Jazzmusikempfehlungen

  • Ersteller des Themas ConFuoco
  • Erstellungsdatum

Hi Oliver: Saugeil! Danke!

Frage: Wie kriegt man mit dem schwachen kleinen Finger genüg Druck hin?
Antwort: Man hängt sich nen fetten Klunker dran ;-)
 
Nochmal zum Thema Walking Bass: Walking Bass kommt vom Bass, passt zum Bass und kann auf dem Klavier oder Flügel nur in Grenzen funktionieren. Selbst bei Wahnsinns-Linien und mit optimaler Artikulation würde z.B. ein ganzer Chorus Walking auf dem Klavier sicher sehr bald anfangen zu nerven. Wer's mal probiert hat, weiß das.
ABER: Kurze Passagen Walking Bass können einer Piano-Solo-Nummer den ulitmativen Schub verleihen. Maximal ein paar Takte, es muss aufhören, bevor es deplaziert wirkt.

"nur in Grenzen" und "deplaziert" klingt ziemlich hart für mich. Ich wusste nicht, dass
manche so empfinden. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese Ansicht verbreitet
ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich mag es wie er im stehen das pedal gedrückt hält und dem nachhall lauscht.
:rolleyes:
 
Da ist man mal einpaar Tage nicht on und siehe da, so viele Beiträge, die teilweise offtopic sind ;)

Nun, ich merk' schon wie unpräzise ich die Frage gestellt habe. Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich erst das neue Terratorium erkunden möchte. Als totaler Jazz-Anfänger weiß ich einfach nicht wo ich anfangen soll und kenne die Klassiker einfach nicht.

Deswegen bitte ich einfach ganz egoistisch weiterhin um Tipps;)
 
CF, als Neuling in Sachen Klavierjazz guckste vielleicht mal auf YT die bekannten Namen durch. Fang einfach an: Oscar Peterson, Keith Jarrett, E.S.T., T. Monk ...
 
ConFuoco, es macht natürlich immer Spaß, geposteten Links zu folgen, aber ich schließe mich da fisherman an: Am besten stöberst Du selber, da kommst Du am weitesten. Sonst bist Du eingeschränkt durch die Vorlieben derjenigen, die hier zufällig was beitragen. Und wenn Du Dich in Klassik auskennst, dann kannst Du Dir ja vorstellen, was dabei rauskommen würde, wenn jemand schreiben würde, er hätte gerade angefangen, Klassik zu hören, und würde um Links bitten...

Du könntest z.B. einfach mal auf Wikipedia unter Jazz nachschauen (bei entsprechenden Sprachkenntnissen ist fast immer die englische Wikipedia die bessere Wahl). Da kriegst Du einen Überblick über verschiedene Stilrichtungen und kannst ja dann jeweils auch die Wiki-Seiten der einzelnen Stilrichtungen anschauen. Oder Du googelst mit Stichworten wie 'introduction to jazz' oder so. Ich habs nicht ausprobiert, aber da gibt es bestimmt auch gute Webseiten. Oder Du googelst / schaust auf Wikipedia nach den Musikern, die Du schon kennst und magst (war z.B. hier im Faden was dabei?), und stöberst von dort aus weiter nach Leuten, mit denen die zusammengearbeitet haben oder nach derselben Stilrichtung. Oder Du fängst ganz geordnet an in der zeitlichen Reihenfolge, mit den ältesten Stilrichtungen zuerst... Das Netz bietet so viel, da kann man sich nach Belieben austoben :)

Viel Spaß dabei!
 
wir können aber auch spaß machen, und mal pianisten sammeln, die man unbedingt hören muss - ich würde sagen, zwei von fishis vier beispielen sind für die entwicklung von jazz gar nicht mal soo zwingend (monk und oscar sinds nicht!). ich fang einfach mal an:

- art tatum
- errol garner
- fats waller
- duke ellington (& band, klar)
- count basie (& band, klar)
- tommy flanagan
- bud powell
- red garland
- ahmad jamal
- wynton kelly
- bill evans
- george shearing
- mcCoy tyner
- herbie hancock
- chick corea
- eddie palmieri
- dave bruback
- horace silver
- mulgrew miller
- cedar walton
- cecil taylor
- joe zawinul
- brad mehldau
...
 
In Bayern4 kommt jeden Werktag zwischen 15 und 16 Uhr Klaviemusik, und freitags werden Klavierjazzer vorgestellt.

Rudl
 
wir können aber auch spaß machen, und mal pianisten sammeln, die man unbedingt hören muss - ich würde sagen, zwei von fishis vier beispielen sind für die entwicklung von jazz gar nicht mal soo zwingend (monk und oscar sinds nicht!). ich fang einfach mal an:



...


Bei Oscar ist man sich meist einig: Nur als Virtuose relevant aber nicht stilistisch. ABER Monk ?!? Sind nicht sowohl seine Spielweise als auch seine Kompositionen bis heute brandaktuell ?
 
heh, ich meinte natürlich oscar und monk sind nicht die, die nicht..ach egal -

oscar und monk = na klar pflicht!

als ich angefangen hab jazz zu hören, dachte ich auch mal, oscar peterson spielt viel und konservativ. er kann aber in wirklichkeit ungefähr fast alles, einschließlich sehr hart swingen.

hier mal in work song reinhören
Amazon.com: Very Tall: Oscar Peterson Trio, Milt Jackson: Music

oder hier, wenn man einen proxy hat
Work Song - Oscar Peterson - YouTube



und immer nett
Oscar Peterson Piano Lesson - YouTube
 

als ich angefangen hab jazz zu hören, dachte ich auch mal, oscar peterson spielt viel und konservativ.

Wieso? Oscar spielt ja auch häufig viel, und er ist ja tatsächlich "konservativ".

NUR: Er spielt das, was er spielt, extrem gut (damit meine ich nicht "clever" oder "ausgecheckt", sondern zutiefst, mit Seele, gut), und er ist einer der wichtigsten, stilbildenden Typen!

Weder "viel spielen" noch "konservativ spielen" ist etwas Negatives; negativ ist es nur, wenn einer dies auf unmusikalische Weise tut.

LG,
Hasenbein
 
genau so wars gemeint. auf der platte mit milt jackson swingt er halt besonders und das hat mich dann gepackt.
bei der TV-märchenstunde ist aber auch beeindruckend, wie genau er sich die typischen stilelemente der anderen draufgeschafft hat.
 
Um Gottes Willen... so hab ich das nicht gemeint!

Oscar ist in der Tat einer der allergrößten. Ich denke aber (korrigiert mich!):
Er hat zu seiner Zeit die schon vorhandenen Stile (Swing, frühen Bop, Stride) vermischt
und sie so perfekt gespielt und verkörpert, wie höchstens Art Tatum oder Errlo Garner vor ihm
und eigentlich niemand nach ihm (Phineas Newborn vielleicht).
Er hat aber stilistisch nichts neues erschaffen wie es z.B. Herbie Hancock, Bill Evans, Chick Corea,
Tyner oder Keith Jarrett getan haben. Wenn jemand "wie Corea" spielt, dann ist damit eine Stilrichtung
gemeint. Wenn jemand "wie Oscar Peterson " spielt, dann bedeutet das zuerst mal Virtuosität.
So ist jedenfalls meine Einschätzung. Er war auch mein erster Superheld, deshalb sind wir uns grundsätzlich einig, oder?!
 
Wenn jemand "wie Oscar Peterson " spielt, dann bedeutet das zuerst mal Virtuosität

Solch einer Auffassung kann man nur sein, wenn man das Wesentliche, was Oscars Musik so bedeutend macht, nicht verstanden / nicht erspürt hat.

Kannst Du ein Beispiel nennen für jemanden, der (zumindest zeitweise) "wie Oscar" spielt?

Dieser Klimperheini Marian Petrescu z.B. scheint im Wesentlichen Deiner Auffassung zu sein; was dabei aber herauskommt, ist nicht "wie Oscar spielen", sondern eine schwer erträgliche Oscar-Karikatur.

Auch im Jazz gibt es nämlich die Entsprechung zu (in der Klassik) "asiatische Schnellspielmaschine" (die den Sinn der Klavierwerke nicht verstanden hat und sie mechanisch herunterdrischt) <-> wirklicher Virtuose, der eben nicht wegen "des Virtuosen" berühmt ist, sondern wegen seiner Fähigkeit, tolle Musik zu machen!

LG,
Hasenbein
 
Um Gottes Willen... so hab ich das nicht gemeint!

Oscar ist in der Tat einer der allergrößten. Ich denke aber (korrigiert mich!):
Er hat zu seiner Zeit die schon vorhandenen Stile (Swing, frühen Bop, Stride) vermischt
und sie so perfekt gespielt und verkörpert, wie höchstens Art Tatum oder Errlo Garner vor ihm
und eigentlich niemand nach ihm (Phineas Newborn vielleicht).
Er hat aber stilistisch nichts neues erschaffen wie es z.B. Herbie Hancock, Bill Evans, Chick Corea,
Tyner oder Keith Jarrett getan haben. Wenn jemand "wie Corea" spielt, dann ist damit eine Stilrichtung
gemeint. Wenn jemand "wie Oscar Peterson " spielt, dann bedeutet das zuerst mal Virtuosität.
So ist jedenfalls meine Einschätzung. Er war auch mein erster Superheld, deshalb sind wir uns grundsätzlich einig, oder?!

vielleicht wird er nur deshalb nur einmal (!) in levines liste erwähnt, wo andere bspw. fast dutzendfach vorkommen...?
liegt das an obengenanntem, oder an was anderem? ernstgemeinte frage
 
Solch einer Auffassung kann man nur sein, wenn man das Wesentliche, was Oscars Musik so bedeutend macht, nicht verstanden / nicht erspürt hat.

Kannst Du ein Beispiel nennen für jemanden, der (zumindest zeitweise) "wie Oscar" spielt?

Dieser Klimperheini Marian Petrescu z.B. scheint im Wesentlichen Deiner Auffassung zu sein; was dabei aber herauskommt, ist nicht "wie Oscar spielen", sondern eine schwer erträgliche Oscar-Karikatur.

Auch im Jazz gibt es nämlich die Entsprechung zu (in der Klassik) "asiatische Schnellspielmaschine" (die den Sinn der Klavierwerke nicht verstanden hat und sie mechanisch herunterdrischt) <-> wirklicher Virtuose, der eben nicht wegen "des Virtuosen" berühmt ist, sondern wegen seiner Fähigkeit, tolle Musik zu machen!

LG,
Hasenbein


Ich bin ganz Deiner Meinung, Hasenbein, allerdings habe ich mit keinem Wort Oscar als Schnellspielmaschine abqualifiziert. Und das "Wesentliche, was Oscars Musik so bedeutend macht" ist mir genau so wenig fremd wie Dir. Aber das besondere an Oscars Musik sind eben nicht (zu seiner Zeit) harmonische, rhythmische, strukturelle oder formale Neuheiten, die es vor ihm nicht gab, sondern seine pianistische Perfektion und Virtuosität, die - und genau da liegt sein Genie - nicht der Poserei dienen, sondern demütigst im Dienste der Musik stehen.

Übrigens: Ich schätze Deine Beiträge sehr, sie zeugen von großer Kompetenz. Mich stört aber, das Du aus den Aussagen anderer User häufig das vermeintlich banale und inkompetente aus dem Kontext rausziehst und dann Deine fundierten Ansichten drüberbügelst. Und bei allem Respekt: Fundiert oder nicht - häufig sind es Lehrbuchmeinungen, die Du Dir sicher nicht selbst ausgedacht oder erarbeitet hast.
Nix für ungut...

Gruß

TJ
 
Hi,
hör mal in Dave Grusin rein!

Grüße
Klavierandi
 
Dave Grusin ist kein Jazz, sondern Smooth-Music mit gewissen "jazzigen" Elementen.

LG,
Hasenbein
 
@ Hasenbein,

na dann sind wir ja bei der Gretchenfrage, wie oder wer definiert Jazz!?
Was hälst Du denn dann von Keith Jarett als Jazzer?

LG
Klavierandi
 

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