Fragen zu Resonanzboden, Mechanik etc.

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Klavierfreund56

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Steinway wirbt mit einem Resonanzboden, der zu den Enden hin verjüngt ist und sowohl in Steinways als auch in Boston- und Essex-Flügeln eingebaut wird. Ist das ein Steinway Patent und ausschließlich bei Steinway-Instrumenten zu finden oder bauen auch andere Klavierhersteller einen solchen Resonanzboden in ihre Instrumente? Sind die klanglichen Auswirkungen eines solchen Resonanzboden-Designs nur marginal oder deutlich hörbar?

In vielen Instrumenten wird eine Mechanik von oder nach Renner oder mit Bauteilen von Renner eingebaut. Auch scheinen Hämmer von Abel der "Renner" zu sein. Worin unterscheiden sich die Designs? Wie groß sind die Unterschiede? Sind die Unterschiede klanglich hörbar und/oder können sie auch als ein Indiz für die Spielbarkeit und die Langlebigkeit einer Mechanik herangezogen werden?

Wie groß sind die Unterschiede der verwendeten Hämmer- und der Dämpfefilze bei den verschiedenen Klavierherstellern in Bezug auf Klang, Haltbarkeit und Intonierfähigkeit?

Manche Hersteller wie Steinway, Blüthner, Fazioli oder Bechstein lassen Mechanikteile und Filze nach ihren speziellen Vorgaben bei Renner, Abel oder anderen Zulieferern anfertigen. Sind die Unterschiede zu den konfektionierten Produkten bedeutend oder doch eher vernachlässigbar?

Herzlichst

Klavierfreund56
 
Hallo Klavierfreund56,

Klavierbau ist eine hoch komplexe Angelegenheit - zwar alte Methoden, aber durchaus tricky ;-)

Resonanzböden beispielsweise sind nie nur ein gewölbtes Brett, sondern immer unterschiedlich Dick an verschiedenen Stellen.
Manche machen einen gleichmäßigen Verlauf, andere wiederum eine optisch wahrnehmbare Verjüngung zu den Rändern hin und taufen es Membransystem, wie etwa Seiler.

Mechaniken und Klaviaturen sind großteils nach Vorgaben der Hersteller gemacht. Filze für Hammerköpfe und andere Teile in der Mechanik gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen und manche Erzeuger schwören auf diesen, andere auf jenen Zulieferer - wobei manchmal der gleiche Filz verarbeitet wurde z.B. Wurzen AA oder A. So sieht es in Europa aus - alles relativ ähnlich auf hohem Niveau.

In anderen Erdteilen werden oft ganz andere Materialien verwendet und die Stabilität und Dauerhaftigkeit sieht man erst nach einigen Jahren oder Jahrzehnten und werden dann mitunter zur Qual für den Techniker. Z.b. koreanische Hammerkopf-Filze aus den 80er Jahren sind unter der Kollegenschaft gar nicht beliebt ;-)

LG
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Resonanzböden beispielsweise sind nie nur ein gewölbtes Brett, sondern immer unterschiedlich Dick an verschiedenen Stellen.
Manche machen einen gleichmäßigen Verlauf, andere wiederum eine optisch wahrnehmbare Verjüngung zu den Rändern hin und taufen es Membransystem, wie etwa Seiler.
Und bei wieder anderen (Steingräber) wird jeder einzelne (!!!) Resonanzboden individuell angepasst - d.h. er hat ein völlig unterschiedliches Profil, sozusagen Berge und Täer (im Querschnitt). Das hat mich schon schwer beeindruckt...
 
Alle bedeutenden Steinway-Patente sind seit Jahrzenhnten abgelaufen, da kann jeder darauf zurück greifen.
Daß z.B. Resonanzböden am Rand verjüngt sind ist Standard.
 

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