Klaviermechanik einstellen

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Hallo,
vor einigen Tagen habe ich mir ein Ibach Klavier gekauft. Es ist verstimmt und müsste reguliert werden. Das Regulieren möchte ich selber probieren. Bis jetzt habe ich mir schon einiges durchgelesen, angeschaut. Sobald ich an mein Klavier ran gehe – komme ich ins Schwitzen ;-)
Die Mechanik meines Ibachs – (eine Renner Mechanik) ist so kompakt gebaut (es ist ein kleines Klavier 108cm). Wie kann ich die Auslösepuppen einstellen, ohne die Gegenfänger zu beschädigen? Wie sieht das Werkzeug zum verstellen aus? Die Schrauben haben keine Ösen, sind am Ende platt wie ein Schraubenzieher.
 
Hallo!

Ich kann Dir nicht hilfreich sein aber würde Deine Frage gerne erweitern um etwaige Buchempfehlungen zu Klavierstimmung, Reparatur, Intonation etc.

Bei Amazon gibt es vereinzelt Bücher aber was taugts?

Gruß, Peter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zum Einstieg, auch kostenmäßig kann ich dir das Buch von Reblitz empfehlen. Der beschreibt eigentlich alle grundlegenden Arbeitsschritte.

Zum Werkzeug: Hier benötigst du ein Auslöseeisen, sofern Interesse, gerne eine PM an mich...
 
Ja, es sieht so aus.
Habe das Buch auch in Englisch.
Es ist halt mühsam es zu lesen… und nicht alle Vorgänge sind abgebildet
 
Gib mal bei Google "edition bochinski" ein, dort findest Du u.a. zwei (allerdings recht teure Bücher) von Forss über a) Klavier- und Flügelreparaturen, und b) über die Regulierung von Klavier- und Flügelmechaniken. Ich habe b) - ausführlich, viele Abbildungen. Eventuell findest Du ein gebrauchtes Exemplar unter www. zvab.de oder www.booklooker.de.

Viel Erfolg,

LG

Pennacken
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie sieht das Werkzeug zum verstellen aus? Die Schrauben haben keine Ösen, sind am Ende platt wie ein Schraubenzieher.

Hallo Benutzername,

Du kannst Dir so ein Werkzeug, siehe Artikelnummer: 50520 behelfsmäßig leicht selbst anfertigen.
Dazu nimmst Du eine ca. 15-20cm lange Eisenstange mit einem Durchmesser von 3mm und bohrst mit einem 2mm Bohrer ein etwa 4mm tiefes Loch. Hinterher klopfst Du das Bohrloch auf etwa 1mm flach. Es entsteht eine längliche Hülse, die zum aufstecken an die Stellschraube geeignet ist. Das andere Ende des Eisens umwickelst Du mit Krepp-Papier bis ein kleiner Griff entstanden ist. Das Werkzeug wird von vorne schräg eingefädelt oder zwischen Klappleiste und Hammerbalken. Je nach dem wie sich der Zugang besser eignet.

LG
Michael
 
Danke für die Buchtipps!
leider alle nicht unbedingt als günstig zu betrachten ;-)
Und kein gebrauchten zu bekommen... ;-(
Kennt jemand vielleicht eine Seite wo Regulierung beschrieben wird?
Hätte jemand Dokus oder irgendetwas in schriftlicher Form? Sowas denke ich mir, bekommt man doch in der Schule wo Klavierbauer unterrichtet werden oder?

Grüße und danke!
 
Hallo Benutzername,

Du kannst Dir so ein Werkzeug, siehe Artikelnummer: 50520 behelfsmäßig leicht selbst anfertigen.
Dazu nimmst Du eine ca. 15-20cm lange Eisenstange mit einem Durchmesser von 3mm und bohrst mit einem 2mm Bohrer ein etwa 4mm tiefes Loch. Hinterher klopfst Du das Bohrloch auf etwa 1mm flach. Es entsteht eine längliche Hülse, die zum aufstecken an die Stellschraube geeignet ist. Das andere Ende des Eisens umwickelst Du mit Krepp-Papier bis ein kleiner Griff entstanden ist. Das Werkzeug wird von vorne schräg eingefädelt oder zwischen Klappleiste und Hammerbalken. Je nach dem wie sich der Zugang besser eignet.

LG
Michael

Vielen Dank Klaviermacher,
eine tolle Idee! Muss ich ausprobieren!
Vielen Dank!
 
@ Kennt jemand vielleicht eine Seite wo Regulierung beschrieben wird?

Schick mir eine PN, ich melde mich.

LG

Pennacken
 
Hallo Michael,


ich mag zwar nicht an meinem Klavier herumschrauben (das überlaß ich doch lieber Dir ;)), aber das "Blättern" in diesem Katalog erinnert mich daran, daß ich schon lange eine andere Frage stellen wollte: wie sieht es aus, wenn man sein Klavier auf Rollenböcke (Artikelnummer: 3162005) stellt? Beeinträchtigt das den Klang oder wäre das eine Methode, sein Klavier zum Spielen von der Wand zwecks Klangverbesserung "wegzufahren" und anschließend wieder aufzuräumen?

Grüße (und Bitte um Entschuldigung für das Abschweifen vom Thema),

Friedrich
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Hallo Michael,



ich mag zwar nicht an meinem Klavier herumschrauben (das überlaß ich doch lieber Dir ;)), aber das "Blättern" in diesem Katalog erinnert mich daran, daß ich schon lange eine andere Frage stellen wollte: wie sieht es aus, wenn man sein Klavier auf Rollenböcke (Artikelnummer: 3162005) stellt? Beeinträchtigt das den Klang oder wäre das eine Methode, sein Klavier zum Spielen von der Wand zwecks Klangverbesserung "wegzufahren" und anschließend wieder aufzuräumen?

Grüße (und Bitte um Entschuldigung für das Abschweifen vom Thema),

Friedrich

Hallo Friedrich,

Diese Rollenböcke bewirken, dass man das Klavier nicht mehr sehr nahe zur Wand stellen kann und es steht mind. 10, wenn nicht 15cm ab, wenn es unten an die Mauer stoßt. Außerdem reagieren manche Klaviere beim hin und her Rollen sehr unangenehm mit abrupter Verstimmung.

LG
Michael
 
wenn's vernünftig gestimmt und die wirbel nicht mehr unter Spannung stehen, passiert beim hin und her fahren gar nichts.

Die Rollenböcke haben nur eine Auswirkung auf die Beweglichkeit des Klavieres.
 
wenn's vernünftig gestimmt und die wirbel nicht mehr unter Spannung stehen, passiert beim hin und her fahren gar nichts.

Die Rollenböcke haben nur eine Auswirkung auf die Beweglichkeit des Klavieres.

Hallo Möhre,

Das liegt gar nicht an der Art des Stimmen oder dem Stimmnagelgang. Es liegt an der Raste, die den Resonanzboden bei Bewegung verwirft. Das kann auch ohne Rollenböcke passieren - Klavier wegschieben, hinschieben - und schon ist die Stimmung, kurz davor durchgeführt, im Eimer. Das kommt nicht oft vor, aber hin und wieder doch.

LG
Michael
 
Hi.
Hmmm... Liegt das wirklich mehr oder weinger nur an der Raste?
Ich habe,nähmlich meinen Zeitter&Winlekmann (ca. 1880, auf 270Kg geschätzt) beim Umsiedeln schon 2 mal in den zweiten Stock geschleppt und die Stimmung hat sich nicht geändert. An den Wirbeln wird wahrscheinlich echt nicht liegen können, da meine sich ziemlich "leicht" drehen lassen...

lg
emmanuel
 
Nun habe ich einen Schlüssel zum einstellen der Auslösepuppen!
Habe auch die Einstellung vorgenommen, es geht recht einfach, wen man zuerst herausgefunden hat wie man überhaupt an die Schrauben kommt ;-)
Also alles genau eingestellt, dann den Moderator eingebaut – und hier fangen weitere Fragen an.
Die Filze sind so dick, das die ganze Einstellung die ich vorgenommen habe umsonst wahren – vorausgesetzt ich will den Moderator benutzen. Und das will ich auch. Also alles nochmal verändert…
Ist es normal dass der Filz bis zu 5mm dick sein kann? Oder hat das jemand irgendetwas hin gebastelt? Wie groß soll der Abstand eingestellt werden? Die Stosszunge muss doch auch beim eingebauten Moderator zurück gehen oder? Bin dankbar für alle hinweise.
 
Tja, das ist der große Nachteil, den man sich mit einem Moderator einhandelt... Die Auslösung muss deutlich größer sein als üblich. Vorteil ist, man kann mit Moderator spielen... Nachteil ist, ohne Moderator wird es deutlich schwieriger ein ppp hinzubekommen.
Ich habe auch mal ein Klavier mit Moderator gehabt und stand vor dem gleichen Problem. Meine Lösung war dann: Moderator raus und die Auslösung perfekt eingestellt (um vernünftig auf dem "richtigen" Klavier spielen zu können) und für die "leisen" Momente das Digi mit Kopfhörer angeschmissen (für mich immer noch besser als ein Klavier mit Moderator)
LG Georg
 
Ist es normal dass der Filz bis zu 5mm dick sein kann?
Der Bernhard Balas (unser Gastgeber in Wien beim Forumtreffen) hat mir gesagt, dass durchaus verschiedene Moderatorfilze zum Einsatz kommen können - ging um ein Klavier, ich glaube mit Stummschaltung, wo der Moderator nicht für Trockenübungen nötig schien. Er sagte, dass manche Jazzer den Moderator auch für das "normale" Spiel mancher Stücke benutzen, dann aber mit dünnerem Filz.

Habe mal nachgeschaut: bei unserem Klavier ist der Moderatorfilz ca. 2 mm dick (ohne Pressen aber mit Krummbiegen der vorwitzigsten Häärchen). Das hat schon sehr stark dämpfende Wirkung, mit kräftigem Anschlag ist aber noch der Ton zu identifizieren. Auch die normale Auslösung ist schon deutlich größer, meine ich. Bei uns so ca. 5 mm.

LG
Stuemperle
 
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Er sagte, dass manche Jazzer den Moderator auch für das "normale" Spiel mancher Stücke benutzen, dann aber mit dünnerem Filz
na logo, Stuemperle - das macht Gonzales doch fast immer... und ich war ganz verzweifelt, wie er diesen Sound hinkriegt, der Pantoffelträger
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
na logo, Stuemperle - das macht Gonzales doch fast immer... und ich war ganz verzweifelt, wie er diesen Sound hinkriegt, der Pantoffelträger
:shock: ??!! ... war ich auch, bis eben grade!

Woher weißt Du? Kann man das auf einem Video sehen?
Hm, wenn das so ist, könnte ich die Noten nochmal vorkramen, hab' sie gefrustet tief vergraben. Aber erstmal will ich einen Boogie lernen, der sich nach was anhört, hechel Dir und xxx(?) hinterher, bin jetzt beim 5a vom Wierzyk...

LG
 

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