Flügelmechanik

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Die Profis lassen schliesslich auch nur alle hundert Jahre mal stimmen... tirili tirila:007::005:

(Und statt aufwendig Regulieren reichts den Nahaufnahmen der Mechanik zufolge offenbar auch aus, sie ab und zu mit Teflon aus dem Puderstreuer mal gründlich einzustäuben... Könnte man das vielleicht auch effektvoll während einer Interpretation machen und es bei donnernden Passagen über dem Flügel verpulvern, zwecks Schall und Rauchentwicklung... :bomb:? Soll ja auch sehr gesund sein...).
 
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Mal im Ernst. Es würde mich ja schon interessieren, was ein Klaviertechniker mit Stimmen, und dann Reinigen und Durchsehen und Regulieren der Mechanik da rausholen könnte. Das gäbe sicher zwei interessante vorher/nachher Vergleichsvideos. Ich habe jedenfalls auch den Eindruck, dass nicht Dein Flügel grottenschlecht ist und Dich limitiert und unbedingt weg muss, sondern dass sein Zustand womöglich ausreichend Potential hätte.

Ich bin zwar kein Fachmann. Dennoch würde ich schätzen zweimal Stimmen, bzw. einmal plus Nachstimmen, plus die Mechaniksache würden, falls nichts gross kaputt oder zu baufällig ist, etwa auf 500 kommen.

Die sich ggf. aber lohnen dürften. (Solange Du ihm bei der Arbeit nicht ständig reinredest, denn die Zeit bezahlst Du am Ende auch, entweder direkt, oder, falls Pauschalpreis abgemacht, mit am Ende schlechterem Ergebnis weil er dann einfach früher aufhört oder flüchtiger arbeitet. Zeit ist Geld.) Danach hast Du entweder Dein Wunschergebnis und kannst zufrieden weiter damit arbeiten. Oder Du hast es zwar nicht, aber dafür dann ein wieder vorzeigbares und einigermaßen verkäufliches Instrument, dessen aktueller Zustand wertsteigernd mit Stempel und Unterschrift vom Klavierbauer zertifiziert ist. Falls die Stimmhaltung des Stimmstocks das noch hergibt.

Alternativ gar nichts zu machen heisst entweder musikalischen Frust schieben und im Ungewissen über den technischen Zustand bleiben, oder einen stark wertgeminderten Verkauf hinnehmen. Die dritte Option, selber Stimmen und Regulieren lernen, wäre zwar auch denkbar, würde aber extrem viel Zeit und Geduld kosten. Und umsonst wäre sie auch nicht zu haben, Bücher und Werkzeuge kosten auch was. Und etwas Lehrgeld wegen unvermeidlicher Fehler und fehlender Erfahrung käme auch noch hinzu. Im schlimmsten Fall noch ein selbst verursachter Schaden den Du nicht mehr selbst beheben kannst.

Ausserdem wäre damit auch Dein ambitioniertes tägliches musikalisches Übeprogramm für eine lange Zeit stark beeinträchtigt oder sogar phasenweise unvorhersehbar blockiert, denn die abgezogene mentale Kapazität ist auch nicht zu unterschätzen. (Ich kenne einen Klavierbauer, der seinen Bechstein deswegen inzwischen lieber von einem Kollegen Stimmen lässt...)
 
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Gut. Ich auch ernst. Ich brauche eh eine Expertise, verkauft sich dann besser. Der soll dann gleich den Klavierstimmer mitbringen. Danach mach ich dann mal eine Aufnahme zum vergleichen. In der Mechanik ist nichts kaputt (nach meiner "Expertise")
 
So ein Flügel ist eigentlich unverkäuflich … das spielt sich maximal im 3-stelligen Bereich ab … eher bei zu verschenken …
 
Mal im Ernst. Es würde mich ja schon interessieren, was ein Klaviertechniker mit Stimmen, und dann Reinigen und Durchsehen und Regulieren der Mechanik da rausholen könnte. Das gäbe sicher zwei interessante vorher/nachher Vergleichsvideos.I ch habe jedenfalls auch den Eindruck, dass nicht Dein Flügel grottenschlecht ist und Dich limitiert und unbedingt weg muss, sondern dass sein Zustand womöglich ausreichend Potential hätte.
Bei einem 100 Jahre alten und vor allem so super kurzem Flügel sollte man sich nicht zu viel versprechen.
Ich bin aber kein Fachmann. Dennoch würde ich schätzen zweimal Stimmen, bzw. einmal plus Nachstimmen, plus die Mechaniksache würden, falls nichts gross kaputt oder zu baufällig ist, etwa auf 500 kommen.
Kommt darauf an, was denn "die Mechaniksache" ist. Aber 500 € sind extrem optimistisch. Um nicht zu sagen: reines Wunschdenken. Hier mal ein Video, wie es ordentlich gemacht wird. Selbst wenn die Tastengarnierung nicht erneuert wird, die Beläge nicht poliert/geschwärzt und das Tastenholz gereinigt wird, ist noch immer reichlich an der Regulierung zu tun. Das dauert nun mal:

 
Gut. Ich auch ernst. Ich brauche eh eine Expertise, verkauft sich dann besser. Der soll dann gleich den Klavierstimmer mitbringen.
Was glaubst du denn, wer eine Expertise erstellt, wenn nicht der Klavierstimmer bzw. Klavierbauer? Und streng genommen dürfen wir eigentlich gar keinen Verkaufspreis nennen, denn das ist was für vereidigte Sachverständige. Allerdings können wir unter so eine Zustandsbeschreibung einen Satz schreiben in der Art wie: "Solche Instrumente in diesem Zustand werden bei Ebay üblicherweise für x € angeboten."
In der Mechanik ist nichts kaputt (nach meiner "Expertise")
Muss ja nichts kaputt sein. Aber zu regulieren. Bei einem Fahrrad, bei dem nur die Kette locker ist und alles klappert, muss auch nichts kaputt sein. Muss halt eingestellt und justiert werden und gut ist. Nur, dass es beim Flügel etwas länger dauert als bei einem Fahrrad. Und Zeit ist Geld.
 
@Mindenblues: Ich frage mich immer umgekehrt, wenn ich diese typisch falschen Angaben lese, wie auch Du sie oben nochmal wiederholst, woher die eigentlich kommen? Und warum die überall und immer wieder so kritiklos, aber hartnäckig und bereitwillig, falsch weitergegeben werden...

Also, erstmal ist es nur eine Frage gewesen, und die kommt eben daher, das ich es von verschiedenen Quellen im Internet, aber nicht von Steinway gelesen habe. Von daher kann es eben auch falsch sein, also bitte nicht als Angriff verstehen!

Aber wenn ein Pianoteile-Vertrieb die Mechanik von A und B gleich setzt und verkauft, sei bei all deiner Expertise diese Frage ja doch erlaubt.

So z.B.
ttps://www.amazona.de/mythos-steinway-und-alle-steinway-pianos-auf-eine-blick-piano-lounge-13/#steinway-a-188
dort steht:
Steinway A-188
1878 stellte Steinway den A-188 zusammen mit dem B-211 vor. Seither wird er technisch praktisch unverändert gebaut, wenn man davon absieht, dass der Tonumfang in den ersten Jahren noch 85 statt der heute üblichen 88 Tasten betrug. Er gilt als der kleinste der professionellen Steinways und verfügt über die gleiche Mechanik wie der B-Flügel, mit etwas längeren Tastenhebeln, die sich präziser spielen lassen als auf dem O-Flügel
.

Zugegebener Maßen kommt das nicht von Steinway, kann also Blödsinn sein. Aber folgendes gibt mir schon zu denken:

Pianoteile-Vertrieb Jahn:
S&S Flügel-Mechanik komplett Mod A-B, original auf Gestell vormontiert

D.h., dort wird eine Mechanik angeboten, die sowohl für Modell A als auch Modell B gilt. Von daher eben die Frage, wie das funktionieren kann, wenn Modell A und B unterschiedliche Tastenlängen haben. Kann dann dieselbe Mechanik funktionieren trotz unterschiedlicher Tastenlängen? Oder hat sich da auch ein professioneller Pianoteile-Vertrieb schwer vertan?:konfus:
 
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Das steht da nicht.
Es gibt von Jahn entweder eine Mechanik, die offenbar für S-0 gilt:
"S&S Flügel-Mechanik komplett Mod S-O, original auf Gestell vormontiert"
oder eine Mechanik, die offenbar für A und B gilt:
"S&S Flügel-Mechanik komplett Mod A-B, original auf Gestell vormontiert"

Das liest sich eben für mich so, dass ich diese angebotene Mechanik sowohl für ein S&S Modell A oder Modell B verwenden kann. Dem ist nicht so?
 
Das liest sich eben für mich so, dass ich diese angebotene Mechanik sowohl für ein S&S Modell A oder Modell B verwenden kann. Dem ist nicht so?
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Aber da steht, dass man die Seriennummer angeben soll. Dann weiß Jahn, um welches Modell es sich handelt.
 
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Aber da steht, dass man die Seriennummer angeben soll. Dann weiß Jahn, um welches Modell es sich handelt.
Vielleicht weiß Jahn aber auch dadurch, um welches Herstellungsjahr es sich handelt. Bei meinem S&S-O habe ich in Erinnerung, dass sich die Mechanik leicht geändert hat von vor 100 Jahren und heute, als es um Hammerkopferneuerung ging. Also nicht nur, dass die Hammerköpfe signifikant schwerer geworden sind, sondern sich irgendwas anders geändert hat. Vielleicht ist es also der Jahrgang, der relevant ist bei der Abfrage der Seriennummer. Das ist reine Mutmaßung, aber ich will Montag mal bei Jahn anrufen und nachfragen. Es interessiert mich deshalb, weil ich früher mal überlegt hatte, mein S&S-O (Bj. 1935) durch ein S&S-A ähnlichen Alters zu ersetzen, aus dem Grund, weil ich längere Tastenhebel beim S&S-A erwartet hatte (eben durch - mglw. falsche - Internetinformation).
 
Keine Ahnung warum die beide bei Jahn unter einer Nummer firmieren, denn selbst wenn die Längen der Tasten gleich wären, (was sie definitiv nicht sind) dürften sie immer noch verschieden gekröpft sein. In Wahrheit wird die gelieferte Mechanik auch nie nicht nach der beliebigen Teilenummer eines Geschäftspartners geliefert, sondern grundsätzlich immer nur nach der originalen Seriennummer des Instruments, die stets abgefragt wird. Steinway führt genau Buch und hat, wie viele andere Nobelfirmen auch, gute Gründe nach außen hin eine gewisse Geheimhaltung durch Verwirrung in der Öffentlichkeit zu wahren, Du kannst Dir denken warum. Du kennst auch die "Steinwas" Geschichten und Kampagnen.

Deshalb werden die sich verständlicherweise auch nie öffentlich ganz klar dazu äußern. Und deshalb verrate ich auch nicht meine Quelle. Natürlich treffen alle die Firmen, die mit solchen Kommunikationstechniken arbeiten keine totalen Falschaussagen oder lügen, die sind ja nicht dumm. (Bei einigen gibts auch das schonmal...) Aber sie spielen in der Kommunikation teils mit gewünscht falschen Annahmen die durch geschickte Formulierungen der Kundschaft nahegelegt werden. Und da die wissen wie Kunden ticken und dafür auch Psychologen und Rhetoriker beschäftigen... Und nein ich liefere Dir jetzt dafür keine Beispiele und hab morgen die Juristen irgendeiner Firma am Hals. Ich will hier auch keine Verschwörungstheorien verbreiten.

Wenn Du nicht überzeugt bist, mach Dir doch einfach den Spass und suche im Internet nach Bildern der entsprechenden ausgebauten Mechaniken. Und dann nimmst Du ein Lineal und benutzt als Referenzlänge z.B. den immer gleich langen weißen Tastenbelag...oder irgendeinen sonst konstanten Abstand, mehrere Tastenbreiten, was weiss ich. In den meisten Fällen wird das aber gar nicht nötig sein, weil man schon mit blossem Auge verschiedene Abstände z.B. von Tastenleiste zum Waagebalkenstift usw. erkennen kann. Und wenn Du es sorgfältig genug machst wirst Du die Verhältnisse unter allen Modellen nach meinen Zahlen bestätigt finden.

Was die angesprochenen kleinen historischen Änderungen angeht, die sind genau der Grund für die stets erfolgende Seriennummerabfrage. Da gibt es einiges, kompliziert noch durch unterschiedliche Bauweisen zwischen NY und HH. Z.b.hat sich das sog. Röllchenmaß mal geändert, der Abstand vom Röllchen zum Hammerscharnier. Müsste nachschlagen wann, könnte in den 30ern gewesen sein. Zwar nur um einen Millimeter, aber da sich die Hebelverhältnisse deutlich verändern, kriegst Du mit modernen Hammerstielen und Röllchen die Neigung der Stoßzunge bei diesen älteren Modellen nicht richtig geregelt, wenn Du nicht behelfsweise die Hebeglieder am Tubengestell mit 1mm Distanzscheibchen unterlegst. Besser natürlich gleich das richtige alte nicht mehr aktuelle Röllchenmaß bestellen. Usw.usf. Man muss da wissen was man tut, und nicht jeder Klavierbauer ist so tief eingefuchst, wenn er nur alle paar Jahre mal einen alten Steinway reparieren soll. Dann gab es in NY lange eine accelerated action mit anderem Waagebalken, das Teflonbuchsendrama, und in historischen Zeiten wurde wohl auch die Neigung und Position des Mechanikgestells anders gehandhabt wegen mehr Toleranzen durch mehr Handarbeit, es gab eine Zeit mit schräggestellten Piloten und entsprechend abgeschrägten Hebegliedsätteln, etc.pp.keine Ahnung was noch alles...
 
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es handelt sich um die Mechanik auf dem Tubengestell ohne Klaviatur.
Die Hämmer für A und B haben dieselbe Stiellänge.
Ebenso sind die Stiellängen bei S, M, und O gleich.
Das sehe ich genauso!

Daher frage mich, wie bei unterschiedlichen Stiellängen von S&S-A und S&S-O die Tastenlängen von S&S-A und S&S-O identisch sein können. Wo doch unterschiedliche Tastenlängen auch unterschiedliche Hebelverhältnisse bedeuten, oder sehe ich da was falsch? Das könnt ihr Klavierbauerprofis sicherlich beantworten, und ich bedanke mich schon mal dafür, weil mich das interessiert.

Unabhängig davon werde ich mich melden, falls ich von Pianoteile-Vertrieb Jahn entsprechende Rückmeldung bekomme auf die Frage, ob die angebotene Flügelmechanik entweder in ein S&S A oder S&S B reingeschraubt werden kann (passendes Baujahr vorausgesetzt) und ob das funktionieren kann, wenn A und B unterschiedliche Tastenlängen (und damit unterschiedliche Hebelverhältnisse?) hätten, wie ich es hier gelesen habe.
 
Es interessiert mich deshalb, weil ich früher mal überlegt hatte, mein S&S-O (Bj. 1935) durch ein S&S-A ähnlichen Alters zu ersetzen, aus dem Grund, weil ich längere Tastenhebel beim S&S-A erwartet hatte (eben durch - mglw. falsche - Internetinformation).
Ist genau so ein Punkt, mit dem dank stiilschweigend falscher Annahme schon so manches Geschäft zustandegekommen oder erleichtert worden sein dürfte...
Und weshalb sich die falsche Botschaft dann auch so gerne weiterverbreitet: meiner hat aber längere... oder hat mehr "echte" Tastenfelder, alles andere ist bloss Spielzeug usw. usf.
 

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