Identifizierung von Noten

  • Ersteller des Themas David_Turman
  • Erstellungsdatum

D

David_Turman

Dabei seit
3. Juli 2006
Beiträge
102
Reaktionen
36
Moin Moin!

Mich würde mal folgende Sache interessieren:

Wenn ihr ein Klavierstück hört, könnt ihr dann anhand des Klanges heraushören, welche beiden (oder welche drei oder welche vier) Tasten gleichzeitig angeschlagen wurden?
Anders ausgedrückt: Könntet ihr anhand der gehörten Töne die Noten eines Stückes aufschreiben?

Kann man da irgendwie ein Gehör für entwickeln, um die gespielten Töne zu in ... inden ... identi ... also, um die gespielten Töne zu erkennen?

Dave
 
denke mal du hast das wort identifizieren gesucht :lol:
zu deiner frage, ich denke dass fast jeder, wenn er ein instrument spielt, eine eintönige melodie aufschreiben kann, die er vorgespielt bekommt. in meiner musikschule ist es beispielsweise so, dass man wenn man in die nächst höhere stufe kommen will auch bei einer theorieprüfung antreten muss, bei der man so etwas ähnliches macht und zwar: man bekommt den anfangston der melodie gesagt und dann werden 20 töne in einer melodie gespielt, die mann dann inkl. notenwerten aufschreiben muss. ich sags mal so: es ist nicht einfach, aber man kann es lernen. zumindest die eintönigen melodien. bei drei- oder sogar vierklängen braucht man meiner meinung nach ein absolutes gehör, und das ist leider nur sehr wenigen menschen angeboren. aber wenn du so einfache melodien aufschreiben lernen möchtest, such dir einfach jemanden der sowas mit dir übt. er spielt die die melodie vor (man kann ja auch mal mit 5 tönen anfangen und sich dann steigern) und du versuchst sie aufzuschreiben. du wirst sehen, mit ein bisschen übung geht das. :-D
 
Hi Dave,

also um einfach mal Noten zu lernen und die dazugehörigen Töne zu hören, gibt es ein nettes kleines Progrämmchen, das sich Midimaster Score-Trainer nennt. Gibt es als Demo-Version (die aber ewig geht - nur halt manche Funktionen nicht). Ist zwar mehr auf Kinder abgestimmt, aber ich finde es nicht schlecht. Damit wirst Du zwar nicht Meister im Identifizieren von Noten, aber vielleicht nimmt es Dir ja auch ein wenig Deinen "Horror" vor den Noten ;-)

Zur Website von Midimaster gelangst Du hier http://www.midimaster.de/main.htm

Liebe Grüße
Moonlight
 
Letzthin hat jemand einen wirklich hilfreichen Link gepostet. Wer war das noch gleich?

Wo man praktisch alles über die Technik des Klavierspielens lesen kann! Dort musst du dir das Kapitel zu den „relativen“ und „absoluten“ Hörern angucken! Du kannst das trainieren! Wenn du zum Beispiel einen schönen Klang (Akkord) hörst, der dir wirklich gefällt, dann gibt es mehrere Methoden wie du zu so einem kommst:

a) Du probierst (ertastet) mit deinen bisherigen Fähigkeiten den Klang bis du diesen hast.
b) Du beschäftigst dich zuerst ausführlich mit der Musik-Theorie, so, dass du besser Klänge einordnen kannst und sie dir auch besser, also schneller: „eins zwei drei zagg irgendwas“ auf dem Piano spielen wirst!

Früher haben viele Musiker zuerst nach Gehör gespielt und sich erst später mit der Theorie auseinander gesetzt. Das hat den Vorteil, dass du Klänge schneller auch „absolut“ hören kannst, also dir auch gleich visuelle die Tasten vorstellen kannst. Es gibt ja im Endeffekt nur 12 Tonarten in denen ein Akkord stehen kann und da der Mensch eigentlich ziemlich schnell auch problemlos die chromatische, die im Halbtonschritt führende Tonleiter singen und hören kann, sollte dies nur eine Trainingssache darstellen. :)

Diese Fähigkeit kommt mit der Zeit von alleine! Einige trainieren das bewusst, andere wiederum nicht... ist halt Geschmackssache! :wink:

Beste Grüsse: Heglandio

PS: An idefix312 absolute Hörer werden nicht geboren! Das ist reine Trainingsache!
 
danke heglandio, hab ich nicht gewusst :oops: ich hab schon öfters leute mit absolutem gehör gesehen (meistens im fernsehen) und dann hat man immer von der "besonderen gabe" gesprochen. für mich hat sich das dann so angehört, als wäre diese gabe angeboren :(
aber jetzt hab ich auch wieder was gelernt :)
 
Also, ich würd sagen, dass das zumindest eine Streitfrage ist. Wissenschaftlich gesehen ist das absolute Gehör angeboren. Es geht da ja unter anderem um die Feinbestimmung im Frequenzbereich, d.h. ein Pianist, der das A auf 440 Hz absolut hört, hat mit einem Klavier, das auf 442 Hz gestimmt ist ein Problem. Und ob diese Frequenzempfindlichleit trainiert werden kann ist zumindest fragwürdig.
Man darf hier auch nicht absolutes Gehör mit "Stimmband-Hören"verwechseln. Die meisten erkennen die richtigen Töne, indem sie sie nachsummen bzw. unbewußt die Stimmbänder entsprechend spannen und daraus auf den richtigen Ton schließen. Dies ist allerdings erlernbar, hat aber mit absolutem Gehör nichts zu tun. Im Übrigen muss das absolute Gehör nicht unbedingt ein Vorteil sein, da man ständig jede Art von akustischer Wahrnehmung, also auch Geräusche auf ihre Frequenzlage hin untersucht. (Das Telefon klingelt heut wieder mal auf 432 Hz :-D )
 
Zitat von Heglandio:
... Früher haben viele Musiker zuerst nach Gehör gespielt und sich erst später mit der Theorie auseinander gesetzt ...
Habe auch gerade gelesen, dass z.B. Margit Varró immer wieder vor dem zu zeitigen Notenlernen im kindlichen Instrumentalunterricht gewarnt hat. Die Kinder sollten anfangs mehr nach Gehör und innerer Klangvorstellung spielen. Ein eigentlich plausibler Gedanke, der mir so gar nicht gekommen wäre – und für den es nun bei meiner Tochter leider zu spät ist ...
 
Hallo,

ich glaube das mit dem absoluten Gehör eine Menge angeboren sein muß, denn auch bei mir als Kind, ohne das Gehör bewußt geschult zu haben, hatte ich die Fähigkeit, Töne genau zu treffen im Nachsingen oder Summen.
Das führte dazu, daß ich bei verstimmten Klavieren Probleme bekam, die Töne richtig zuzuorden.
Daher hatte wohl auch meine Mutter, wenn unser Klavier in Einzeltönen mal verstimmt war, mich immer zum Kontrollhören dazuholte.
Vielleicht lag es aber dennoch daran, daß früh bei uns musiziert wurde und Hauskonzerte schon kurz nach Kriegsende gespielt wurden. Da wurden die Geigen natürlich auch gestimmt und das bekam ich als Kind dann natürlich mit.

Gruß Hartwig
 
Es gibt da sogar eine Theorie, dass jeder mit absolutem Gehör zur Welt kommt, aber dies in früher Kindheit (in der Regel) noch nicht gebraucht wird und somit verkümmert. Es ist ja auch nachgewiesen, dass Kinder, mit denen schon von Geburt an gesungen wurde ein besseres Gehör haben als jene, bei denen dies nicht der Fall war. Deshalb werd ich immer unrund, wenn Kinder, die Klavier zu lernen beginnen die bekanntesten Kinderlieder nicht mehr kennen geschweige denn vorsingen können.
Ich selbst war in meiner Kindheit viel krank, und meine Mutter hat mir zur Beruhigung stundenlang vorgesungen. Als meine älteren Schwestern Klavier zu lernen begannen, hab ich die Stücke einfach nach Gehör nachgespielt. Ich habe mich lange geweigert, Noten zu lesen, weil ich mit dem Ohr einfach schneller war und nicht eingesehen habe, wieso ich den "schwierigeren" Weg gehen soll. Das hat sich später natürlich auf meine Blattspiel-Kenntmisse ausgewirkt.
Aber prinzipiell ist der Weg über Ohr und Klangvorstellung erst zu den Noten zu kommen schon der richtige. Man darf allerdings den Moment nicht übersehen, in dem man den Schüler mit dem Notenmaterial konfrontiert.
 

Zurück
Top Bottom