Klavierklima (Temperatur, Feuchtigkeit)


Weil ich den nicht wieder hervorkramen will, habe ich neben jedem Flügel einen Eimer mit heißem Wasser aufgestellt und einen Wäscheständer mit zwei nassen Handtüchern neben den Bechstein. Das sieht nicht schön aus, aber ich wollte ausprobieren was passiert. Ergebnis: 47 %. Das nächste Gewitter lässt eh nicht mehr lange auf sich warten.
 
Das ist ja nun wohl ausgemacht dummes Zeugs..., sorry.

Die Verkaufsbedingungen von Klavierhäusern machen es oft dem Kunden zu Auflage, die Umgebungsbedingungen des Klavieres daheim dann so zu gestalten, dass weder Schimmel noch Rissbildung auftreten kann.

In aller Regel mangelt es da aber einer genauen technischen Spezifizierung betrteffs als zulässig betrachteter Temperaturen und Feuchten, indem nur allgemeine Hinweise gegeben werden, dass insbesondere der Resonanzboden ein empfindlich Dingen sei.

Also wird dann bei jeglichem Reklamieren gerne seitens des Handels die Schuld sofort dem Klavierkäufer gegeben, der es wohl verabsäumt haben müsse, in seiner Hütte die Umgebungsbedingungen so zu gestalten (unspezifisch...), dass es dem Klavier auf Dauer wohl ergehe.

Das ist wie bei der Verarscherei mit Mietswohnungen... Wenn sich in den Ecken irgendwo Schimmel zeigt, dann wird reflexartig das "schlechte Lüften" des Mieters ins Feld geführt. Wo dann bei gutachterlicher Inaugenscheinnahme in ca. 80-85% der Fälle klare Baumängel erkannt werden.

Hauptsache, man hat in die Verkaufsbedingungen etc. irgendeinen abwiegeligen Spruch geschrieben, auf den man sich dann flott beziehen kann, um jegliche Verantwortung abzuweisen... Die Asymmetrie zwischen den Profis und den Amateuren, dass die Profis einem Verträge hinlegen zum Unterschreiben, in denen alles, was rechtlich irgendwie geht, auf den Kunden etc. abgeschoben wird.

Ud wenn es dumm läuft für den Verkäufer..., wurde versucht, sogar noch mehr sich rauszuziehen. Woraufhin dann Richter nicht selten neigen so zu urteilen, dass das gesamte Vertragswerk null & nichtig sei, weil klar erkennbar intendiert sei, den Kunden zu benachteiligen.

= = = =

Technisch ist es so, dass wenn die Temperaturen in einem Bereich von ca. 15-30 Grad bleiben und die Luftfeuchte zwischen 35 und 65%, dann kaum Anlass ist, den Aufstellort zu bemeckern. Wenn in diesen Bedingungsgrenzen dann doch was passiert, dann ist es ein Mangel des Kaufobjekts.

Gauf,

dein Beitrag strengt mich an.

Gauf!
 
In aller Regel mangelt es da aber einer genauen technischen Spezifizierung betrteffs als zulässig betrachteter Temperaturen und Feuchten, indem nur allgemeine Hinweise gegeben werden, dass insbesondere der Resonanzboden ein empfindlich Dingen sei.

Unsinn. Jeder Hersteller hat in seinen Garantiebedingungen stehen, welche relative Luftfeuchte unter diese Bedingungen fallen. Und ich kenne auch keinen Händler, der das nicht drin stehen hat. Ausnahmen mag es aber wohl geben.
 
Technisch ist es so, dass wenn die Temperaturen in einem Bereich von ca. 15-30 Grad bleiben und die Luftfeuchte zwischen 35 und 65%, dann kaum Anlass ist, den Aufstellort zu bemeckern. Wenn in diesen Bedingungsgrenzen dann doch was passiert, dann ist es ein Mangel des Kaufobjekts.

Wenn man bei "Gewerblichen" kauft, wird das Raumklima in den Garantiebedingungen spezifiziert. Bei Steinway ist die genannte Untergrenze 40%. Was nicht bedeutet, dass das Instrument bei <40% sofort kollabiert. Von daher hast Du recht. Heftige Schwankungen auch innerhalb der empfohlenen Werte machen dem Holz m. E. mehr zu schaffen als konstant 40%

Wenn sich in den Ecken irgendwo Schimmel zeigt, dann wird reflexartig das "schlechte Lüften" des Mieters ins Feld geführt. Wo dann bei gutachterlicher Inaugenscheinnahme in ca. 80-85% der Fälle klare Baumängel erkannt werden.

:lol: :super:
 
Wie soll der Kunde beweisen, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit tatsächlich immer im vorgegebenen Bereich waren? Oder umgekehrt: Wie will der Händler beweisen, dass das nicht der Fall war?
 
Weil ich den nicht wieder hervorkramen will, habe ich neben jedem Flügel einen Eimer mit heißem Wasser aufgestellt und einen Wäscheständer mit zwei nassen Handtüchern neben den Bechstein. Das sieht nicht schön aus, aber ich wollte ausprobieren was passiert. Ergebnis: 47 %. Das nächste Gewitter lässt eh nicht mehr lange auf sich warten.

Ja, toll, bei 30° in der Flügelwohnung hat dies aber nur kurzfristige Auswirkungen. Jetzt läuft bei mir auch der Venta.
:dizzy: :-(
 
Wie will der Händler beweisen, dass das nicht der Fall war?

Schwierig. Aber wenn ein Klavier im Herbst ausgeliefert wird und erst im Frühling die Garantiestimmung erfolgt und sich dabei herausstellt, dass das Klavier um einen Viertelton abgesackt ist und dann noch ohne Ende Schnabelluft vorhanden ist, dann dürfte der Fall eindeutig sein. Ich denke, das würde jeder Gutachter unterschreiben. Wenn aber die Stimmung während der Heizperiode erfolgt, dann sieht der Händler ja bei der Stimmung, wie trocken es ist und kann den Kunden vorwarnen.
 

Der Sommer steht vor der Tür und die trockene Luft ist schon drin!
Heute blinkte das Hygrometer am Klavier: 33%!
 

Na dann lies mal, was da drinnen steht:

"Im Rahmen der Schuldrechtsreform des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB), die am 1. Januar 2002 in Kraft trat, wurde das Kaufvertragsrecht umfassend überarbeitet....

Zuvor wurde die Mängelhaftung als Gewährleistung bezeichnet;
"

habe als Produktionsleiter und in der Auftragsführung im internationalen Anlagenbau Auftragswerte an der Backe gehabt, die bis zu 1.2 Mia. USD zu steuern erforderten, und das haben meine MA und ich in >>30 Jahren schadensfrei hinbekommen.

Jetzt habe ich aber Respekt!:schweigen:


Jetzt nicht mehr so viel.;-)
 
Die Begriffe Mängelhaftung (besser: Sachmängelhaftung) und Gewährleistung (ältere Bezeichnung) werden auch heute nicht selten noch "offiziell" synonym gebraucht. Garantie war und ist etwas anders, s.o.
 
Der Herbst ist angekommen und der Chachelofen eingeheizt. Der Venta wird wieder aus dem Keller geholt.
Diesmal stelle ich den Venta direkt unter den Flügel. So hat es mir der Händler empfohlen.
Der Hyggrometer habe ich jetzt unter den Flügel auf einen Balken gelegt. Gute Idee?
 
Der Herbst ist angekommen und der Chachelofen eingeheizt. Der Venta wird wieder aus dem Keller geholt.
Diesmal stelle ich den Venta direkt unter den Flügel. So hat es mir der Händler empfohlen.
Der Hyggrometer habe ich jetzt unter den Flügel auf einen Balken gelegt. Gute Idee?

Gauf,

ein guter Arzt kann dir Beruhigungstabletten verschreiben. Kaum ändert sich das Wetter, dreht man am Rad.

Gauf!
 
Gauf,

ein guter Arzt kann dir Beruhigungstabletten verschreiben. Kaum ändert sich das Wetter, dreht man am Rad.

Gauf!
Na, ich steh nicht auf synthetischen Stoff.:rauchen:
Auf der anderen Seite, sehe ich bei dir die typischen Symptome von Gaufismus.
Leider schwer behandelbar, wenn nicht sogar unheilbar. Neuerdings wird auch an einer Therapie mit Stromstössen gearbeitet. Mit zweifelhaftem Erfolg.
Am Ende hilft wirklich nur noch die Lobotomie.:dizzy:
Gauf
 
Diesmal stelle ich den Venta direkt unter den Flügel. So hat es mir der Händler empfohlen.
Der Hyggrometer habe ich jetzt unter den Flügel auf einen Balken gelegt. Gute Idee?

Der Venta unterm Flügel ergibt m. E. vor allem dann Sinn, wenn der Raum so groß ist, dass der Venta ihn wahrscheinlich nicht in Gänze auf das gewünschte Raumklima bringen kann.

Mein einer Flügel (siehe Avatar) steht im "verlängerten Wohnzimmer" (Erdgeschoss, Bibliothek-Ecke). Von dort aus ist alles offen, Flur/Treppe nach unten und nach oben, unterer und oberer Flur, Küche... das sind Kubikmeter, die sich praktisch nicht errechnen lassen, zumal eine Tür zum Garten und die Haustür selbst diesen komplett offenen Raum nach außen hin durchbrechen.

Der Venta steht also unter dem Flügel und der Hygrometer steht etwas entfernt vom Flügel und misst das Raumklima in diesem Bereich. Wie das Raumklima zehn Meter entfernt um die Ecke im Flur ist, interessiert mich nicht. Vielleicht gleich, vielleicht auch nicht.

Die anderen Instrumente stehen im Musikzimmer. Dieser Raum ist mit einer Türe zu schließen. Dort messe ich das Klima im gesamten Raum.

Übrigens hatte ich in den letzten 5 Jahren, seit dort Instrumente stehen und ich das Raumklima beobachte, NIE Schwierigkeiten mit der Luftfeuchtigkeit. Sie lag konstant bei ca. 50-55%. Diesen Sommer sank sie erstmals unter 50% und näherte sich sogar den 40%. Seitdem steht da auch ein großer Venta, mitten im Raum... :-( Hässlich. Wenn wieder geheizt wird, wird es hoffentlich wieder ausreichen, was aus den Wassergefäßen auf dem Heizkörper verdunstet (wie all die Jahre davor).

Dann wandert Venta Nr. 2 vielleicht nach oben ins Erdgeschoss und unterstützt den anderen. Mal schauen.
 
Der Venta unterm Flügel ergibt m. E. vor allem dann Sinn, wenn der Raum so groß ist, dass der Venta ihn wahrscheinlich nicht in Gänze auf das gewünschte Raumklima bringen kann.

Zustimmung. Und...

... im Umkehrschluss hat der Venta, wenn der Raum klein genug ist, dass der Venta ihn in Gänze auf die gewünschte relative Luftfeuchte bringen kann, m.E. unter dem Flügel nichts verloren, weil es dann wegen der unmittelbaren Nähe zu unnötigen und unerwünschten Feuchtigkeitsstößen kommt.
 

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