Mal im Ernst. Es würde mich ja schon interessieren, was ein Klaviertechniker mit Stimmen, und dann Reinigen und Durchsehen und Regulieren der Mechanik da rausholen könnte. Das gäbe sicher zwei interessante vorher/nachher Vergleichsvideos. Ich habe jedenfalls auch den Eindruck, dass nicht Dein Flügel grottenschlecht ist und Dich limitiert und unbedingt weg muss, sondern dass sein Zustand womöglich ausreichend Potential hätte.
Ich bin zwar kein Fachmann. Dennoch würde ich schätzen zweimal Stimmen, bzw. einmal plus Nachstimmen, plus die Mechaniksache würden, falls nichts gross kaputt oder zu baufällig ist, etwa auf 500 kommen.
Die sich ggf. aber lohnen dürften. (Solange Du ihm bei der Arbeit nicht ständig reinredest, denn die Zeit bezahlst Du am Ende auch, entweder direkt, oder, falls Pauschalpreis abgemacht, mit am Ende schlechterem Ergebnis weil er dann einfach früher aufhört oder flüchtiger arbeitet. Zeit ist Geld.) Danach hast Du entweder Dein Wunschergebnis und kannst zufrieden weiter damit arbeiten. Oder Du hast es zwar nicht, aber dafür dann ein wieder vorzeigbares und einigermaßen verkäufliches Instrument, dessen aktueller Zustand wertsteigernd mit Stempel und Unterschrift vom Klavierbauer zertifiziert ist. Falls die Stimmhaltung des Stimmstocks das noch hergibt.
Alternativ gar nichts zu machen heisst entweder musikalischen Frust schieben und im Ungewissen über den technischen Zustand bleiben, oder einen stark wertgeminderten Verkauf hinnehmen. Die dritte Option, selber Stimmen und Regulieren lernen, wäre zwar auch denkbar, würde aber extrem viel Zeit und Geduld kosten. Und umsonst wäre sie auch nicht zu haben, Bücher und Werkzeuge kosten auch was. Und etwas Lehrgeld wegen unvermeidlicher Fehler und fehlender Erfahrung käme auch noch hinzu. Im schlimmsten Fall noch ein selbst verursachter Schaden den Du nicht mehr selbst beheben kannst.
Ausserdem wäre damit auch Dein ambitioniertes tägliches musikalisches Übeprogramm für eine lange Zeit stark beeinträchtigt oder sogar phasenweise unvorhersehbar blockiert, denn die abgezogene mentale Kapazität ist auch nicht zu unterschätzen. (Ich kenne einen Klavierbauer, der seinen Bechstein deswegen inzwischen lieber von einem Kollegen Stimmen lässt...)