Wer Walking langweilig findet, tut dies deswegen, weil er nicht vernünftig walken kann und Prinzipien und Sinn des Walkens nicht verstanden hat bzw. nicht spürt.
Ray Brown, Leroy Vinnegar, Sam Jones, Paul Chambers, Ron Carter und Christian McBride sind Spitzen-Walker, und allein an solchen muss man sich orientieren. Man muss sich fragen: Finde ich das geil, was die machen, flasht mich das? Wenn nein: Bitte eigene Walk-Versuche unterlassen und andere Begleitarten / Musikrichtungen spielen. Wenn ja: Bis ins Detail nachmachen, was die Chefs tun!
Dann hört man u.a. unschwer, daß ein Walking Bass, egal auf welchem Instrument, keinesfalls leise (oder "leiser als die Melodie") gespielt werden darf, sondern volle Pulle von unten her "schieben" muss.
Auch wird einem dann klar, daß diatonische Tonleitern oder Dreiklangsbrechungen nicht sie entscheidenden Elemente guter Walking-Linien sind, sondern chromatische Durchgangstöne und Approaches. Das weiß nur immer keiner, weil sich keiner einfach mal hinsetzt und die Chefs genau transkribiert und analysiert.
LG,
Hasenbein