Frage an die Flügelbesitzer

  • Ersteller des Themas klimpano
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Quark! Ich bin selbst S&S-Fan, aber das ist einfach dumm. Hier im Forum gibt es ein paar K., die klasse sind!

Ich konnte diese Woche zwar keinen R-0, aber einen GS-30 kurz anspielen. 30 Jahre alt, äußerlich ok, aber auch etwas verstaubt, immer gestimmt, aber offenbar säuberungstechnisch und regulatorisch etwas im Rückstand. Ich würde jedenfalls keinen Ferrari unter der Haube vermuten.

Weit gefehlt: Der Klang war wirklich toll, in meinen Ohren teilweise besser als alle bisherigen Kandidaten, und das schließt einen restaurierten Bechstein B 203 ein. Und er Anschlag war genau passend, nicht zu leicht und nicht zu schwer. Das ist alles wie immer subjektiv, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Pianojayjay eine gute Portion trockene Ironie in seine obige Aussage gepackt hat. ;-)

Das Instrument kommt zwar aus verschiedenen Gründen nicht unmittelbar für mich in Frage, bestärkt mich aber in der Auffassung, dass ein gebrauchtes Instrument etwas von einem abgelagerten Wein haben kann (kann, nicht muss). Dann noch der richtige Klavierbauer, und dann geht da was - glaub ich...
 
... Fortsetzung:

Nachdem ich neben diversen gebrauchten Flügeln auch mehrere gute Klaviere mit ins Kalkül gezogen habe, wird die Qual der Wahl noch etwas größer. Steingraeber 130, Förster 125 und Pfeiffer 124 u.a. haben dazu beigetragen, dass auch die vertikale Variante eine Option ist.

Hat jemand vor einer ähnlichen Wahl gestanden und ist nachher mit der Klaviervariante glücklich (unglücklich) geworden?

Einen schönen 4. Advent noch!
 
dass auch die vertikale Variante eine Option ist.

Hat jemand vor einer ähnlichen Wahl gestanden und ist nachher mit der Klaviervariante glücklich (unglücklich) geworden?

UNGLÜCKLICH ausdrücklich nicht! Aber ich sage auch ehrlich, dass ich vor dem Hintergrund meiner mittlerweile erworbenen Erfahrung keine knapp 30 Mille mehr für ein Klavier ausgeben würde.
 
Ein Kawai ist ein Instrument zum üben, aber nicht zum musizieren...

Und die Teilnehmer auf Wettbewerben üben nur vor der Jury, wenn sie auf Kawai Instrumenten Krach machen?

Der Name auf dem Instrument ist anscheinend sehr entscheidend für das Klangergebnis

Marketing ist fast alles

Glaube nicht, dass dir das Herr A. Yamamoto bestätigen wird :-)
 
UNGLÜCKLICH ausdrücklich nicht! Aber ich sage auch ehrlich, dass ich vor dem Hintergrund meiner mittlerweile erworbenen Erfahrung keine knapp 30 Mille mehr für ein Klavier ausgeben würde.
Und ich würde genau das Gegenteil sagen. Topklaviere sind eine Instrumentenklasse für sich. Wenn, dann muss man sie mit Flügeln vergleichen, die als Flügel ebenso Topliga sind. Und da reden wir dann von 70 K aufwärts, wenn man neu mit neu vergleicht.
Allerdings: Wenn ich nun 30 Mille auszugeben hätte und vor der Wahl stünde: Neues S&S-Klavier oder ein wirklich guter S&S-Flügel, gebraucht zum gleichen Preis, DANN würde ich zunächst mal den Flügel nehmen.

Und weil hier grade eine Kawai-Diskussion beginnt: Es gibt besch.... S&S und es gibt supergute S&S. Beides gibts bei Kawai auch. (Vermutlich muss man aber ein wenig länger suchen oder genausoviel ausgenben, wie bei den "großen Namen").
 
Ich glaub', ich sollte auch die obige Frage noch beantworten.

Also, das war so:

Geträumt hab ich von so einenm Flügel ja schon immer -mehr oder weniger-

Hat sich aber über Jahre gezogen, zwischenzeitlich hab' ich 'ne Zeitlang auf 'nem Digi rumgeklimpert, aber da gabs bei dem Musikhaus in der nächsten Stadt, wo ich gelegentlich vorbeikam so einen alten Bechsteinflügel (Modell B, Baujahr 1906 oder so - Ich weiß garnicht, ob er immernoch da steht, oder inzwischen verkauft wurde.) Hatte es mir -wenn auch noch ohne viel Ahnung von der Materie irgendwie angetan.

Als dann irgendwann die Zeit kam, daß ich mir so ein Ungetüm sowohl platztechnisch als auch finanziell hätte leisten können und wollen, dachte ich, machst Dich erstmal ein bisschen schlau, und bin per Google-Suche auf Clavio aufmerksam geworden, und hab' mich ein bisschen von dem Klavierus infizieren lassen. Also, mit Unterricht angefangen, deutlich mehr gespielt, als all die Jahre vorher, alle Klavierhäuser in Mittelhessen abgeklappert, nach Angeboten im Netz gesucht, alles, was hier in Clavio so an wissenswertem zu lesen war durchgeschmökert, ... .

Irgendwann stieß irgendwo im Netz auf eine unscheinbareKleinanzeige (ohne Bild, nur rudimentäre Beschreibung) aber es lag fast auf dem Weg von der Arbeit nachhause, also einen Termin vereinbart, vorbeigefahren und innerhalb von ein paar Tagen entschieden, das wird meiner.

Das Haus sollte verkauft werden, und der musste schnell raus. Die Verkäuferin hat mir einen Preisnachlass von 300€ gegenüber dem Inseratspreis fast aufgedrängt. Hab ihn also für 3500€, plus 200€ für den Transport bei mir stehen gehabt.

Michael hat dann noch 'nen Tag dran gearbeitet, so daß er wieder super leicht und gleichmäßig spielte. Klanglich war er für mich auch OK, etwas intonierung wäre noch nett gewesen, dazu hätte er aber dann doch noch nehe Hämmer gebraucht, weil die Filze doch schon ziemlich runter waren.

Mit weiteren 2500-3000 hätte er also noch neue Hämmer bekommen sollen, und ich hätte ein mich voll und ganz zufriedenstellendes Instrument gehabt.

Aber es kam anders. Such mal nach Wasserschaden hier in diesem Forum. ... .

Das "voll und ganz zufriedenstellende Instrument" hab' ich jetzt trotzdem, ist nur ein paar Euronen teurer geworden.
 
Und die Teilnehmer auf Wettbewerben üben nur vor der Jury, wenn sie auf Kawai Instrumenten Krach machen?

Der Name auf dem Instrument ist anscheinend sehr entscheidend für das Klangergebnis

Marketing ist fast alles

Glaube nicht, dass dir das Herr A. Yamamoto bestätigen wird :-)

Ich kenne Herrn Yamamoto ;) ich habe schon einige Kawai gespielt und meine Eltern haben einen kleinen im Keller stehen. Egal wen du fragst, zumindest auf den älteren Modellen würde glaube ich keiner freiwillig ein Konzert geben, es sei denn es gibt nichts anderes. Die Shigeru sind wiederum nach meiner Erfahrung besser zu spielen und klingen auch anders.
 
@Barratt: Darf man fragen warum nicht?

@HoeHue: Was ist es denn nunmehr geworden?

@kawai Diskussion: Der 30 Jahre alte GS 30, der aussah wie - na ja - alt und abgekämpft, war in meinen Ohren klanglich und spieltechnisch super. Ich bin mittlerweile auch zu der Überzeugung gekommen, dass ein gutes Instrument zu 80% (Minimum) von der technischen Betreuung geprägt wird. Klar, keiner kann aus Sch... ein Bonbon machen, aber offenbar ist die Grundsubstanz bei Kawai nicht generell schlecht. Die Frage ist, was es kostet, daraus was wirklich Gutes zu machen. Dass das geht steht für mich fest (vgl. auch Grossauer Flügel. ;-) )
 

Und da geb ich nun @Barratt auch wieder zu 100% recht.

Wenn es um den Genuss für den Spieler geht, ist ein Flügel nicht zu toppen. Spielt man selbst aber sehr gut (ich natürlich nicht) und möchte seine Zuhörer "umhauen", dann ist ein Premiumklavier nicht die schlechteste Wahl.
 

Ich weiß, darum habe ich das auch geschrieben

Egal wen du fragst, zumindest auf den älteren Modellen würde glaube ich keiner freiwillig ein Konzert geben, es sei denn es gibt nichts anderes. Die Shigeru sind wiederum nach meiner Erfahrung besser zu spielen und klingen auch anders.

Bei deiner Aussage ging es ja nur um die Marke, nicht um Modelle oder Alter. Und ein älterer Kawai EX ist wahrscheinlich immer noch ein tolles Konzertinstrument. Habe erst im August auf 2 älteren Kawai Konzertflügel gespielt. Die waren natürlich top gewartet, da sie im Besitz von Kawai sind und in Tokyo verliehen werden

Auch die aktuellen GX Modelle haben viele Gemeinsamkeiten mit und auch viele Neuheiten von den Shigerus übernommen und spielen sich sehr gut.

Gurken gibt es von jeder Firma. Vor allem, wenn sie nicht gut gewartet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

hier kann man gute Infos zu den älteren Kawais bekommen:

http://www.pianoworld.com/forum/ubbthreads.php/topics/908591/Kawai model number decoder rin.html

ich habe einen GS-30, bin sehr zufrieden. Dieser hat (jetzt hab ich das vergessen ...) so ca. 6000 € gekostet, dann hab ich nochmal 1500 reingesteckt (Generalüberholung durch @klaviermacher , Life-Saver).

Klangproben sind hier auch im Forum zu finden.

Bei Kawai kann man gut Schnäppchen machen, weil die auch billige Instrumente für den Massenmarkt herstellen. Die werden dann gerne mal mit den besseren Instrumenten verwechselt. (so der GS-30 mit dem GE-30).

Bei deutschen Flügeln ist der Preisverfall nicht so schnell, und nicht jeder 100 Jahre alte Flügel klingt noch toll und lässt sich mit wenig Aufwand wieder herrichten ...

Mit etwas Geduld und Glück kann man m.E. mit Deinem Budget einen guten Flügel bekommen, der auch fortgeschrittenen Spielern genügend Möglichkeiten gibt.
 
Nimm Dir einen ganzen Tag Zeit und fahre zu einem der ganz großen Gebrauchthändler, also die, die mind 50+ Flügel aller marken stehen haben. Dort sollte man nicht unbedingt kaufen, aber für eine grobe Richtung reicht es schon mal. Vermutlich wirst Du da raus gehen und eine BEGRÜNDETE Präferenz für 3-4 Marken haben.
Z. B. http://www.piano.de/
- das hat mir damals geholfen. Es geht dabei nicht nur um die Marken sondern auch um das Erforschen der eigenen Klangpräferenz.
 
Vor dem Update: Ich hoffe ihr hattet alle besinnliche und auch musikalische Feiertage!

Jetzt das kurze Update: Ich konnte diverse Flügel und Klaviere anspielen, zwar nicht 50, aber immerhin ein paar. Das war auch sehr gut, um die Streuung bezüglich diverser Kriterien - wie von Wiedereinaussteiger beschrieben - zu bestimmen.

Eine große Portion Erkenntnis kam dann im wahrsten Sinne des Wortes aber aus einem alten, häßlichen, ungestimmten Bechstein (ich glaube ein12N), das auf seine Aufarbeitung wartete. Ich weiß gar nicht, warum ich mich dran gesetzt habe, denn optisch war das echt gar nix. Aber dann kam da ein Klang raus, dass es mich umgehauen hat. Und zwar nicht wie bei meinem jetzigen Klavier, das mich anfangs beleidigt angebrüllt hat (es ist auch sehr schön, nicht mißverstehen, nur sehr empfindlich), sondern in einem Farbenreichtum und zugleich einer spieltechnischen Gutmütigkeit, dass ich es kaum glauben konnte!

Damit war der Reset perfekt, den ich hatte schon die >10kEUR Fraktion auf der Liste in der Vermutung, dass ich nur dort eine Flügelkonkurrenz (für meine persönlichen Zwecke, wohlgemerkt) würde verorten können. Weit gefehlt!

Nun kam dieses Instrument nicht in Frage, aber eine schnelle Recherche zeigt mir nun, dass ich für unter 7000 EUR (!) absolut realistischerweise ein Klavier (im Gegensatz zum Flügel) bekommen kann, dass mich klanglich und spieltechnisch absolut überzeugt. Damit beginnt die Suche gewisserweise von vorn, aber mit einer sagen wir zielgerichteteren inneren Flexibilität.

Ich überlege aber auch, mir evtl. zunächst etwas Luft zu verschaffen und den inneren Druck zu nehmen, indem ich zunächst ein ordentliches aber nicht überteures Instrument miete und dann in Ruhe immer mal wieder schaue, was es gibt - und zwar um die Ecke. Denn die ewige Fahrerei ist auf Dauer nicht auszuhalten und auch nicht zielführend. Die Zeit sollte ich lieber mit Üben verbringen, wie ja auch viele hier in andren Threads schon angemerkt haben - richtigerweise!

Euch allen noch ein paar ruhige Tage und ein Gutes Neues Jahr!
 
Das ist gut so. Lass Dir Zeit. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass man Klavier und Flügel nicht vergleichen kann, sofern man Billigflügel außen vor lässt. Ein gebrauchter Yamaha C3 ist zu einem akzeptablen Preis schnell gefunden. Das Klavier, welches ihn ausstechen soll, kenn ich nicht. Ich sage: Einmal einen vernünftigen Flügel gehabt,- nie wieder ein Klavier angeschaut.
 
Das ist gut so. Lass Dir Zeit. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass man Klavier und Flügel nicht vergleichen kann, sofern man Billigflügel außen vor lässt. Ein gebrauchter Yamaha C3 ist zu einem akzeptablen Preis schnell gefunden. Das Klavier, welches ihn ausstechen soll, kenn ich nicht. Ich sage: Einmal einen vernünftigen Flügel gehabt,- nie wieder ein Klavier angeschaut.

Ja, das sagen ja so gut wie alle hier und ich konnte direkt neben dem Bechstein auch einen C3 spielen, den ich auch toll fand. Aber ganz ehrlich: Es war anders toll, aber für mich persönlich nicht besser. Klar, da kommt mehr raus, aber zu Hause auf 35 m2 spielt das keine Rolle. Und das Bechstein war vom Spielgefühl her - wie gesagt für meinen persönliche Geschmack - deutlich angenehmer, auch was den Anschlag angeht.

Aber Du hast natürlich Recht, auch beim Flügel kann es das entsprechende Exemplar zum Bechstein 12N geben, bei dem ich dann sage "Knaller, der muss es sein".

... und dann besteht nach wie vor das Problem des innerfamiliären Interessenskonfliktes hinsichtlich der Bewertung des räumlichen Störfaktors eines Flügels. Es sieht derzeit eher so aus als würde ich als zweiter Sieger vom Platz gehen...
 
Und das Bechstein war vom Spielgefühl her - wie gesagt für meinen persönliche Geschmack - deutlich angenehmer, auch was den Anschlag angeht.

Schau mal:
http://bechstein.com/centren/hambur...auchtes-klavier-c-bechstein-concert-12-n.html
Kennste aber wahrscheinlich schon, wa? ;-) Bechstein hat schon etwas Bezauberndes... :herz:


Bei dem zuverlässigen Yamaha-C3 gibt es übrigens Varianten, die sich leider auch gehörig unterscheiden. Überspitzt gesagt: Das sind unterschiedliche Ligen, die ein Laie von der bloßen Draufsicht optisch nicht zu unterscheiden vermag. Ich habe bei der hiesigen Yamaha-Vertragshändlerin die kuriose Möglichkeit angetroffen, einen C3, einen C3 "Studio" und einen C3X quasi nebeneinander anspielen zu können. Der C3X ist wohl die überarbeitete und spürbar verbesserte Version des C3, hingegen "Studio" gegenüber dem C3 noch einmal abfällt. Vertragshändler weisen Kaufinteressierte natürlich darauf hin und deklarieren die Instrumente entsprechend. :-)
 

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