Jazz Übungen für Anfänger?

S

SasaM

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2. März 2009
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Hallo Leute,
Ich hab meiner KL letztens gesagt ich würde gerne mal ein paar leichte Jazz Stücke üben, die sind ja meistens sehr interessant und auch förderlich. Da wollte ich mal wissen, kennt ihr da ein paar Hefte etc.? Weil meine KL hat nicht so viel mit Jazz zu tun gehabt und da wollte ich mich mal auf eigene Faust informieren!

Danke im Voraus! :)

Gruß Sasha
 
Hi,

wenn du wirklich in den Jazz einsteigen willst und nicht nur so ein bischen pseudomässig klimpern willst ( ;-) ), dann würde ich dir im Moment die Bücher von Tim Richards empfehlen.

Ungefähr in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad geordnet:

Blues Piano 1/2 (mehr Boogie mässig)
Improvising Blues Piano
Jazz-Piano 1/2
Exploring Jazz Piano 1/2

Ist aber schon etwas anspruchsvoll (bevor fisherman wieder jammert ;-) ).

Gruß
 
ach okey.. ja ich hätte Jazz einfach gerne als Abwechslung zur Klassik. Ich mag die Klassik zwar sehr, aber man muss sich manchmal etwas ablenken :D

Ich hab halt deswegen gefragt, weil ich öfter mal Bücher gesehen habe wie: leichte Jazz Übungen usw. wusste nur nie was ich davon halten soll. Will mir ja keinen Mist andrehen lassen...
 
Hi SasaM,

ich kann mich von früher an so ein paar pseudo Jazz Spielbücher erinnern, da drehen sich mir die Fussnägel hoch. :D

Schau dir doch mal die Bücher von Richards an. Die sind meiner Meinung wirklich gut. Es sind allerdings weniger reine Spielhefte, sondern es wird auch der Hintergrund gelehrt.

Gruß
 
Ist aber schon etwas anspruchsvoll (bevor fisherman wieder jammert
Nee, der setzt sich einfach hin, schlägt "Exploring Jazz Piano" hinten auf und spielt das letzte Stück (mit Übung) - kann also nicht soooo schwer sein.

Wenns aber um Boogie geht, dann muss man den Wierzyck auch nennen - vor allem, weil seine Übungen am Schluss zu einem Super-Boogie zusammengesetzt werden können. Das motiviert!
 
Hi fisherman,

"In a Sentimental Mood",Respekt!

Mit den dicken 4(5) stimmigen Akkorden (Shearing Technik) und dem Stridepiano-Teil auf der 2. Seite?

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
"Fun with Jazz Piano" von Mike Schönmehl. Bd.1 - 3 in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad.
Gibt es glaub ich sogar im Clavio Shop.
Bd. 1 wirklich sehr einfach, im 3.Band schon ganz feine Stückchen!

Grüße
Kabolsky
 
Bachopin, ich fühl mich geadelt!:D

Die zweite Seite ist zwar slow motion, aber ansonsten exakt wie notiert. Das Stück ist wie eigens für meinen Feurich geschrieben und meines Erachtens darf man das ruhig etwas (viel) langsamer spielen - je nach Sentimentalität halt:D Vorspielreif wirds im Sommer ...

Danke für die Blumen.
 
Da wollte ich mal wissen, kennt ihr da ein paar Hefte etc.? Weil meine KL hat nicht so viel mit Jazz zu tun gehabt und da wollte ich mich mal auf eigene Faust informieren!
Hi Sasha, hier:
https://www.clavio.de/forum/129844-post6.html
https://www.clavio.de/forum/1748-post5.html
wurde Aebersold "Maiden Voyage" empfohlen, vielleicht ist das was für Dich? Hab's mir gerade frisch gekauft - und dann gleich doppelt: ein Klick zu viel...:rolleyes: Bei Interesse PN

Gruß
Stuemperle
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
... kennt ihr da ein paar Hefte etc.? ...

Das klingt ja gerade zu als wolltest Du da irgend etwas vom Blatt spielen wollen.
Das kann man ja machen, aber mit Jazz hat das dann absolut nichts zu tun.
Jazz ist, wenn Du Dich selbst darstellst! Der Rahmen kann variieren, aber Improvisation ist dabei immer ein essentieller Bestandteil, sonst ist das kein Jazz. ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Fred: Irgendwie muss man doch mal anfangen, oder?
 

Es dürfte aber gewiss nicht schaden, die Aufsätze großer Redner laut vorzulesen, um Satzbau, Pausen, Sprachmittel und Worte zu "erfühlen"...

Ja, aber es ist das alte Lied. Wer immer nur vom Blatt spielt, bleibt meist daran kleben.
Um Jazz-Improvisation zu erlernen ist die Herangehensweise auf keinen Fall irgend etwas vom Blatt zu spielen. Im Gegenteil, Vorgesetztes, in Jazz-Manier Ausgesetztes, vom Blatt zu spielen verleitet eventuell noch dazu zu glauben, man können Jazz spielen, was dann ein fataler Irrtum wäre.

Nein, nein. Hier muss man zunächst mal vom hohen Ross der eventuell schon erlebten nachgespielten Klangergüsse herabsteigen und Arbeit an der Basis vollziehen, was zunächst sehr ernüchternd klingen kann.
Da geht es zunächst mal um Grundsätzliches wie einen Rhythmus durchhalten oder mit kleinen Motiven über einfache Kadenzen zu improvisieren.
Man kann sich 1000 Oscar Peterson Transskriptionen drauf schaffen. Wenn man die zugrunde liegenden Prinzipien nicht versteht, bleibt man eben ein Vom-Blatt-Spieler. Das kann natürlich auch schön sein, nur ist das dann eben kein Jazz.

Ubik! Was höre ich da! Ich dachte die ganze Zeit Du bist fleißig am Üben.
Schreib' doch mal in besagtem Thread wie es Dir ergangen ist.
 
Du machst mich nachdenklich, Fred. Naja, es ist eh noch zu früh. Wenn mal die Basis halbwegs da ist, such ich mir nen Jazzer als Lehrer....
 
Ja klar! Das habe ich mittlerweile mitbekommen, beim Jazz geht es darum improvisieren zu können und die theorie dahinter zu verstehen. Aber ich schätze auch mal, dass es hefte gibt in denen das Ganze erklärt wird und am Ende ein kleines Stück zum veranschaulichen dabei ist oder so ähnlich.

Desweitern würden mir Anfangs auch einfache Jazz Stücke reichen, damit ich mich damit ein wenig anfreunde etc.

Gruß Sasha
 
[...] beim Jazz geht es darum improvisieren zu können und die theorie dahinter zu verstehen. Aber ich schätze auch mal, dass es hefte gibt in denen das Ganze erklärt wird und am Ende ein kleines Stück zum veranschaulichen dabei ist oder so ähnlich[...]
Und genau das alles bieten dir die schon mehrfach erwähnten beiden Bände "Jazz Piano" von Tim Richards.
 
Ja klar! Das habe ich mittlerweile mitbekommen, beim Jazz geht es darum improvisieren zu können und die theorie dahinter zu verstehen. Aber ich schätze auch mal, dass es hefte gibt in denen das Ganze erklärt wird und am Ende ein kleines Stück zum veranschaulichen dabei ist oder so ähnlich.
Und dann möchtest Du eigentlich nur das Stück spielen, das am Schluss des Heftes zum Veranschaulichen der besprochenen Materie abgedruckt ist?

Dann kauf' Dir doch gleich irgendwelche Transkriptionen. Das ist preislich günstiger. Die gibt es zu Hauf, manche sind OK, andere weniger. Aber wie gesagt, mit Jazz hat das nichts zu tun und Dein Anliegen war ja eigentlich laut Thread-Überschrift "Jazz Übungen für Anfänger".

Desweitern würden mir Anfangs auch einfache Jazz Stücke reichen, damit ich mich damit ein wenig anfreunde etc.

OK, hier zum Anfreunden eins der einfachsten Stücke im Jazz. Es heißt "I Got Rhythm", Komponist ist George Gershwin.
Aus urheberrechtlichen Gründen darf ich die Melodie hier nicht wieder geben. Es sollte aber ein Leichtes sein sie Dir zu ergoogeln, falls Du sie nicht schon kennst.

Hier aber das Wichtigste. Die Form und das Harmonieschema. Das muss ausreichen um den Jazzstandard spielen zu können.

Voilà:

|| Bb G-7 | C-7 F7 | D-7 G-7 | C-7 F7 |
| Bb Bb7/D | Eb Eb-6 | Bb F7 | Bb F7 ||

|| Bb G-7 | C-7 F7 | D-7 G-7 | C-7 F7 |
| Bb Bb7/D | Eb Eb-6 | Bb F7 | Bb ||

|| D7 | % | G7 | % |
| C7 | % | F7 | % ||

|| Bb G-7 | C-7 F7 | D-7 G-7 | C-7 F7 |
| Bb Bb7/D | Eb Eb-6 | Bb F7 | Bb ||

Die Form ist AABA. Der A-Teil besteht aus 2 erweiterten Kadenzen, einer SDM-Kadenz und 2 authentischen Kadenzen.
Der B-Teil ist eine Dominantkette die in der Primärdominante endet.

Viel Spass beim Üben.
 
Da geht es zunächst mal um Grundsätzliches wie einen Rhythmus durchhalten oder mit kleinen Motiven über einfache Kadenzen zu improvisieren.
Ich schleich mich gaaaaanz laaaangsam an die Materie heran. Genau das mache ich seit Tagen, eine einfache Kadenz in der li Hand ruhig, gleichmäßig zu halten. Immer das Gleiche, nicht stundenlang hintereinander, dafür jeden Tag eine Zeit. Und siehe da, es wird. Nun springe ich nicht gleich wie ein Pferd zur nächsten Kadenz, sondern denke über diese, die ich gerade in Arbeit habe, nach und laß dann allmählich die Rechte kommen, die nur die Töne spielt, die die Tonleiter vorgibt. Wie es einst Jensen1 geschrieben hat. Das ist ja so simpel, (weiß ich auch erst hinterher) und so ein erhebendes Gefühl, wenn die Improvisation ausklingt. Ich bin betörrt und in einem Stimmungshochgenuß der absoluten Stille mit Nachhall des gerade Gespielten.

Ich ahne, daß mir diese diese Art von Jazz-Improvisationen helfen werden, wobei ich denke, daß das mit richtigem Jazz am allerwenigsten zu tun hat, aber die Vorstufe ist, die Achtel, die Sechszehntel, Synkopen, .... technisch zu bewältigen, wenn die linke immer schööööön ruhig bleibt bzw. im Rhythmus (und später auch umgekehrt). Es tut mir so gut, wenn ich an die Linke nicht mehr denken muß und nur mit der Rechten arbeiten kann. Bin gerade in der Phase, das zu begreifen und zu verinnerlichen.

So ganz nebenbei kann ich gar nichts spielen. Selbst wenn mich der Wunsch ab und zu vom Hocker reißt: Klavierdeckel auf, ransetzen, loslegen. Ich falle sofort auf meine Füße. Dann bin ich deprimiert. Das habe mir nun abgewöhnt. Denn es befriedigt mich letzten Endes nicht, ein Stück vom Blatt zu spielen, mag es noch so einfach sein. Ich merke sofort, daß bin nicht ich, das hat gar nichts mit mir zu tun.

Wahrlich, Noten braucht man sich dann keine mehr zu kaufen - jedenfalls nicht, wenn man den Weg der Improvisation geht und dessen Strukturen erkannt hat und sie umsetzen kann. Die Phantasie entwickelt das Übrige.

Wie Fred sagt und ich auch ich von Kölnklavier gehört habe: Lesen kann man so viel man will, man weiß trotzdem noch lange nicht, wie es funktioniert. Man lernt es nur über das Tun.
 

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