- Dabei seit
- 19. Jan. 2011
- Beiträge
- 2.148
- Reaktionen
- 2.142
Würdet ihr sagen, dass man ein Stück erst dann so weit verinnerlicht hat, um es auswendig zu spielen, wenn man es beliebig langsam spielen kann?
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Hinweis: This feature may not be available in some browsers.
Würdet ihr sagen, dass man ein Stück erst dann so weit verinnerlicht hat, um es auswendig zu spielen, wenn man es beliebig langsam spielen kann?
Würdet ihr sagen, dass man ein Stück erst dann so weit verinnerlicht hat, um es auswendig zu spielen, wenn man es beliebig langsam spielen kann?
@Klimperline ’s Beitrag trifft es genau.
Zu ergänzen wäre noch, dass nicht nur das langsame Spielen seine Vorteile hat, sondern als Übemethode auch das Langsamer-Werden bei kritischen Stellen. Wer das kann, hat Kontrolle über das Tempo und kann das Spielen im Endtempo souveräner gestalten. Oft wird man ja bei technisch schwierigen Stellen unbewusst schneller. Das Gegenteil zu können, hilft! (Auch wenn manch ein Profi anderer Meinung sein mag...)
Oh ja, das Problem hatte ich bei meinem letzten Stück bei einem über mehrere Takte führenden deutlichen Crescendo. Nachdem mich die KL darauf aufmerksam gemacht hat, höre ich es wenigstens selbst, auch an anderen Stellen: Wenn es lauter wird, werde ich schneller.Übrigens gibt es auch Situationen, in denen Klavierschüler über mehrere Takte hinweg schneller werden, ohne es zu merken.
@Klimperline ’s Beitrag trifft es genau.
Spielt man deutlich langsamer, funktioniert dieses Fingergedächtnis nicht mehr, man muss den Kopf einsetzen.
Es ist sozusagen eine Automatisierung, die jedoch, wie Klimperline beschrieben hat, sehr störanfällig ist.
Es gibt noch einen Vorteil des Langsamspielens:
Nehmen wir als Beispiel einen Lauf, der im Originaltempo flott von A nach B führen soll.
Spielen wir die Stelle sehr langsam, werden wir uns der einzelnen Töne mehr bewußt, im Idealfall geben wir ihnen eine musikalische Idee - z.B. crescendo oder decrescendo, ritardando... - Die so auf Nocturnemaß eingestellte Melodie zeigt uns ihre Schönheit.
Spielen wir immer schnell, nehmen wir bestimmte Wendungen weniger wahr.
Das ist wie Zugfahren und Wandern. Fahre ich mit dem ICE durch´s Allgäu - fährt da einer? - sehe ich eine bunte Wiese. Wandere ich durch dieselbe, erkenne ich, welche Blumen wachsen und erlebe ihre Düfte.
Langsames Üben macht mir sehr viel Freude, genau deswegen![]()
Ich interpretiere und empfehle das zunächst bezogen auf das persönliche Maximaltempo. Wenn dieses mit dem Zieltempo* übereinstimmt, ist es optimal.Jetzt muss man aber in der Diskussion schon noch definieren was jeder unter langsam versteht.
Sonst ist das schon sehr allgemein.
x% vom Zieltempo? oder x% vom persönlichen Maximaltempo? (das kann schneller aber auch langsamer sein als das vorgesehene Zieltempo des Komponisten)
VLV
Wenn man historisch nachbohrt dann bekommt man schon eine Idee welches Tempo gemeint sein kann.Andere sind da freier