Fingerkuppen knicken um beim Spielen

Autsch! Alleine das "Elise-Beispiel"....
 
Von der gleichen HP ein paar Worte zum "Greifen".

http://pianotube.de/blog/das-spiel-mit-flachen-fingern-pro-und-contra/

Was mich an solchen Internet-Auftritten mit einem gewissen Unbehagen erfüllt: Es ist ja nicht falsch, was sie schreiben. Wenn die Zielgruppe allerdings tatsächlich Bloody beginners sind, sollte der Fokus der Wissensvermittlung nicht der Vertrieb von Internet-Tutorials eigener Herstellung sein. Zwischen den Zeilen klingt sehr oft durch: Die frei im Umlauf befindlichen Lehrkräfte lehren fast alle großen Müll, Klavierspielen ist eher mit Yoga zu vergleichen als mit disziplinierter Arbeit, kauf unsere Tutorials, wir zeigen Dir, wie alles ganz einfach geht.
Sollten solche großzügig freiverfüglichen Texte als Handreichung begriffen werden, damit ein Kenntnisfreier besser beurteilen kann, worauf er bei der Auswahl der Lehrkraft bzw. der Einschätzung von deren Methode achten soll - à la bonne heure. Ein entsprechender Hinweis wäre allerdings angebracht, um Missverständnissen vorzubeugen.
 
Sollten solche großzügig freiverfüglichen Texte als Handreichung begriffen werden
Das beißt sich einfach zu sehr mit dem Konzept, Stücke nach Videos zu lernen und dass Noten lernen unwichtig ist. Wenn Noten lernen als einer von 5 Punkten unter der Überschrift auftaucht, was ein Klavierspieler unbedingt vermeiden sollte (Begründung: weil es zu lange dauert), dann ist für mich der gesamte Blog unglaubwürdig und für mich nicht lesenswert.
 
Bis man „Für Elise“ allein auf Basis der Noten aus spielen lernen könnte, würden hingegen mit Sicherheit 2 Jahre vergehen.
Deshalb lernt man zunächst richtig Notenlesen, das dauert nämlich nur ein paar Wochen und keine zwei Jahre und liest dann die notierte Musik direkt vom Blatt anstatt Interpreten in Videos zu kopieren.

Wenn es mit den Noten wesentlich länger dauert, dann weil die Methode der Lehrkraft nichts taugt.
 
Ja, diese komischen Widersprüche sehe ich genauso.

Ich bin zwar "nur" ein Anfänger, sehe das jedoch genau so!
Früher neigte ich viel dazu, Stücke auswendig zu lernen und dann nach dem Gehör zu spielen.
Heute habe ich den Salat, dass ich vor fremden Stücken wie ein Idiot sitze und nichts vom Blatt spielen kann. Ist mehr wie deprimierend: früher spielte ich schon Stücke wie die Sonatine von Clementi und heute sitze ich da und kann nichts :-(
Jetzt habe ich aber eine ganz andere Motivation das zu erlernen, wie damals in der Jugend.
 

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