Ist das normal

Norbert

Norbert

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19. Feb. 2007
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Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag im Forum. Ich spiele seit ca. 7 Jahren Klavier und habe seit ca. 5 Jahre Unterricht. Z. Zt. über ich die D-Dur Fantasie von Mozart ein uns muß diese am 23.3 bei einem Schülerkonzert vorspielen. Mittlerweile übe ich schon 3 Monate dran und frage mich ob das normal ist.
Dazu muß ich sagen, daß ich ein schlechter Notenleser bin und es daher sehr lange dauert bis ich das Gelesene in Fingerarbeit umwandeln kann, tschja und dann muß es ja auch noch gut klingen.

Meine Frage an Euch, 1.) ist es normal so lange an einem Stück zu sitzen und 2.) Wie ist diese Fantasie einzuschätzen, ist es in Euren Augen eher ein leichtes oder schweres Stück. Und 3.) Ab den wievielten Jahr ist dieses Stück für jemanden geeigneten, der nicht die Musik studiert sondern dies als Hobby betreibt.

Übe z. Zt. jeden Tag ca. 1-2 Stunden.

Gruß von Norbert :shock:
 
Hallo Norbert,

ich nehme mal an, du meinst die d-moll Fantasie, und ich nehme an, du hast in den vergangenen drei Monaten auch andere Stücke gespielt. Daß man an manchen Stücken schon mal ein paar Monate übt, bis man sich damit vor die Leute traut, ist durchaus "normal". Es wäre interessant zu wissen, wie die Lernkurve bei dir normalerweise verläuft. Also: wie lange brauchst du, bis du ein neues Stück in gemütlichem Tempo einigermaßen ruckelfrei durchspielen kannst. Ich würde sagen, das sollte in der Regel nicht viel länger als 2, 3 Wochen dauern, sonst würde ich annehmen, das Stück ist zu schwer. Für die Feinarbeit kann man sich ja dann viel mehr Zeit nehmen und nebenher auch noch andere Stücke lernen.Gerade wenn du kein so guter Blattspieler bist, wärs eigentlich angeraten, jede Woche mindestens 3 neue (natürlich ganz leichte) Stücke zu lernen, um den Vorgang des direkten Notenlesens (also direkt vom Blatt weg auf die Tasten) zu trainieren. Andernfalls bist du ja immer darauf angewiesen, die Stücke auswendig zu lernen.

Und ansonsten: langsam und abschnittsweise üben, sich immer ein konkretes Ziel setzen, nicht einfach nur durchspielen. Der Aufwand und das Resultat sollten schon in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Sonst macht's auf Dauer auch keinen Spaß.

Spaß sollte es schon machen
findet
Haydnspaß
 
Hallo Norbert,

ich habe mal an einer Mozart-Sonate fast ein halbes Jahr geübt.
Ich bin auch Späteinsteiger und habe diese Sonate auf einem Schülerkonzert vortragen "müssen". Und selbst nach dem halben Jahr war das Stück nicht so sicher, dass ich es zu meiner Zufriedenheit gespielt habe.
Also diese Übezeit ist wohl normal.

Aber ich finde die Bemerkung von Haydnspass fast schon erschreckend, dass man in 2-3 Wochen das Stück möglichst ruckelfrei spielen können sollte....:shock:

Das ist bei mir so gut wie nie der Fall!!!
Allerdings habe ich auch nicht die Möglichkeiten, täglich 1-2 Stunden zu üben, das wäre ja traumhaft!!
Ich komme nicht mal überhaupt täglich dazu, zu üben, geschweige denn, 1-2 Stunden.....

Liebe Grüsse
Astrid
 
Ist das normal,

Hallo Haydnspass,

das hast Du rechts, das ist natürlich die d-moll Fantasie, auch meine Theorie hinkt. Nun ich denke man darf hier ehrlich sein. Also momentan über ich nur dieses Stück. Ich kann mich nicht von diesem Stück lösen und vergesse darüber hinaus die anderen Stücke. Die ich dann erst wieder auffrischen müsste. Meine Lernkurve ? Dies ist sehr sehr niedrig. Kann erst jetzt den ersten Teil durchspielen, der 2. Teil braucht noch ne Woche, die linke Hand mit den 1/16 macht mir noch Probleme, zu laut und zu langsam. Habe dieses Stück bei einer neuen Klavierlehrerin angefangen, da ich schon vorher alleine daran gearbeitet habe. Sie ließ mich gleich die ganze Fantasie in einzelne Übungsabschnitte aufteilen, die ich dann Stück für Stück üben sollte. Letztens habe ich darauf angesprochen ob das Stück nicht zu schwer für mich sei und Sie meinte das ich dabei viel gelernt habe. Ich glaube schon das es etwas zu schwer für mich war und werde mir bestimmt demnächst leichtere Stücke aussuchen. So wie Du meintest, viele kleine aber sozusagen artgerechte:p

Hallo Astrid,

auch vielen Dank für Deine Antwort.

ich spiele meist morgens vor der Arbeit, ca. 1ne Stunde und dann abends nochmal eine halbe, da ich meist erst um 10 Uhr anfangen muß zu arbeiten.

Ach ja, was meint Ihr ist die Fantasie denn schon ein Stück für Fortgeschrittene oder eher nicht. :shock:
 
Für eines meiner aktuellen Stücke habe ich zwei Jahre gebraucht, bis mein Lehrer es (letzte Stund) vorerst (!) mit mir abgeschlossen hat.
Und es ist noch lange nicht perfekt- ich wage zu behaupten, dass das sogar kaum möglich ist....
Bis ich die Noten drauf hatte, ist übrigens auch ziemlich viel Zeit vergangen, da würde ich nicht mehr von Wohen sprechen...
liebe Grüße

Stilblüte

ps: das Stück war auch schwer für mich übrigens, aber ich habe unendlich viel daran gelernt! Man sollte sich ab und zu auch mal an einen "Brocken" wagen, den man dann ja langfristig neben den anderen Stücken her spielen kann und mal mehr, mal weniger übt.
 
Zeiten

Hallo Norbert,
ich würde die Fantasie zwar auch wegen der zunächst langsamen Tempi insgesamt als leicht (bis mittelschwer) einordnen; doch hat sie einige vertrackte Stellen, an denen Du sicher länger wirst üben müssen, etwa den Prestolauf Takt 34 und 44, die schnellen Passagen im Allegretto.
Dann halte ich drei Monate für eine normale Zeit, wenn man ein Stück einigermaßen sicher spielen will.
Die drei Wochen kommen mir auch etwas kurz vor, aber die Feinarbeit danach hatte Haydenspaß ja auch erwähnt.
Zeitangaben sind immer schwer zu treffen und hängen von so vielen Faktoren ab, manch einer kann sich komplexe Akkorde z.B. gut merken und spielen, manch anderer Läufe usw. So kann ich auch nach Monaten einen bestimmten Abschnitt in Debussys Arabesque noch immer nicht, während andere Sechzehntelläufe in anderen Kompositionen gelingen. Es gibt auch bestimmte Blockaden, die man überwinden muß...Hilfreich scheint mir da auch die abschnittweise Wiederholung einer komplizierten Passage mit nur einer Hand in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Am Ende natürlich immer langsam, damit sich das Gehirn darauf einstellen kann und es im Langzeitgedächtnis gespeichert wird, so die Theorie:)
Gruß TonioHH;)
Ps: mich würde noch interessieren, an welchem Stück Stilblüte zwei Jahre gearbeitet hat..
 
Ich glaub, ich muß hier meinen Begriff der "Ruckelfreiheit" wohl noch etwas näher erklären ;)

Also, ich gehe davon aus, daß man ein Stück so lernt, daß man es von Anfang an richtig spielt, aber natürlich in stark bis extrem reduziertem Tempo. Es ist nämlich ziemlich blauäugig, darauf zu hoffen, daß ein fehlerhaft gespieltes Stück durch ständige Wiederholung irgendwann fehlerfrei wird. Im Gegenteil: irgendwann kriegt man die Fehler überhaupt nicht mehr los. Als Fehler gelten natürlich nicht nur falsche Töne, sondern genauso rhythmische Fehler.

Also - auch wenn es manche nicht glauben wollen: es ist möglich, ein neues Stück weitgehend fehlerfrei vom Blatt abzuspielen, wenn man es entsprechend _ l a n g s a m _ spielt. Daher sind die von mir genannten 2 bis 3 Wochen schon eine sehr lange Zeit. Das hieße ja, daß man 2 bis 3 Wochen in vollem Bewußtsein falsch spielt. Ich würde dringend davon abraten!

Stattdessen lieber noch langsamer spielen, und nur einen kürzeren Teil des Stücks. Und wenn das alles nichts hilft, ist das Stück tatsächlich noch zu schwer.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich kann dich völlig beruhigen!
ich selbst spiele schon 2 Jahre länger als du (hab in meinen ersten jahren allerdings nicht geübt) und lerne auch gerade die fantasie d-moll (bzw kann sie seit ner weile).
ich sehe sie von den tönen her als für mich mittelschwer an. da ich allerdings musik studieren will ist sie für dich schwer und das ist völlig normal.
musikalisch ist sie für jeden pianisten recht schwer. jedes stück von mozart ist musikalisch schwerer als technisch.
ich habe glaub ich 3-4 monate dran gesessen, wobei das schwer zu sagen ist, da ich nebenbei noch andere stücke geübt habe (ich übe immer ein stück intensiv und 1-2 festige ich gleichzeitig) und ausserdem nich so viel zeit wie lust hatte
ich kann nur empfehlen die stelle wo die linke hand die ganze zeit 16tel spielt (kurz vorm letzten lauf) sehr langsam zu üben

es gibt übrigens auch stücke an denen ich ein halbes jahr geübt habe ;)
 
Hallo Norbert,

auf folgender Website ist die Fantasie d-moll bei einer Skala von 1 - 10 unter Schwierigkeitsstufe 4 aufgeführt: http://www.pian-e-forte.de/.

Wenn Du denkst, Du hängst über Geführ lange an dem Stück (und davon gehe ich aus, andernfalls hättest Du die Frage hier nicht gestellt): wie übst Du, gibt es eventuell Möglichkeiten, wie Du einfach effizienter üben könntest? Ob es Dir weiterhilft zu wissen, wie lange andere gebraucht haben? Ich verstehe die Frage, aber es ist ohnehin extrem schwer, zu vergleichen, da Anzahl der Jahre x tägliche Übezeit ja nicht unbedingt zum gleichen Ergebnis führt, schon die Auswahl der Stücke, aber auch Effizienz, Vorgehensweise des Lehrers machen einen direkten Vergleich schwer. Und da Du ohnehin an Deinen speziellen Schwachstellen arbeiten musst, lenkt das möglicherweise ehr ab, gibt entweder ein Hochgefühl oder deprimiert.

Hilft Dir aber nicht weiter bei dem Stück - bis zum Klassenkonzert am 23. März ist ja nicht mehr lange hin. Wo stehst Du jetzt, klappt das mit dem Stück bis dahin? Kannst Du das mit der Lehrerin besprechen? Was für eine Beherrschung des Stückes erwartet sie beim Klassenkonzert?

Liebe Grüße!
 
So kann ich auch nach Monaten einen bestimmten Abschnitt in Debussys Arabesque noch immer nicht
welche Arabesque, wenn ich fragen darf? Die erste oder die zweite?
Ich spiel nämlich gerade die erste.
Ps: mich würde noch interessieren, an welchem Stück Stilblüte zwei Jahre gearbeitet hat..
1.Ballade von Chopin war bzw. ist das.
Ich muss sie am Samstag zum ersten mal vorspielen, weitere Vorspiele folgen.
Bin schon so nervös... ;)
Aber wenn man sein bestes getan hat, dann spielt man eben, und so wie es wird, wird es, und es ist noch kein Pianist vom Himmel gefallen. ((Auch wenn manche für ihr Talent fast nichts tun müssen....))

Stilblüte
 
Hallo Stilblüte, ich hoffe, leider konnte ich eben nicht "zitieren" Ich meinte die erste Arabesque in E-Dur, die DU gerade auch spielst. Dort die Aufwärtspassage Takte 34 bis 37. Getrennt ist es kein Problem, doch wenn die linke Hand, deren Teil ja ganz leicht ist, dazukommt, setzt es immer bei mir aus.

Für das Vorspiel wünsche ich Dir viel Glück!! Die gute und lange Vorbereitung wird Dir auch innere Sicherheit geben, glaube ich. Wie Du ja geschrieben hat, gibt es, im Gegensatz zur Revolutionsetüde, immer ruhige Passagen, bei denen Du Dich ausruhen und etwas entspannen kannst.
Gruß Tonio
 

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