Improvisieren

mos

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Ist das ein Thema hier oder eher weniger. Einer der Hauptgründe, warum ich mit dem Klavierspielen angefangen habe ist, die Musiktheorie besser in den Griff zu bekommen.

Klar möchte ich auch auf dem Klavier jammen, was das Zeug hält und ich hoffe, dass ich da auch irgendwann mal hinkommen werde.

Ich frage mich, ob das Improvisieren auf dem Klavier schwer ist. Auf dem Sax, Klarinette oder beim Scatten habe ich damit überhaupt keine Probleme. Ich mache das allerdings nicht nach gelernten Harmonielehreinfos sondern immer schon einfach aus dem Bauch raus. Das funktioniert bei einfachen Tonarten auch ohne Problem, je mehr Vorzeichen hinzu kommen, desto schwieriger wird es auf einem Instrument, beim singen ist das kein Problem.

Wie improvisiert ihr. Einfach wohin die Finger euch tragen oder reiht iht Licks aneinander oder sturr nach Harmonielehre .....
 
Die Grundlage fürs Improvisieren ist ja, daß man im Voraus weiß, welcher Ton erklingen wird, wenn man eine Taste anschlägt und nebenbei noch darüber nachdenken kann, welche Töne man spielen will.

Für den Anfang schlage ich daher vor, ein paar Akkordfolgen auswendig zu lernen, die mit links zu spielen und dann mit rechts dazu Melodien zu improvisieren. Der zweite Schritt ist genauso, nur mit vertauschten Händen.
Der dritte Schritt ist zunächst eher keine Improvisation, jedenfalls nicht in Echtzeit: Eine Melodie ausdenken und dazu die Begleitung entwickeln.

Erwarte erstmal nicht zu viel von dir und denke daran, daß die Improvisationen größtenteils einfach aus lange vorher gelernten Patterns bestehen, die mit ein paar Tönen aneinander gereiht werden - passend zu den Harmonien. Ich vermute, daß das für klassische Musik ebenso gilt wie für Jazz und Popmusik.
 
Die Grundlage fürs Improvisieren ist ja, daß man im Voraus weiß, welcher Ton erklingen wird, wenn man eine Taste anschlägt und nebenbei noch darüber nachdenken kann, welche Töne man spielen will.

Na das stelle ich mir aber als bisschen arg kompliziert vor:D
Man kann ja auch einfach die Finger laufen lassen, und schauen, was passiert;)
Macht wanjabelage glaub teils auch so.
 
Also ich mach das teils teils,jedoch hauptsächlich intuitiv. Man braucht da schon so seine gewissen Harmonien und Vorkenntnisse sonst wird das nix, aber nach einer gewissen Zeit am Klavier muss man da eigentlich nicht lange nachdenken. Ich denke beim Klavierspielen eher räumlich, d.h. man weiß ungefähr welcher Griff sich jetzt wie anhören wird und um wie viel höher/tiefer man greifen muss usw. Das wichtigste beim Improvisieren ist meiner Meinung nach ausprobieren ausprobieren ausprobieren. Auch wenns am Anfang nur 90% Müll ist: die guten Tunes werden weiterentwickelt, der Müll links liegen gelassen. Gemäß "try&error" kann man so seinen eigenen Stil immer weiterentwickeln, sodass man nach einer Zeit einfach ein Gefühl fürs improvisieren kriegt und es immer seltener wird, dass etwas unpassend klingt.

gruss
s/W
 
Ist das ein Thema hier oder eher weniger.
Yes, it is! Herzlich willkommen!!
Einer der Hauptgründe, warum ich mit dem Klavierspielen angefangen habe ist, die Musiktheorie besser in den Griff zu bekommen.
Sehr lobsam!
Auf dem Sax, Klarinette oder beim Scatten habe ich damit überhaupt keine Probleme. Ich mache das allerdings nicht nach gelernten Harmonielehreinfos sondern immer schon einfach aus dem Bauch raus.
Scat doch einfach mal (aus dem Bauch raus etc,) und versuche es mit der Rechten auf der Tastatur zu imitieren. Wenn Du Klarinette, Sax etc. bedienen kannst, sollte auch eine Tastatur für Dich kein Problem darstellen.
Die komplette Dominanz der Tastatur erfährst Du jedoch nur durch Studium. Um Akkorde sinngerecht zu legen/spielen bedarf es einiger theoretischer Kenntnisse.

Du musst nun also umdenken - vom homophonischen zum polyphonischen.
- also von der Einstimmigkeit zur Mehrstimmigkeit.

Akkorde zu greifen und dann sinngemäß anzuwenden ist ein sehr weites, umfangreiches Gebiet.


Da ich nun nicht weiß wie weit Du dich damit schon beschäftigt hast, warte ich hier einfach mal auf Deine Fragen.
 
Grundsätzlich ist improvisieren wie tanzen. Da lässt man sich ja auch einfach vom Gefühl treiben - vorausgesetzt man kann erst mal gehen.
Man muss nichts vorausdenken. Allerdings erwischt man sich irgendwann dabei, dass man sich ein paar Muster angeeignet hat, die man immer wieder abspult. Also ist es schon wichtig irgendwann seinen Horizont eben auch durch theoretische Kenntnisse, z.B. über Harmonien und Skalen, zu erweitern.
Was die ungeliebten Tonarten betrifft: Ich habe meine ersten Impros zu Schallplatten/CDs gemacht und mich konsequent von keiner Tonart abschrecken lassen. Das ging schneller als ich gedacht hätte.
 
Für mich ist improvisieren ein Spiel mit Noten und damit eine Geschichte erzählen. Und am Besten ist das Deine Geschichte. Die kommt her aus Deinem Gefühl. Das ist der intuitive Aspekt von improvisieren. Die Noten kommen
her aus der Melodie, Akkorden, Tonleitern und alle weiteren musikalischen Brunnen die Du zu Verfügung hast.

Ein Tipp die ich habe für Musiker die schon erfahren sind aber noch nicht mit improvisieren ist ist um erst mal die Melodie als Grundsatz zu nehmen, und selbst melodische und rhythmische Varianten zu erfinden. Also die Melodie mit einiger Freiheit zu interpretieren. Dabei eine Aufnahme machen und zurückhören ist behilflich um ein Gefühl zu entwickeln was geht und was nicht. Bei Musik geht es ja um die Abwechslung von Spannung und Entspannung. Versuch mal das rauszufinden.

Es gibt gewisse Phrasierungen, oder "Licks" die sich bewährt haben. Die kann man finden in Büchern über Jazz und Improviation. Es wird Dir weiterhelfen die zu üben. Am Besten in allen Tonleitern. Auch empfehlenswert sind die "play-along" CD's von Jamey Aebersold.
Ich habe selbst auch viel gelernt von einem begeisterten Jazzpianist/Lehrer.

Kenntnis von Musiktheorie halte ich für notwendig um weiter zu kommen. Aber nur Theorie hat auch Nachteile. Das sieht man manchmal bei Studenten einer Musikhochschule: die haben schon viele musikalischen Brunnen entdeckt die sie alle zu gleicher Zeit benützen wollen. Und dann wird das Gefühl vergessen. Also es muss eine Kombination sein.

Jemand hat gesagt dass man nichts vorausdenken muss. Damit bin ich nicht völlig einverstanden. Wenn ich meine Geschichte erzähle, dann denke ich schon ein Bischen Voraus. Also "komponiere" ich schon etwas voraus. Um damit die Spannung und Entspannung zu benützen. Nicht dass das immer gut geht. Aber mit Musik ist man zum Glück nie ausgelernt.

Uns dann mein letzter Tipp: Für die beste Inspiration gibt's keine Bücher, die bekommt man nur vom spielen in einer (Jazz)Gruppe.

schöne Grüsse,

Montuno
 

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