Fragen von Neuling mit Bösendorfer 120

Danke für alle Erläuterungen. Es bleibt spannend und ich werde weiter berichten.
 
Weil das linke Pedal dafür gar nicht gedacht ist. Es soll die Klangfarbe ändern. Beim Flügel soll es ja auch nicht leiser werden. Allerdings hat das linke Pedal bei den meisten Klavieren keinen hörbaren Effekt. Ist eher Show und Marketing. Ich würde sagen, es ist sinnvoll für Pianisten, die auf Flügeln Konzerte geben aber zu Hause nur ein Klavier haben. Dort können sie dann quasi den Pedaleinsatz "simulieren".
b) senken sich beim ganz Durchtreten des Pedals einige Tasten nochmal zusätzlich im ca. 1mm ab? Das heisst, die Tasten sind dann unterschiedlich in der Höhe.
Vermutlich ist die Bändchenluft nicht gleichmäßig. Die Tatsache, dass sich die Tasten überhaupt senken, zeigt an, dass zu wenig Bändchenluft vorhanden ist.
 
Gestern war der Klavierbauer da. Das Fazit bzw. die zu erledigenden Arbeiten:
  • Das Instrument hat weder Trockenheits- noch Feuchtigkeitsprobleme gehabt im bisherigen Leben.
  • Die Hämmer werden leicht abgezogen, gerichtet und es wird (weicher) intoniert.
  • Auf 440 Hz nochziehen ist nicht nötig, da es dort bereits steht.
  • Mechanik regulieren und justieren, dazu gehört auch das linke Pedal. Es funktioniert im Prinzip - aber nicht ganz so, wie es idealerweise sollte.
  • Stimmen
  • Reinigen
Die Reihenfolge der Arbeiten mag falsch sein.

Der Klavierbauer arbeitete zu Beginn seiner Karriere eine Zeit lang bei Bösendorfer. Bezüglich dem feinen Riss im Lack, welcher im rechten Seitenpanel eine Länge von ca. 80 bis 90 cm hat, war seine Aussage wie folgt. Bei Bösendorfer gab es in den 1980er Jahren das Problem, dass manchmal neue Instrumente bei Kunden angeliefert wurden und dort direkt feine Risse im Lack bemängelt wurden. Das Problem sei durch Änderungen der Lackrezeptur entstanden. Bevor das Problem technisch behoben wurde, gab es daher im Werk eine Zeit lang die Direktive, dass keine Auslieferungen von Instrumenten bei Temperaturen <= 5 Grad gemacht werden dürfen.

Für die Instandstellung des gesamten Gehäuses würde der Klavierbauer einen Betrag um CHF 8-10K schätzen. Das ist mir dann doch mehr als eine Hausnummer zu hoch dafür, dass das Gehäuse insgesamt keine grossen Schäden hat. Nun meine zwei Fragen:

Ein einzelnes Panel würde man nicht neu lackieren, weil man dann einen Farbunterschied sehen könnte?
Die Oberflächen mit einem schwarzen Politur behandeln ginge nicht, um wenigstens die kleinen Kratzer zu eliminieren?
 
Der Klavierbauer hat mir empfohlen, den Aufstellraum mit ca. 3 Akustikelementen oder Akustikbildern auszustatten, um die Härte der Töne ab der höheren Mittellage und im Diskant zu reduzieren.

Hat von Euch jemand schon Erfahrungen mit Akustikelementen oder Akustikbildern gemacht?
 
Für die Instandstellung des gesamten Gehäuses würde der Klavierbauer einen Betrag um CHF 8-10K schätzen.
Um den Preis kannst Du auch das ganze Klavier nach Polen schicken und dort die Oberfläche komplett neu machen lassen - und es bliebe trotzdem noch genug Geld übrig, um einen Klavierbauer die vorgeschlagenen Arbeiten am Innenleben durchführen zu lassen.
 
Ich hab Basotect-platten hinter dem Klavier stehen, das reicht mir schon.
 
Um den Preis kannst Du auch das ganze Klavier nach Polen schicken und dort die Oberfläche komplett neu machen lassen - und es bliebe trotzdem noch genug Geld übrig, um einen Klavierbauer die vorgeschlagenen Arbeiten am Innenleben durchführen zu lassen.
So wie ich es einschätze, bist Du einer der erfahrenen hier mit nicht ganz neuen Instrumenten. Ich bin dagegen das Greenhorn. Da würden bei mir so viele Fragen aufploppen, dass ich mir ein solches Vorgehen eher nicht zutraue.

Beispielsweise Transport. Habe hier für Transport innerhalb CH rund 650 Fr. bezahlt. Wenn ich diesen Tarif für Polen rechne, dann ist der halbe Betrag schon mal weg. Dann die zollrechtliche Abwicklung, als Nicht-Mitgliedsland der Zollunion. Und dann noch der wichtigste Part, vor Ort in Polen den kompetenten Partner finden. Und nicht zuletzt fehlte mir ein Klavier um während der Dauer der Überholung zu üben.
 

Ich hab 3 Basotect-Platten bestellt, da gabs vorgegebene Größen und ich hab das dann so berechnet, dass sie für das Klavier reichen.
Ich habe gerade vor einer Woche meinen Klavierstandort gewechselt und nach 2 Jahren mit den Platten ein paar Tage lang geschaut, wie das Klavier ohne klingt. Mit Platten kam es mir ein wenig dumpfer vor, aber ohne hat es doch ganz schön gescheppert. Ich hab jetzt statt der 3 Platten nur noch 2 hinter das Klavier gestellt (bei 3 haben die minimal an den Seiten hervorgeguckt) und der Klang ist jetzt für mich wieder schöner als ohne die Platten.
Meine 3 haben circa 50 Euro insgesamt gekostet. Sie haben auf der Rückseite Klebeflächen, aber ich hab sie einfach nur zwischen Wand und Klavier gelehnt.
 
Nachtrag: Es waren solche (wie dick weiß ich nicht mehr), die sind 1mx0,50m und mein Klavier misst fast 1,50cm, also hatte ich mich für 3 Platten entschieden. Eine angemessene Dicke hatte ich mir hier auch aus dem Forum herausgelesen.
Man kann sich auch welche in gewünschter Größe anfertigen lassen, aber das war mir zu teuer.

 
Auch etwas Abstand zur Wand und eine etwas schiefe Aufstellung kann etwas Bemerkbares bewirken.

Meine Frau hat ihren provisorischen Mix mit einer an die Wand genagelten Betten-Tagesdecke und 10 cm Abstand zur Wand gefunden. Schief an die Wand stellen half auch noch etwas, sah aber nicht gerade schön aus.
 
Danke für Deinen Beitrag. Matratzen im Musikzimmer möchte ich lieber nicht haben. Welche Lösung es wird, es muss Ansprüche an Ästhetik erfüllen oder quasi unsichtbar sein.

Zum Thema Matratze... das sieht bei mir so aus, ist sehr effektiv und war völlig umsonst (alte Schaumstoffmatratze filetiert auf halbe Dicke und zwischen die Rasten gesteckt. Das Klavier steht jetzt grade vor der Wand (ca 3cm Abstand) da sieht man null von...

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Danke für Deinen Beitrag. Matratzen im Musikzimmer möchte ich lieber nicht haben. Welche Lösung es wird, es muss Ansprüche an Ästhetik erfüllen oder quasi unsichtbar sein.
Man kann das linke Pedal so einstellen, daß das Instrument erheblich leiser wird.

Die Spielart ändert sich dadurch aber schon etwas.

In einer Wirtschaft wo den Gästen mein "Terroranschlag" zu laut war, hab ich einfach n Keil hinter die Klappleiste gesteckt und schon wars vorbei mit dem Gemecker "es wär zu laut".
 

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