Flügelkauf Frage

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tomita3

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13. Dez. 2009
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Hallo zusammen :)
Ich habe vor, mir in ein paar Jahren einen Flügel zu kaufen, möglichst klein, aus Platzgründen.
Meine Frage dazu wäre, wie viel ein 1,50 m langer Flügel an Platz braucht, um schön zu klingen?
Und lohnt sich so ein "kleiner" Flügel überhaupt vom Klang her im Gegensatz zu (m)einem Klavier (Feurich CA-110)?

Liebe Grüße
 
Hi Tomita, geh beim Flügel nicht unter 180/190! Darunter ist ein gutes, hohes Klavier i.d.R. klanglich (nicht spieltechnisch) überlegen. Steinway München bietet Flügelschablonen an - da kannst Du mal ausprobieren, wie wenig Platz ein größerer Flügel tatsächlich braucht. Lautstärkemäßig (Raumgröße) ist ein Flügel viel kooperativer als ein Klavier...

Ich hab nen 190er auf gut 40 qm und der ist eigentlich zu leise ...
 
:o:shock: kann ich mir auch kaum vorstellen, fm.

Spieltechnisch ist ein Flügel schon schöner, du musst probieren. Aber ich würde auch keinen Winzling kaufen, nicht unter 1,60m. Meiner ist 1,73m, das ist schon ganz o.k. Und der macht ne Menge Krach, wenn man will, fisherman!

LG
violapiano
 
ich würde auch vom kauf eines kurzen flügels dringend abraten. die klingen meiner erfahrung nach kaum besser als zb. grotrian steinweg klaviere, nur der anschlag ist bei kleinen steinways klarer defeniert (flügel eben).
 
vielleicht ist mein Franz auch nur besonders zahm oder das Steinway furchtbar laut? Michael, was sagst Du? - Ist der Franz besonders leise?
 
Und lohnt sich so ein "kleiner" Flügel überhaupt vom Klang her im Gegensatz zu (m)einem Klavier (Feurich CA-110)?
Wenn es nur um den Klang geht, dann sicher nicht. Du musst Dir halt ehrlich die Fragen stellen wofür es ein Flügel sein muss. Kleine Flügel aus deutscher Produktion sind oft vom Anschlag her schwer zu spielen und kleine Flügel aus Asien qualitativ fragwürdig, um's vorsichtig zu formulieren.
 
Haben kleine Flügel eigentlich auch eine kürzere Tastatur oder kürzere Mechanik, also andere Gewichts-Hebelverhältnisse? Wenn man schon an den Abmessungen knappsen muß, liegt der Verdacht irgendwie nahe. Wäre dann etwas von der besseren Spielbarkeit im Vergleich zu einem größeren Klaviers schon wieder dahin?

Gruss
Manfred
 
Aber ich würde auch keinen Winzling kaufen, nicht unter 1,60m. Meiner ist 1,73m, das ist schon ganz o.k.

Gibt es denn, von Blüthner abgesehen, bei den dt. Herstellern noch so richtige "Winzlinge"? Wenn ich in die Prospekte schaue, die sich letztes Jahr bei mir angesammelt haben, dann finde ich als kleinste Ausgaben:

Grotrian 165
Seiler 168
Schimmel 169
Förster 170
Steingräber 170
Feurich 172
 
Da gibt es noch von Steinway die Modelle M 170 und S 155, wovon ich allerdings nur den S 155 beurteilen kann, den allerdings in allen Belangen sehr positiv.
 
Hallo Tomita,
kaufe niemals einen so kleinen Flügel, da diese oftmals schlechter klingen als manches Klavier. Wenn du einen Flügel haben willst, dann sollte dieser mindestens 1,80 groß sein, da du ansonsten nicht lange Spaß haben wirst. Falls du aus platzgründen nicht mit einem 180cm hinkommst, so kann ich dir nur zu einem Klavier mit 1,20 und höher raten.
 
Hallo zusammen :)
Ich habe vor, mir in ein paar Jahren einen Flügel zu kaufen, möglichst klein, aus Platzgründen.
Meine Frage dazu wäre, wie viel ein 1,50 m langer Flügel an Platz braucht, um schön zu klingen?
Und lohnt sich so ein "kleiner" Flügel überhaupt vom Klang her im Gegensatz zu (m)einem Klavier (Feurich CA-110)?

Liebe Grüße

"Schöner Klang" ist leider (oder Gott sei Dank) nicht genormt und eine einfache Regel gibt es dafür nicht.

Es wird Dir daher nicht erspart bleiben, durch Probespielen in Klavierhäusern einen so kleinen Flügel zu finden der Deiner Meinung nach schön klingt.

Ich wollte letztes Jahr ein W. Hoffman Klavier (ca. 108cm, Bj1983,also noch aus deutscher Produktion) gegen einen Flügel tauschen, und ich war sicher, dass ein 150cm Flügel reichen wird.
Aber ich wurde eines Besseren belehrt, und ich hätte mein Klavier für keinen Flügel bis ca. 170cm hergegeben. Es mag ja an meinen schlechten Ohren liegen, aber erst ab dieser Größe hatte ich das Gefühl, ein deutlich besseres Instrument zu bekommen.

Die kleinen Steinways habe ich allerdings nicht in Erwägung gezogen, es sollte ja noch Geld für ein Abendessen übrigbleiben.:)

Jetzt werkelt ein gebrauchter Boston 178 in meinem 45m2 Wohnzimmer, und wenn einmal fortissimo angesagt ist denke ich, der kleinere hätte es auch getan...

Allerdings ist es müßig, Dir zu einem größeren Flügel zu raten, wenn der Platz dazu fehlt.


MfG

Wolfgang
 
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Flügel unter 1,80m können fantastisch klingen. Hier ist eine Amateur-Aufnahme eines 168er Estonia-Flügels (den ich mir zufälligerweise auch gerade selber gekauft habe :) ). Sicherlich ist der Bass kein absoluter Donner, aber wohldefiniert und klar genug, dass man sich musikalisch sicherlich voll entfalten kann.

Da hält (nach meiner rein subjektiven Meinung!) auch kein Bechstein-Konzertklavier für über 30.000€ mit.

Ich stimme allerdings zu, dass es unter 1,60m schon sehr, sehr schwierig wird! Aber 168cm sind gerade mal 18cm mehr, wenn das schon ein Totschlagargument ist, könnte die Raumakustik schon ein größeres Problem für den Spielgenuss sein.

http://www.youtube.com/watch?v=VJvn2dZpw_A

und hier noch mal die Revolutions-Etüde: http://www.youtube.com/watch?v=CBlzqr2dKAE
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Bunny, sofern hier nicht der Sound optimiert wurde, ist das gewiss ein Beispiel, dass jede Marke und jede Größe ihre Spitzeninstrumente hat. Es gilt, diese zu finden ... :D
 
Da stimme ich Dir absolut zu, fisherman! Ich fand den Estonia 168er im Laden zum Beispiel viel schöner als den Estonia 274, der auch dort rumstand. Der wirkte etwas wie ein Brauereigaulflügel, viel Kraft aber null Inspiration ;)

edit: Ich glaube nicht, dass der Sound groß optimiert wurde, bei soviel clipping in der Aufnahme macht sich doch niemand die Mühe, den Rest der Aufnahme schön zu machen...
 
Wie schon oft hier betont: Ein Flügel unter 180 cm ist klanglich meist sehr schlecht. Vorallem haben diese kleinen Flügel kaum einen schönen Bass. Es gibt sicherlich auch unter 180 mal Ausreißer, so habe ich einmal einen Bechstein L mit 167 cm angespielt, der klanglich schon nicht schlecht war und für diese Größe verwunderte.

Um einem 130er Klavier klanglich etwas entgegenzusetzen muss der Flügel schon über 180 cm lang sein. Ich habe einmal den Vergleich Steinway K (132) und Steinway O (180) sowie Steinway A (188) gemacht. Hier war ganz deutlich zu hören, dass selbst der Steinway O dem Steinway K klanglich noch nicht überlegen war. Beim Steinway A mit 188cm fand ich klanglich kaum einen Unterschied zwischen dem Steinway K (abgesehen von der anderen Dynamikmöglichkeit eines Flügels).

Der Anschlag und die Spielbarkeit sind natürlich bei einem Flügel sehr gut. Es gibt Klaviere, die sehr nahe an eine Flügelmechanik kommen und ein tolles Spielgefühl liefern. Diese sind zumeist aber auch sehr teuer, und bei Preisen von etwa 30 000 Euro ist es dann wirklich zu überlegen, ob man sich nicht einen Flügel gebraucht kauft.
 
Hallo,
zu diesem Thema hätte ich eine (mir) wichtige Frage: Kann es denn sein, dass ein größerer Flügel (> 180) in einem Raum < 30qm vielleicht zu viel des Guten ist? Dass sich darin die Klangmächtigkeit sogar unangenehm bemerkbar macht. Der Gedanke wäre für mich naheliegend, oder sehe/höre ich das falsch?
Und -da hier "Estonia" angesprochen wurde- noch eine andere Frage (off topic allerdings, sorry, nur kurz): was ist eigentlich aus der sowjetischen (russischen?) Marke "Moskwa" geworden? Gibt es die noch und worunter firmieren die heute? Kann sie im Internet nirgends finden.

Lieben Gruß, Sesam
 
Mit einem größeren Flügel erreicht man zwar ein größeres Volumen, jedoch ist der Flügel vom Klang her viel ausgeglichener und angenehmer anzuhöhren. Kleine Flügel klingen meist sehr hell und scheppernd, wo hingegen große Flügel voluminös, dabei aber nicht schrill klingen.

Einen großen Flügel in einem Raum kleiner als 30 m2 halte ich durchaus für ein tolles Klangerlebnis. Man kann viele Faktoren im Raum verändern, so z.B. Teppich auslegen oder Akkustikplatten unter der Decke befestigen, den Raum besser einrichten oder auch ggf. etwas Nachintonieren. Ein (auf den Raum gut angepasster) großer Flügel klingt also fast immer besser und ist den kleineren Flügeln deutlich überlegen.
 
Ich hab gerade noch mal Michael interviewt. Mein Flügel (190er) ist laustärkemäßig ganz normal. Ok, ich hab ein paar Teppiche im 35-40 qm Raum und eine ganze Wand ist von einem sehr schweren Vorhang verdeckt, aber wenn das nun wirklich normal ist, dann sehe ich keinerlei Problem mit mittelgroßen Flügeln in kleineren Räumen. Richtig "krachen" lassen kann ich es mit dem Flügel gewiss nicht. Und ich spiele immer "ganz offen"...

VP, ich glaube Du solltest mal das Steinway V hören - das steht auf 70 qm und da fallen Dir die Ohren ab. Ohne, dass man irgendwas öffnet...
 
Hallo,
zu diesem Thema hätte ich eine (mir) wichtige Frage: Kann es denn sein, dass ein größerer Flügel (> 180) in einem Raum < 30qm vielleicht zu viel des Guten ist? Dass sich darin die Klangmächtigkeit sogar unangenehm bemerkbar macht. Der Gedanke wäre für mich naheliegend, oder sehe/höre ich das falsch?

Ich kann ebenfalls bestätigen, was hier bereits von anderen gesagt wurde: Auch in einem relativ kleinen Raum kann ein größerer Flügel angemessen klingen, sofern der Raum entsprechend eingerichtet wurde. Mir ging es heute so wie Fisherman: Hatte erwartet, dass die Flügel im Studio meiner neuen Klavierlehrerin bombastisch viel Lärm machen. Sie waren aber erstaunlich "zahm". (Kein Wunder, denn in dem Raum befanden sich einige Schalldämmplatten.)
Umgekehrt kann aber sogar ein kleines Klavier (wie meines) in einem relativ großen Raum übermäßig laut sein, wenn die Raumakustik entsprechend schlecht ist.
Kleine Veränderungen an der Raumakustik können da viel bewirken. (Jetzt spielt sich mein Klavier wunderbar leise und gar nicht mehr schrill/laut, nachdem ich Schalldämm-Platten zwischen Wand und Resonanzboden aufgestellt habe. (Dachte schon, ich sei es, der nicht pp spielen kann. :))

Evtl. auch eine Möglichkeit für Fisherman, wenn es Probleme macht, auf seinem Steinway-Klavier pp zu spielen?!
 
Also ich bin mit meinem 160er Ibach Flügel sehr zufrieden. Ich würde ihn nicht gegen ein Klavier eintauschen wollen. Durch seine spezielle Konstruktion sind die Basssaiten fast so lang wie bei einem 1,80er Flügel. Dadurch hat er in der untersten Oktave einen erstaunlichen Tiefbass. In 2 Wochen nimmt sich der Klaviermacher noch den "Kleinen" vor und ich bin mir sicher, da ist noch viel mehr rauszuholen.
Einen Nachteil haben die "kleinen" natürlich auch... durch die insgesamt kürzere Mensur kann es zu stärkeren Inharmonizitäten kommen, aber die führenden Markenhersteller bekommen das in der Regel ganz gut in den Griff und wenn man dann noch einen guten Stimmer hat, fällt das kaum noch ins Gewicht.
Man muss halt Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Bevorzuge ich eher die gute Spielbarkeit und den direkten "offenen" Klang (und auch die Dynamik) eines Flügels und nehme beim Bass leichte Abstriche in Kauf oder will ich auf keinen Fall beim "Fundament" Abstriche machen und nehme dafür die etwas weniger präzise Spielweise und den etwas "eingepackten" Klang eines Klavieres in Kauf.
Wenn Du nicht zu weit weg wohnst, kannst Du gerne mal einen "Kleinen" in einem zwar grossen, aber "normalen" Wohnraum probespielen und -hören.
Bist herzlich eingeladen :)
LG
Georg
 

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