Bisher ist jeder Umbau der von unseren Vorfahren als "besser verkäuflich" , "bekommt bessere Spielart" . "wird schöner" , "entspricht mehr dem Zeitgeschmack" usw.usf. im nachhinein jeweils als wertmindernd und kaputt gerichtet heraus gekommen.
Angefangen hat es mit den hübschen Stutzflügel. Falls jemand das nicht weiß: Die Bezeichnung Stutzflügel kommt daher, dass man 220-250cm lange, spitz zulaufende Hammerklaviere, die nach ein paar Jahrzehnten aus den Herrschaftshäusern und Schlössern mit großen Räumen ausgemistet wurden, nicht fort geworfen sondern umgebaut hat. Die Saiten kamen weg und der lange Spitz wurde abgeschnitten. Die Mensur verändert, neue Stege montiert und hinten eine Platte dran gebaut. Sie wurden auf ca. 160 cm gestutzt oft mit etwas (hochmodernen) Schmiedeeisen verstärkt und konnten so wieder verkauft werden an Leute mit weniger Platzangebot im Zimmer. Das waren die ersten Stutzflügel. Heutiger Wert genau null. Unschätzbare Instrumente fielen so dem Zeitgeschmack zum Opfer.
Weitere Schandtaten unter der Bezeichung "Verbesserung" gab es derer viele. Man denke an die vielen Mechanikumbauten, Gehäuseumbauten, durch die Epochen. Sie stehlen jeweils dem Instrument mehr als sie ihm geben. Nur ganz selten wurden dadurch Serienmängel behoben. Nur weil heute trockener Nachklang "modern" ist, würde ich ein solches Klavier nicht umbauen. Es verliert seinen ganzen Charme für immer. Könnte man ja gleich schwarze MDF-Platten dran montieren, wie so oft jetzt, weil Nuss und Kerzenhalter grad nicht mehr gefragt ist. Das wird übrigens auch serienmäßig jetzt gemacht... Leider!
LG
Michael