Ich bin mal neugierig, was verdient ein Pianist?

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reymund

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Hallo

Da hat man so seine Vorstellungen was so ein Pianist ( nicht die ganz Große) bei einem Klavierabend bekommt? Wenn ich sehe wie viel man üben muss denke ich an 5- 7000 € .
vg
Reymund
 
Diese Frage wurde schon des Öfteren im Forum gestellt. Und nicht konkret beantwortet. Das geht vermutlich auch nicht. Aber ich bin jetzt mal gespannt, ob vielleicht jemand anderer da etwas Kluges dazu sagen kann. Aber Deine Idee mit den 5-7000 € finde ich traumhaft - "wenn man sieht, wie viel man üben muss" :008:.... Schade, dass das viele Veranstalter anders sehen :013::021::026:
 
Ähm ja, also die Frage müsste auch anders formuliert werden. Was ein Pianist "verdient" und wie seine Arbeit monetarisch entlohnt wird, das sind zwei verschiedene Paar Stiefel....
 
Du kannst ja mal rausfinden, was ein Kulturamt einer mitteldeutschen Kleinstadt für einen Jahresetat hat. Dann wirst du herausfinden, dass du dich leider um den Faktor 10 vertan hast...
 
Du kannst ja mal rausfinden, was ein Kulturamt einer mitteldeutschen Kleinstadt für einen Jahresetat hat. Dann wirst du herausfinden, dass du dich leider um den Faktor 10 vertan hast...

Musst du alles verraten? :015: Ist doch toll, wenn die Leute sonst was glauben, was wir so verdienen :004:.

Einige Leute sind ja immer wieder erstaunt, dass wir für ein Konzert einen dreistelligen Betrag als "Stundenlohn" bekommen :lol::lol::lol:
 
Das ist eine grobe Orientierung. Es gibt natürlich auch vierstellige Gagen. :002: Die durchschnittliche Gage eines durchschnittlichen Pianisten an einem durchschnittlichen Auftrittsort ist aber eher dreistellig. Durchschnittlich liegt sie vermutlich höher als die eines Kammermusikers, weil die Gage bei mehreren Musikern zwar (meistens) erhöht, aber längst nicht verdoppelt wird.
 
Leider gibt es auch Hochschulprofessoren, die mit der Professur richtig gut verdienen, nebenbei für einen Appel und ein Ei auftreten (und sich dabei noch total nett und großzügig vorkommen) und dadurch den Markt kaputtmachen. Ich hasse das.
 
Ich kenne sogar einen Veranstalter, der einen Großteil seiner Konzerte so bestreitet: Es spielen erstklassige Klassik-Professoren (oft zusammen mit Studenten), anschließend geht der Hut rum. Die Professoren fahren da meist 150 km mit dem Auto hin, ist also nichts, was man mal kurz nebenbei wegdudelt.
Als ich meine wirklich bescheidene Gage nannte für ein Gesang-Piano-Duo, meinte er erstmal: Au weia, eigentlich können wir das nicht stemmen. (Wir haben dann doch da gespielt.)
 
Mir hat mal ein Professor eine wie ich finde sehr kluge Antwort auf die Frage nach der Garage gegeben: Er nennt den Betrag, für den er spielt, etwas Handlungsspielraum ist natürlich da. Wenn die angebotene Gage aber viel zu niedrig ist, nimmt er gar kein Geld und macht eine Benefizveranstaltung draus. So muss er sich nicht unter Wert verkaufen, kann trotzdem spielen, und das Resultat ist auch noch ein gutes. Kann man aber natürlich nur machen, wenn man an anderer Stelle Geld verdient.
 

Wenn die angebotene Gage aber viel zu niedrig ist, nimmt er gar kein Geld und macht eine Benefizveranstaltung draus. So muss er sich nicht unter Wert verkaufen, kann trotzdem spielen, und das Resultat ist auch noch ein gutes. Kann man aber natürlich nur machen, wenn man an anderer Stelle Geld verdient.
Genau so hab ich es auch immer gehalten: Wenn von einem Kunden Gejammer kam oder Feilscherei, habe ich den Job umsonst gemacht (Ich schenke gerne was her, aber unter Wert verkaufe ich mich nicht!). In 95% aller Fälle war dann mit dem Gejammer Schluss. Bei den restlichen 5% habe ich einfach Tschüss gesagt.
 
Verstehe ich jetzt nicht. Haben die dann gezahlt und nicht mehr gejammert, oder nicht gezahlt und trotzdem gejammert? :005:
 
Ein Konzert ist nichts lebensnotwendig Unentbehrliches. Wer eines veranstalten möchte, bitte schön. Wem ich zu teuer bin, der soll halt jemand anderen engagieren. Unter Preis kommt für mich keinesfalls in Frage, das bin ich mir und meinen Kollegen schuldig.
 
Carlos Kleiber hat $100.000 für ein Konzert verlangt - mindestens. Für's Wiener Neujahrskonzert hat er angeblich 1 Mio. bekommen.

Vorbildlich, finde ich! Obwohl er ein ziemlich lausiger Pianist war.
 

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