Also, normal kann ich die Oktave schon greifen so von c nach c'. Auch mit einer zweiten Taste dazwischen geht das (entweder g oder e). Nur beides geht irgendwie nicht, da wird es sehr verkrampft.
hallo,
hier haben einige geschrieben, dass viertönige Akkorde mit Oktavenspanne - also z.B. c-e-g-c - oft vorkommen, und das ist richtig.
Ich empfehle Dir eine etwas andere Herangehensweise:
a) wie sieht es denn mit e-g-c aus, wenn Du das mit den Fingern 2-3-5 anschlagen willst?
- hier könntest Du versuchen, diese Tasten erst einmal ganz schlapp und weich nur zu berühren und genau hinfühlen, ob sie sich von Deiner Hand / Deinen Fingern bequem und anspannungslos anfassen lassen
==> ==> erst wenn Du hier einen Dir angenehmen Weg findest, solltest Du weiter so große Akkorde probieren.
b) wie sieht es mit seitwärts
passiv gedehntem Daumen aus?
- hier könntest Du erst mal eine schwarze Taste mit dem Daumen anschlagen und möglichst weich unten halten, dann nach und nach mit dem Zeigfinger verschiedene immer höher gehende Töne anschlagen:
z.B. ein es halten, dann mit 2 die Töne g-gis-a-b anschlagen
wichtig ist, dass Du beim halten des es keine Anstrengungen im Daumen machst, also nicht drücken oder spannen oder aktiv strecken
c) wie sieht es mit b) aus, wenn Du mit dem 5. allerlei probierst:
- hier gilt dasselbe wie in b), nur die Töne sind andere:
es halten, mit dem 5. b-h-c-cis-d-es-e probieren
d) 2 und 5 halten, der 3. wird eingesetzt:
- ganz schlaff f-c mit 2-5 halten, mit dem 3. dazwischen auf den Tasten g-gis-a herumprobieren
Achtung!!!
diese Übungen darf man nicht mit "Fingerkraft" machen, denn das fördert nur nutzlose Verspannung!! Viel besser ist, wenn die "haltenden" Finger weich und beweglich sind und wenn der "spielende" Finger vom Arm her angeschoben wird.
auf gar keinen Fall eine Greif- oder gar "Kratz"bewegung machen!!!
Die Bewegungen der Finger bei Akkorden sind viel weicher und passiver, als man oft annimmt! Tatsächlich braucht man fast keine Kraft (und schon gar keinen Druck!), wenn man Tasten unten hält. Die von Franz Liszt genannte Bewegung des "einwärts Greifens bei Akkorden" gilt in sehr hohem Tempo und bei stac.-Akkorden, zudem hilft sie als Bewegungsvorstellung - aber der Anschlag kommt aus einer Schubbewegung des Arms: es sieht so aus, als würden die Finger greifen - aber sie widerstehen nur ein wenig, sie packen nicht zu.
e) wenn Du eine Weile möglichst langsam, entspannt und weich die Übungen a)-d) gemacht hast, kannst Du versuchen, alles zusammen auf die beiden Schlußtakte Deines Notenbeispiels anzuwenden: es zeigt ja in kahl-karger Notenschrift eigentlich die Übung:
der Daumen wird eingehängt, hält schlapp/weich(entspannt die Taste, die Finger 2-3-5 werden nachträglich in die Tasten geschoben!
Wie Du siehst, ist Dein Notenbeispiel in der rechten Hand eine Art Zusammenfassung :) -- -- wenn es schon geht, hängst Du quasi den Daumen ein, dann probierst Du ganz langsam und weich, Deinen Arm, Deine Hand, deine Finger
in die angenehmste Position für a) (also 2-3-5) zu bringen - und das schiebst Du dann in die Tasten.
Das wäre ein Weg, sich an diese Akkorde ohne Spannung und Mühe
heran zu tasten.
Gruß, Rolf