Gute Jazz-Pianisten...

  • Ersteller des Themas Johnny1900
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anscheinend hast Du mich nicht richtig verstanden.
Beispiel: Keith Jarrett: The Köln Concert. Einfache Musik, aber einmalig vorgetragen, hab ich schon tausend mal gehört und jedesmal fasziniert es mich wieder.Beste Unterhaltung!

Und das ist eben Unsinn. Das Köln Concert ist eben KEINE einfache bzw. simplistische Musik. Die ist nur für "Normalos" "gut hörbar", im Gegensatz zu manch anderem, was Jarrett auch gemacht hat.

Mozart ist ja auch gut hörbar, deshalb noch lange nicht "einfach", und schon gar nicht in dem Sinne wie es bei Gonzales, Tiersen, Einaudi und Co. der Fall ist.

Da fehlt Dir - sorry - eben noch ein wenig das Unterscheidungsvermögen.
 
Prinzipielle Zustimmung Hasi, aber Chilly in einen Sack mit TEY zu stecken, ist nicht gerecht. Erster entwickelt durchaus originäre Ideen / Melodien, während letztere halt Ihre Dreiklänge auf Teufelkommraus brechen und schichten. Zwischen Gonzales (nett) und Jahrhundertmusikern wie KJ (genial) liegen dennoch Lichtjahre.

Übrigens merkst man KJ‘s Genialität gerade dann, wenn er hundertfach gehörte Standards spielt. Da wird der Schritt vom Könner zum Genialen sichtbar.
 
Und das ist eben Unsinn. Das Köln Concert ist eben KEINE einfache bzw. simplistische Musik. Die ist nur für "Normalos" "gut hörbar", im Gegensatz zu manch anderem, was Jarrett auch gemacht hat.

Mozart ist ja auch gut hörbar, deshalb noch lange nicht "einfach", und schon gar nicht in dem Sinne wie es bei Gonzales, Tiersen, Einaudi und Co. der Fall ist.

Da fehlt Dir - sorry - eben noch ein wenig das Unterscheidungsvermögen.

o.k., wir reden ganz sicher aneinander vorbei.
Ich kenne die Noten des Köln Concert und weiß, dass manche Passagen schwierig zu spielen wären (zumindest für mich). Aber was ich ausdrücken wollte: Ich brauche kein 100 Mann Orchester, um mich zu unterhalten, ich brauche auch keine tausend Triller und Läufe, Rhythmuswechsel, Tonartwechsel etc. Ich genieße es aber total, wenn ich Keith Jarrett höre, weil seine Musik keine Adrenalin-Überschwemmung in mir auslöst, mir wegen der Lautstärke nicht die Ohren abfallen und mein Puls auf 180 hoch geht. Wenn ich Musik höre, dann zur Entspannung und nicht, um zusätzlich noch hochgepusht zu werden. Die Art und Weise seines Spiels hört sich "simpel" an, organisch, rund, ausgereift, es trifft nicht nur meine Ohren, sondern mein Herz und ich habe immer ein Lächeln im Gesicht, wenn ich ihn höre. Und genau das will ich haben. Er macht auch keine show wie Herr Lang, ihm ist es egal, ob 10000 Zuhörer oder nur zwei im Saal sitzen.
Das geht mir übrigens bei Teddy Wilson und bei manchen Stücken von Erroll Garner, Oscar Peterson, Art Tatum oder anderen auch so.
 
Keith Jarrett: The Köln Concert. Einfache Musik, aber einmalig vorgetragen...
Äähm, Du weisst schon, daß das ein Improvisationskonzert war? ;)
Was an einer solchen Improvisation einfach sein soll erschliesst sich mir nicht und das hat sicher nichts mit den Noten einer nachträglich erstellten Transkription oder den technischen Anforderungen zu tun.
 
Danke schon mal für die Tipps!

Was ich aufjedenfall festgestellt habe: der Stil ist relativ einzigartig (blöde Formulierung). Ich dachte immer es sei gang und gäbe Standards in diese Richtung zu interpretieren ;)


Habe mir gerade mal die Hörproben der CDs angehört, gefällt mir gut aber bei z.b. Round Midnight hört man meiner Meinung nach deutlich, dass er einen klassischen Hintergrund hat von dem er sich auch nicht lösen kann oder möchte. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich wünschte, dass ich so spielen könnte
C:\Users\Lukas\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image002.gif
.


@Johnny1900 : So wie ich Dich aufgrund Deiner Eingangsfrage einschätze könnte Dir z.B. Vince Guaraldi als Einstieg gut gefallen.


Er hat bei seinen Konzerten auch z.B. schon über Chopin Stücke improvisiert, ich finde vielleicht auch gerade diesen klassischen Hintergrund interessant.

Und ja gefallt mir! hab mal das erst beste angeklickt.

Auch wenn es nicht diese „Dynamik“ hat die mich bei Brandner gleich mitreißt.


Servus,


vielleicht gefällt Dir ja Chilly Gonzales CD Solo Piano.


LG Holger


Ich hab mir mal ein paar Stücke von „Piano Solo 2“ angehört. Finds aufjedenfall ganz gut, allerdings beim ersten Hören weniger abwechslungsreich, da es durchgehend in dieser ruhigen Stimmung bleibt, die sich bei Brandner mit etwas „rockig, bluesigeren“ Abschnitten abwechselt.




Nein, kenne ich ebenso nicht.

Gefällt mir ganz gut, aber geht dann tatsächlich in eine ganz andere Richtung ;) Werd mir wenn ich mal mehr Zeit hab noch paar Stücke anhören…



Hier geht es jedoch um Jazz, wie Du bemerkt haben könntest.


Mir ging es vorwiegend darum Musik zu finden die der Brandners ähnelt (bzw. mir gefällt), diese "simplistische Unterhaltungsmusik" als Jazz beschrieben zu haben tut mir Leid ;)

Ich unterscheide eigentlich auch eher zwischen Musik die mir gefällt und solcher die mir nicht gefällt, als sie in bestimmte Sparten zu zwängen, da war mein Titel wohl etwas irreführend.
 

Keine Ahnung, Jazz sicher nicht, aber wer z.B. ähnliche Musik macht, ist unser @klaviermacher . Ich sage dazu immer "Bluesrockpopjazz" ...oder so :-D Von daher trifft es "Fusion" ganz gut.
Schau Dir mal seine Videos an. CDs vertreibt er auch. Evtl. trifft das Deinen Geschmack.

Zu obiger Liste würde ich auf jeden Fall noch Hiromi Uehara hinzufügen.
Lieber meine Musik ?
Na dann...



:-)

LG
Michael
 
EIn guter noch nicht so ein steinalter Jazz Pianist ist Eldar Djangirov. Aus meiner Sicht einer der durchaus besseren aktuellen Pianisten (spielt auch sehr gut Klassik).

Homepage: http://www.eldarmusic.com/

Da sind einige Audio Beispiele drauf, aber Eldar hat auch einen eigenen Youtube Channel.
 
Ein paar Nachwuchspianisten


Justin Kauflin:







Jacob Collier:

( selbst in seinen Gesangsvideos, die im Moment weltweit alle Profi Musiker entzücken, spielt er alle Instrumente, inclusive Klavier selber)

( hier mit seiner Mutter)





http://www.youtube.com/watch?v=p2AZz2aVtYw ( Montreux 2014)



Alfredo Rodriguez ( sind glaube ich? alles Live Auftritte in Japan)

http://www.youtube.com/watch?v=4SssJ1vt8u4

http://www.youtube.com/watch?v=QPnnOnfHmSU

http://www.youtube.com/watch?v=P4ZPI5EBYgU

http://www.youtube.com/watch?v=tFUw6HVpvmo

@klaviermacher hat da jemand in den letzten Wochen doch sich aktuelle Videos angesehen
Ich glaube nämlich nicht an Zufälle!;-)
Aus dem ganzen Reportoire der Jazzmusik ausgerechnet John Coltrane "My favourite things"
Dann eben nur für dich, obwohl ich davon ausgehe, dass du es schon kennst-;) Wie gesagt an Zufälle...:schweigen:

Emily Bear Trio ( Emily Bear - Peter Slavov - Mark McLean)

(Steamboat Springs Music Festival -9.8.2014)


My favourite things

http://vimeo.com/103615077


Jonathan Batiste

http://vimeo.com/46299386 (Dizzys Jazz Club 2011)

http://www.youtube.com/watch?v=-PRG_DC-mpo ( Dizzys Jazz Club 2011)

http://www.youtube.com/watch?v=vE-2IJDT4tE
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vernünftige Pianisten, die man sich anhören sollte, sind beispielsweise

...Auflistung aus dem Jazzlexikon...
...und natürlich hasenbein nicht zuvergessen! obwohl...

er leider keine Ahnung hat, wie man hier nachlesen kann:
Chilly Gonzales ... ist simplistische Unterhaltungsmusik.

Viel zu selten wird der leitende Chefpianist und sein geniales solo-live-Album erwähnt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Unsinn. Petrucciani war zwar natürlich ein sehr guter Spieler, darüber ist keine Diskussion erforderlich. Aber seine Fangemeinde überschätzt ihn, da gibt es dann doch eine Menge Bedeutenderer.
 
Ich höre in letzter Zeit gerne und oft Ray Bryant.

Ob der ein guter Jazz-Pianist war weiss ich nicht.
 
Klar, der war sehr gut.
Bryant ist einer von diesen unterbewerteten Spielern, die, weil sie auf Effekte und offensives Zeigen von Virtuosität verzichten und überdies nicht "Neues" brachten, einer großen Zahl von Hörern leider unbekannt bleiben.
 

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