High Speed KAMM Action

Sehr interessant, dankeschön. Steingraeber bietet etwas ähnliches ja schon seit 2007 an, allerdings, wenn ich das recht verstehe, auf ganz anderer technischer Basis. Hat jemand die beiden Lösungen schon vergleichen können?
 
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Steingraeber bietet etwas ähnliches ja schon seit 2007 an, allerdings, wenn ich das recht verstehe, auf ganz anderer technischer Basis. Hat jemand die beiden Lösungen schon vergleichen können?
Bei Steingräber gibt es an Spezialausführungen die PS Mechanik und die SFM Pianomechanik (mithilfe von Magneten).

Schon geraume Zeit wird die Super-Magnet-Repetition von Seiler angeboten.

Das System von Feurich scheint bedeutend einfacher konstruiert zu sein und kann auch in Pianinos anderer Marken eingebaut werden.
 


Scheint ja nicht soooo neu zu sein... :005:
 

Wenn ich es recht verstehe, ist der Patenthalter nicht Feurich, sondern der Klavierbauer Kamm. Feurich bietet ihm halt eine Möglichkeit, die Entwicklung auf wesentlich breiterer Basis zu verbreiten, als er es selbst könnte. Der im Video gezeigte Vergleich mit Bechstein könnte auch darauf hinzudeuten, dass Bechstein seine kürzlich erworbene neue Tochter erstmal als Laboratorium nutzt, um später ggf. die Mechanikerweiterung auch in eigene Instrumente einzubauen. Ich bin sehr gespannt, ob und wann das der Fall ist. Dann hätte man seit Dezennien wieder einmal einen rein mechanischen Fortschritt im Klavierbau, der sich durchsetzen dürfte.
 
Ist ja nicht viel dran, aber 599,- für den nachträglichen Einbau finde ich sehr günstig für eine substantielle Verbesserung eines Klaviers.
 
Hat das jemand von Euch schon mal selber ausprobiert? Irgendwelchen Videos oder Eigenanpreisungen von Firmen traue ich grundsätzlich nicht.

Wenn das tatsächlich was taugt, wäre das eine wirklich interessante Sache!
 
Hat das jemand von Euch schon mal selber ausprobiert? Irgendwelchen Videos oder Eigenanpreisungen von Firmen traue ich grundsätzlich nicht.

Wenn das tatsächlich was taugt, wäre das eine wirklich interessante Sache!
Ja, ich habe das Modell "123 Vienna" von Feurich ausprobiert, und die Repetitionsfähigkeit ist durchaus mit einem Flügel vergleichbar.
 
Wenn ich es recht verstehe, ist der Patenthalter nicht Feurich, sondern der Klavierbauer Kamm. Feurich bietet ihm halt eine Möglichkeit, die Entwicklung auf wesentlich breiterer Basis zu verbreiten, als er es selbst könnte. Der im Video gezeigte Vergleich mit Bechstein könnte auch darauf hinzudeuten, dass Bechstein seine kürzlich erworbene neue Tochter erstmal als Laboratorium nutzt, um später ggf. die Mechanikerweiterung auch in eigene Instrumente einzubauen. Ich bin sehr gespannt, ob und wann das der Fall ist. Dann hätte man seit Dezennien wieder einmal einen rein mechanischen Fortschritt im Klavierbau, der sich durchsetzen dürfte.
... der allerjüngste "Selfmade Millionär", oder so :017:
 

Seit min. 10 Jahren ist ein Mysterium die von dem ex Bonner Klavierbauer Klavins (vor-)entwickelte Flügelmechanik, die in eine horizontale Version seines 3.70-Meter-Hochklaviers hinein sollte. Der 4,08 Meter lange Konzertflügel tauchte zuletzt als gerenderter (am Computer schön gemachter) Entwurf vor ca. 8 Jahren kurzzeitig auf, mit Plakettierung allerdings nicht als Klavins, sondern Gildemester & Kroeger.

Die endlose Hoffnung ist, dass die Reibungsbehaftetheit der Flügelmechanik per der Austuchungen uU. verschwinden gemacht werde, um die Differenz zwischen Nieder- und Aufgewicht entscheidend zu verringern, oder gar zu nullen. D.h. dass das gleiche Hämmerchen-Gewicht, das per Krafteinwirkung zu heben erfordert, auch ausreicht, um das Hämmerchen rel. schnell wieder nach unten zu bringen. Und nicht die ca. 20 gr mehr, die i.w. die Austuchungen fordern, um die Taste wieder runterzulassen.

Mit Mikro-Lagern und uU. Magnet-Einsatz sitzt da eine Menge drin, um das Fingertraining auch von Amateuren zu erleichtern. Denn, machen wir uns nichts vor, das Spielen von Konzertflügeln mit relativ schweren Hämmern erfordert eben diese "un-chopineske" Gewichtung von ca. 50-52 gr.

Die zu Chopins Zeiten NICHT erforderlich war, weil die Flügel zu jener Zeit etwas leichtgängiger waren.
Und damit flinker, mit besserer Fioraturen-Befähigung etc.

Die Bewertung der Qualität von Flügeln i.w. nur per der erfahrenen Profis verstellt auch den Blick darauf, dass Auditorien weit unter denen von 2.500 bis 6.500 ermöglichen, mit wesentlich leichteren Hämmern - als eine Komponente niedrigerer Spielgewichte - zu werkeln, und damit dem minder trainierten Amateur eminent entgegenkämen.

Wer denn beschallt daheim 2.500 Zuhörer?
Niemand.
Also, braucht man daheim diese dicken Hämmer?
Nur die, die für die Bühne trainieren.
Der Amateur braucht das nicht. Er bekommt aber nicht das Amateurige, sondern diejenigen Flügel, die Konzertpianisten "für gut befunden" haben...
Was Wunder, dass das Flügel mit eher schweren Hämmern sind? Weil vom Konzertpianisten so gewohnt ...

Ich (z.b.) habe daheim einen Konzertflügel, habe mich aber der schweren Hämmer schon vor Jahren entledigt.

Noch flinker aber würde das Biest, wenn die hintere Führung am Tastenstift nicht per Tuchung, sondern mit Mikrolagern gelänge. Dann ließe sich nicht auf 52 gr, sondern uU. auf 45 bis 42 gr auswiegen? Das würde ich ungemein gern mal ausprobieren. Der hintere Tastenstift wirkt als fast rein lineare Bremse, wenn die Tuchung - infolge Luftfeuchte, Temperatur, weiß-der-Kuckuck-was - aufgequollen ist. Andere Reibungspunkte in der Flügelmechanik sind eher rotatorische Bremsereien, die wegen kleinstem Durchmesser/Hebelarm bei weitem nicht einen derart negativen Impact haben können.

Gegenan argumentiert wird immer mit der Physis des Klavierspieles.
"Richtig" zu spielen. Handhaltung, Armhaltung, Fingerhaltung.
Ja, einerseits richtig.
Andererseits jedoch dem - nicht ständig in kompetentester Begleitung stehenden - Amateur nicht hilfreich.

Dem hülfe generell ein DEUTLICH leichtgängigerer Flügel.
Jedenfalls dann, wenn er Fioraturen spielt.
Flinkes Zeugs, was eben bei Chopin so lustvoll sein könnte, wenn nicht das Klavier so sperrig-wehrig wäre.
 

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