Jazzmusikempfehlungen

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ConFuoco

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30. März 2011
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Hallo,

ich bin gerade auf einem Jazz-Trip ;)

Wollte deshalb mal fragen, ob ihr mir gute Jazzmusik Klavier mit ggf. Gitarre, Saxophon und Kontrabass empfehlen könnt.

Freue mich auf eure Antworten!

LG ConFuoco
 
Die Frage ist ja ziemlich allgemein gestellt. Sollen jetzt alle ihre persönlichen Favoriten hier reinschreiben? Das wird doch ein totales Link-Fest, ich finde das fraglich, ob das sinnvoll ist. Oder hab ich Dich falsch verstanden und Du meinst eigentlich was anderes?
 
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Ich weiß nicht, was "gut" ist und kenne mich sowieso nicht aus, aber angesichts meines Nicks(*) kann ich ja gar nicht anders, als auf diese hier zu verweisen:

Nica
Nica's Dream
Pannonica
Blues For Nica

Ich versuche mir beim Hören immer einzubilden, sie wären für mich geschrieben worden. ;)


(*)den ich schon sehr lange habe und ursprünglich nicht wegen Pannonica gewählt hatte, der aber in einem Klavierforum natürlich gut passt...

Hallo Nica,

das ist ja interessant zu erfahren, was dich zu deinem nick inspiriert hat. Ich hatte bisher vermutet, die "Goldene Nica" hätte etwas mit deinem nick zu tun.

LG

Debbie digitalis
 
Nica, Du hast noch "Nica's Tempo" vergessen:

Nica's Tempo - YouTube

Für alle Nichtbescheidwisser: Die ganzen Stücketitel beziehen sich auf (Panno-)Nica de Koenigswarter, eine Baronin, die vor allem in den 50er und 60er Jahren eine der wichtigsten Förderinnen des modernen Jazz war.

LG,
Hasenbein
 
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gelöscht...
 
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ich kenne eigentlich fast nur bill evans (pianist). etwas speziel, da ich mir in anderen stilrichtungen nonstop neu stücke anhöre. hätte er keine platte mit nem symphonieorchester aufgenommen, wäre er mir wahrscheinlich nicht aufgefallen. ich hab den jazz nicht auf anhieb gemocht. meiner ansicht nach( subjektiver eindruck) war er ein außergewöhnlich pianist. er spielte m.E. sehr feinfühlig klavier, aber nicht übertrieben oder übertrieben sanft, falls man verstehst was ich meine... es wirkt nicht melodramatisch oder so was.

als einstig in die welt des jazz, kann ich das bill evans trio mit dem symphonieorchester empfehlen:

amazon:
With Symphony Orchestra: Bill Evans: Amazon.de: Musik

es muss aber überhaupt nicht diese platte sein. die stücke sind einfach sehr eingängig, wie ich finde.
 
ich hab den jazz nicht auf anhieb gemocht.

Musik, die mit dem Ziel gemacht wird, auf Anhieb gemocht zu werden, ist sowieso schlechte Musik.

Und es ist kein Qualitätsmerkmal von Musik, wenn sie von vielen Leuten gerne gehört wird oder sofort bei irgendwelchen Leuten den "Boah, geil!"-Reflex auslöst.

es muss aber überhaupt nicht diese platte sein.

Puhhh, da sind wir aber alle froh, daß Du uns gestattest, auch in andere Bill-Evans- bzw. Jazz-Platten reinzuhören... ich dachte schon, ich hätte jahrzehntelang einen Fehler gemacht, diese Platte nicht zu besitzen und auch nicht gehört zu haben (dafür aber die wahrhaft wegweisenden Bill-Evans-Platten mit dem Trio mit Scott La Faro am Bass)...

LG,
Hasenbein
 
(dafür aber die wahrhaft wegweisenden Bill-Evans-Platten mit dem Trio mit Scott La Faro am Bass)...

Scott La Faro sollte sich anhören, wer sich für melodisch integriertes Bass-Spiel interessiert.

Vorher dominierte oft ein bis zur Karikatur degenerierter, harmonisch und rhythmisch schnell ausgereizter Walking-Bass.
Als technische Übung ist "walken", auch für Klavier immer noch Gold wert, als Begleitung für den Hörer langfristig kaum genießbar.:p

... Scott La Faro ist leider wie Jaco Pastorius und James Jamerson viel zu früh gestorben.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Und es ist kein Qualitätsmerkmal von Musik, wenn sie von vielen Leuten gerne gehört wird oder sofort bei irgendwelchen Leuten den "Boah, geil!"-Reflex auslöst.

ich erlebe es oft so: musikstücke die ich ab dem ersten moment mag, verleiden mir gelegentlich auch wieder relativ schnell, und die musik die sich mir eher langsam erschliesst, mag ich mit der zeit immer mehr, je öfters ich sie mir anhöre. bei mir ist es aber auch oft so, dass ich nach ner gewissen zeit, die anderen sachen wieder mag, bis ich mich erneut satt gehört habe.


Puhhh, da sind wir aber alle froh, daß Du uns gestattest, auch in andere Bill-Evans- bzw. Jazz-Platten reinzuhören... ich dachte schon, ich hätte jahrzehntelang einen Fehler gemacht, diese Platte nicht zu besitzen und auch nicht gehört zu haben (dafür aber die wahrhaft wegweisenden Bill-Evans-Platten mit dem Trio mit Scott La Faro am Bass)...

ich hatte keine aroganten absichten. ich wollte vermitteln, dass das nicht die bill evans platte ist. ich persönlich mag diese lp sehr, kann mir aber auch vorstellen, dass die leute die die originale lieben, diese interpretationen nicht mögen und einige jazzer denken vielleicht: das ist kein jazz...kann eventuell sein, ich weiß es nicht.
 
Vorher dominierte oft ein bis zur Karikatur degenerierter, harmonisch und rhythmisch schnell ausgereizter Walking-Bass.

du meinst solche stümper wie ray brown?!


Als technische Übung ist "walken", auch für Klavier immer noch Gold wert, als Begleitung für den Hörer langfristig kaum genießbar.:p

ohne das "auch" OK - es ist halt schwer, am klavier einen so runden, leisen basston zu erreichen, dass man den rest der musik noch hört. und außerdem ist es schwer, eine gute basslinie zu spielen, während man noch akkorde und melodie spielt. möglich aber schon - man kann bei michel petrucciani solo einen schönen wechsel zwischen walking bass und verschiedenen stride-figuren hören.
 
du meinst solche stümper wie ray brown?!

Hi fab,
nö, ich meinte, dass das "Walken" ein Korsett darstellt, welches sich nicht weiter entwickeln konnte.

So, wie gute Schauspieler das Korsett der gereimten Sprache überwinden können, gibt es gute Bassisten, die den Walking Bass lebendig und farbig spielen.
Analoges gilt für alle guten Musiker.:p

Lieber Gruß, NewOldie
 

Wer Walking langweilig findet, tut dies deswegen, weil er nicht vernünftig walken kann und Prinzipien und Sinn des Walkens nicht verstanden hat bzw. nicht spürt.

Ray Brown, Leroy Vinnegar, Sam Jones, Paul Chambers, Ron Carter und Christian McBride sind Spitzen-Walker, und allein an solchen muss man sich orientieren. Man muss sich fragen: Finde ich das geil, was die machen, flasht mich das? Wenn nein: Bitte eigene Walk-Versuche unterlassen und andere Begleitarten / Musikrichtungen spielen. Wenn ja: Bis ins Detail nachmachen, was die Chefs tun!

Dann hört man u.a. unschwer, daß ein Walking Bass, egal auf welchem Instrument, keinesfalls leise (oder "leiser als die Melodie") gespielt werden darf, sondern volle Pulle von unten her "schieben" muss.

Auch wird einem dann klar, daß diatonische Tonleitern oder Dreiklangsbrechungen nicht sie entscheidenden Elemente guter Walking-Linien sind, sondern chromatische Durchgangstöne und Approaches. Das weiß nur immer keiner, weil sich keiner einfach mal hinsetzt und die Chefs genau transkribiert und analysiert.

LG,
Hasenbein
 
"Scott LaFaro" oder "Eddy Gomez", ich wüßte nicht, welchen von beiden man den Vorzug geben sollte...
Apropos Walking: ich sehe gerade dieses Heft durch:

- Walking Bass For Piano - Noten - Michael Gundlach - Verlag Migu Music Verlag M-50150-181-6 - alle-noten.de - Notenversand Kurt Maas

Bin gerade zur Hälfte durch. Durchaus nützlich, als Anregung und Bereicherung für eigene Improvisationen, die Beispiele selbst finde ich teilweise etwas abgestanden (Jingel Bells, Red River Valley). Leider wird das Viertel-Walking-Konzept hier allzu wörtlich genommen, es kommen keine anderer Notenwerte vor. Ein guter Bassist weiß jedoch die sture Viertelbewegung immer mit interessanten"Schlenkern" aufzulockern.

Meine Cd -Empfehlung: Jim Hall "Concierto" Mit Steve Gadd an den Drums

http://www.amazon.de/Concierto-Jim-...=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1336409085&sr=1-1
 
Börps, nee, also, Eddie Gomez ist zwar ein guter Bassist und Musiker, aber in Sachen Walking ist er kein geeignetes Role Model für Einsteiger. Erstens hat er diesen merkwürdigen mittigen und un-bassigen Sound, zweitens zuppelt der viel zu viel rum.

Ray Brown sowie 60er-Jahre-Aufnahmen mit Ron Carter, das ist eigentlich alles, was man braucht, um wirklich zu checken, was gutes Walken ist. Bassisten, die Ableitungen und Verkomplizierungen gespielt haben, wie z. B. Eddie oder Dave Holland, vernebeln dem Einsteiger nur den Blick auf das Wesentliche. Als Rockschlagzeuger spielt man ja auch nicht zuerst Dream-Theater-Transkriptionen.

LG,
Hasenbein
 
hasenbein, du meinst, eine walking bass line am klavier nervt, wenn/weil sie schlecht ist und nicht weil man sie zu knallig spielt? hm...denk ich mal drüber nach.

ich hatte den eindruck, dass beim klavierbass die lauten obertöne schnell nerven - das holzige brummen vom kontrabass kann mir auch nicht laut genug sein. (solange man den piezo nicht so fies hört wie zur zeit bei unserer basserin.)

das mit den durchgangstönen passt schon. vielleicht liegt es an was anderem, muss ich mal aufnehmen.


und sorry für das offtopic - nur, was soll man schon empfehlen zu hören? alles halt.

bugge wesseltoft und henrik schwarz, um mal was anderes zu sagen als: die klassiker.
oder, wenn man auf cheesy stuff von bill evans steht: from left to right. lustig!
und ich freu mich auf die neue jazzanova mit sebastian studnitzky (?)
was ich nicht kapier den hype um esperanza spalding. sie ist eine supertalentierte musikerin und alles aber die platte klingt wie proberaumdemos, nicht von der klangqualität her aber inhaltlich.
 
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ich hatte den eindruck, dass beim klavierbass die lauten obertöne schnell nerven - das holzige brummen vom kontrabass kann mir auch nicht laut genug sein
Sehe ich genauso. Daher ist auch ein walking bass auf einem brummeligen, weichen Flügel richtig geil, während am Klavier ... naja...
 
Das ist natürlich richtig; Walking Bass klingt nur in bestimmten Fällen auf dem Klavier ganz gut.

Deshalb spielt ja auch fast keiner der Chef-Pianisten Walking-Bässe.

Aber es wurde ja diskutiert, wie man einen Walking Bass zu spielen habe, wenn man denn einen spielt, und da habe ich mich eingeschaltet. Und da gilt oben von mir Gesagtes.

LG,
Hasenbein
 
Dann hört man u.a. unschwer, daß ein Walking Bass, egal auf welchem Instrument, keinesfalls leise (oder "leiser als die Melodie") gespielt werden darf, sondern volle Pulle von unten her "schieben" muss.
Widerspricht doch niemand! Alle nicken... (aber für mich war der explizite Hinweis zeitlich gerade richtig - Danke!)
 
mal zur Ausgangsfrage zurück...:

Ich fand neulich per Zufall das hier https://www.youtube.com/watch?v=nttZuuACn-I und dachte dass darin (aus meiner bescheidenen Perspektive heraus) sehr viel archetypisches drin ist (habe bisher nur das 1. Stück geschafft): Monk am p (unverkennbar), das Thema, Vorstellung und Impro. Das b-Solo (toll strukturiert, man erahnt das Thema hinter jeder Linie), das dr-Solo (wow - auch toll aufgebaut, selbst hier erkennt man das Thema)

Wäre toll mit so einem b und dr spielen zu dürfen. Ich verspreche auch, dass meine sichtbare Technik am p besser wäre ;-) (aber auch nur die ;-) sonst nix)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nochmal zum Thema Walking Bass: Walking Bass kommt vom Bass, passt zum Bass und kann auf dem Klavier oder Flügel nur in Grenzen funktionieren. Selbst bei Wahnsinns-Linien und mit optimaler Artikulation würde z.B. ein ganzer Chorus Walking auf dem Klavier sicher sehr bald anfangen zu nerven. Wer's mal probiert hat, weiß das.
ABER: Kurze Passagen Walking Bass können einer Piano-Solo-Nummer den ulitmativen Schub verleihen. Maximal ein paar Takte, es muss aufhören, bevor es deplaziert wirkt.

Beispiel (bevor Hasenbein wieder Referenz-Aufnahmen einfordert):

Oscar Peterson: Exclusively for My Friends, Vol. 4: My Favorite Instrument
Track 2 "Perdido": Da walkt er nicht strikt durch, spielt aber über weite Strecken Kontrabass-typische Linien. Eigentlich ist es schon zu viel, aber Oscar darf das und kann das. Tolle Nummer!

Gleiches Album:
Track 7: Lulu's Back in Town: Er walkt nur zweimal 1 Takt als Übergang, aber da zieht es mir immer die Schuhe aus. Eine meiner All-time-Lieblings-Jazz-Piano-Aufnahmen.
 

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