Hi, Rotstift,
"die" passenden Harmonien gibt es prinzipiell nicht -
das kann immer nur nach Sachlage entschieden werden.
Als Normalfall gilt: In jedem tonalen Melodieverlauf
ist ein Potential an dazu passenden Harmonien spürbar,
das mit den begleitenden Akkorden auskomponiert wird.
Es gibt - auf C-Dur bezogen: die Dreiklänge auf C, F und G -
drei Akkorde, mit denen man jedes in einer Durtonart stehende
einfache Lied begleiten kann - das Standardverfahren.
Man kann eine Melodie aber auch "gegen den Strich" harmonisieren -
Kurt Weill hat das in seinen Songs mit Vorliebe getan.
Schubert und Mahler haben es ihm vorgemacht.
Dazu muß man aber ein feines Gespür für harmonische Wirkungen haben.
Dein Stück fängt ganz hübsch an, aber ab ungefähr 00:22 kippt es
und erzeugt nur noch Unzufriedenheit und Langeweile.
Dem Stück fehlt vorallem eine gute, prägnant formulierte Melodie,
die einiges an harmonischer Unsicherheit wettmachen könnte.
Dann fehlen Dir die Kenntnisse, wie man richtig oder richtig "falsch" harmonisiert,
auf der Grundlage einer Baßstimme, die fast genauso wichtig ist wie die Oberstimme,
und zuletzt: Deinem Stück fehlt rhythmisch jeder Pepp.
Das sind keine Vorwürfe, sondern sachliche Feststellungen.
Du hast einen Kompositionsversuch gestartet, ohne die handwerklichen Grundlagen zu kennen.
Da gibt es nur eines: Wenn Du komponieren willst, leg Dir diese Kenntnisse zu!
Spiel am Klavier alles an Liedern oder Songs, was Du magst, soviel wie möglich,
und analysiere dabei Melodieaufbau, Harmonik, Baßstimme, rhythmische Feinheiten.
Besorg Dir eine Einführung in die Musiklehre und mach Tonsatzaufgaben.
Vielleicht klingt Dein nächstes Stück dann schon ganz anders!
Gruß, Gomez