Klaviercoaching

Alle bekommen den Spiegel der Dummheit vorgehalten. Sie beklatschen sich, amesüren sich über ihre eigene Dummheit oder übertragen sie insgeheim auf bestimmte Leute. Sie gehen belustigt, wohlstrotzend nach Hause und machen morgen genau so wieder weiter: der Vorstandsvorsitzende, der Lehrer, die Ärztin, der Verkäufer, die Mutter, der Straßenbahnfahrer, der Werbemacher ....

Ich gehe schon lange nicht mehr ins Kaberett. Meine eigene Dummheit kann ich auch zuhause kostenlos beklatschen.
Außerdem habe ich noch keinen Engländer oder Amerikaner gehört, der so in der Öffentlichkeit "Plem-Plem in Englisch/Deutsch" wirbt oder privat schreibt. Ich habe auch noch keinen Engländer gehört, der gesagt hat: "That's our Kinder." In Deutschland scheint es ohne Kids gar nicht mehr zu gehen und man (die Masse) findet auch gar nichts mehr dagegen. Aber es ist ja nur das kleine Wort kids, was ist schon dabei. :roll:
 
Ich bin ganz bei euch.
Die paar Übernahmen deutscher Begriffe zB ins Englische kann man meines Wissens an wenigen Fingern abzählen.
"Kindergarten" und "Angst" fallen mir da auf die Schnelle ein.

In meinem alten Deutsch/Englisch-Langenscheidt steht übrigens für "hinter mir die Sintflut" die "englische" Phrase "apres-moi le déluge" :D

Und jetzt mal kurz in die Agenda viewen, wann das nächste Meeting Sinn macht :D:D

ABER: es gibt auch massenhaft Ableitungen aus dem Französischen oder Lateinischen im aktuellen "Deutsch"...

Life is live!

Gerhard
 
Schade, dass ich die Links (sic!) zu den angeführten Sites nicht aufrufen kann, weil bei uns im Büro die IT ziemlich heavy geblockt ist.
Muss ich mir's halt at home dann downloaden...


:D:D:D
 
Tja, wusste nicht, was der ursprünglichste, erste Beitrag war. In dem "dezenter" formulierten (=gubu) Beitrag sah ich nämlich keine Form von Werbung, obwohl die Absicht offensichtlich ist, da das Statement über Klaviercoaching keine klare intention beinhaltet.

Doch ich bin froh, hier nicht über
-) Werbung im Forum
streiten zu müssen, oder
-) die "schlechten" Absichten neuer Benutzer
oder über
-) heutigen "schlechten" Klavierunterricht und warum KC besser ist.

Stattdessen wird spaßig dahinflaniert und mit dem Wort "Klaviercoaching" auf die Verdenglischung der deutschsprachigen Gesellschaft umgelenkt.

Gefällt mir. In vielen Bereichen hier (Forumsleitung, Gesprächsführung...) zahlt sich offensichtlich die im Fußball beliebte "Ausrede" aus: "Lieber weniger Gelb, dafür konsequent Rot." (Lutz Wagner, FIFA 2006)
 
Das Westerwelle-Video ist immerhin schon drei Jahre alt. Vielleicht kann ers ja mittlerweile etwas flüssiger. Mal schauen, wie er sich so macht als Außenminister. Zumindest eine Chance sich zu bewähren sollte man ihm lassen, bevor man über seine Außenministerfähigkeit herzieht. Danach kann man wenigstens fundiert über ihn lachen (bzw. mit Galgenhumor, denn es trifft uns in Deutschland ja dann irgendwie alle). Aber man wird sehen...

(Och nö, jetzt verteidige ich als SPD-Wähler schon den Westerwelle. Weit isses gekommen mit mir...:mrgreen:)
 
Das Westerwelle-Video ist immerhin schon drei Jahre alt. Vielleicht kann ers ja mittlerweile etwas flüssiger.

Die Hoffnung stirbt zuletzt!!:D
Da wird auch klar, warum er der BBC in Deutschland auch nur auf Deutsch antwortet.
In Spanien spricht er dann sicher in den Pressekonferenzen Spanisch, in England und den USA dann halt Englisch..

http://derstandard.at/fs/1254310279030/Englisch-Schwaeche-Westerwelle-ereilt-die-YouTube-Schmach

Aber vielleicht hat er sich ja schnell mal coachen gelassen. Oder gecouch-t, -ed.
Damit wir zum eigentlichen Thema zumindest ansatzweise wieder zurückkehren:mrgreen:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hätte vielleicht mal jemand eine deutsche Alternative für "Klaviercoaching"?

Vielleicht "Pianisten-Übeleiter"?

Immerhin haben "Coach" und Ableitungen davon schon eine relativ lange Geschichte in der deutschen Sprache - z.B. beim Boxen, das schon lange nicht mehr "Faustkampf" heißt und werden meistens sogar sinnvoll benutzt, im Gegensatz zu "Handy" und "Banane".

Im übrigen werden diese Diskussionen über den Verfall der Sprache schon seit Ewigkeiten geführt, und offensichtlich sprechen wir immer noch Deutsch.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Hätte vielleicht mal jemand eine deutsche Alternative für "Klaviercoaching"?

Vielleicht "Pianisten-Übeleiter"?

Immerhin haben "Coach" und Ableitungen davon schon eine relativ lange Geschichte in der deutschen Sprache - z.B. beim Boxen, das schon lange nicht mehr "Faustkampf" heißt und werden meistens sogar sinnvoll benutzt, im Gegensatz zu "Handy" und "Banane".

Im übrigen werden diese Diskussionen über den Verfall der Sprache schon seit Ewigkeiten geführt, und offensichtlich sprechen wir immer noch Deutsch.


Wie wäre es mit:

SUPERVISION!


Man geht dann eben nicht zum Klavierunterricht sondern zur musikalisch-pianistischen Supervision!

Für Damen, die sich leidlich durch die Noten spielen biete ich gelegentlich so etwas wie "Ernährungsberatung" an: welches Stück könnte ich als nächstes spielen!

;)
 
Supervision - ein klassisch-deutsches Wort - hurra! Wenn mich nicht alles täuscht, bezeichnet das in sozialen Berufen eine Art Bestandsaufnahme der seelischen Schäden, die man in der Arbeitszeit erworben hat. Ich glaube nicht, daß das beim Klavierspielen hilft. Ein paar Schäden könnten sogar gut für den Ausdruck sein :D

Ich habe selbst schon mal überlegt, als Klavier-Coach ein bischen nebenher zu verdienen. Allerdings nicht mit gesamtheitlichen oder anderen undefinierbaren Methoden sondern einfach als Stütze des Lernenden beim Üben. Abgeschaut habe ich mir das vom Fitnessgeschäft, wo es tatsächlich Leute gibt, die einen gegen Bezahlung morgens zum Dauerlauf abholen, Tips für Gymnastik und sonstige sportliche Aktivitäten geben und einen einfach darin unterstützen, bei der Stange zu bleiben, Disziplin zu lernen und den einen oder anderen Fehler aufzudecken und zu bearbeiten. Wenn die Person dann erstmal auf Trab gebracht worden ist, trifft man sich nur noch zur Erfolgskontrolle oder um die Trainingspläne zu überarbeiten. Sowas läßt sich hervorragend aufs Klavierspielen übertragen und Klavierlehrer bräuchten keine Konkurrenz zu fürchten, denn es geht nur um die Gestaltung des Übealltags und darum, das, was im Unterricht besprochen wurde, möglichst gut umzusetzen.
 
mit Neid muss ich bekennen: ich würde das auch gerne von außen sagen können :D
nein nein, gesteinigt wird niemand aus der Region mit der trutzigen Franzensfeste :)

Hallo Rolf,

du weisst vielleicht gar nicht, wie sehr "Region" die optimale Beschreibung ist.
"Europaregion Tirol" mit Nordtirol (A), Südtirol und Trentino (beide I).

http://de.wikipedia.org/wiki/Europaregion_Tirol-Südtirol-Trentino

Im Jubiläumsjahr 2009 (200 Jahre nach Andreas Hofer!) gibt es noch genügend Leute, die wieder "ein Tirol" wollen... und Südtirol von Italien zurückfordern möchten...

Wenn schon off topic, dann schon ordentlich!:D
 
Wenn schon off topic, dann schon ordentlich!:D

:D

da kann ich nur wärmstens empfehlen: die Franzensfeste wieder armieren und sich abschotten!...

:D

Gruß, Rolf

(wenn gar nichts hilft, dann die Franzensfeste: damit eine Westerwelle oder sonstiges nicht tsunamiartig in besagte Region schwappt - wie gesagt, wenn schon off-taopic, dann ordentlich):D
 
"Das Fleisch ist willig, aber der Geist ist schwach."
Deswegen eben kennt man im Sport den Coach, der sagt: "Einer geht noch!"

Also nicht bloß über Formulierungen streiten, sondern sich über die Inhalte Gedanken machen.


hallo,

schön zu sehen, dass sich die Sporttheoretiker aus einem antiken Buch Anleihen holen - ein gewisser Hieronymus hatte es ins Lateinische übersetzt :)

...ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Gedanken zu Sinn und Zweck motorischer Abläufe eher unbeliebt sind, jedenfalls dann, wenn sie mitgeteilt werden - insofern hast Du recht: sich Gedanken machen ist ok, aber diese sollte man besser unausgesprochen lassen :)

Gruß nach Köln, Rolf

("einer geht noch" war mir eher aus anderem, quasi feuchtfröhlichen Kontext bekannt...)
 
"Das Fleisch ist willig, aber der Geist ist schwach."
Deswegen eben kennt man im Sport den Coach, der sagt: "Einer geht noch!"
:D
Bin wohl doch auch so ein "Coach" :rolleyes: Der Begriff ist mittlerweile ja veraltet.

"Drillmeister" triffts inhaltlich gar nicht so schlecht, klingt aber ein bischen brutal.

"Supervision" wurde auch schon empfohlen, ist mir zu wenig präzis.

Wie wärs mit:

Personal Pianistic and Stylistic Supervisor
(könnte Chang schön abkürzen: PPSS)

Der Chef vom gewöhnlichen PPSS einer "Modern Music School" wäre dann der Chief of ... (Chief wollte ich immer schon werden.)

Chief of Permanent Pianistic and Stylistic Enhancement
:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von Franz;116961[B:
Personal Pianistic and Stylistic Supervisor[/B]
(könnte Chang schön abkürzen: PPSS)

Der Chef vom gewöhnlichen PPSS einer "Modern Music School" wäre dann der Chief of ... (Chief wollte ich immer schon werden.)

Chief of Permanent Pianistic and Stylistic Enhancement
:D

:D
also gegen solche Titulatur wirkt der Nomenklator am byzantinischen Kaiserhof wie ein Zwerg :)
 

Zurück
Top Bottom