Kennt sich wer mit YouTube aus?

Aber was habe ich von einem Lehrer? Ich muss mir vorschreiben lassen was ich spiele. Noten lesen kann ich. Aber ich will ja mein eigene Musik machen. Es gibt Covers die hundert Mal besser sind. Aber sie sind nicht von mir. Kopieren und Noten nachspielen kann jeder.
Was meinst du mit "an eine Wand fahren"?

OK, warum man einen Klavierlehrer benötigt hatten wir hier schon mehrfach und ich hab meine Meinung auch schon mal geäußert. Aber gerne nochmal.

Du sollst Theorie und Praxis im Musizieren lernen.

Theorie: Harmonielehre, Kompositionslehre, Musiktheorie. Damit machst Du dann weiterhin "deine" Musik, nur machst du sie dann wahrscheinlich besser. Nebenbei: "Deine" Musik ist das durchaus nicht. I'm ready ist, wenn ich deinem YT-Titel glauben darf - ich kenne den Song nicht - von Demi Lovato, nicht von Gabriel Müller. Ich klaue dem Chopin halt gleich alles, du der Lovato nur die Melodie und ein paar sonstige Ideen.

Praxis: Spieltechnik. Saubere Bewegungsabläufe am Klavier. Sicherheit an den Tasten. Und das ist - das muss man klar sagen - ein langwieriger, Jahre dauernder Prozess wenn man neben dem Klavier noch andere Dinge im Leben hat, denen man sich widmen muss.

Ich glaube nicht, dass man Musik auf hohem Niveau aus Büchern oder aus Videos lernen kann, aber schau dir mal den YT-Kanal von Franz Titscher an https://www.youtube.com/user/Klavierlehrer/videos
und da vor allem die Technikvideos, z.B.
View: https://www.youtube.com/watch?v=mxpfJhF4uN0


Wie gesagt, ich glaube nicht an den langfristigen Erfolg, ein komplexes Instrument wie das Klavier per App oder Video zu lernen. Das was du dort siehst solltest Du aber mit und mit lernen und zwar unter Anleitung eines guten Lehrers. Läufe, Tonleitern, Arpeggien, Dreiklangübungen in allen möglichen Tonarten, legato, non-legato, staccato, Sprünge und hundert weiter Sachen.

Das wird dein Spiel bei jeder Art von Musik verbessern - auch bei deinen eigenen Covers. Und es wird dir in ein paar Jahren ermöglichen, deine Musikstücke auf deutlich höherem Niveau vorzuführen. Schau dir z.B. mal VKgoeswild an, z.B.
View: https://www.youtube.com/watch?v=4fGE07dATvc
Die spielt auch nur ihre eigene Covers, genau wie du es möchtest und außerdem teilweise Musik, die durchaus deiner Musikrichtung entspricht, aber halt auf einem ganz anderen Niveau. Warum? Weil sie es von professionellen Lehrern gelernt hat.

Außerdem sollte ein Profi mal deine Haltung am Klavier begutachten und wo nötig korrigieren.

Ich z.B. schlage, wenn ich ein Arpeggio über mehrere Oktaven spiele immer noch viel zu sehr mit dem Ellenbogen hin und her - früher falsch gelernt, mittlerweile von einem guten Lehrer richtig gelernt und dennoch falle ich in das Muster immer mal wieder zurück und brauche dann auch den Hinweis von Ihm: "Hey, du Machst schon wieder ..."

Und genau das meinte sicherlich auch Henry mit "Hand kaputt". Wer stundenlang in falscher Haltung am Klavier sitzt, riskiert tatsächlich Schäden. Tennisarm, Sehnenscheidenentzündung und was weiß ich nicht noch alles. Klavierspielen sollte eigentlich vollkommen ohne Verkrampfung gehen, merkst Du dennoch eine Anspannung nach einer gewissen Spielzeit, machst du was falsch. Naja, zugegeben, es ist eher unwahrscheinlich, dass Du das mit deinem Spiel schaffst, du spielst ja doch schon ein bisschen länger und es sieht relativ flüssig aus.

Andererseits: Als ich nach 20 Jahren Pause vor 2 Jahren mit dem Klavier wieder anfing, hab ich erstmal eine Scarlatti-Sonate mit ein paar Läufen, die damals eigentlich viel zu schwierig für mich war ohne Lehrer angefangen und so verbissen diese Läufe ins Klavier gehackt, dass ich am Ende tatsächlich schmerzen im rechten Unterarm hatte und zwei oder drei Tage pausieren musste. Danach hab ich mir dann einen Lehrer gesucht.


Was ich mich übrigens frage - und jetzt kommen wir mal zum eigentlichen Thema zurück - was ist überhaupt deine Motivation beim Spielen. Deine ursprüngliche Frage nach deinen Klicks lässt vermuten, dass es dir beim Klavierspiel vor allem um den von außen kommenden Applaus geht. Ich hingegen habe so gut wie kein Interesse daran, mein Spiel anderen Menschen zu zeigen außer zum Ziel der Kritik, um mein Spiel zu verbessern. Spielst Du, weil das Spielen selber die Freude bereitet oder weil das Üben und dich Verbessern dir Freude bereitet oder ist das Klavier eher ein Mittel, Follower auf YT zu generieren, an deren Likes du dich dann erfreust? Das frage ich relativ wertfrei, Sowohl Freude am eigenen Spiel als auch Freude am Auftreten und dabei Wahrgenommenwerden sind durchaus gute Gründe. Du solltest Dir diese Fragen einfach nur mal selber stellen und für dich beantworten.
 
OK. Mal schauen ob es bei mir sojemadnen gibt

Gibt es. Bei mir allerdings wäre Dein Unterricht verdammt kurz ausgefallen. Für Diskussionen "warum und wie so" - da hätt ich mir nicht die Zeit genommen, diese Geduld besitze ich nun mal nicht. Man kann mit jedem KL reden welche Musik man so anstrebt und es werden sich da auch immer Lösungen finden lassen. Nur sollte man den KL auch vertrauen, daß es Stücke gibt, welche einem nicht so arg gefallen, aber trotzalledem wichtig sind.
 
@Henry
Man kann sich sicher die Hand kaputtmachen, wenn man mit exzessiv virtuoses Zeug (beispielsweise Chopin-Etrüden) übt - ohne zu wissen, wie die Bewegungen im Detail funktionieren. Aber dass man sich die Hand mit solchen (klaviertechnisch völlig harmlosen) Pop-Arrangements kaputtmacht, habe ich noch nie gehört. Dass auch solche Sachen viel besser klingen können, wenn man mit einem guten Lehrer arbeitet, ist eine ganz andere Frage.


Na gut, damit hast Du sicherlich ned so ganz unrecht - wenn mein Kloaner so abstraktes Zeugs auf dem Klavier rumhämmert, wird er sicherlich keinen nennenswerten Schaden davontragen. Nun ist des hier allerdings kein Selbsthilfeforum für erfolglose Youtuber, wenn jemand , wie der TE, an uns herantritt, sollte es auch klar sein daß man da aus fachlicher Sicht in Hinsicht des Klavieres rangeht.
Wenn es denn bloß um die Klicks geht....mei, da zahlst was und denn geht des scho.

Ich gehe aber mal zu Gunsten des TE s aus, daß hier ein anderer Handlungsbedarf besteht...da sind freilich die Worte von uns alten Herren nicht immer so erheiternd.
 
OK, warum man einen Klavierlehrer benötigt hatten wir hier schon mehrfach und ich hab meine Meinung auch schon mal geäußert. Aber gerne nochmal.

Du sollst Theorie und Praxis im Musizieren lernen.

Theorie: Harmonielehre, Kompositionslehre, Musiktheorie. Damit machst Du dann weiterhin "deine" Musik, nur machst du sie dann wahrscheinlich besser. Nebenbei: "Deine" Musik ist das durchaus nicht. I'm ready ist, wenn ich deinem YT-Titel glauben darf - ich kenne den Song nicht - von Demi Lovato, nicht von Gabriel Müller. Ich klaue dem Chopin halt gleich alles, du der Lovato nur die Melodie und ein paar sonstige Ideen.

Praxis: Spieltechnik. Saubere Bewegungsabläufe am Klavier. Sicherheit an den Tasten. Und das ist - das muss man klar sagen - ein langwieriger, Jahre dauernder Prozess wenn man neben dem Klavier noch andere Dinge im Leben hat, denen man sich widmen muss.

Ich glaube nicht, dass man Musik auf hohem Niveau aus Büchern oder aus Videos lernen kann, aber schau dir mal den YT-Kanal von Franz Titscher an https://www.youtube.com/user/Klavierlehrer/videos
und da vor allem die Technikvideos, z.B.
View: https://www.youtube.com/watch?v=mxpfJhF4uN0


Wie gesagt, ich glaube nicht an den langfristigen Erfolg, ein komplexes Instrument wie das Klavier per App oder Video zu lernen. Das was du dort siehst solltest Du aber mit und mit lernen und zwar unter Anleitung eines guten Lehrers. Läufe, Tonleitern, Arpeggien, Dreiklangübungen in allen möglichen Tonarten, legato, non-legato, staccato, Sprünge und hundert weiter Sachen.

Das wird dein Spiel bei jeder Art von Musik verbessern - auch bei deinen eigenen Covers. Und es wird dir in ein paar Jahren ermöglichen, deine Musikstücke auf deutlich höherem Niveau vorzuführen. Schau dir z.B. mal VKgoeswild an, z.B.
View: https://www.youtube.com/watch?v=4fGE07dATvc
Die spielt auch nur ihre eigene Covers, genau wie du es möchtest und außerdem teilweise Musik, die durchaus deiner Musikrichtung entspricht, aber halt auf einem ganz anderen Niveau. Warum? Weil sie es von professionellen Lehrern gelernt hat.

Außerdem sollte ein Profi mal deine Haltung am Klavier begutachten und wo nötig korrigieren.

Ich z.B. schlage, wenn ich ein Arpeggio über mehrere Oktaven spiele immer noch viel zu sehr mit dem Ellenbogen hin und her - früher falsch gelernt, mittlerweile von einem guten Lehrer richtig gelernt und dennoch falle ich in das Muster immer mal wieder zurück und brauche dann auch den Hinweis von Ihm: "Hey, du Machst schon wieder ..."

Und genau das meinte sicherlich auch Henry mit "Hand kaputt". Wer stundenlang in falscher Haltung am Klavier sitzt, riskiert tatsächlich Schäden. Tennisarm, Sehnenscheidenentzündung und was weiß ich nicht noch alles. Klavierspielen sollte eigentlich vollkommen ohne Verkrampfung gehen, merkst Du dennoch eine Anspannung nach einer gewissen Spielzeit, machst du was falsch. Naja, zugegeben, es ist eher unwahrscheinlich, dass Du das mit deinem Spiel schaffst, du spielst ja doch schon ein bisschen länger und es sieht relativ flüssig aus.

Andererseits: Als ich nach 20 Jahren Pause vor 2 Jahren mit dem Klavier wieder anfing, hab ich erstmal eine Scarlatti-Sonate mit ein paar Läufen, die damals eigentlich viel zu schwierig für mich war ohne Lehrer angefangen und so verbissen diese Läufe ins Klavier gehackt, dass ich am Ende tatsächlich schmerzen im rechten Unterarm hatte und zwei oder drei Tage pausieren musste. Danach hab ich mir dann einen Lehrer gesucht.


Was ich mich übrigens frage - und jetzt kommen wir mal zum eigentlichen Thema zurück - was ist überhaupt deine Motivation beim Spielen. Deine ursprüngliche Frage nach deinen Klicks lässt vermuten, dass es dir beim Klavierspiel vor allem um den von außen kommenden Applaus geht. Ich hingegen habe so gut wie kein Interesse daran, mein Spiel anderen Menschen zu zeigen außer zum Ziel der Kritik, um mein Spiel zu verbessern. Spielst Du, weil das Spielen selber die Freude bereitet oder weil das Üben und dich Verbessern dir Freude bereitet oder ist das Klavier eher ein Mittel, Follower auf YT zu generieren, an deren Likes du dich dann erfreust? Das frage ich relativ wertfrei, Sowohl Freude am eigenen Spiel als auch Freude am Auftreten und dabei Wahrgenommenwerden sind durchaus gute Gründe. Du solltest Dir diese Fragen einfach nur mal selber stellen und für dich beantworten.

Also das mit auftreten ist nicht so meins. Habe mit meinem Bruder in der Grundschule Mal 4händriges deutsche Tänze vor der ganzen schule schgespielt und auch ein paar Mal bei Hochzeiten aber das ist echt nicht meins. Ich mag das halt nicht weil ich Panik habe einen fehler zu machen.
Es geht nicht um Klicks. Es geht darum dass ich ein Ziel brauche ansonsten würde ich mir sehr viel Zeit lassen beim üben und nicht vorrankommen.
 
@Bavaria blu
Hiermit ein Punkt für @Gabriel Mueller Piano . Das von dir verlinkte Arrangement ist langweiliges Standard-Geklimper. Und auch der Sound ist schlecht, viel zu viel Pedal, keine Differenzierung. Außerdem sitzt der Typ zu hoch.
2 Millionen Klicks?? Vielleicht als Klick-Fänger?

Übrigens hat der Typ auch relativ viele Abonnenten. Erstaunlich bei solch uninteressanter Performance. Es hieß doch hier immer, man müsse sich irgendetwas Originelles überlegen, um auf Youtube Erfolg zu haben. Merkwürdig...
 
Übrigens hat der Typ auch relativ viele Abonnenten. Erstaunlich bei solch uninteressanter Performance. Es hieß doch hier immer, man müsse sich irgendetwas Originelles überlegen, um auf Youtube Erfolg zu haben. Merkwürdig...

Nicht zu vernachlässigende Aspekte des Erfolges auf YouTube sind der Zeitfaktor und die Regelmäßigkeit mit der Videos hochgeladen werden. kylelandry veröffentlicht seit zwölf Jahren Videos und hat sich die Zahl seiner Abo's in dieser Zeit erarbeitet. Gabriel lädt erst seit 6 Monaten Videos hoch.
 

Erstaunlich bei solch uninteressanter Performance. Es hieß doch hier immer, man müsse sich irgendetwas Originelles überlegen, um auf Youtube Erfolg zu haben.
Das hat Kyle Landry gemacht. Er ist ein guter Pianist mit riesigem Repertoire. Seine Community hat er in vielen Jahren mit vielem und gutem! Content* aufgebaut. An einem Video (übrigens 8 Jahre alt) kann man sich kein Urteil bilden. Viele seiner Videos sind Variationen und Improvisationen (alleine seine zahlreichen Canon-D-Variationen haben Kultstatus), in stundenlangen Livestreams spielt er Stücke von Klassik über Anime bis Pop auf Zuruf.
Hehe, über Jahre hat er nur auf einem Bürostuhl gespielt, das billigste Stagepiano über zwei Rollcontainer gestellt. Low Budget in kleinem Zimmer. Hier ein typisches Setup von ihm.

*) Der Stil von Kylelandry ist hier auf humorvolle Weise ganz gut zusammengefasst:

View: https://youtu.be/Calp7G15RzI
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Hinweis, @Peter. Kyle Landry kannte ich bisher noch nicht.

Die Canon in D- Variationen finde ich allerdings deutlich besser. Erstaunlich, dass er sich in dem oben verlinkten Video mit diesen Mängeln zufrieden gegeben hat, denn klanglich überzeugender Klavier spielen kann er ja doch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal ein Pianocover mit über 500.000 Klicks:



Mein lieber Gabriel, du siehst den Unterschied zu deinen Videos? Aber du brauchst keine wilden Kamerafahrten und keine Theaterkulisse. Es reicht ein Stagepiano und zwei Kameraperspektiven:



Dir ist klar, warum viele Menschen (inklusive mir) diese Videos interessanter finden als deine?
 

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