Kaufentscheidung Yamaha N1X oder NU1XA

Dsharp

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Hallo,
wir wollen uns ein Klavier kaufen, allerdings aufgrund des Wartungsaufwandes ein elektronisches.
Wir waren heute im Musikgeschäft, uns generell mal zu erkundigen. Vorab, uns ist nicht wichtig, dass wir viele verschiedene Stimmen haben, es soll einfach "schön" nach Klavier klingen und vom Spielgefühl her möglichst "klaviernahe" sein. Aktuell haben wir ein billiges Keyboard und unsere Tochter tut sich schwer mit dem "Fingertraining", weil die Tasten kein Gewicht haben (sie spielt seit zwei Jahren und das eigentlich recht gut) - im Unterricht ist das Drücken der Tasten ganz anders für sie, manche Töne schlagen nicht an etc. (dort wird ein Stutzflügel verwendet).
Uns wurde heute zu einem Yamaha N1X bzw. NU1XA geraten - eigentlich eher das N1X mit dem Argument, dass das eine Flügelmechanik hat und daher auch anders klingt und leichter spielbar ist.
Wir sind leider absolute Tasteninstrument-Neulinge, daher unsere Fragen:

- Sind die Unterschiede wirklich so groß? (Abgesehen vom 1000€ Preisunterschied)
- Was ist für das Erlernen besser?
- Warum klingt ein Upright anders, wenn das doch auch nur elektronisch ist?
- Hat jemand Erfahrung von euch mit den beiden Typen und kann uns eine Empfehlung geben?
Wir sind über jede Hilfe dankbar!
Vielen lieben Dank.
 

Dass ein elektronisches "Upright" (= Pianino, landläufig auch nur "Klavier" genannt) anders klingt als ein elektronischer "Flügel" ist rein dem Marketing geschuldet.

Wer ein Tasteninstrument sucht, welches möglichst nach einem richtigen Tasteninstrument klingt, der kauft am besten … ein richtiges Tasteninstrument! Einfach mal dasselbe anspielen und vergleichen — das ist eine andere Welt.

Ein Pianino spielt sich — in eher anspruchsvollen Grenzfällen — ein klein wenig anders als ein Flügel. Das wird für eine angehende Klavierspielerin keinen Unterschied machen — wer auf einem Pianino seine Lektion passabel erlernt hat, der wird diese auch auf einem Flügel ebensogut reproduzieren. Das gilt für das digitale Pianino vs. dem digitalen Flügel ebenso wie echtem Pianino vs. echtem Flügel.

Ein digitales Instrument nähert sich all dem an. Der Vorteil der entfallenden jährlichen Stimmung ist leider auch so ziemlich der einzige. Klar kann man damit auch leise spielen, das klingt schon mal gut, aber so erlernt man nicht die Kontrolle über die extreme, ja richtig "explosive" Dynamik eines Tasteninstruments. Viele, die an Digitalinstrumenten üben meinen, das Spielen sei "einfacher". Für einen Geübten kein Thema, für einen Lernenden eher kontraproduktiv.

Natürlich verhindert es so ein Instrument nicht, dass man darauf passable Fähigkeiten erwirbt. Aber das richtige Klavierspiel wird das dann eben doch auch nicht.

Um das Geld, das für diese Geräte aufgerufen wird, bekommt man auch schon ein gutes Mittelklasseklavier in durchaus sehr passablem Zustand. Wenn es möglich ist, dann ist das der Weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
dass das eine Flügelmechanik hat und daher auch anders klingt und leichter spielbar ist.
Das ist schon mal Verkäuferquatsch. Die elektronischen Samples sind bei beiden Instrumenten vermutlich identisch - hier dürfte es klanglich nur hinsichtlich der Schallabstrahlung Unterschiede geben. Leichter spielbar ist eine Flügelmechanik auch nicht, sondern (im besten Falle) feiner nuancierbar - was aber für Amateure in den ersten Jahren kaum eine Rolle spielen dürfte.

Ob sich die elektronische Top-Liga lohnt, scheint mir zweifelhaft, die Oberklasse-Instrumente von Yamaha, Kawai und Roland bieten nahezu das Gleiche zum halben Preis. Und - mal ganz ehrlich - selbst ein Mittelklasse-Digi (ab etwa 1.500-2.000) ist Lichtjahre besser als das Keyboard (das wirklich ein No-Go ist!). Völlig ausreichend für die ersten 5-X Jahre (wenn es denn schon ein elektronisches Instrument sein muss)

Wenn der Preis aber nur eine kleine Rolle spielt - und das sei Euch von Herzen gegönnt – dann gibt es eigentlich nichts, das gegen ein ECHTS akustisches Instrument spricht (außer wirklich bösartigen Nachbarn). Zum Klavierspielen gibt es nix besseres als Klavier oder Flügel. :-D

PS. Austro-Diesel war schneller ...
:trink191:
 
Hallo,
wir wollen uns ein Klavier kaufen, allerdings aufgrund des Wartungsaufwandes ein elektronisches.
Der Wartungsaufwand bei einem ordentlichen und nicht allzu teurem Klavier ( YAMAHA/KAWAI ) beträgt ca. € 200,-- alle 1 - 2 Jahre.
Der Wertverlust bei einem 5 -7tausend € teurem Digitalpiano ist jährlich wesentlich höher und geht bis zu null nach 10 - 20 Jahre , da ist das Klavier gerade einmal eingespielt.
Desweiteren haben die YAMAHA AvantGrand nicht mal einen nachgeahmten Dämpfungsmechanismus was einen großen Unterschied zu einem akustischen Klavier/Flügel darstellt - das gibt es nur bei den NOVUS von KAWAI .
 
Gerne erinnere ich auch noch an die Möglichkeit, ein Tasteninstrument zu mieten.

Auf diese Weise kann man ohne Risiko prüfen, ob ein solches Instrument zum Bedarf passt. Bei steigendem Anspruch könnte man auf ein höherwertiges Instrument upgraden, meist hat man auch eine Kaufoption. Ab ca. 80 bis 100 Euro im Monat gibt es bereits akzeptable Angebote.

Um den Preis ein Digitalpianinos kann man da schon rund fünf Jahre lang mieten …
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Pianino spielt sich — in eher anspruchsvollen Grenzfällen — ein klein wenig anders als ein Flügel. Das wird für eine angehende Klavierspielerin keinen Unterschied machen — wer auf einem Pianino seine Lektion passabel erlernt hat, der wird diese auch auf einem Flügel ebensogut reproduzieren. Das gilt für das digitale Pianino vs. dem digitalen Flügel ebenso wie echtem Pianino vs. echtem Flügel.
Ein Klavier spielt sich schon merklich anders als ein Flügel - bedingt durch die deutlichen Unterschiede von Klavier- und Flügelmechanik. Hier geht es nicht nur um ‚anspruchsvolle Grenzfälle‘ - den Unterschied wird jeder geübte Klavierspieler schnell feststellen. Deswegen ist der Umstieg von Klavier zu Flügel (oder umgekehrt) immer mit einer gewissen Umgewöhung/Anpassung verbunden. Und quasi jeder Klavierspieler, der sich an einen Flügel gewöhnt hat, ist der Wechsel zu einem Klavier ein Rückschritt - auch für Hobbyspieler, nicht zur für Profipianisten.

Der zweite Satz stimmt trotzdem, weil beide das Erlernen einer guten Klavierspiel-Technik für eine variantenreiche Anschlagsmodulation ermöglichen. Selbst ein gutes E-Piano hat hier aber doch deutliche Einschränkungen. Schon alleine deswegen hier der Ratschlag @Dsharp zu einem akustischen Instrument.

Wo beim E-Pianos der Unterschied zwischen Klavier und Flügel vernachlässigbar ist, ist dieser bei akustischen Klavier/Flügel aber spürbar vorhanden.
 

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