Ins kalte Wasser gesprungen

N

Noob

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27. Apr. 2012
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Hallo Zusammen, bin neu ;-)

Ich habe jetzt mit 40 angefangen, Klavierspielen zu lernen. Ich habe auch schon irgendwo gelesen, dass ich es wohl nicht mehr zum Konzertpianisten schaffen werde, da ich so spät angefangen habe; ich war schockiert!!

Ich hatte mich vor Beginn dazu entschieden, ohne Lehrer oder Literatur einzusteigen und hab mir dafür einfach nur ein 88er Midi-Master-Keyboard zugelegt und mittels Synthesia angefangen zu lernen. Ich hab mir dazu die beiden Stücke Rondo alla Turca von Mozart sowie Comptine d’un autre Ete von Yann Tiersen ausgesucht.

(Jetzt wäre der erste Zeitpunkt, wo ich fragen würde wollen, wie oft sich die Experten hier schon mit der Hand vor den Kopf gehauen oder in die Tischkante gebissen haben)

Das hat auch am Anfang ganz gut funktioniert. Ich habe die Hände separat einstudiert und bin mit allem zurechtgekommen (bis auf die Coda vom türkischen Marsch). Ich hab sogar mein Schulwissen über die Harmonielehre ein wenig aufgefrischt und weiß jetzt auch wieder, was ein Quintenzirkel ist.

Bei dem ersten Versuch, dann mal beide Hände gemeinsam zu spielen (beim Comptine) hätte ich fast wieder komplett aufgehört und war kurz davor, das Keyboard wieder zu verkaufen. Ich hatte mir echt vorgestellt, dass wenn man beide Hände separat kann, dass das dann nicht so das große Problem sein dürfte, die auch beide zusammen zu spielen. Dass das so einen himmelweiten Unterschied macht, naja….ihr wisst sicherlich, was ich meine.

Ich hab dann erst mal eine Woche Frustpause eingelegt. Danach hab ich hier im Forum ein wenig geschaut und bin hier zum Glück auf gleichartige Problemfälle gestoßen und habe auch die Verweise auf den Online-Chang gefunden. Ich hab mich dann wirklich Ton für Ton durch die ersten Gehversuche beim beidhändig Spielen gequält, bis auf einmal ein Durchbruch kam und ich einen Takt gespielt habe, der sich wirklich nach einem Klavierstück angehört hat. Das war ein echt tolles Erlebnis. Jetzt bin ich erst mal motiviert, weiter zu machen, auch wenn es noch lange dauern wird, bis ich ein ganzes Stück mal in vernünftigem Tempo fehlerfrei spielen können werde.

Ich habe aber jetzt noch ein paar Fragen, die mich beschäftigen und die hier sicher schnell beantwortet werden können. Ich bitte vorab um Verzeihung, dass das wirkliche Noob-Questions sind, ich bin auch gerne mit Links auf die Antworten zufrieden.

- Gibt’s eine Chance für mich in meinem Alter noch vernünftig (!) Noten lesen zu lernen und nach Noten zu spielen? Ich brauch momentan nach ein paar Stunden Training immer noch 0,5 - 4 Sekunden, um eine (!) Note zu identifizieren.

- Braucht man das Notenlesen überhaupt, wenn man nur ein paar Stücke im Repertoire haben will plus ein wenig Begleitung und Improvisation?

- Kann ein guter Klavierspieler ein unbekanntes Stück einfach so vom Blatt spielen?

- Wie lange (in Stunden Übungszeit) braucht jemand, der schon einigermaßen Klavier spielen kann, um ein neues Stück einzuüben (sagen wir mal am Beispiel des Comptine)?

- Macht es Sinn, jetzt wo ich schon Erfolge mit den beiden o.g. Stücken habe, noch mal zurück zu einfacheren Dingen zu gehen?

- Sollte ich doch noch einen Lehrer bemühen? Also gibt es Basics, die ich haben MUSS, damit sie sich nicht falsch einschleifen, etc.

Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten!
 
- Ja
- Besser ist das
- Oft
- "einigermaßen Klavier spielen können" ist ein weites Spektrum. Kommt natürlich auch auf den Anspruch an, ob man es mal eben durchspielen will, oder ob man daraus schöne Musik machen will. (Falls das im konkreten Fal überhaupt geht)
- Definitiv ja
- Auf jeden Fall. Nicht nur wegen Basics, sondern auch wegen Tiefe.
 
Hallo Noob,

Deine Fragen hat HoeHue ja bereits recht prägnant beantwortet. :)

Ich lese aus Deinen Worten viel Ungeduld heraus. Die solltest Du überwinden, sonst stehst Du Dir beim Lernen oft selbst im Wege. Vieles dauert..... ("Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht", habe ich letztens gelesen....)

Und 40 ist doch kein Alter.... Ich habe mit bald 50 angefangen!:p

Viele Grüße
gubu
 
Mit Verlaub,. ich hab mich (Spätanfänger mit 40 ...) weggeworfen. Deine Erwartungshaltung, ist ... nun ja, formulieren wir vorsichtig ... sehr hoch! Hast Du schon mal Klavieranfänger gesehen, die mit Mozart oder "Mr. Trallala" angefangen haben? Nee, die spielen erst mal brav "Mein kleines Pony" etc pp. Wunderkinder auch! Die Comptine z.B. geht man frühestens nach ca. 1 Jahr an. Von der Originalfassung bei Mozart ganz zu schweigen.

Zu Deinen Fragen:

Noten lernst Du auch mit 40. Das dauert halt ein paar Jährchen, bis es richtig flüssig vom Auge in den Finger geht.

Notenlesen. Brauchst Du das? Gegenfrage: Ich möchte nur ein paar Gedichte vortragen. Muss ich dazu lesen können?

Blattspiel ist etwas tolles, das nicht jeder kann - ist aber trainierbar.

Übezeit: Ich spiel seit ca. 4 Jahren und brauche für ein angemessenes Stück pro Blatt ca. einen Monat , bis es wirklich flutscht. Es gibt natürlich Ausnahmen (Stücke mit vielen Wiederholungen, etc)

Rückkehr zu den Basics: Unbedingt!!!

Lehrer: Unbedingt!
 

Naja, bin auch um die 40, das ist dann höchsten noch "Halbneu" :D

ich hab jetzt mit knapp 40 angefangen, auch ohne Lehrer, auch mit gewissen/begrenzten (Schul-) Musikwissen.

gibts hier immer, nur alt immer parallel ja/nein/vielleicht,
in unterschiedlicher Reihenfolge und Kombination.

- Notenlesen im Alter. Kein Problem. Dauert aber (auch bei Kindern, hab selber zwei).
Würde ich analog Bücher lesen sehen. Die "bereits gelesenen Kilometer/Kilogramm Noten" machen viel aus.

- Braucht man das Notenlesen überhaupt

Nein. Aber ohne ist es gerade für Späteinsteiger doch öde. Es gibt einfach zuviel Material von Komponisten dass mit Noten notiert ist ;-)

- Kann ein guter Klavierspieler ein unbekanntes Stück einfach so vom Blatt spielen?

Oh ja. Ich hab einen Korrepetitor gesehen der aus einer unbekannten Orchesterpartitur "on the fly" aus den "wichtigesten Stimmen" eine passende mehrstimmige Begleitung zum Sänger gebaut hat (Irgendwas von Bach).
Unsereins fängt halt bei "alle meine Entchen" vom Blatt an ... und irgendwann geht dann auch Tiersen. Bei obigen Beispiel aus der Partitur wäre ich dann skeptisch (Restzeit bis PointOfDeath zu kurz).

- Wie lange um ein neues Stück einzuüben

zu viele Variable (Spieler, Stück, gut). Für mich selber "normal": einige Wochen bis Monate für ein Stück mit wenigen Seiten.

- zurück zu einfacheren Dingen zu gehen ?

wenn Du sie ganz einfach findest wohl nicht mehr. Aber unterschiedliche Stücke haben halt unterschiedliche Schwierigkeiten/ trainieren also auch unterschiedliches Können.

- Sollte ich doch noch einen Lehrer bemühen?

Ehrlich gesagt ja. Notfalls unregelmässig. Meinen Kindern würde ich "Klavier ohne Klavierlehrer" nie antun.

Gelten lass ich nur meine Ausrede: wenn man ein Typ ist bei dem man dann nicht Angst *vor* sondern *um* den Klavierlehrer haben muss :evil: . Und der mit den Folgen (Umwege, nicht Optimales erreicht) leben kann. Zudem braucht man natürlich "mehr Biss" und eine "wie erarbeite ich etwas selbst" Mentalität.

Manfred
 
Mutest Du Dir mit den Stücken nicht etwas viel zu?? Ich habe den Fehler auch gemacht.
Warum gibt es in der Schule 10 verpflichtende Schuljahre und nicht nur 5?? Man muss klein anfangen und dann steigert man sich immer mehr. Die Kinder müssen auch erst mühsam das ABC lernen, bevor sie dann ganze Wörter oder Sätze schreiben können. Die fangen auch nicht gleich mit einem Roman oder gar einer Enzyklika an.
Klavier spielen ist mühsame Arbeit, das gelernte auf dem Zeitpunkt um zu setzten.
 
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten. Wie einige von Euch schon richtig bemerkt haben, steckt da viel Ungeduld in mir. Diese resultierte aber daraus, dass ich bisher dachte, ich lerne viel zu langsam und „andere“ wären da viel schneller.

Wenn ich jetzt hier lese, dass selbst Leute, die schon spielen können, einige Wochen für ein neues Stück brauchen, dann beruhigt mich das schon sehr!

Mit dem Noten-Lernen muss ich noch mal in mich gehen. Wie gesagt reichen mir wahrscheinlich ein halbes Dutzend Stücke aus und um die zu lernen brauche ich keine Noten, sondern nur ein Midi-File und Synthesia.

Und dem Gedichtbeispiel muss ich widersprechen. Wenn ich ein Gedicht auswendig lernen will, muss ich nicht lesen können; ich komme auch mit jemandem aus, der es mir 10000 aufsagt und mich beim selbst Aufsagen jedesmal korrigiert, wenn ich ein falsches Wort sage (-> wieder Synthesia)

Ich denke, Synthesia ist hier vielen geläufig? Wer es nicht kennt kann es ja mal googlen (ich hab noch nicht nachgelesen, ob ich hier Links posten darf)

Die Stimmen hier zum Thema „Lehrer“ sind hingegen ziemlich eindeutig. Vielleicht werd‘ ich da doch mal Geld investieren.


- Auf jeden Fall. Nicht nur wegen Basics, sondern auch wegen Tiefe.

Was meinst Du genau mit „Tiefe“?


Mutest Du Dir mit den Stücken nicht etwas viel zu?? Ich habe den Fehler auch gemacht.

Ich weiß gar nicht, ob das so ein großer Fehler ist. Ich habe mit den beiden Stücken jetzt einiges an Erfolgen produziert und komme mit jeder Stunde üben gut voran.
Das einzige, wo ich mich wirklich frage, ob ich da nicht falsch vorgehe ist an einigen Stellen, wo ich einfach an Barrieren stoße, was z.B. die Geschwindigkeit angeht. Da nehme ich stark an, dass ich da etwas Hilfe brauche, was Fingersatz, etc. angeht, um wirklich an ein sauberes Spiel zu kommen. Aber ich kenne es ja auch nicht anders, insofern werde ich auf jeden Fall mal Experimente mit ganz leichten Dingen machen bzw. mir einen Lehrer nehmen, der mit mir ganz von vorne anfängt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und dem Gedichtbeispiel muss ich widersprechen. Wenn ich ein Gedicht auswendig lernen will, muss ich nicht lesen können; ich komme auch mit jemandem aus, der es mir 10000 aufsagt und mich beim selbst Aufsagen jedesmal korrigiert, wenn ich ein falsches Wort sage (-> wieder Synthesia)

Da hast Du den Fisherman aber falsch verstanden. Natürlich kann man, ohne Lesen zu können ein Gedicht lernen. Man lässt es sich vorlesen und lernt so bis man es kann. Beim nächsten Gedicht dann das gleiche und dann wieder und wieder und wieder .... Fischerman meint wohl, dass es einfacher ist, irgendwann lesen zu lernen und dann jederzeit jedes Gedicht lesen und bei Bedarf auch auswendig lernen zu können. Es gibt ja auch Sekundärliteratur etc.

Übersetzt aufs Piano: Mal angenommen, Du kannst Deine 6 Stücke (die Dir dann auch irgendwnn mal wieder langweilig werden), bist aber auf den Geschmack gekommen, mehr Stücke lernen zu wollen, mal was anderes zu spielen etc ..... dann ist es doch sehr von Vorteil, Noten zu können. Das ganze Universum der Musik steht Dir dadurch offen ... Und wenn es Dir so geht wie den allermeisten hier, wird genau das passieren. Irgendwann tauscht Du Dein Keyboard gegen ein richtiges Klavier und Dir werden wieder die Öhrchen abfallen vor Begeisterung über den Sound. Also fang lieber gleich richtig an, sonst verschwedest Du mit Deinen 40 noch Zeit, die Du gar nicht mehr hast.

Ich hab mit 48 angefangen, spiele heute - nach knapp 4 Jahren - ganz leichte Stücke direkt vom Blatt und bewege mich mit meinem Standardrepertoir im Bereich von A la Turka (allerdings sicher, mit dem richtigen Fingersatz und großem Spass). Für solche Stücke brauche ich nach wie vor ein paar Wochen, bis sie wirklich gut klingen.

Gruss

Hyp
 
Übersetzt aufs Piano: Mal angenommen, Du kannst Deine 6 Stücke (die Dir dann auch irgendwnn mal wieder langweilig werden), bist aber auf den Geschmack gekommen, mehr Stücke lernen zu wollen, mal was anderes zu spielen etc ..... dann ist es doch sehr von Vorteil, Noten zu können. Das ganze Universum der Musik steht Dir dadurch offen ... Und wenn es Dir so geht wie den allermeisten hier, wird genau das passieren.

Gut, lasse ich auch gelten, solange ich keinen PC in der Nähe habe. Dann steht mir widerum die ganze Welt der Klavierstücke offen, für die ich ein Midi-File bekommen kann. Und "nur" für den Rest Noten lesen zu lernen, ich weiß nicht. Auf der anderen Seite hab ich auch irgendwie das Gefühl, dass Notenlesen zum guten Klavier spielen dazu gehört. Aber wiederum "nur" für dieses Gefühl investier ich die Zeit für's Notenlesen-Lernen lieber in Übungszeit.

Irgendwann tauscht Du Dein Keyboard gegen ein richtiges Klavier und Dir werden wieder die Öhrchen abfallen vor Begeisterung über den Sound.

Das glaube ich gerne. Hab letztens an einem E-Piano gespielt und das war schon ne ganz andere Welt vom Sound her. Ich freue mich schon darauf, das erste mal an einem richtigen Klavier zu sitzen. Ich denke, das wird wirklich ziemlich toll.

Also fang lieber gleich richtig an, sonst verschwedest Du mit Deinen 40 noch Zeit, die Du gar nicht mehr hast.

Ja, wenn ich so überlege, hätte ich lieber mal mit 4 anstatt mit 40 angefangen ;-)
 
Hallo Noob,
dann reihe ich mich hier auch mal ein: Ich habe mit 50 im letzten Dez. ohne Vorkenntnisse mit Lehrer angefangen, dessen Tips ich nicht missen möchte. Und da vor allem:
Die Kombination gleichzeitiges Notenlesen (vor allem wenn`s Neuland ist), sich auf den Tasten zurecht finden und dann noch beide Hände gleichzeitig fingerunabhängig benutzen stellt für`s Gehirn, vor allem in höherem Alter `ne irre Leistung dar. Mutet man sich zu viel zu, kann das schnell frustieren. Und da gehört vor allem Geduld mit sich selbst und Zeit lassen dazu und Geschwindigkeit a la Schnecke.
Sicher kannst Du auch ohne Noten auskommen und aus dem Gehör heraus spielen (und dann evtl. die Noten aufschreiben. Ist übrigens `ne gute Übung um sie zu lernen). Spannend finde ich es, mir ein unbekanntes Stück aus einen Notentext heraus zu erarbeiten. Was ja nicht ausschließt, dass ich auch mal ohne Noten irgendwas Gehörtes vor mir hinklimpere. Bei mir geht`s nur in kleinen Schritten voran, da ich mich nicht überfordern will, aber es wird jeden Tag ein bischen besser mit Notenlesen, Koordination usw. Und warum soll ich mir Stress machen, habe noch `ne geballte Ladung Leben vor mir mit meinem Klavier. Also viel Spaß dabei!! Übrigens hätte, hätte ich auch gern, is aber nicht, dafür aber jetzt!!
 
Mein Senf dazu: Ich bin fast 50 und habe vor gut einem halben Jahr angefangen zu lernen. Ohne jegliche musikalische Vorkenntnisse und autodidaktisch. Hatte dann eine Handvoll Lehrerstunden, die sehr lehrreich waren, was Haltung, Technik usw. betrifft. Auch nicht zu unterschätzen ist es, wenn man jemanden hat, der auch auf "korrekte" Noten kontrolliert, wenn man eine falsche Note oder Rythmus erst mal 100 mal falsch gespielt hat, denkt man selber, es wäre richtig so...
Im Moment übe ich wieder ohne Lehrer (berufl. Gründe). Du musst einfach nur Geduld haben mit dir selbst. Ich brauche auch für 1-seitige Stücke teilweise Monate, bis wenisgtens die Noten und Tempo sitzen. Aber ich habe keine Eile und mache es nur für meinen privaten Spass.
 

Hi Noob, ich habe mit 53 begonnen.

- Gibt’s eine Chance für mich in meinem Alter noch vernünftig (!) Noten lesen zu lernen und nach Noten zu spielen? Ich brauch momentan nach ein paar Stunden Training immer noch 0,5 - 4 Sekunden, um eine (!) Note zu identifizieren.

in der ersten Klasse konnte ich Buchstaben lesen
in der zweiten Klasse konnte ich Sätze lesen
in der dritten Klasse waren es "Pixi-Bücher"

in der siebten Klasse las ich "BRAVO"
in der achten den "Stern"
in der neunten Klasse las ich den "Spiegel"
in der zehnten Klasse "Sartre"
in der zwölften Klasse flog ich von der Schule

... warum sollte Lesen in der Musik schneller gehen?.:p

Ich bin jetzt 56 und musiziere/lese auf stolzem Pixi-Buch Niveau.:D

Ein Tip von mir: Noten schreiben, nicht nur lesen.

Lieber Gruß, NewOldie
 
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Hallo noob

hier ist noch jemand, wer mit 40 mit Klavier angefangen hat!
Ich hatte zwar musikalische Vorbildung im größeren Umfang, aber das Instrument lerne ich auch neu.

Mit Notenlesen ist es wie mit vielen anderen Dingen, die man neu lernt: Übung macht den Meister, wirst sehen, das fluppt, wenn du es regelmäßig machst, bald von alleine.

Also schön dranbleiben, Lehrer mt ins Boot nehmen und üben! Ansprüche ein bissele runter. Nur Geduld, es wird nur etwas dauern.

LG
VP
 
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Hallo Noob,

habe die Mitte der 40er überschritten u. gehöre auch mit zu den "späten" Einsteigern :)

Als Kind wollte ich immer gern Klavier lernen, es blieb dann aber bei Gitarre, und hier auch nur das Spielen von Akkorden.

Letztes Jahr im September habe ich dann mit Klavier angefangen. Habe aber auch direkt mit KL angefangen. Noten konnte ich bisher auch nicht lesen, das wurde jetzt in der letzten Zeit aber immer besser. Es dauert halt - hab' Geduld.

... Ein Tip von mir: Noten schreiben, nicht nur lesen ...

Das, was NewOldie geschrieben hat stimmt. Den Tipp hat mir auch mein KL mit auf den Weg gegeben. Immer mal zwischendurch auch ein paar Übungen einbauen, bei denen Du die Noten schreibst.

Also, nicht verzweifeln ;)

Vlg
scotty
 
@ hyp, Danke dass Du mich verstehst! Genau so habe ich das gemeint.

@ Noob:
Ich weiß gar nicht, ob das so ein großer Fehler ist. Ich habe mit den beiden Stücken jetzt einiges an Erfolgen produziert und komme mit jeder Stunde üben gut voran.
Das einzige, wo ich mich wirklich frage, ob ich da nicht falsch vorgehe ist an einigen Stellen ...
Willst Du die jahrhundertealte Geschichte "Wie lernt man Klavierspiel" ganz neu schreiben? Als Anfänger? Grins. Haben viele hier für sich probiert. Die Erkenntnis kommt - früher oder später. Je früher Du freiwillig den richtigen Gang einlegst, desto geringer wird der Fall. Aber das wird Dir Dein KL dann ohnehin alles erzählen. Hau rein.

Was ich nicht verstehe: Du willst nur 5,6 Stücke lernen. Und dann ist es gut? Die spielst Du dann immerzu? Oder sollen das dann so "Party-beeindruck & Mädels-flachleg-Dinger" werden? Nicht, dass ich das nicht auch möchte; aber ... nur???
 
Ich weiß gar nicht, ob das so ein großer Fehler ist. Ich habe mit den beiden Stücken jetzt einiges an Erfolgen produziert und komme mit jeder Stunde üben gut voran.
Das einzige, wo ich mich wirklich frage, ob ich da nicht falsch vorgehe ist an einigen Stellen, wo ich einfach an Barrieren stoße, was z.B. die Geschwindigkeit angeht. Da nehme ich stark an, dass ich da etwas Hilfe brauche, was Fingersatz, etc. angeht, um wirklich an ein sauberes Spiel zu kommen. Aber ich kenne es ja auch nicht anders, insofern werde ich auf jeden Fall mal Experimente mit ganz leichten Dingen machen bzw. mir einen Lehrer nehmen, der mit mir ganz von vorne anfängt.
Ein Lehrer ist unumgänglich, der wird Dir auch Fingerübungen zeigen usw...
 
@Ivory: Sicher kannst Du auch ohne Noten auskommen und aus dem Gehör heraus spielen

Nur zu, nur zu. In der Regel können das nur die wenigsten und von diesen Wenigen lernen trotzdem einige die Noten. Denn in den Noten steckt oft mehr als nur der Notenkopf mit Fähnchen. Aber das mußt Du für Dich herausfinden.

@ Ich hatte mich vor Beginn dazu entschieden, ohne Lehrer oder Literatur einzusteigen und hab mir dafür einfach nur ein 88er Midi-Master-Keyboard zugelegt und mittels Synthesia angefangen zu lernen. Ich hab mir dazu die beiden Stücke Rondo alla Turca von Mozart sowie Comptine d’un autre Ete von Yann Tiersen ausgesucht. :o :o

ohne Lehrer "Rondo alla Turca" :o na, dann mach mal und führ es dann mal vor. Die Technik machts möglich.

Ich bin auch Spätanfänger - leider kein Genie - ohne Noten geht gar nichts, na ja mit der Zeit geb ich's zu kann ich schon manches ohne Noten - aber wie gesagt m i t d e r Z e i t - dazwischen liegen Jahre und mühselige Feinarbeit.

Viel Glück
Kulimanauke
 
Hi Noob (Jungspund! ;)), herzlich willkommen!

Was noch nicht gesagt wurde:

Notenlesen:
Unbedingt.
- Nur Noten bieten Dir einen gleichzeitigen Überblick über etwas, das vordergründig nur als zeitlicher Ablauf existiert. Es hilft Dir ungemein, die Struktur eines Stückes zu erkennen & zu verstehen, egal ob Klassik oder Jazz.
- Noten (wenn man sie denn halbwegs kann), erleichtern das Spielen von Niedergeschriebenem, erleichtern das Festhalten von Ideen (toller Riff, den man da einfügen könnte...) Alle anderen Hilfmittel sind nur Zeitverschwendung auf diesem Weg.

Niveaurückschritt:
Geht ja gar nicht, was Du gelernt hast kannst Du nicht vergessen. Aber die Felder, die Du überflogen hast, wollen auch gepflügt werden, sonst wächst da nix zum Ernten. Zum Notenlesen z.B. brauchst Du das einfachste wo gibt: "Am Lagerfeuer" "Reh auf Waldlichtung" "Kleiner Tanz" usw. hießen die fast einhändigen, einfachsten Kinderstücke, die mir mein KL hierzu gab. Das ging "vom Blatt" nur gestolpert, muss nicht stimmen, schon gar nicht perfekt sein und sollte - wenn überhaupt - höchstens so lange wiederholt werden wie noch keine (Finger- oder Tastenbild-)Erinnerung hilft.
(und, psst, mit der richtigen Inbrunst gespielt hört sich jeder Ton schon mal toll an).

Lehrer:
Du hast schon gemerkt, dass es mühsam ist. Aber wenn es Dich reizt, willst Du diese Mühe zu einem nicht unerheblichen Bestandteil deines Lebens machen. Abgesehen davon, dass ein Lehrer dir helfen kann, auf diesem Weg möglichst effektiv voranzukommen...
Ich gestehe, dass ich mir auch deswegen eine KL "leiste", um diesen Weg nicht nur allein zu gehen. Die kann ich nicht nur fragen, was eine Doppeldominate ist (das kriege ich auch allein raus), die macht mir Stress beim Vorspielen (was ich bei der kann, kann ich auch woanders), die hat offene (Durchzugs- ;)) Ohren für mein Frust und Freude beim Klavierspiel. Und die Regelmäßigkeit der Termine flößt sogar meinem inneren Schweinehund Respekt ein. :D

Klar geht das schon in Richtung "Pampern", aber von meiner Frau bekomme ich schon die Geduld, hundertmal die gleiche Passage erklingen lassen zu dürfen, mehr Interesse zu erwarten wäre unverschämt... :rolleyes:

Hau rein!
 
Ich habe aber jetzt noch ein paar Fragen, die mich beschäftigen und die hier sicher schnell beantwortet werden können. Ich bitte vorab um Verzeihung, dass das wirkliche Noob-Questions sind, ich bin auch gerne mit Links auf die Antworten zufrieden.

- Gibt’s eine Chance für mich in meinem Alter noch vernünftig (!) Noten lesen zu lernen und nach Noten zu spielen? Ich brauch momentan nach ein paar Stunden Training immer noch 0,5 - 4 Sekunden, um eine (!) Note zu identifizieren.

- Braucht man das Notenlesen überhaupt, wenn man nur ein paar Stücke im Repertoire haben will plus ein wenig Begleitung und Improvisation?

- Kann ein guter Klavierspieler ein unbekanntes Stück einfach so vom Blatt spielen?

- Wie lange (in Stunden Übungszeit) braucht jemand, der schon einigermaßen Klavier spielen kann, um ein neues Stück einzuüben (sagen wir mal am Beispiel des Comptine)?

- Macht es Sinn, jetzt wo ich schon Erfolge mit den beiden o.g. Stücken habe, noch mal zurück zu einfacheren Dingen zu gehen?

- Sollte ich doch noch einen Lehrer bemühen? Also gibt es Basics, die ich haben MUSS, damit sie sich nicht falsch einschleifen, etc.

Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten!

Hallo Noob,

willkommen!

Zu deiner ersten Frage...
Ich finde es extrem schwer noch richtig Noten lesen zu lernen!
Wann und wie ich Violin- und Bassschlüssel lesen gelernt habe, daran kann ich mich nicht erinnern. Diese Schlüssel sind mir absolut in Fleisch und Blut übergegangen und ich könnte auch nachts um 3Uhr mit 2 Promille geweckt werden und auf der Stelle sagen, welchen Ton ich vor mir habe.
Aaaaber ich habe mit 19 Jahren begonnen Cello zu spielen (Viola wollte ich nicht lernen, weil ich keine Lust hatte den Alt-Schlüssel zu lernen :oops:) und als ich entdeckt habe, dass viel Literatur im Tenor-Schlüssel notiert ist, war es schon zu spät.
Ich quäle mich bis heute ziemlich mit diesem Schlüssel herum.
Natürlich kann ich ihn lesen, aber ich muss vorher denken, und dann ist es oft schon zu spät :-|.
Ich hoffe, dass du talentierter bist als ich. Ich will dir nicht den Mut nehmen.
Außerdem spiele ich trotzdem ganz ordentlich Cello...

Zu der Frage, ob ein guter Klavierspieler ein Stück vom Blatt spielen kann...
Ich bin leider eine schlechte vom-Blatt-Spielerin. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich das natürlich trainieren, was ich beim Vierhändigen spielen viel und ausführlich getan habe. Aber natürlich kann man auch gut (bis zu einem gewissen Niveau) Klavier spielen, ohne gut vom Blatt spielen zu können.
Da geht es auch um ein spezielles Talent, welches nicht zwingend mit musikalität zu tun hat.

Zum Thema auch wieder leichtere Stücke...
Ich finde, dass die beiden von dir aufgeführten Stücke absolut keine Anfängerstücke sind. Am Türkischen Marsch könnte ich mir den Arsch abüben, wenn ich es perfekt! spielen wollte.
Ich würde zuerst mal kleinere Brötchen backen.

Ein guter Lehrer ist Gold wert!!!

LG
Fine
 

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