lange sicht gesehen natürlich besser ist.

Off-Topic:
Was haste denn vor so zu spielen? Klassik, Jazz, usw...?! Würd mich mal interessieren :)
 
Hallo Anna,

ich würde mal sagen, sich das Klavierspielen ganz allein ohne jegliche Unterstützung von außen anzueigenen ist (imho) ungefähr so, als würdest du versuchen, eine Fremdsprache ganz allein ohne jede Hilfe und Korrektur zu erlernen...

Du kannst Dich natürlich alleine mit der Klaviatur vertraut machen und die Noten lernen. Aber schon bei der Handhaltung fängt es dann an und geht mit 1001 Kleinigkeiten weiter, an die Du jetzt gar nicht denkst.

Meine Meinung: Wenn Du auf Dauer Spaß an dem Hobby haben willst, dann schwimme jetzt auf keinen Fall im eigenen Saft und eigne Dir Fehler an, die Du später nicht mehr oder nur noch schwer ablegen kannst.

Gruß
Tosca
 
Mit guten Büchern (oder vielleicht auch mit diesem Forum hier) kannst du dir sicherlich viel beibringen.

Allerdings würde ich dir niemals dazu raten. Ein GUTER Lehrer kann deine Lernrate um ein vielfaches beschleunigen, da er deine Fehler (und glaube mir: davon wird es gerade am Anfang eine Menge geben :wink: ) SOFORT sieht und dich dementsprechend instruieren kann. Um deine Fehler alleine zu realisieren wirst du um ein vielfaches länger brauchen, und viele davon werden dir niemals von alleine auffallen; diese blinden Flecke haben wir alle :cry:

Was auch immer dich evtl. davon abhält einen Lehrer zu nehmen, tu's doch, das macht sich tausendmal bezahlt! Selbst wenn du nur so zum Spass etwas klimpern willst, dann hast du viel mehr dran, wenn du schneller vorwärts kommst und die Stücke, die dir gefallen wirklich selbst spielen kannst
 
Ich möchte mich Hartmuts Meinung anschließen, Klavier lernen ohne (guten!) Lehrer ist wie bei einem Buch nur den Buchdeckel anzusehen und manchmal in das Inhaltsverzeichnis zu schielen. Ich selbst habe einige Monate bis zum Unterrichtsbeginn mir schon einiges erarbeitet, von dem ich dachte, dass es ganz gut gewesen sei, aber es gab so viele Dinge, an die ich nicht einmal gedacht hatte.
 
Dem kann ich mich voll und ganz anschließen, und zwar aus eigener Erfahrung. Ich habe Klavier ohne Lehrer "gelernt" und spiele nun schon mehr als 25 Jahre. Aber das Können entspricht eher dem eines "5-Klässlers". Ich will erst gar nicht wissen, wie viele grundlegende Fehler ich mache, die nach so vielen Jahren wohl nie richtig auszubügeln sind.
Investiere gerade am Anfang in einen Lehrer, damit Du wenigstens die "Basics" erhälst, auf denen man dann immer aufbauen kann.
 
Wurst,

hast du eigentlich schon mal daran gedacht, nochmal einen Lehrer zu nehmen, oder bist du durch damit?
 
Wenn du nicht zu große schritte machst und es vermeidest Fragen ungeklärt zu lassen, würde ich sagen, dass du dir selbst das spielen beibringen kannst.
Das Forum würd dir ganz sicher dabei helfen. Ich würde Lehrbücher als Leitfaden nehmen.
 
@ Hartmut: Dran gedacht habe ich schon (dieses Forum ist Schuld daran, eigentlich war ich durch damit :D ). Habe mich auch schon in Berlin umgesehen, kostet um die 80 Euro bei 1 Std/Woche. Werde auf jeden Fall mal kostenlose Probestunde nehmen, mal schauen. Evtl. komm ich ja doch noch mal weiter, aber mit 37 Jahren und 20 Jahren schlechter Technik... wäre ja mehr umlernen als lernen. Wieder mal die Violine in die Hand zu nehmen ging mir auch schon durch den Kopf.Zeit ist aber knapp (bin selbstständig und habe noch einige andere Hobbys...).
Egal, das grundsätzlich Schöne am Klavierspielen ist: Es macht in jedem Level Spaß und Musik kann auch schön sein, wenn sie einfach ist.
 
Was auf unserem Level einfacher fallen dürfte ist, gute von schlechten zu unterscheiden :wink:
 

Aber aus dem Grund spielst Du sicherlich nicht Klavier. :wink:
 
hab jetz netterweise jede woche ne gratisstunde von meinem lehrer bekommen (für meine bemühungen), also streng dich an und du hast vielleicht auch so ein glück ^^
 
@Wurst:

Naja, natürlich spiele ich Klavier, weil ich eine Menge Spass daran habe :)

Was mich davon abhält, mir nochmal einen Lehrer zu suchen ist die Tatsache, dass der Job (wie wahrscheinlich bei den meisten) verdammt zeitintensiv ist. Da fällt es mir schwer, regelmäßig irgendwo Stunden zu nehmen, zumal ich kein Auto habe und alles mit dem Fahrrad abklappere. Aber nach einer guten Klavier- Grundausbildung hilft auch gute Literatur weiter wie z. B. die an anderer Stelle schon genannten Bücher von Fink, Sandor, Chang und Phillip (das habe ich mir gerade gekauft - danke für den Tipp, weiß nicht mehr von wem er war).

Was mich richtig interessieren würde ist, wie die Profis (Wunder, LangLang, und wie sie alle heißen), also die, die wirklich verdammt schnell vorankommen, üben. Wenn ich solch einen Lehrer finden würde, dann würde ich gern nochmal viel Zeit und Geld investieren :wink:
 
@Gast
Ich hatte letztens das Buch von Günter Philipp erwähnt. Kannst ja bei Gelegenheit mal was davon mitteilen, kenne nur die alte DDR-Erstausgabe. Im Online-Chang sind ja angeblich die Geheimnisse gelüftet, warum manche effektiver üben als andere. Es gibt auch ein ganz interessantes Buch, in dem ein Rückblick auf vergangene und erfolgreiche Übemethoden versprochen wird. Titel muss ich mal noch suchen. Und auch gut, obwohl es etwas kabarettistisch klingen mag: Seymor Bernstein: Selbstverwirklichung durch Klavierspielen (oder so ähnlich).

@anna22
Rate dringendst zu einem Lehrer, obwohl ich eigentlich auch ein Freund autodidaktischer Wege bin. Aber Klavierspielen ist wirklich mehr, als "zur rechten Zeit die richtige Taste zu drücken." Ohne den Lehrer kann es sein, dass dir die Tür zu diesem Universum gar nicht erst aufgeht, geschweige denn du den Schritt hineinsetzen kannst.

@Wurst
Versuch es doch mal bei einem zeitlich flexiblen und preiswerten, aber trotzdem qualifizierten Musikstudenten über die Jobvermittlung von www.studentenwerk-berlin.de.

Tschüs
Wu Wei
 
Thx @ Wu Wei. Ich habe halt das gleiche Problem wie Hartmut, wenig Zeit und keinen regelmäßigen Tagesablauf. Dann fröne ich noch 3-4mal die Woche einem anderen Hobby. Es ist also weniger ein Problem des Geldes. Aber ich werde mal paar Stunden nehmen und sehen, wie es mich anspricht.
Was mich richtig interessieren würde ist, wie die Profis (Wunder, LangLang, und wie sie alle heißen), also die, die wirklich verdammt schnell vorankommen, üben.
Vor allem üben solche Leute verdammt viel, was den Zeitrahmen eines jeden Berufstätigen sprengen dürfte. Mein früherer Nachbar lernte Klavier und ging später nach Weimar. Wenn er zu Hause zu Besuch am Wochenende war, hämmerte er trotzdem noch seine 4-6 Stunden am Tag in die Tasten.
Und ne Menge Talent dürfte die zweite Bekannte in der Formel sein. Wenn ich nur an die Kinder der Moskauer Klavierschule denke...ist der Hammer, was die nach 2-3 Jährchen so alles drauf haben.
 
Hallo allerseits,

hier noch das in meiner vorigen Antwort erwähnte Buch: Gellrich, Martin: Üben mit Lis(z)t. Wiederentdeckte Geheimnisse aus der Werkstatt der Klaviervirtuosen. Und dazu noch ein Link zu einer großartigen Seite mit einem umfangreichen, teilweise kommentierten Literaturverzeichnis: http://www.koelnklavier.de/literatur/_index.html.

Tschüs
Wu Wei
 
Gast:

bin auch beruflich ziemlich eingespannt, habe aber das Glück, einen Lehrer zu haben, der noch recht spät am Abend Unterricht gibt und der versteht, wenn es bei mir zeitlich Probleme gibt. Mit dem Üben ist das natürlich auch so eine Sache, wenn ich gegen 21:00 Uhr oder später abgeschafft und hungrig nach Hause komme, muss ich mich zunächst einmal nur mit Disziplin ans Klavier setzen, die Lust kommt dann erst beim Üben. Aber ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich Klavier lernen möchte, weil es mir einfach unendlich viel Spaß macht, dass ich es nicht "irgendwie" können möchte, sondern schon passabel, und ich möchte entsprechend regelmäßig üben; mit 1/2 Stunde alle drei Tage komme ich nämlich nicht besonders gut voran. Und es gibt glücklicherweise auch die Tage, wo es zeitlich besser ist.

Bücher etc können den Lehrer nach meiner Erfahrung nicht ersetzen, aber durchaus noch Ergänzung bieten, schließlich geht so eine Unterrichtsstunde ja sehr schnell rum. Der Lehrer ist wichtig für die vielen Kleinigkeiten, die mir sonst nicht einmal auffallen würden, ob es Dinge sind, die ich falsch mache, besondere Kniffe, Techniken usw. Nicht zuletzt schätze ich auch den Aufbau, immer wieder Stücke zu finden mit neuen Herausforderungen, die aber nicht gleich so viele neue Schwierigkeiten bieten, dass ich sie nur mit extremer Mühe lernen könnte. Entsprechend konzentriert sich der Unterricht neben kurzer Vorbereitung und Besprechen von Fragen, Problemen usw. auch auf das gemeinsame Herausarbeiten von Feinheiten der Stücke, nachdem ich sie nach meinem Empfinden schon sehr gut kann.

Es liegen dann letztlich aber Welten zwischen dem ersten Stand des ein Stück gut könnens und dem letzten! Aber das ist auch eine Frage der Qualität des Lehrers. Ich habe das Glück, einen sehr guten Lehrer gefunden zu haben, hatte zuvor einen, wo ich dachte, ich könnte es vielleicht besser alleine lernen ...
 
Hallo Leute

ich bin neu hier im Forum und klinke mich einfach mal mit ein.

Seit zehn Jahren nun wollte ich anfangen Klavier zu lernen und JETZT ENDLICH hab ichs getan !! :)

Mittlerweile 'spiel' ich ein halbes Jahr, das Notenlesen klappt schon ganz gut (muss nicht mehr 'zaehlen') und wenn ich wo ein Piano seh steh ich nicht mehr ganz wie der Ochs vorm Berg.

Bis jetzt hab ich mir fast alles selber beigebracht, meine Freundin (zehn jahre erfahrung) schaut ab und zu ueber die Schulter. Aber ganz ohne Lehrer(in) waer ich total aufgeschmissen. Von 'was heisst denn dieses Zeichen hier' bis 'spiels mir bitte mal vor' ist es einfach praktisch, Fragen stellen zu koennen.

Leider sind Klavierlehrer sehr teuer (was ich so gesehen hab 30+ Euro fuer 45 Minuten) :(((( Und irgendwie kommts mir vor als ist der Anteil an alten, schrulligen und 'schwierigen' Damen und Herren sehr hoch ... nicht zuletzt der Grund, warum es bei mir so lang gedauert hat. Oder hatte ich nur Pech ??

Ich versuch in Zukunft oefter mal reinzuschauen ! Bis dann
 
Hallo alle zusammen
Na ja auch ich bin neu hier und trotzdem möchte ich auch noch was sagen.
Ich spiele seit bald 8. jahren Waldhorn habe aber immer mit dem Klavier gliebäugelt und irgendwann habe ich dann auch tatsächlich begonnen ein wenig herumzuklimpern. Doch obwohl die ganze Theorie nie ein Problem war (ist ja praktisch das selbe wie beim Horn) kam ich nie richtig vorwärts.
Und der Grund war ganz einfach mir hat quasi "der Druck"(blöder Ausdruck) gefehlt jede Woche Stunde zu haben und dann wieder was vorzuspielen und zu merken was noch zu verbessern war.
Nun habe ich seit 2 Monaten eine Lehrerin die das echt toll macht. Und da sie es versteht mich zu begeistern und mir richtige Stücke zu bringen mache ich nun rasende Fortschritte.

Der langen Rede kurzer Sinn wenn die Zeit irgendwie reicht nimm dir einen Lehrer und seis nur alle zwei Wochen, für irgendetwas sind sie schliesslich da :wink:

lg Linda
 

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