Johannes Brahms - Guten Abend, gute Nacht

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Nach längerer Zeit habe ich auch mal wieder was fertig bekommen. Diesmal eine Version von Johannes Brahms "Guten Abend, gute Nacht" für meinen "Kinderliedergarten". In dem Video steckt wieder viel Arbeit, aber ich hoffe, die Mühe hat sich ausgezahlt. Viel Freude beim Reinhören...

 
Ich mag dieses Lied wirklich sehr, weil meine Mutter mir das früher jeden Abend vorgesungen hat. Und ich bin heilfroh, dass ich von solch geschmacklosen Arrangements verschont wurde. Was ist denn so verkehrt an Brahms' Original?



Man kann an diesem wunderbar schlichten Klaviersatz nichts verbessern. Jede Bearbeitung verschlechtert dieses Lied, und je mehr Noten hinzugefügt werden, umso schlimmer wird es. Man kann die Klavierbegleitung sogar weglassen - deshalb hat Brahms es auch als "Volkslied" deklariert, obwohl es keines ist.

Sorry für meine harsche Kritik, aber ich finde dein Video wirklich scheußlich.
 
So krass wie @mick würde ich es nicht ausdrücken, aber auch für mich ist das Lied versaubeutelt.

Allerdings tut mir die Anne Sofie auch in meinen Ohren weh. :-D
 
Auch ich halte es wie @mick , auch wenn diese Version unter "Kunst" fällt. Eine einfache Melodie, ein wunderbarer Text und eine schlichte Begleitung. Mehr braucht es nicht. Wozu diese Harmonien, wozu diese synthetischen Streicherklänge?
 
Meine Meinung: Brahms hat es zu Recht als Volkslied deklariert. Es braucht keine professionelle Stimme. Das Lied lebt von und berührt gerade durch seine Einfachheit.



Reicht! :-)
Und richtig: Die Begleitung könnte man weg lassen.
 
Meine Meinung: Brahms hat es zu Recht als Volkslied deklariert. Es braucht keine professionelle Stimme. Das Lied lebt von und berührt gerade durch seine Einfachheit.

Das kommt darauf an. Wer das Lied seinem Kind vorsingt, braucht keine ausgebildete Stimme, weil Nähe und Vertrautheit naturgegeben vorhanden sind. Wer es vor Publikum als Kunstlied singt, braucht unbedingt eine ausgebildete Stimme, weil ansonsten die Mittel fehlen, diese einzigartige, innige Stimmung herzustellen.



Ich weiß nicht, woher das stammt - ich vermute mal, aus einem Film. Dafür kann es passend sein, weil man die Szene als Beobachter betrachtet und sozusagen nicht selber der Adressat dieses Liedes ist. Aber stell dir mal vor, jemand würde das Lied in einem Liederabend so vortragen. Das wäre vollkommen unmöglich und einfach nur peinlich für alle Beteiligten.
 
Ja, die mache ich selbst. Ich habe allerdings jemanden, der mir bei den Zeichnungen hilft.

An den Rest: So verschieden sind eben die Geschmäcker. Mir gefällt das Original von Brahms auch ganz gut, aber ich würde es selbst so nie spielen. Es ist außerdem eine Version geworden, die auch Kinder in unserer heutigen Zeit ansprechen soll. Von dieser Zielgruppe (Kinder/Eltern) habe ich bisher sehr positives Feedback erhalten. Aber wie gesagt, die Geschmäcker sind sicherlich verschieden...
 
Wer es vor Publikum als Kunstlied singt, braucht unbedingt eine ausgebildete Stimme, weil ansonsten die Mittel fehlen, diese einzigartige, innige Stimmung herzustellen....
...
Aber stell dir mal vor, jemand würde das Lied in einem Liederabend so vortragen. Das wäre vollkommen unmöglich und einfach nur peinlich für alle Beteiligten.
Für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Evtl. fehlt mir das Kunstverständnis, um hier Peinlichkeiten zu entdecken.
 
Auch für Brahms' wunderbare Volkslieder (es gibt da ja eine ganze Reihe, die leider viel zu selten zu Gehör gebracht werden) gilt: Je einfacher das Stück, desto mehr Geschmack braucht man für die Ausführung...
 

Für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Evtl. fehlt mir das Kunstverständnis, um hier Peinlichkeiten zu entdecken.

Zum einen wird die Stimme unverstärkt überhaupt nicht tragen - schon in der ersten Reihe dürfte man kaum noch etwas verstehen, zum anderen ist die Intonation mehr als wackelig und die Atemführung dilettantisch. Das ist alles ok für eine Filmszene, denn die Frau wird wohl eine Mutter und keine Sängerin darstellen. Aber auf einer Bühne gelten andere Regeln. Auch die echten Volksliedbearbeitungen von Brahms muss man im Konzert prinzipiell singen wie Kunstlieder - allerdings mit einer großen Einfachheit und Natürlichkeit im Ausdruck. Das erfordert sehr viel sängerisches Können und - wie @Drahtkommode schon geschrieben hat - einen sehr sicheren Geschmack.
 
Oh manu manu, so viel Aufsehen um ein einfaches (=primitives) Stückchen von Brahms. Hätte es Einaudi komponiert, wäre es hier keine Zeile Wert. Aber es kommt von Meister Brahms, somit sind Hofknicks angesagt.
 
Oh manu manu, so viel Aufsehen um ein einfaches (=primitives) Stückchen von Brahms. Hätte es Einaudi komponiert, wäre es hier keine Zeile Wert. Aber es kommt von Meister Brahms, somit sind Hofknicks angesagt.

Das Lied ist alles andere als primitiv. Es ist natürlich keine Sinfonie, sondern eine ganz kleine Miniatur, aber es ist eine in jeder Hinsicht perfekte Komposition. Versuch doch mal, selbst sowas zu schreiben, vielleicht geht dir dann ein Licht auf.
 
An den Rest: So verschieden sind eben die Geschmäcker.
[...]
Von dieser Zielgruppe (Kinder/Eltern) habe ich bisher sehr positives Feedback erhalten.

Da sind ja alle Phrasen beisammen - aus dem Munde jemandes, der völlig grundlos von sich überzeugt ist, im Grunde nur gelobt werden will und ernsthafte Kritik an sich abprallen läßt.

Man sollte das Covern lassen, wenn einem das handwerkliche Geschick und der gute Geschmack fehlen. Was Du mit dem Lied machst, ist eine Schande. Die völlig sinnwidrige Harmonisierung der Melodie zeigt, daß Du das Stück überhaupt nicht verstanden hast. Die quäckige Elektro-Zusatzstimme ist völlig entbehrlich. Am widerlichsten sind die affektierten, Clayderman-artigen Vorschläge.

Vorschlag: Schreib selbst etwas, statt anderer Leute Musik (die zu verstehen Dich offenkundig überfordert) zu verschandeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sind ja alle Phrasen beisammen - aus dem Munde jemandes, der völlig grundlos von sich überzeugt ist, im Grunde nur gelobt werden will und ernsthafte Kritik an sich abprallen läßt.

Man sollte das Covern lassen, wenn einem das handwerkliches Geschick und der gute Geschmack fehlen. Was Du mit dem Lied machst, ist eine Schande. Die völlig sinnwidrige Harmonisierung der Melodie zeigt, daß Du das Stück überhaupt nicht verstanden hast. Die quäckige Elektro-Zusatzstimme ist völlig entbehrlich. Am widerlichsten sind die affektierten, Clayderman-artigen Vorschläge.

Vorschlag: Schreib selbst etwas, statt anderer Leute Musik (die zu verstehen Dich offenkundig überfordert) zu verschandeln.

Also ich glaub ja Du verkennst Ihn hier völlig, was mich bei Dir schon etwas wundert.
Er macht sein Ding und bedient einen Markt damit.

Weil man auf Youtube etc. leicht untergeht, nutzt er Clavio als Link-Ranking-Verbesserung und hofft ggf. auf das eine oder andere Like auf Youtube. Man muss dort erst mal eine Hürde nehmen, damit man in der Masse überhaupt wahrgenommen wird. Aller Anfang ist schwer.

Er hat doch langjährige Clavio-Erfahrung und weiß genau, was hier als Feedback kommt. Das ist doch keine masochistische Veranlagung, sondern einfach mal eine akzeptierte Begleiterscheinung, dass es hier wahrscheinlich nicht den Geschmack des >80% Klassik-Publikums trifft.
 

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