Klavier für Fortgeschrittene - ohne Unterricht dabei bleiben

Das mag ja alles sein, aber die Antworten sind hier alle in diesem Stil: "Ich will derzeit kein Auto, wie komme ich von A nach B" - und statt dass Vorschläge kommen wie "Bahn benutzen, E-Bike, Mitfahrgelegenheiten ... " kommt: "Kauf dir ein Auto". Da muss man auch mal dagegen halten.
Wenn aber für die konkret genannten Punkte A und B (weil sie zB mitten im Wald liegen) das Auto die mit Abstand beste Option ist, dann sollte man das dem Fragesteller trotzdem mitteilen.
 
Gutes Beispiel :005:. Ja, Auto wäre schneller, aber Fahrrad ist gesünder und für die Umwelt besser!

Es ist doch unstrittig, dass im allgemeinen ein KL Sinn macht. Ich würde ihn aber nicht jedem/jeder vorschreiben. Einmal sagen und gut. Dann vielleicht doch Tipps geben, wie man mit dem Fahrrad zurecht kommen könnte.
 
Da möchte ich teilweise (!) widersprechen. Ich glaube dass ein Teil der sog. Musikalität schlicht die Beachtung gängiger, akzeptierter Konventionen ist. D.h. durch jahrelanges Training (im KU) hat der Spieler erlernt wie man was spielt und dann sagen die ebenfalls versierten Zuhörer das Spiel sei musikalisch.

Fast richtig.
Diese Konventionen wurden von musikalischen Menschen nicht erst im Unterricht gelernt, sondern im ganzen Leben vorher schon.
Alleine durch das Hören von viel Musik.
Das ist wie das Lernen der Muttersprache.
 
Was war 1926? Ist der letzte Komponist, der dir zusagt, gestorben? Wenn ja wer?
Keine Ahnung! Ich war überzeugt, dass es das Todesjahr von Scott Joplin wäre. Aber als ich jetzt sicherheitshalber mal nachgesehen habe musste ich feststellen, dass er schon 1917 gestorben ist. Und jetzt bin ich völlig verwirrt. Muss mir jetzt einen anderen Grund für die Jahreszahl suchen oder die Jahreszahl ändern :004: :004: :004:

 
Zuletzt bearbeitet:

Klassischer Klavierunterricht kam (bis auf sie letzten Unterrichtsjahre) immer eher zu kurz, weshalb ich mich gerade darin weiterbilden und fördern möchte.

Habt ihr Tipps für mich?
...sich im "klassischen Klavierunterricht" (was soll das sein?) ohne Unterricht "weiterbilden und fördern" wollen --- ich erfinde das nicht! --- tja, hm... ein erster Tipp, ganz ohne Unterricht nehmen zu müssen, wäre: ein Blatt Papier, ggf einen Radiergummi und einen Stift nehmen (Minimalinvestition!) und dann eine verständliche Fragestellung formulieren...

Ich bin nicht in der Lage, zwischen den zitierten Zeilen eine verborgene Botschaft zu erkennen - für mich liest sich das wie "ich will ohne Unterricht das haben, was andere mit Unterricht evtl. erreichen". Dafür habe ich als unterrichtslose Tipps nur feste beten, Voodoo und magische Praktiken anwenden (bei letzteren könnte sein, dass man althochdeutsch und altenglisch lernen muss, und dann vielleicht Hexenschuss oder Fesseln entgehen kann, ohne am Klavier viel zu erreichen, aber vielleicht hilft das ja auch gegen Sehnendings und verpönte Fesselübungen)

Genug gespaßt: "bißchen üben, dann geht das" (Zimerman)
 
Dieses Beispiel zeigt gut, dass es 2 Arten von Musizierenden gibt:

Einmal die wirklich intrinsisch Musikalischen, die von sich aus ein Gefühl für das musikalisch Stimmige, Schlüssige haben. Sie brauchen einen Lehrer dafür, dass er ihnen zeigt, wie sie das, was sie zum Erklingen bringen wollen, am besten am Instrument umsetzen, was für Übestrategien es gibt etc. - aber wenn sie dann recht erfahren sind, können sie auch selbständig etwas erarbeiten, so dass es anständig klingt (klar, mit einem guten Lehrer wäre es sicherlich noch besser).

Und dann diejenigen wie in obigem Beispiel. Weil sie hinreichend Disziplin (jedenfalls zeitweise) aufbringen, kann ein Lehrer sie zu guten Leistungen hindressieren. Auf sich gestellt, also ohne detaillierte Dressur, ist da jedoch nichts in ihnen, kein wirklicher Klangwille, und es klingt grottig.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem am Hören liegt. Viele haben gelernt zu tun, was der Lehrer sagt. Sie haben dabei NICHT gelernt, sich selbst gut zuzuhören. Wer sich aber selbst nicht gut zuhören kann, kann nicht hören, was er spielt und demzufolge auch nicht am eigenen Spiel arbeiten. Dann kommt leider das dabei heraus, was @Alter Tastendrücker beschreibt.

Liebe @Feminin, du willst dich ohne Unterricht in einem für dich recht neuen Gebiet weiter entwickeln, der klassischen Klaviermusik. Das ist schwierig und noch schwieriger ist es, hier Tipps zu geben. Wir kennen dein Spiel nicht. Weiterentwicklung sollte bei dem ansetzen, was da ist, was noch nicht da ist und woran du als erstes arbeitest, um ein Fundament zu schaffen.

Viel klassische Musik aller Epochen hören, mit anderen zusammen spielen/arbeiten, mit was Leichtem anfangen (Jugendalben von Schumann, Tschaikowsky, Bartok für Kinder oder was aus dem Mikrokosmos, Bach Präludien und Fughetten, Mozart Menuette, kleine Auswahl aus den Préludes von Chopin ...) und vor allem damit anfangen, was dich motiviert, dich überhaupt mit Klassik zu beschäftigen. Gibt es bestimmte Stücke, Komponisten?

Beschäftige dich mit den musikalischen Haus- und Lebensregeln von Schumann, schule dein Gehör und beobachte, ob dich dein Fortschritt zufrieden macht. Wenn nicht, können einige Unterrichtsstunden nicht schaden. Auch sowieso nicht.

Liebe Grüße

chiarina
 
Was macht für mich sinnvollen Klavierunterricht aus und weswegen ich ihn nicht missen möchte? Notenlesen kann ich auch ohne Lehrer Wie ich die Fingerchen (und den Rest) bewegen muß, bekomme ich in der Regel auch hin. Selbst das Analysieren der Musik, die ich spiele (spielen will), fällt mir nicht schwer. Um mir zuzuhören, habe ich zwei gesunde Ohren und graue Masse dazwischen. Wozu also noch ein Lehrer?

Weil er mich durch seine konstruktiven Kommentare und Hinweise dazu bringt, daß ich mein Tun immer aufs Neue zu reflektieren. Weil er meinem Denken eine andere Richtung gibt und mir gestalterische Perspektiven eröffnet, auf die ich von selbst nicht so ohne weiteres gekommen wäre.

Einfach mal tun, was der Lehrer vorschlägt, und nicht nur seinem „Bauchgefühl“ folgen und im eigenen Saft schmoren. Und mit einem Mal tun sich neue musikalische Welten auf.

Ich bin immer noch der Meinung: Wer sich selbst unterrichtet, hat einen Esel zum Lehrer.
 
Einerseits lernt man nie aus. Andererseits sollte guter Unterricht dazu befähigen, zunehmend unabhängiger von der Lehrkraft zu werden.

Wenn ich im Unterricht dutzende Pop-Stücke am Piano erarbeitet habe, sollte ich schon einige Werkzeuge erlangt haben, weitere Pop-Stücke selbständig zu erarbeiten. Durch Aufnahmen habe ich eine Kontrolle, wie es klingt, und Schwächen zu verbessern.

Ich finde es jedoch im vorliegenden Fall sehr unvorteilhaft, gerade im klassischen Bereich Fortschritte anzustreben, wo dieser doch eher zu kurz kam. Da sehe ich ohne Lehrkraft grundsätzlich allenfalls die Möglichkeit, auf aktuellem oder eher niedrigeren Niveau neue Stücke zu lernen, aber nicht, „dazu lernen“ zu können, also anspruchsvollere Literatur als jetzt ohne eine solche Hilfe zu erarbeiten. Mit überdurchschnittlichem Talent und sehr guten Ohren mag es ausnahmsweise gelingen.

Ich bin kein Klavierlehrer, es ist meine persönliche Einschätzung aufgrund eigener Erfahrung.
 

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