Keine Ahnung warum die beide bei Jahn unter einer Nummer firmieren, denn selbst wenn die Längen der Tasten gleich wären, (was sie definitiv nicht sind) dürften sie immer noch verschieden gekröpft sein. In Wahrheit wird die gelieferte Mechanik auch nie nicht nach der beliebigen Teilenummer eines Geschäftspartners geliefert, sondern grundsätzlich immer nur nach der originalen Seriennummer des Instruments, die stets abgefragt wird. Steinway führt genau Buch und hat, wie viele andere Nobelfirmen auch, gute Gründe nach außen hin eine gewisse Geheimhaltung durch Verwirrung in der Öffentlichkeit zu wahren, Du kannst Dir denken warum. Du kennst auch die "Steinwas" Geschichten und Kampagnen.
Deshalb werden die sich verständlicherweise auch nie öffentlich ganz klar dazu äußern. Und deshalb verrate ich auch nicht meine Quelle. Natürlich treffen alle die Firmen, die mit solchen Kommunikationstechniken arbeiten keine totalen Falschaussagen oder lügen, die sind ja nicht dumm. (Bei einigen gibts auch das schonmal...) Aber sie spielen in der Kommunikation teils mit gewünscht falschen Annahmen die durch geschickte Formulierungen der Kundschaft nahegelegt werden. Und da die wissen wie Kunden ticken und dafür auch Psychologen und Rhetoriker beschäftigen... Und nein ich liefere Dir jetzt dafür keine Beispiele und hab morgen die Juristen irgendeiner Firma am Hals. Ich will hier auch keine Verschwörungstheorien verbreiten.
Wenn Du nicht überzeugt bist, mach Dir doch einfach den Spass und suche im Internet nach Bildern der entsprechenden ausgebauten Mechaniken. Und dann nimmst Du ein Lineal und benutzt als Referenzlänge z.B. den immer gleich langen weißen Tastenbelag...oder irgendeinen sonst konstanten Abstand, mehrere Tastenbreiten, was weiss ich. In den meisten Fällen wird das aber gar nicht nötig sein, weil man schon mit blossem Auge verschiedene Abstände z.B. von Tastenleiste zum Waagebalkenstift usw. erkennen kann. Und wenn Du es sorgfältig genug machst wirst Du die Verhältnisse unter allen Modellen nach meinen Zahlen bestätigt finden.
Was die angesprochenen kleinen historischen Änderungen angeht, die sind genau der Grund für die stets erfolgende Seriennummerabfrage. Da gibt es einiges, kompliziert noch durch unterschiedliche Bauweisen zwischen NY und HH. Z.b.hat sich das sog. Röllchenmaß mal geändert, der Abstand vom Röllchen zum Hammerscharnier. Müsste nachschlagen wann, könnte in den 30ern gewesen sein. Zwar nur um einen Millimeter, aber da sich die Hebelverhältnisse deutlich verändern, kriegst Du mit modernen Hammerstielen und Röllchen die Neigung der Stoßzunge bei diesen älteren Modellen nicht richtig geregelt, wenn Du nicht behelfsweise die Hebeglieder am Tubengestell mit 1mm Distanzscheibchen unterlegst. Besser natürlich gleich das richtige alte nicht mehr aktuelle Röllchenmaß bestellen. Usw.usf. Man muss da wissen was man tut, und nicht jeder Klavierbauer ist so tief eingefuchst, wenn er nur alle paar Jahre mal einen alten Steinway reparieren soll. Dann gab es in NY lange eine accelerated action mit anderem Waagebalken, das Teflonbuchsendrama, und in historischen Zeiten wurde wohl auch die Neigung und Position des Mechanikgestells anders gehandhabt wegen mehr Toleranzen durch mehr Handarbeit, es gab eine Zeit mit schräggestellten Piloten und entsprechend abgeschrägten Hebegliedsätteln, etc.pp.keine Ahnung was noch alles...