Fußbodenheizung

die sich beharrlich haltende Annahme, dass Fußbodenheizungen den Venenklappen Schaden zufügen können

Bitte WAS? :014:

Das erzählen vielleicht diejenigen, die am Vertrieb von Heizkörpern finanzielles Interesse haben.



Bin überrascht, wie warm manche Leute es mögen...

:angst: 25° C Raumtemperatur habe ich im Hochsommer, wenn draußen Rheinisch-Kairo wütet. :denken: Da fängt das Liquor an zu blubbern. Intellektuelle Leistungen fallen mir bei 25° C Umgebungstemperatur schwerer als bei 20°. :konfus:
 
Das erzählen vielleicht diejenigen, die am Vertrieb von Heizkörpern finanzielles Interesse haben.

FBH ist Mist! Verstimmt das Instrument und macht Krampfadern!

Dreimal Unsinn (in Bezug auf eine modere gut eingestellte Bodenheizung.

Und von einem, der nicht an derartigen Installationen verdient (es sei denn durch Provision):
;-)

Interessant in diesem Zusammenhang wäre ja auch noch der gesundheitliche Aspekt - Stichwort "Venenklappen". Aber das Terrain überlasse ich gerne unseren Medizinmännern und -frauen.


P.S.
Bin überrascht, wie warm manche Leute es mögen...

Bei mir ist dieser Wunsch leider höherer Gewalt geschuldet. Wenn eine Raumtemperatur von unter 23° bei meinem Weichteilrheumatismus erhebliches Unbehagen auslöst, muss ich leider mit erhöhten Stromkosten leben und der wahrscheinlich reduzierten Lebensdauer des Parketts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das teilweise noch schlechte Image von Fußbodenheizungen stammt aus einer Zeit, wo vom normalen Heizkreislauf mit der hohen Vorlauftemperatur eines Heizkörpers eine Fußbodeschleife mit versorgt wurde. Das gibt ungesund warme Füße. Das hat aber mit einer heute fest geplanten Fußbodenheizung so gar nichts mehr gemein.

Darf ich hier mal ein bisschen klugscheißen über Fußbodenheizungen und Physik?

Eine Fußbodenheizung läuft nicht mit konstanter Vorlauftemperatur. Die VL Temperatur folgt einer Heizkurve. Die Steigung dieser Kurve ist dem Dämmstandard des Hauses angepasst. Mein Haus ist Baujahr 2011 und die Heizung arbeitet mit einer Steigung von 0,3. Schlecht gedämmt Häuser liegen bei 0,8 und mehr. Bei 4° Außentemperatur habe ich eine VL Temperatur von 28°, da wird der Fußboden vielleicht so 25° warm, da gibt es weder warme Füße noch Krampfadern. Im Sommer, wenn die Sonne durch die Scheiben brennt, hat der Fußboden locker 40°.

Leider werden die meisten Heizungen von den Heizungsbauern erst mal mit Steigungen von 0,8 oder ähnlichem eingestellt, da heizt dann die Therme wie blöd, bis ein Raumthermostat das abregelt. Der Raum wird dann durch die Trägheit des warmen Estrichs regelmäßig viel zu warm, kühlt lange ab und wird dann wieder zu warm. Währenddessen schaltet die Heizung im Dauerbetrieb an und aus weil sie gegen geschlossene Raumthermostate pumpt. Es ist für das Raumklima angenehmer und für die Brennertechnik schonender, wenn die Therme statt alle 10min auf 40° zu heizen kontinuierlich auf 28° erwärmt. Die Einstellung erfolgt nur einmalig über die Heizkurve. Bei gut eingestellter Heizkurve dreht man alle Raumregler voll auf heizt das ganze Haus sehr gleichmäßig. Einen einzelnen Raum NICHT zu heizen klappt in neu gebauten Häusern nicht. Offene Türen und die dünnen Wände im Hausinneren lassen die Wärme prima hindurch, im Gegensatz zu den gut gedämmten Außenwänden. Damit sind die Raumthermostate dann überflüssig bzw. sie stören, wenn geschlossen (und die Stellmotoren verbrauchen geöffnet unnötig Strom. Im gleichmäßig warmen Haus ist das mit der Thermik dann auch deutlich reduziert.

Die Luftbewegungen durch Thermik der Heizung sind bei konventionellen 40-50° heißen Heizkörpern an der Wand viel größer.

Die Luftbewegungen aufgrund der Fußbodenheizung gehen unter angesichts anderer Effekte. Die Sonne, die den Fußboden am Fenster erwärmt sorgt dort für Konvektion. Wäsche aufhängen übrigens auch. Die Dichteunterschiede von feuchter Luft zu trockener sind größer als die von warmer zu kalter Luft. Feuchte Luft ist deutlich leichter. Dass Luft in der Natur nach oben steigt, wo die Feuchtigkeit zu Wolken kondensiert, ist im wesentlichen von der Luftfeuchtigkeit getrieben, viel weniger von Temperaturunterschieden.

Mit dicht gelegten Schleifen der Fußbodenheizung verteilt sich die Wärme im mehrere cm dicken Zementestrich so, dass es weder warme noch kalte Stellen gibt. Ich denke, da macht es auch keinen Sinn, unter einem Flügel oder Klavier die Schleifen weg zu lassen oder das abzuschirmen. Bei 24° ist die Wärmestrahlung oder die Konvektion irrelevant. Und Hitze ist ohnehin nicht das entscheidende Thema beim Klavier.

Das ganz wesentliche Problem der Heizperiode ist die Luftfeuchtigkeit. Luft mit 70% Feuchte draußen bei 5°C enthält ca 4,7g Wasser. Erwärmt auf 21° Raumtemperatur sind das noch 26% relative Luftfeuchte. Mit reichlich Potential, das Holz eines Instrumentes kräftig auszutrocknen. Bei einem verstimmten Instrument würde ich also davon ausgehen, dass es nicht gelungen ist, die Feuchte ausreichend konstant zu halten. Das ist bei ausreichend Luftaustausch im Wohnraum auch beliebig schwierig. Das ist aber bei Heizkörpern das gleiche und kein spezifisches Problem der Fußbodenheizung.
 
Eine Fußbodenheizung läuft nicht mit konstanter Vorlauftemperatur.

Das Display der Wärmepumpe zeigt zwei Werte an:
22° Vorlauftemperatur und die Außentemperatur. Deiner Aussage zufolge wird also nicht die aktuelle Vorlauftemperatur angezeigt, sondern die im Gerät eingestellte?

Deine Aussage unten erinnert mich an einen Hinweis des Installateurs der meiner Erinnerung nach gesagt hat, es sei nicht gut Heizkreise auszuschließen. Aber genau das habe ich gemacht. Im UG steht jedes Thermostat auf „Stern“, weil ich es nicht einsehe diese Räume zu beheizen (insbesondere Technik- und Abstellraum). Vor zwei Wochen habe ich auch das Thermostat der Diele im UG auf „Stern“ gestellt. Sie ist über die Treppe zum OG hin offen, aber dass es unten kühl ist hat keinerlei Auswirkungen auf die Raumtemperatur des OG. Die Heizkreise im Gästezimmer, Gästebad und HWR (im OG) sind ebenfalls abgeschaltet.

Könnte es sein, dass dieses Ausschließen der Heizkreise nicht nur kontraproduktiv ist sondern auch den Stromverbrauch erhöht, weil

die Heizung im Dauerbetrieb (..) gegen geschlossene Raumthermostate pumpt.

??

Die Luftbewegungen aufgrund der Fußbodenheizung gehen unter angesichts anderer Effekte.

Ich habe keine Luftbewegungen festgestellt. Eine winzige Daunenfeder hat sich nicht von der Stelle bewegt.

Ich denke, da macht es auch keinen Sinn, unter einem Flügel oder Klavier die Schleifen weg zu lassen oder das abzuschirmen.

Ein aktivierter Heizkreis unter dem Flügel macht sehr viel Sinn, wenn man zu kalten Füßen neigt. Trotz meiner 25° am Boden habe ich seit Tagen dezent kalte Füße.
 
Das Display der Wärmepumpe zeigt zwei Werte an:
22° Vorlauftemperatur und die Außentemperatur. Deiner Aussage zufolge wird also nicht die aktuelle Vorlauftemperatur angezeigt, sondern die im Gerät eingestellte?
Meine Therme zeigt im Display ein paar Dutzend Werte an, Vorlauf, Rücklauf, Raumtemperatur, Außentemperatur, Kesseltemperatur, Vor- und Rücklauf der Solartherme, Sonnenstunden, Brennerstunden, Abgastemperatur, ... Ich vermag nicht aus der Ferne zu sagen, was Dir da angezeigt wird.

Am Gerät stellt man keine Vorlauftemperatur (VLT) ein. Da stellt man eine Heizkurve ein und daraus regelt das Gerät in Abhängigkeit von der Außentemperatur automatisch die VLT. Je kälte es draußen ist, desto höher die VLT. Mag sein, dass der Startpunkt der Kurve 22° ist oder die Zieltemperatur des Raumfühlerst, wer weiß. Lies die Bedienungsanleitung und versuch das System zu verstehen. :-) Lies bei Wikipedia, was eine Heizkurve ist.

Könnte es sein, dass dieses Ausschließen der Heizkreise nicht nur kontraproduktiv ist sondern auch den Stromverbrauch erhöht, weil
Wenn Du einzelne Räume permanent ausschließt, müssen die anderen mehr leisten, wenn man davon ausgeht, dass die Wärme sich im Haus verteilt. Ich nehme nicht an, dass Du im Winter in den ungeheizten Räumen Minusgrade hast... Das heißt in der Regel, dass die anderen Räume heißer laufen müssen, die Vorlauftemperatur wird entsprechend höher sein müssen. Das muss nicht schlimm sein, die Energie, die Du zuführen musst, gleicht die Verluste des Hauses nach außen aus. Energie sparst Du, wenn Du die Raumtemperatur absenkst.

meiner 25° am Boden habe ich seit Tagen dezent kalte Füße.
Eine Fußbodenheizung ist keine Fußerwärmung. Dein Körper hat eine Kerntemperatur von 37°, die Füße deutlich weniger. Alles was kälter ist, entzieht Dir beim Kontakt Wärme. Ein Fußboden, der sich warm anfühlt, wird so an die 30° haben, das liefert die Heizung erst, wenn es draußen wirklich knackig friert.
 
Meine Therme zeigt im Display ein paar Dutzend Werte an, Vorlauf, Rücklauf, Raumtemperatur, Außentemperatur, Kesseltemperatur, Vor- und Rücklauf der Solartherme, Sonnenstunden, Brennerstunden, Abgastemperatur, ... Ich vermag nicht aus der Ferne zu sagen, was Dir da angezeigt wird.

Meine zeigt auch viel mehr, wenn ich die Menüs öffne. Die von mir genannten zwei Werte zeigt die WP an, wenn sie so vor sich hinarbeitet und ich keine Informationen aufrufe.

Eine Fußbodenheizung ist keine Fußerwärmung.

Sie sorgt aber für wärmere Füße als ohne Bodenheizung. Ich kann ein Lied davon singen, wie sich eiskalter Estrich unter dem Bösendorfer in meiner ehemaligen Flügelwohnung angefühlt hat.
 
Mit dicht gelegten Schleifen der Fußbodenheizung verteilt sich die Wärme im mehrere cm dicken Zementestrich so, dass es weder warme noch kalte Stellen gibt.

So ist es, ich habe das Hygrometer an unterschiedliche Stellen aufgestellt und überall habe ich um die 25° Bodentemperatur.

Ich denke, da macht es auch keinen Sinn, unter einem Flügel oder Klavier die Schleifen weg zu lassen oder das abzuschirmen.

Das sehe ich auch so, denn die Heizkreise unter den Flügeln habe ich zwar abschaltbar anlegen lassen, aber nötig war das bisher nicht so dezent wie die Bodenheizung arbeitet.

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Mein Haus ist Baujahr 2011 und die Heizung arbeitet mit einer Steigung von 0,3.

Meine ebenfalls, ich habe vorhin die Installateure gefragt die unerwartet in der Nähe zu tun hatten und mal nach dem Rechten gesehen haben. Bei dieser Gelegenheit habe ich nach den kalten Zimmern gefragt. Es sei kein Problem, dass ich Heizkreise ausgeschlossen habe.

Die beiden hat der Himmel geschickt, denn sie haben das N2 ins Gästezimmer gebracht weil ich den Boden ölen muss. Da steht es auch gut und es erspart das Tragen über die Treppe (die dafür abgestützt werden müsste). Und falls Klavier spielende Gäste wegen der ungewohnten Stille im Haus und drumherum nicht schlafen können, dann müssen Sie nicht Däumchen drehen oder ins Smartphone starren, sondern können Klavier spielen bis ihnen die Äuglein wieder zufallen.
:-)
 
Heizkreise unter den Flügeln habe ich zwar abschaltbar anlegen lassen, aber nötig war das bisher nicht so dezent wie die Bodenheizung arbeitet.

Wie dezent meine arbeitet hat sich kürzlich gezeigt – der Klavierstimmer war im Haus.

Meine Flügel stehen im OG bei 22,5 Grad Raumtemperatur (im Sommer verständlicherweise mehr). Wenn die Fußbodenheizung ein so großes Problem wäre (wie oft zu lesen ist), dann hätten meine Flügel vermutlich nicht ein Jahr lang die Stimmung gehalten. Normalerweise lasse ich sie (auch wegen meiner Treffen) halbjährlich stimmen, aber wegen meines Lärmtraumas vorigen Sommer habe ich im Herbst ausgesetzt. Denn ich hätte den verbesserten Klang eh nicht wahrnehmen können. Vor Kurzem gestimmt "standen" beide noch immer auf dem gleichen Wert wie bei der Stimmung im Frühjahr 2020: 440 Hz.
 
bei mir ist es so wie bei Marlene. Im Winter wird auf 23° geheizt. Besonders trocken wird es nicht. Den Luftbefeuchter musste ich 3-4 Wochen in unterbrochenen Abständen laufen lassen.
Jetzt bin ich aber doch verwirrt, draussen sind es 18° , bewölkt, und es ist furztrocken.Fenster war den ganzen Tag offen und es sind 27 %.
Mein Klavierlehrer meinte letztens (im November) , dass er nur alle 2 Jahre zum stimmen kommen müsste. Es war auch nicht sehr verstimmt, als er da war. Obwohl ich bis da keinen Luftbefeuchter hatte und mich Luftfeuchte noch nicht so interessiert hat.
 

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