Improvisationstraining

no peil

no peil

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11. Apr. 2006
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Die Improvisation ist ein wichtiges Thema ( behaupte ich mal ganz frech ) und deshalb werf ich einfach mal ein paar Anregungen, Tips, Erfahrungen und Ideen in die Runde. Das Thema ist so interessant, dass man es nicht nur den Jazzfans überlassen sollte Oder ?

Und jetzt hoffe ich auf angeregte Beteiligung und starte mit meinem persönlichen Kapitel 1, des Handbuches der Improvisation.
Na kling doch schon sehr gewichtig oder.

No peil - grinst schonmal ganz breit
 
Kapitel 1

Kapitel 1
Der Anfang.
(Alle sind schon gespannt ??)

Ich behaupte dass jeder, der ein Instrument spielt auch darauf improvisieren kann. Aber wie alles in der Musik ist auch hier Übung angesagt und zusätzlich zum Üben der Stücke muß man Improvisation üben.

Ich setze mich also an mein Klavierchen und fange an. Gut ist es, wenn man dazu ungestört ist und keine quengelnden Mitmenschen in der Nähe sind, die nerfen :'Spiel doch mal was ordentliches'. Mir hilft dazu mein Stagepiano mit Kopfhörer.

Ich spiele einen ersten Ton.
Ja genau, wirlich nur einen einzigen.
Ich brauche diesen ersten Ton als Anfang aber nur um den Anfang in meinem Kopf zu haben, oder besser im Ohr, oder in meiner Vorstellung.

Bisher doch gar nicht schwer, oder?

Den zweiten Ton stelle ich mir vor! Nur das, ich stelle mir einen zweiten Ton vor, den ich gerne nach dem ersten spielen würde.
Das ist ganz wichtig, das ich mir diesen zweiten Ton vorstelle, ich habe den Ton erst im Kopf und nun erst spiele ich diesen zweiten Ton !

Zugegeben, dass ist noch sehr wenig aber, wir sind ganz am Anfang und wollen eine neue Technik erlernen. Also kleine Schritte.

Wenn ich den Ton noch nicht sofort getroffen habe muß ich mich entscheiden entweder den getroffenen Ton zu akzeptieren oder den richtigen zu finden. Hier am Anfang gilt es erst mal den richtigen Ton zu treffen und diesen zweiten Ton zu spielen, im Zusammenhang mit dem ersten.

Jetzt habe ich schon zwei Töne und damit ein Interval und eine Richtung.
Und jetzt dürft ihr alle mal raten was als nächstes kommt ?
Ich stelle mir einen dritten Ton vor.
Wieder nur im Zusammenhang mit den ersten beiden und deren Reihenfolge aber wirklich nur in meiner Vorstellung.

Hier muß wieder getroffen werden, ev. erstmal gefunden werden und dann wieder wie siehe oben.

Das ganze treibe ich erstmal so weit, dass ich eine kleine kompakte, sinnvolle Einheit bekomme, mit der ich dann weiterarbeiten kann, vielleich wirlich nur eine Handvoll Töne und ein Rhytmus.

Und wenn ihr mal ein bisschen probiert werdet Ihr feststellen wie viele eigene Melodien ihr im Kopf habt - davon bin ich überzeugt.

- wird fortgesetzt
- darf , soll kommentiert und ergänzt werden.

no peil
 
Sehr gut geschrieben! Danke NoPeil für diese Idee. In der Jazzcorner verstehe ich eh nur Bahnhof.
Ich mache genau das fast jeden Tag, allerdings auf sehr sehr niedrigem Niveau, meist einer Tonart und nicht sehr breit gefächert (also immer ähnlich like modern talking *g*).
Aber ich gehe etwas anders vor:
Erst mal denke ich nicht nur einen, sondern zwei oder drei Töne. Die spiele ich dann. Entweder es gefällt mir oder ich spiele diese Töne nochmal in einem ganz anderen Tempo. Als nächstes suche ich mir eine Tonartr (Dur, moll). Dann übelege ich mir nicht den nächsten Ton, sondern den nächsten Akkord. Was soll z.B. auf C-Dur folgen? A-moll oder e-dur oder e-moll oder g-dur oder D-Dur oder d-moll oder f-dur oder b-dur...alles klingt schön. Ich nehme einfach den ersten Gedanken, spiele ihn und suche dann die passende Melodie dazu. Ich wechsel im Kopf also immer ein wenig zwischen Melodie und Harmonie hin und her. Die Taktart überlege ich mir oft erst mittendrin (manchmal merke ich beim Spielen, dass 6/8tel besser passt als 4/4), fange aber meistens mit 4/4 an.
Richtig Spaß habe ich dabei, wenn ich anfange und bis auf über eine Minute ohne Hänger komme, aber trotzdem wechselnde Melodien und Harmonien (also kaum Wiederholungen) habe. In der Regel rutsche ich aber meist in ausgelatschte Pfade (entweder selbst getreten oder bereits Gehörtes). Diese Ton-für-Ton-Technik werde ich mal ausprobieren. Bin schon gespannt auf den zweiten Teil. :)
 
mensch, der thread scheint a wirklich auf immenses interesse zu stoßen!!! :twisted:
(sorry peilo....)

aber ich kann mich auch eher mit peters beschreibung identifizieren bzw. finde ich es generell leichter erstmal akkorde zu spielen, das assoziiert dann im kopf schon melodien dazu. oder ich spiele mit der linken hand akkorde und einen rhytmus und lass die rechte dazu einfach innnerhalb der entsprechenden töne laufen.
leider sind meine akkorde aber immer sehr folklastig und mir eigentlich zu brav. einerseits weil ich jahrelang folk gespielt und beglitten habe und andererseits weil ich momentan fast nur klassik höre. und da nützt einem auch die beste jazz-impro-schule nix, wenn man die musik nicht hört. aber irgendwie hab ich da nie bock drauf.... is wirklich ein dilemma! :-D
 
weil wir einmal dabei sind, siehe auch hier.
 
Hey, no peil, wann gibt es denn das zweite Kapitel?? Wir warten schon seit einem Monat ganz ungeduldig?

Dave
 

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