Gage Konzertpianist

K

karderin

Dabei seit
24. Jan. 2010
Beiträge
14
Reaktionen
0
dsddddddddddddddddddd
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Liebe Leute,

Hört doch bitte endlich einmal auf, solch delikate Fragen in aller Öffentlichkeit zu diskutieren! Insider kennen normalerweise die Antwort auf solche Fragen und die anderen haben sich an adäquater Stelle schlau zu machen. Alles andere verdirbt das Geschäft….

Gruß
PiRath
 
  • Like
Reaktionen: Joh
Die Preise hängen vom Auftraggeber ab. Die Gage für einen Klavierabend sollte auch in einer Provinzstadt 200 Euro + Fahrtgeld / Spesen (möglicherweise auch als fester Zusatz) nicht unterschreiten, sonst verkauft man sich unter Wert. Meistens ist es mehr.
Horowitz hat sich glaube ich mal pro Aufführungsminute vergüten lassen. Wieviel das pro Minute war, weiß ich nicht, aber ich nehme an, vierstelliger Dollar-Bereich...
Es kommt also durchaus drauf an, ob man in Hinterdupfing auf der Kulturbühne oder in der alten Oper in Frankfurt spielt... Und es kommt darauf an, ob man Gebucht wird oder eine Konzertanfrage schickt - bei letzterem hat man vermutlich mehr Einfluss auf den Preis :floet:
 
Die Preise hängen vom Auftraggeber ab. Die Gage für einen Klavierabend sollte auch in einer Provinzstadt 200 Euro + Fahrtgeld / Spesen

Puh, da bin ich aber etwas erschüttert. Das sind ja nicht die Brutto-Einnahmen, davon müssen ja noch viele Kosten abgezogen werden die ein Pianist so hat: Abschreibung des Instruments, Wartung desselben, das Arbeitszimmer in welchem es steht, Kosten für Noten etc., als Selbstständiger kommen noch Ausfälle für Urlaub und Krankheit hinzu. Dann braucht man ja überschlagsmäßig etwa 15 Auftritte im Monat, um ungefähr die gleichen Einnahmen zu haben, als würde man sich Full-Time bei Aldi an die Kasse setzen. Und 15 Auftritte stelle ich mir schon eher stressig vor...
 
Hallo,

Auf Wikipedia ist zu lesen: "[Krystian] Zimerman gibt nicht mehr als 50 Konzerte pro Jahr, was nach seinen eigenen Angaben nicht kostendeckend ist."

Zur Gage von Horowitz meinte Papst Kaiser mal, dass es 10.000$ pro Minute für das dritte Rachmaninow-Konzert gewesen sein sollen...


OT: http://aktuell.klassik.com/news/tea...erman will nicht mehr in den USA konzertieren

Der letzte Absatz ist ja ziemlich heftig...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
gage

@stilblüte: 200€ gage für einen konzertpianistin, der das auch hauptberuflich macht, kommt mir aber schon sehr wenig vor... da verlange ich als kleine studentin ja schon mehr....

und zu horowitz: wooow!! 10 000 Dollar pro Minute - da soll noch mal einer sagen, Musik ist ein brotloser Beruf ;-))
 
@stilblüte: 200€ gage für einen konzertpianistin, der das auch hauptberuflich macht, kommt mir aber schon sehr wenig vor... da verlange ich als kleine studentin ja schon mehr....

und zu horowitz: wooow!! 10 000 Dollar pro Minute - da soll noch mal einer sagen, Musik ist ein brotloser Beruf ;-))

10 000$ pro Minute von Rach 3 erscheint mir unrealistisch, d.h. wohl dass Vladimir etwa 400 000 $ pro solch ein Konzert verdient hat, daran mag ich einfach nicht glauben, gibt es dazu zuverlässige Quellen?

Was "Musik ein brotloser Beruf ist" angeht so sei da, karderin, nicht so voreilig. Die Sache ist so, dass wenn du zu den besten 10-20+ der Welt gehörst EGAL auf welchem Gebiet, spielst du automatisch halt auch finanziell gesehen in einer ganz anderen Liga aber da muss man halt erstmal hinkommen...
 
horowitz

das war auch nicht ganz ernst gemeint - deshalb das zwinkernde smilie ;-)

also fast eine halbe million dollar scheint mir auch dezent zu hoch gegriffen....

aber um zum eigentlichen thema zurückzukommen - wenn man nicht grade horowitz heißt, aber sich zumindest im heimatland einer gewissen bekanntheit erfreut - mit wie viel kann man da in etwa bei einem konzert rechnen?
 
Die Preise hängen vom Auftraggeber ab. Die Gage für einen Klavierabend sollte auch in einer Provinzstadt 200 Euro + Fahrtgeld / Spesen (möglicherweise auch als fester Zusatz) nicht unterschreiten, sonst verkauft man sich unter Wert...

Ein professioneller klassischer Pianist, der für 200 Euro einen ganzen Klavierabend bestreitet, ist prügelnswert und selbst schuld.
 
zahlen

oh mann ich möchte einfach mal ZAHLEN lesen - warum schreibt ihr immer drumherum?
;-)
 
Stilblütes Angabe kommt mir auch eher für den Amateur-Bereich als zutreffend vor. Ich als Amateur-Pianist hatte für mein Konzert letztes Jahr eine Gage von 200.- EUR vereinbart. Bekommen hab ich die dann zwar nicht, weil der Veranstalter nicht zurande kam mit dem Drumherum. Aber egal, mir gings um die Erfahrung an sich. :)

Wieviel man als Profi verdient, kann ich nicht sagen. Hängt halt von allen möglichen Faktoren ab. Ich habe mal gehört, dass viele Profis heutzutage auch nur noch 500.- EUR pro Konzert bekommen, obwohl das viel zu wenig ist.

Grüße von
Fips
 

Der Markt macht den Preis. In die Münchner Philharmonie gehen rd 3800 Leute rein. Wer es schafft, bei einem Eintrittspreis von 30 Euro den Laden voll zu bekommen, nimmt also etwa 100 000 Euro ein. Davon gehen weg: Saalmiete (bestimmt 2-3000 Euro), Personalkosten für Ordner, Garderobe etc. 2000 Euro. Kosten für das Drucken der Plakate, Eintrittskarten, Flyer (rd 4000 Euro), Inserate (4000 Euro). Miete für Instrument, Transport Stimmen (2000 Euro), GEMA 5000 Euro, Techniker, Beleuchter etc. 2000 Euro ... und noch dies und das .... bleiben also rund 80 000 Euro übrig. Organisiert man das über eine Agentur, will die natürlich auch noch was haben (üblich sind wohl 20 %, dafür entfallen die Kosten für Public Relations) .... wie auch immer: 60-70 000 Euro werden schon übrig bleiben, davon zieht sich der Staat natürlich seine Steuern und Abgaben also rd. 35 % ... bleiben vilelicht 45 000 Euro. Nicht schlecht oder?

Der Knackpunkt: Wer bekommt die Philharmonie zu so einem Eintrittspreis voll? Eine gute handvoll Pianisten (vielleicht 10 Stück) - alle anderen müssen in kleineren Hallen spielen - bis runter zum "Konzertstadel" in der Provinz mit 90 zahlenden Zuschauern bei Eintrittspreisen bis 20 Euro .... jetzt könnt Ihr die selbe Rechnung wieder aufmachen.

Fakt ist:

1.) Je bekannter, desto größer die Hallen (Lang Lang bekommt locker die Olympiahlle mit 7000 Leuten und Eintrittspreisen bis zu 280 Euro voll - warum sollte er für weniger als 400 000 Euro spielen .... da würde ja nur jemand anderes das Geld mitnehmen)

2.) Man kann nur so viel Gage bekommen, wie an anderer Stelle jemand (das Publikum) zu zahlen bereit ist.

3.) Völlig falsch ist es, die Gagenberechnung vom Bedarf des Künstlers (der interessiert niemanden) oder von einem "gerechten" Lohn her anzugehen. Das gibt es in unserer Wirtschaftsordnung schlichtweg nicht.

Gruss

Hyp
 
ja stimmt, danke! dass viele andere weniger bekommen als 9000 ist mir schon klar, aber es macht einen unterschied ob sie 300€ oder 3000 pro konzert bekommen....
 
Nur die Ruhe, ich hab 200 Euro ja auch als absolute Untergrenze angegeben. Karderin, ich bin auch Studentin, ich werde einen Teufel tun, jegliche Sorte von Klavierabend abzulehnen, bei denen ein brauchbarer Flügel und Publikum vorhanden ist. Ich hab auch schon Konzerte für ein Vielfaches davon gespielt. Von der Hochschule wurden bis vor kurzem Konzerte organisiert, für die man gar nichts bekam - reines Auftrittstraining und ein bisschen Fahrtkosten. Die Studentein haben sich drum gerissen...

Ich denke, man merkt schon, wo nicht mehr Geld vorhanden ist und wo einen jemand ausbeuten will.

Und natürlich meinte ich, wenn man gefragt wird, kann man den Preis bestimmen, nicht andersrum.
Übrigens konnte Horowitz tatsächlich verlangen, was er wollte, ich meine mal gelesen zu haben, dass er zu den bestbezahltesten Pianisten überhaupt gehörte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hyps Rechnung ist doch gar nicht schlecht. Von der Bekanntheit her kannst Du auf den Eintrittspreis schließen (also bei nationaler Bekanntheit so 30-60,- Euro). Dann Saalgröße, Kosten usw. Dass die Agentur sich mit 20% zufriedengibt und dafür auch die gesamten PR-Kosten trägt, kann ich nicht ganz glauben ...

Übrigens: Dass mit den Konzerten Geld verdient wird, ist wohl nur in der Klassik so - in allen anderen Bereichen waren früher die Konzerte Zuschussgeschäfte zum Promoten der Platten. Und es gibt auch Bereiche, da sieht es ganz anders aus. Die armen Jazzer z.B.

Ich war kürzlich auf einem Konzert von Jan Garbarek mit dem vierköpfigen Hillard-Ensemble. Alle 5 Musiker sind internationale Hausnummern - dennoch dürfte wohl (bei gleicher Verteilung) keiner mehr als maximal 2000,- brutto erlöst haben (bei vollem Haus). Davon gehen dann noch Reisekosten, Hotels, Essen, etc ab. Wenn man sich vor Augen hält, dass manche lokalen Cover-Tanzbands auf ähnliche Beträge kommen, stimmt das schon nachdenklich. Na gut, die ackern aber auch etliche Stunden statt 90 min....
 
@fisherman: Naja, ein großer Unterschied zwischen Kunst und Unterhaltung ist heute nun mal vorhanden, vielleicht war das zu Mozarts Zeiten noch etwas anders. Warum sollte auch ein guter Tanzmusiker, der eben den ganzen Abend eine gewünschte Dienstleistung bietet, nicht ordentlich dafür bezahlt werden (in die Nähe von 2000,- kommen da wohl nur die allerwenigsten)? Künstlerische Konzerte fernab der Kommerzialisierung sind damit einfach nicht vergleichbar, das einzig Gemeinsame ist wohl, dass beide Male Luft bewegt wird...

Jedenfalls gilt wohl als gesichert, dass Horowitz 80% (!) der Einnahmen erhielt, das waren wohl ab 1965 einige 10.000 pro Konzert. In Japan dann angeblich siebenstellige Gagen für zwei Konzerte.
Süddeutsche Zeitung Magazin - Kaisers Klassik-Kunde » Folge 72: Der große Horowitz
Ab 07:00

OT: Witzit im Übrigen, dass Kaiser in dem Video erwähnt, Horowitz wäre ab 80 eher ein gealterter Löwe gewesen denn ein alternder. In einem CD-Booklet behauptet er genau das Gegenteil, Horowitz wäre eben keiner dieser gealterten Löwen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ Barpianodillettant: Das muss ich richtigstellen. Es stört mich nicht im geringsten, dass ein guter Muckemusiker ordentlich Knete macht - ich fand nur die Gagen für die international renommierten Jazzer nicht so prickelnd - verglichen mit den Pop- und Klassik-Stars.

Horowitz: 7-stellig? Wow! DAS ist fett. Damals war das ja noch eine ganz andere Summe. Aber holla!
 
Ok, also verdienen "normale" Konzertpianisten nicht die Welt. Wenn es sagen wir mal 2000-3000€ sind, das muss noch versteuert werden etc. Wie viele Konzerte kann man denn im Monat geben? Weil ich kann mir irgendwie schlecht vorstellen dass man es schafft jede Woche ein Konzert zu geben (habe da allerdings garkeine Ahnung von), wie kann man dann davon leben...
 
Wie viele Konzerte kann man denn im Monat geben? Weil ich kann mir irgendwie schlecht vorstellen dass man es schafft jede Woche ein Konzert zu geben (habe da allerdings garkeine Ahnung von)

Hier mal ein Beispiel, wie der Konzertkalender eines international renommierten Pianisten aussehen kann (Zählen müsst Ihr schon selber):

StephenHough.com | Performances

Claudio Arrau soll Phasen gehabt haben, in denen er 200 ! Konzerte pro Jahr gespielt hat. Da braucht man wohl kein Eigenheim mehr, weil eh keine Zeit ist, darin zu wohnen.
 
Verdienen alle Ärzte gleichviel? Alle Anwälte? Alle Architekten? Nein?
Tja, bei Musikern ist das auch nicht anders.
 
  • Like
Reaktionen: Joh

Zurück
Top Bottom