Frage zu Fingersätzen

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Emma

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13. Apr. 2008
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Hallo,
hab mal kurz 'ne Frage: bei manchen Stücken halte ich mich nicht immer so haargenau an die Fingersätze, habe bei einigen Noten meine eigenen Vorstellungen, bzw. finde meine Fingersätze dann sinnvoller als vorgegeben. Ist es schlimm, manchmal zu variieren? Meine Lehrerin schimpft manchmal über meine Eigenmächtigkeit, sieht aber auch manchmal die Vorteile, und ist dann doch einverstanden. Im Spiel, besonders bei sehr schnellen Stücken, tun die Finger ja doch das, was sie tun wollen. Da bin ich manchmal machtlos! Wie streng seht ihr das?
 
Gar nicht streng.
Ich nehm' immer die Fingersätze, die mir am logischsten erscheinen, natürlich erst, nachdem ich einige ausprobiert habe ...
Manchmal gibt mir meine Lehrerin auch welche; ab und zu sind die, welche in den Noten stehen, auch ganz gut, aber das ist relativ selten. Gerade bei Bach/Mozart sieht man ziemlich blöde Sachen :D.
 
Hallo,

na dann bin ich ja beruhigt, dachte schon ich lerne es nie so, wie es da steht, dabei gibt es doch noch Alternativen. Ich habe am meisen mit dem 4. Finger der rechten Hand Probleme, immer "schmuggelt" sich der 3. Finger an seine Stelle, aber meine Lehrerin meint da sei normal am Anfang. Die Hand tut noch das am liebsten, was "ohne Umstände" zu bewältigen ist, aber ich versuche trotzdem, die Fingersätze einigermassen einzuhalten: Heute konnte ich zum ersten Mal ein Stück "nach Gefühl" spielen, brauchte kaum mehr auf die Hände zu schauen, die Abstände geschehen viel routinierter und wie von selbst, das ist mein Ziel. Irgendwann möchte ich mal mit geschlossenen Augen spielen können, das muss einfach nur himmlisch sein.
 
Jeder hat ganz persönliche Hände und deswegen können Fingersätze garnicht allgemeingültig sein. Natürlich ist es sinnvoll, sich z.B. an die Fingersätze für Tonleitern zu halten und es gibt auch relative feste Fingersätze für Akkorde und ein paar andere Figuren. Hauptsache ist aber, daß man zurechtkommt. Also am besten das Rad nicht neu erfinden aber auch nicht alles einfach so übernehmen, wie es kommt. Und Eigenmächtigkeit ist nie falsch - führt nur manchmal zu unerfreulichen Reaktionen ^^

PS: Apropos Bach: Der Fingersatz, den ich für die 8. Invention von meiner damaligen Lehrerin bekommen hatte war gut und ich kam damit auch zurecht. Aber inzwischen hat sich einiges geändert und ich werde wohl alles neu durcharbeiten müssen, damit es zu meiner inzwischen recht stabilen Spielweise paßt.
 
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Ich glaube es ist besser sich für ein Stück genau einen Fingersatz anzueignen. Besonders bei schnelleren Stücken ist es wichtig die Hand in einer guten Position zu haben. Man kann ja nicht schnell spielen wenn die Finger noch nicht wissen wo sie hin sollen ;-) Ich zumindest kann mit einem guten Fingersatz effektiver und schneller etwas lernen, deshalb ist es für mich ziemlich wichtig.

Gruß
 
@Emma: Ich kenne das gut ;). Ich übe auch oft mit unterschiedlichen Fingersätzen und selten mit denen, die auf den Noten stehen. Allerdings sehe ich früher oder später meist ein, dass diese eben doch besser gewesen wären, als meine eigenen. Darum habe ich in letzter Zeit vermehrt versucht, mich schon von Anfang an an die vorgegeben Fingersätze zu halten, oder zumindest sorgfältig meine eigenen auszuarbeiten.

Woran ich früher nie gedacht hätte und worauf mich eigentlich erst ein Freund von mir, der Konzertpianist ist, aufmerksam gemacht hat, ist, dass der Fingersatz häufig eine Auswirkung auf die Pianistik hat. So kann man zum Beispiel mit dem Daumen in gewissen Stellungen der Hand eine Taste weniger sanft anschlagen als mit einem anderen Finger. Das gleiche gilt für den Zeigefinger, der neigt ebenfalls zu dominatem Anschlag. Natürlich haben erfahrene Pianisten das im Griff, auf Amateurniveau hilft aber manchmal eine kleine Fingersatzänderung, um einer Tonleiter oder sonst einer Figur einen ganz anderen Charakter zu verleihen. Mit diesem Trick lassen sich auch Portato oder Akzente umsetzen, ohne dass sie am Ende auf dem flaschen Ton landen. Ich habe vor allem bei Debussy stark mit pianistischen Fingersätzen gerabeitet und muss zugeben, dass es doch keine schlecht Lösung ist, sich einen Ruck zu geben und nach festen Fingersätzen zu spielen.;) Da kann ich musictheme nur zustimmen.

Auf jeden Fall weiterhin viel Spass beim Üben!

Gruss
Sabeth
 

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