Klavierkauf - was sonst?

ooooh, das klingt gar nicht nach Seiler!
 
Ich werde es niemals verstehen, wie manche Menschen mit aller Gewalt und unbedingt auf Neuware bestehen.

Ich meinerseits kann nicht verstehen, wie man als Experte so schnell vergessen kann, wie es war ein absoluter Anfänger auf dem Gebiet zu sein. Ich bestehe keineswegs "mit Gewalt auf Neuware". Aber wenn du mir in fahrbarer Entfernung von meinem Niemandsland (wie es sla019 so schön betitelt hat) bei zwei oder drei Händlern die gleiche Auswahl an Gebrauchten anbieten kannst, wie ich sie bei Neugeräten finde und wenn du für jedes der gebrauchten Instrumente auch gleich die Garantie für die nächsten 10 Jahre mit übernimmst, dann überlege ich es mir anders.

Wenn es dagegen notwendig ist, dafür etwa 20 oder mehr einzelne Lokationen zu besuchen bis ich dann unter all den Gebrauchten endlich mein Goldjuwel gefunden habe, dann lade ich dich ein mich jedesmal zu begleiten. Denn ich, mit meinem Wissen, habe absolut keine Chance die Guten von den Mittelmäßigen oder den Schrottigen zu unterscheiden. Der Spruch "nimm den Klavierbauer deines Vertrauens mit", relativiert sich schnell, wenn man ihn nicht nur einmal beim Goldjuwel, sondern 30 Mal mitnehmen müßte - ungeachtet der Tatsache, dass es den Klavierbauer meines Vertraunes bisher gar nicht gibt, weil diesen Kontakt bisher nicht brauchte.

Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu drastisch an und ich will damit auch wirklich keinem der Experten auf den Schlips treten. Ich bin auch aufrichtig dankbar über jeden Tipp, aber diese Empfehlung ist m.E. für einen Anfänger auf dem Gebiet nur ganz, ganz schwer umsetzbar.
 
Da stand auch noch ein Eduard Seiler Ritmo 116, das klang vom Ton her ähnlich hell/metallisch. Deshalb habe ich das für normal oder typisch Seiler gehalten. Aber vielleicht ist das große Seiler deswegen auch bisher "übrig geblieben".

Wenn man von jedem Typ jetzt noch mind. drei verschiedene Einzelstücke anspielen muss, dann bleibt ja fast nichts anderes übrig als zu den 4 oder 5 in Frage kommenden Firmen hinzufahren und dort zu probieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinerseits kann nicht verstehen, wie man als Experte so schnell vergessen kann, wie es war ein absoluter Anfänger auf dem Gebiet zu sein. Ich bestehe keineswegs "mit Gewalt auf Neuware". Aber wenn du mir in fahrbarer Entfernung von meinem Niemandsland (wie es sla019 so schön betitelt hat) bei zwei oder drei Händlern die gleiche Auswahl an Gebrauchten anbieten kannst, wie ich sie bei Neugeräten finde und wenn du für jedes der gebrauchten Instrumente auch gleich die Garantie für die nächsten 10 Jahre mit übernimmst, dann überlege ich es mir anders.

Wenn es dagegen notwendig ist, dafür etwa 20 oder mehr einzelne Lokationen zu besuchen bis ich dann unter all den Gebrauchten endlich mein Goldjuwel gefunden habe, dann lade ich dich ein mich jedesmal zu begleiten. Denn ich, mit meinem Wissen, habe absolut keine Chance die Guten von den Mittelmäßigen oder den Schrottigen zu unterscheiden. Der Spruch "nimm den Klavierbauer deines Vertrauens mit", relativiert sich schnell, wenn man ihn nicht nur einmal beim Goldjuwel, sondern 30 Mal mitnehmen müßte - ungeachtet der Tatsache, dass es den Klavierbauer meines Vertraunes bisher gar nicht gibt, weil diesen Kontakt bisher nicht brauchte.

Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu drastisch an und ich will damit auch wirklich keinem der Experten auf den Schlips treten. Ich bin auch aufrichtig dankbar über jeden Tipp, aber diese Empfehlung ist m.E. für einen Anfänger auf dem Gebiet nur ganz, ganz schwer umsetzbar.
Das war auch bei mir mit ein Grund, weshalb es zwischenzeitlich beim Klavierkauf nicht weiterging. Und warum ich kein gebrauchtes Klavier kaufen wollte. Ich hatte auch einfach nicht die Zeit dafür, sämtliche Klaviere in der Gegend abzuklappern.
Letztendlich habe ich mir dann genau ein gebrauchtes Klavier angeschaut und das hatte direkt einen so tollen Klang, dass es gestimmt sicherlich nicht noch schlechter klingen sollte.
Ich habe es nach Kaufentschluss dann doch noch inspizieren lassen können und grünes Licht bekommen.
Der Weg zum Gebrauchten muss also gar nicht so mühselig sein, wie man es sich vorstellt. Wenn natürlich unter den ersten fünf nichts dabei ist, kann man seine Taktik auch wieder ändern. Einen Versuch ist es aber wert!
 
Also, "normalerweise" läuft das so: Du klapperst alles mögliche ab, egal ob neu oder gebraucht. Und irgendwann sagen Herz, Hirn und Bauch: "Das isses!". Wenn das dann ein Gebrauchtes von Privat ist, empfiehlt sich die Hinzunahme eines Fachmanns/Technikers. Wenn Herz/Hirn/Bauch aber nix zu vermelden haben, so gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Du suchst weiter
b) Du kaufst (vorläufig) ein Klavier nach reinen Ratio-Aspekten.

Sollte b) eintreffen, sind wir gerne behilflich.

PS. Dass ein Seiler so "danebenliegt", kann vorkommen. Es ist dann aber kein Grund (gilt auch für andere Marken), den Hersteller gleich auszusondern. Wiederholt sich das aber mehrmals - dann weg mit DER Marke!

Und nochmals: Lass die Tochter ran! Ich wette, die hat eine Vorstellung von "Ihrem" Klavier!
 
Ich meinerseits kann nicht verstehen, wie man als Experte so schnell vergessen kann, wie es war ein absoluter Anfänger auf dem Gebiet zu sein. Ich bestehe keineswegs "mit Gewalt auf Neuware.

;-) Ich meinte wirklich nicht dich als Thread-Ersteller.

Ich meinte diese Attitüde. Und dies vor dem Hintergrund, dass jedes Klavier, ausnahmslos jedes, eine „Klang-Persönlichkeit“ darstellt: Dann man als auch nur minimal informierter Käufer niemals auf den Fehler verfallen darf, zu denken, dass das eine gut klingende Klavier dann - ausgepackt als anderes Exemplar aus anderer Kiste - ganz genauso gut klingen werde.

Aber wenn du mir in fahrbarer Entfernung von meinem Niemandsland (wie es sla019 so schön betitelt hat) bei zwei oder drei Händlern die gleiche Auswahl an Gebrauchten anbieten kannst, wie ich sie bei Neugeräten finde und wenn du für jedes der gebrauchten Instrumente auch gleich die Garantie für die nächsten 10 Jahre mit übernimmst, dann überlege ich es mir anders.

;-) Das ist ein sehr gefährliches Angebot, denn das könnte ich versucht sein anzunehmen...

Hintergrund: ich habe Zeit, bin nach einem Arbeitsleben als Ingenieur nun sehr gern in Sachen Klaviere auch ggfs. halbdeutschlandweit unterwegs, und - vorausgesetzt, der Delinquent meines Urvertrauens – d.h. der, der sich von meinem Mittun Hilfe verspicht – ist bereit, meinem alten Benz den Sprit zu spendieren und mir, wenn’s weit weg ist, die Hotelnacht und das abendliche Schnitzel… ;-) Wer weiß. Dann reist man kommod, es ist leise, im CD-Player drehen sich die Nocturnes von Chopin (Arthur Rubinstein) oder Bachs Goldberg-Variationen (die zweite Aufnahmeserie von Glenn Gould).

Und alles wird gut.

Denn ich, mit meinem Wissen, habe absolut keine Chance die Guten von den Mittelmäßigen oder den Schrottigen zu unterscheiden. Der Spruch "nimm den Klavierbauer deines Vertrauens mit", relativiert sich schnell, wenn man ihn nicht nur einmal beim Goldjuwel, sondern 30 Mal mitnehmen müßte - ungeachtet der Tatsache, dass es den Klavierbauer meines Vertraunes bisher gar nicht gibt, weil diesen Kontakt bisher nicht brauchte.

Ich rede da nun von mir, wie die Kuh kundig vom Eierlegen zu sprechen weiß… Der, der meine Geschichte kennt, weiß, dass ich das auch nicht machte, so 17.000 Läden heimzusuchen - sondern dass quasi zwar nicht das allererste Klavier mich fand. Aber es reichte aus, den ersten Laden zu durchqueren. Sich dann nach ca. 50 Flügeln mal wirklich – trotz gewaltiger Kauflust - am Riemen zu reißen, ungekauft rauszurennen, um dann dem heutig das Wohnzimmer hütenden Drachen wenige Tage später nur die Chance zu belassen, sich in unserem Wohnzimmer einzunisten.

Das alles ohne Klavierbauer. (Allerdings mit einem fähigen Mann am Clavio-Chat-Bildschirm, der auch schon von fern ein kundig klein Äugelein auf das Obbjekt der Begierde geworfen hatte... und mir dann zuriet. Was ich ihm auf ein Leben lang nicht vergessen werde.)

Und in genau diesen Laden – der, in dem ich NICHT kaufte - mit ca. 200 Klavieren, davon 50 Flügeln – kehre ich immer wieder gern zurück. Und auch wenn der Chef dort weiß, dass er mir wohl kaum je noch etwas verkaufen wird, will er mich immer mal wieder gern willkommen heißen.

Nur ist diese Geschichte eben sehr speziell… Und der geflügelte Drache ist leider einer, der meine Lust auf „Klaviere-eventuell-zu-kaufen-gucken“ ins Gebiet der schönen nutzlosen Hobbys verbannt, da ich in meinem kleinen Amateurklavierspielerleben hoffentlich nun niemals mehr in die Verlegenheit komme, noch etwas kaufen zu wollen.

Und so sollte das idealiter laufen. Dass nicht du dir ein Klavier suchst, sondern dass „dein“ Klavier dich dann findet. Und wenn sie eine Seele haben, geborgen in gutem alten Fichtenholz, ca. knapp 10 Millimeter dick, nennt sich „Resonanzboden“; dann sprechen sie einen an.

Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu drastisch an und ich will damit auch wirklich keinem der Experten auf den Schlips treten. Ich bin auch aufrichtig dankbar über jeden Tipp, aber diese Empfehlung ist m.E. für einen Anfänger auf dem Gebiet nur ganz, ganz schwer umsetzbar.

Nö, Experte bin ich auch nicht, und so hört es sich nicht an. Aber wenn diese Aktionen sich ca. 200 Kilometer rund Dortmund abspielen könnten, wäre da was drin. Das gäbe bestimmt keine langweiligen Stunden. Gelegentlich bin ich auch mal bei Nürnberg unterwegs. Da allerdings wüsste ich zum neugierigen Horchen keine gebrauchten 200 Klaviere anzusteuern...
 
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Jetzt ist es aber wieder gut. Fass dich kurz und einmal reicht! :-)
 
Ja, haben wir. Und ganz ehrlich gesagt, finde ich den Klang ziemlich schrecklich. Ich würde ihn als metallisch beschreiben und sobald man etwas mehr in die Tasten langt, schreit es einen förmlich an.

Nun, das war das das spezielle da untypisch, und sei es nur, weil es vielleicht nicht ordentlich gestimmt war. Seiler haben normalerweise einen warmen Klang. Wie auch immer, ich habe das nur als Hinweis gemeint, daß Du innerhalb Deines Preisrahmens mit einiger Wahrscheinlichkeit ein "ausgewachsenes" Instrument finden könntest. Auch wenn es lästig ist, würde ich an Deiner Stelle meine "Bildungsreisen" noch ein wenig fortführen. Wenigstens nach Fürth, vielleicht auch nach den oben schon erwähnten Orten Bayreuth und Landshut (im ersteren eine gute, im letzteren eine wirklich eine sehr breite Auswahl); du wirst uns hinter beipflichten, man kann dadurch nur gewinnen. Zumal der bewußte Laden in Nürberg ja kein spezielles Klaviergeschäft ist (das hat er ja vor kurzem aufgegeben) sondern ein Multispartenladen, bei dem es durchaus sein könnte, daß Klaviere nicht so im Fokus stehen als schneller verkäufliche Ware.

PS. Das mit dem "Niemandsland war nicht böse gemeint. Es ist doch eine sehr schöne Gegend, ausgenommen allerdings für Klavierkäufer.
 

Lustige Gesellschaft hier :-D ...

Also ein paar Antworten.
@fisherman: Die Tochter ist natürlich immer dabei und spielt in der Regel zuerst auf dem Instrument und bildet sich eine erste Meinung und dann darf der/die Verkäufer/in noch zeigen, wo die Stärken des Klaviers sind.

@sla019: "Niemandsland" hat für mich in diesem Zusammehang keinen negativen Geschmack. Das kann ich gar nicht böse nehmen. Ich bin eher ein Landei als ein Stadtmensch. Und bzgl. des Seiler: Kann man als Normalo "verstimmt" mit "metallisch" verwechseln? Weil warm klang hier wirklich nichts.

Und im Gegensatz zu Wiedereinaussteiger bin ich eher froh, wenn das Thema vorüber ist. Es hat sowieso schon zu viel Zeit gekostet, zumindest deutlich mehr als ich mir vorgestellt hatte. Ich freue mich eher auf das Zuhören zuhause.

Und zum Schluss: Das 124er Röhnisch klang für uns sehr gut auch wenn die Mechanik darin aus Fernost ist, wie ich gelernt habe.
 
Lustige Gesellschaft hier :-D ...

Also ein paar Antworten.
@fisherman Und bzgl. des Seiler: Kann man als Normalo "verstimmt" mit "metallisch" verwechseln?

Durchaus. Mein Feurich - warmer romantischer Klang - hat einen einzigen Ton, der sich, warum auch immer, notorisch eher verstimmt als die andern. Tut er es auch nur ein bißchen, klingt er richtig unangenehm "metallisch".--

"Das 124er Röhnisch klang für uns sehr gut auch wenn die Mechanik darin aus Fernost ist, wie ich gelernt habe."

Gut, das ist mir neu. Ich kann nur sagen, daß die beiden Rönisch, die Blüthner (der ja Rönisch herstellt) bei meinem Besuch in Großpösna ausgestellt hatte, eine Renner-Mechanik hatten. Ruf einfach bei Blüthner an und frag direkt danach. Im übrigen muß auch das nichts Negatives bedeuten: Bechstein haben auch so eine "östliche".
 
Und bzgl. des Seiler: Kann man als Normalo "verstimmt" mit "metallisch" verwechseln? Weil warm klang hier wirklich nichts.
Nix verwechseln. Verstimmung hat nicht nur mit der reinen Tonhöhe zu tun. Wenn ein Klavier verstimmt ist, kann (muss nicht!) sich auch die Klangcharakteristik verändern. Aber "metallisch" ist schon eine sehr klare Aussage - das war dann bestimmt auch metallisch und - egal weshalb - nix zum weiter drüber Nachdenken.

Wenn Dich das ganze nervt, lass die Tochter allein entscheiden. ;-). Es reicht, wenn Du zahlst ;-)
 
Ich kann mir schon vorstellen, dass man ein verstimmtes Klavier als metallisch klingend empfinden kann. Wenn es klirrt, z.B. Da hat man als Laie evtl. weder Gehör noch Beschreibungen parat. Als ich mein Klavier kaufen wollte, meinte mein Kumpane, dass es so einen warmen Klang hätte. Das habe ich so extrem nicht empfunden. Im Zweifelsfall würde ich dann aber auch die Finger davon lassen, wenn es ganz unbedingt warm oder weich klingen soll.
 
Das 124er Röhnisch klang für uns sehr gut auch wenn die Mechanik darin aus Fernost ist, wie ich gelernt habe.

Also Update zu diesem Punkt (Dank an @lanz für den Hinweis):

Auf folgender Händlerseite:

http://www.franz-klaviere.de/instrumente-und-zubehoer/100042.html

steht zu lesen:

Die neuen Instrumente von Rönisch werden bei Blüthner in Leipzig gebaut, haben aber teilw. eine Detoa Mechanik (tschechischer Herkunft), die allgemein etwas leichter geht, als die Renner Mechanik. Auf Wunsch können wir jedoch jede Mechanik leichter, oder schwerer individuell einstellen.
 

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